Einfacher erfliegen lässt sich der Wind allerdings wenn man frühzeitig in den Seitengleitflug übergeht.
Das ist ein Punkt, der m.E. in der bisherigen Diskussion viel zu kurz gekommen ist. Um Schülern diese Methode zu vermitteln, lasse ich sie anfangs durchaus 1/2 NM Endanflug im Seitengleitflug fliegen, so dass sie relativ viel Zeit haben, einen Eindruck davon zu bekommen, wieviel Seiten- und Querruder erforderlich sind, um den Flieger "geradeaus", d.h. Längsachse parallel zur Piste und mit hängender Fläche über die Bahn zu bringen. Sie merken dann auch, dass in geringerer Höhe über der Piste (durch den hier etwas schwächeren Wind) auch die erforderlichen Steuerausschläge geringer werden. Ziel ist für mich, wie Guido es absolut treffend beschrieben hat, dass der Schüler das Gefühl dafür entwickelt, ohne großes Nachdenken, "mit den Füßen" die Längsachse parallel zur Centerline auszurichten und mit "Gegenquerruder" den Flieger genau auf der Centerline zu halten.
Und das Aufsetzen dabei, zunächst "nur" auf dem luvseitigen Hauptfahrwerk, kostet Schüler nach meiner Erfahrung bei den ersten Versuchen noch zusätzlich starke Überwindung.
Je größer die Erfahrung des Piloten (Schülers) wird, um so länger kann er mit Vorhaltewinkel anfliegen und erst später, ggf. erst beim Ausschweben, den Flieger "gerade treten" und die "Fläche in den Wind hängen". Ich selbst fliege bei starkem und ggf. böigem Seitenwind meist die letzten 200-300m mit "gekreuzten" Rudern, um ein präzises Gefühl für die aktuellen Bedingungen zu bekommen. Dabei spielt natürlich auch eine Rolle, ob ich eine 60m breite und 4000m lange Piste anfliege, oder eine schmale 500m Bahn.