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Danke Alexander für den Erfahrungsbericht, eine Frage bleibt dennoch:
".... mir wird nur noch bei unsauberem Rumgefliege in kräftigen Turbulenzen übel."
Warum ist das so und was kann dieser Personenkreis (denn Du bist damit nicht alleine) tun um genau das zu bewältigen.
Mir ist im Flieger ein einziges mal "unwohl" geworden. Fliegerfreunde empfahlen mir beim Kreisen im Segelflieger einen Kaugummi zu kauen. Boahh wurde mir übel, habe ihn hochkant ausgespuckt und gut wars. Nie wieder wurde mir "unwohl", egal, ob im Kunstflug mit negativen Figuren, bei ruppiger Thermik im Segelflug oder in turbulenten IMC Bedingungen.
Warum ist das so?
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".... mir wird nur noch bei unsauberem Rumgefliege in kräftigen Turbulenzen übel."
Warum ist das so und was kann dieser Personenkreis (denn Du bist nicht alleine) tun um genau das zu bewältigen.
Es ist tatsächlich ganz mechanistisch: das Gleichgewichtsorgan teilt mit "Du bist im Schleudergang", die Augen teilen mit: "hier ist doch noch alles einigermaßen ruhig". Also ist die Abhilfe simpel: die Reize für das Gleichgewichtsorgan reduzieren, geradeaus fliegen. Oder eben die AUgen beteiligen: viele kennen Übelkeit als Beifahrer, der in die Karte schaut. Bei mir als Pilot: mich disziplinieren, sauber fliegen, nicht dauernd in die Karte gucken (seit EFIS und Ipad eh' besser geworden). Das ist ein weitverbreitetes Phänomen, sieht man daran, daß in Kunstflugkursen Übelkeit am Anfang praktisch bei allen ein Thema ist. Die Ausprägung variiert eben.
Medikamentös: stark dämpfen (dann sollte man nicht mehr fliegen) oder eben Scopalamin.
Der Rest ist anekdotenhaftes Erfahrungswissen, funktioniert oft: Magen nicht ganz leer, nicht ganz voll; Flieger lüften, damit der Benzingeruch etwas verschwindet. Nicht unbedingt in der prallen Sonne, eher außerhalb der Thermikzeiten, nicht bei starker Turbulenz ...
Naja, mir ist auch noch nach 400 Stunden bei Auffrischungsschulung auf einer C172 übel geworden (ich mag den Flieger einfach nicht... :) )
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Hallo Alfred,
nach meiner Erfahrung ist das auch persönliche "Veranlagung". Mir hat ein Kollege (der früher 1. WO auf einem Schnellboot bei der "Kriegsmarine" war) erzählt, dass es bei der Seefahrt drei Gruppen von Menschen gibt: eine, denen Seefahrt nie etwas ausmacht (ganz kleine Gruppe), eine, die es nie vertragen (auch kleine Gruppe) und die - die allermeisten - die sich jeweils neu daran gewöhnen müssen. Nach seiner Aussage gibt es selbst altgediente "Kapitäne auf großer Fahrt", die - wenn sie lange an Land waren - ein paar Tage seekrank sind und danach absolut keine Probleme mehr haben. Ich vermute, dass es bei der Luftfahrt sehr ähnlich ist.
Mir erging es so beim Kunstflug. Bei den ersten Durchgängen, nach spätestens 15 min., war mir "sauelend". Nach einer Woche Ausbildung, vor der Prüfung: drei Durchgänge am Tag - nichts mehr! Dann länger (ein paar Monate) keinen Kunstflug gemacht, neuer Versuch (natürlich mit Lehrer): wie beim ersten Mal. Das gute - im Vergleich zur Seefahrt: beim Kunstflug kann ich jederzeit aufhören und geradeaus weiterfliegen, mir gehts dann sofort besser. Auf dem Schiff muss ich es bis zum nächsten Hafen aushalten.
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Bei mir ist die Frage, ob ich den Lenker / das Ruder / das Steuerhorn in der Hand habe, entscheidend. Habe ich es in der Hand: alles ok, egal wie turbulent oder ruppig. Sobald ich "mit"fliege / fahre, ist die Übelkeit nicht weit. Ich kann ein Segelboot durch übles Wetter steuern, alles paletti. Sobald ich das Ruder aus der Hand gebe, möchte ich am liebesten sterben.
Ich kenne einen Piloten, der regelmäßig auch bei kleinerer Thermik die Tüte vollmacht, selbst wenn er vorne links sitzt. Jedesmal.
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Mir erging es so beim Kunstflug. Bei den ersten Durchgängen, nach spätestens 15 min., war mir "sauelend". Nach einer Woche Ausbildung, vor der Prüfung: drei Durchgänge am Tag - nichts mehr! Dann länger (ein paar Monate) keinen Kunstflug gemacht, neuer Versuch (natürlich mit Lehrer): wie beim ersten Mal. Das gute - im Vergleich zur Seefahrt:
Bin Flieger und Sporthochseeschipper. Auf der Schaluppe ist es für empfindliche Leute wichtig immer den Horizont zu fixieren, den Rat erteile ich als Skipper immer zuerst. Das hilft sehr gut. Hab nie Medikamente geschluckt, bei schwerem Seegang (>4 Meter) schon auch mal die Reling gesehen und einmal gereihert, dann tagelang nicht mehr. Fast sterbende Mitsegler mußte ich aber sedieren.
Im Flieger hilft Horizont fixieren sicherlich auch, geht aber schlecht, weil man ja schon mal die Uhren oder den Bildschirm und den Luftraum scannen sollte. Kunstflug geht auch bei mir, der sehr unempfindlich hinsichtlich des Themas motion sickness ist, gut. Regelmäßig werde ich aber wegen zu seltenem Trainng nach maximal 15 Minuten grün. Das hängt dabei mit beiden, g-Belastungen und dem Felsenbein-Kreisel zusammen: beim ersten mal mit pausenlosen 4-5 g habe ich noch stundenlang gespürt, wo Leber, Milz und Magen aufgehängt sind. Das kitzelt und zerrt natürlich diverse Vagus-Nerven.
Ich denke das ist Veranlagung, und kann sich bei viel Training bessern.
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Ich denke das ist Veranlagung, und kann sich bei viel Training bessern.
Dazu mal einfach in die Runde geworfen die Frage: Könnte man "Motion sickness training" auch durch beispielsweise eine Jahreskarte im Phantasialand/Europapark/Heidepark und fleißige Nutzung der dortigen Achterbahnen durchführen?
Frei nach dem Motto: Wer bei der Black Mamba nicht kotzt, der hält's auch im Kunstflug aus? ;-)
Immerhin dürfte besagte Jahreskarte günstiger als so manche Flugstunde sein. Nachteil: Man sollte nicht allzu weit weg von diesen Parks wohnen.
Was meint Ihr?
Olaf
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Training hilft sicher. Veranlagung, Tagesverfassung, Willenskraft, mehrere Faktoren spielen eine Rolle. Hab mich mehrfach vorher wochenlang lang auf upset recovery training im Trainer-Jet physisch vorbereitet, da gings dann mehrmals 45 Minuten am Stück rund mit bis zu 5 Jet-g (laaang dauernde...) mit einer guten Anzahl aerobatic Manöver, ohne große Probleme. Ein andermal haben mir schon 4 Rollen gereicht, um nach 10 Minuten mein Limit zu erreichen. Noch schlimmer: ein halbe Stunde Kerosingestank beim rumstehen auf dem Vorfeld, dann mal einen 3 g Vollkreis auf dem Rücksitz passiv, das kann mir auch schon mal reichen den Flightsuit durchzuschwitzen: Schweißausbruch, extremer Speichelfluß durch erhebliche Sympathikus- und Parasympathikusreizung.
Bestimmte Fliegerfreunde können etwas Sommerthermik beim Geradausflug nicht ertragen, mir macht die Hammerthermik in der Wüste nichts aus, sondern vielmehr Spaß. Was ich nicht abkann, ist passiv Aerobatic zu fliegen oder hinten in der Cessna bei böigem Wind mitfliegen. Wenn man die Kiste aktiv im Griff hat, scheint man wesentlich mehr ertragen zu können. Wie dieses Phänomen zu erklären ist, kann ich nicht sagen. Es unterdrückt wohl in gewissem Maß die Nervenreizung.
Man müßte mal die Red Bull-Leute oder die Dolderer`s fragen...
Peter
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Solange die Bewegung so ist als würde man sich fortbewegen, ist es ok. Sobald "unnatürliche" Bewegungen dazukommen, also seitwärts, auf, ab, rückwärts, ist es aus.
Also jede Achterbahn die auf Schienen voraus fährt, passt. Alle anderen Fahrgeschäfte auf der Wiesn -Schweiß, Übelkeit, Kotzen.
Zumindest bei mir....
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Kann ich voll bestaetigen...
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