Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Eindrücke von der AERO 2025
Im Test: uAvionix AV-30 und tailBeaconX
Sky Pointer vs. Ground Pointer
Neue FAA-Regelung für Zertifikatsinhaber
Wartung und Mondpreise
Unfall: Abgelenkt und abgekippt
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

14. Juli 2016: Von Willi Fundermann an Alfred Obermeier Bewertung: +2.00 [2]

"Die Frage war doch, hätte eine Dokumentation der Ausbildung die fehlende Überlandflugreife Deiner Frau verhindert."

Wenn der Ausbildungsnachweis nicht "getürkt" wurde, sondern mit ihm die tatsächlich durchgeführte Schulung dokumentiert wird: Ja! Schließlich ist genau geregelt, welche Ausbildungsinhalte pp. vor dem ersten Alleinflug, bzw. Überlandalleinflug durchgeführt worden sein müssen. Ich habe nie in einem Verein geschult, sondern nur in kommerziellen Schulen. Und hier wurde immer penibel drauf geachtet, dass nicht nur "pro forma" der Ausbildungsnachweis ordentlich geführt wurde, sondern die notwendigen Übungen auch tatsächlich durchgeführt und beherrscht wurden. Es macht ja auch keinen Sinn, wenn "mal" eine Notlandeübung durchgeführt und damit "abgehakt" werden konnte. Als Lehrer will ich sicher sein, dass der Schüler - im Rahmen des Möglichen - alles Erforderliche und natürlich auch Notlandungen beherrscht, bevor ich ihn alleine fliegen lasse.

Und als FI und FE möchte ich der Aussage von Wolfgang Lamminger zu 100% zustimmen! Dazu kommt: Als FE sehe ich immer nur eine "Momentaufnahme" des Prüflings, die dann zu "Pass", "Partial Pass" oder "Fail" führt. Der FI dagegen begleitet den Schüler i.d.R. über einen längeren Zeitraum und hat einen viel fundierteren Einblick in dessen Fähigkeiten.

15. Juli 2016: Von Tee Jay an Willi Fundermann

Kann jetzt nur von mir reden: Die Dokumentation und das Ausbildungsnachweisheftchen verstehe ich immer auch als juristische Eigen-Sicherung für mich als FI. Dabei sind die Punkte nicht stur sequentiell "abzuarbeiten" sondern - nehmen wir das obige Beispiel Notlandeübungen - immer wieder während einer Ausbildung einzustreuen. Denn der Aha-Effekt setzt meist erst dann ein, wenn man irgendwann später z.B. während eines Überlandfluges unerwartet das Gas rausnimmt und den Schüler "arbeiten" lässt.

In wie weit das an so einem Kompaktkurs oder -woche oder meinetwegen binnen eines Mallorca-Urlaubs möglich ist, kann ich nicht sagen. Wage da aber generell ein Fragezeichen zu setzen. Man kommt zwar schnell auf Stunden und sammelt fliegerische Erfahrungen aber das Einordnen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen erfolgt meist später und bedarf Zeit. Und nach 1,5 Stunden/ Tag ist erfahrungsbedingt für die meisten Fußgänger Ende mit der Aufmerksamkeit und dem Lerneffekt.

Ich denke - und da kann man sich drüber streiten - auch wenn in der besagten Übungswoche die Dokumentation von den FIs richtig geführt worden wären und mündlich abgegegenen Abstimmungen schriftlich fixiert wären, wäre es sehr hoch wahrscheinlich trotzdem zum Unfall gekommen. Im Nachhinein stürzt man sich natürlich auf das, was man hat: Die mangelhafte Dokumentation.

15. Juli 2016: Von Alfred Obermeier an Tee Jay Bewertung: +2.00 [2]

@ Jakob, ich gehe bei dem Unfall von einem staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren aus.

@ Forum

En echter Horrofunfall und ich mag vielen Beiträgen zustimmen.

Ja, ein ernsthaft geführter Ausbildungsnachweis hätte wohl den Unfall verhindern KÖNNEN, aber ob er den Unfall wirklich verhindert hätte KANN / DARF bezweifelt werden. Dem Unfallbericht zufolge war die Flugschülerin (nach grafischer Darstellunge des Flugweges) nicht in der Lage Kurs und Höhe zu halten, geschweige denn die gefährlichen Zustände zu erkennen. Hier hätte eben ein gut dokumentierter Ausbildungnachweis nicht weitergeholfen sondern lediglich die Erkenntnisse zur Unfallursache vereinfacht. Vielleicht hätte auch nur jemand NEIN sagen sollen. NEIN zu sagen ist in unserer Gesellschaft unbeliebt (denke ich jedenfalls).

Nach meiner Erfahrung erinnert sich nahezu jeder Pilot /jede Pilotin auch noch nach Jahrzehnten an seinen / ihren ersten Soloflug. Daher hat der FI absolut einen hohen Stellenwert in der Flugausbildung, der FE ist meist auch nicht vergessen. Prägende Erinnerungen, so auch bei mir.

Kürzlich hatte ich Gespräche mit 2 ehemaligen Flugschülerinnen. Beide erinnerten sich an ihre Jahrzehnte zurückliegende Flugausbildung. Beide fühlten sich nach dem ersten Alleinflug zunehmend von den FI überfordert nach dem Motto "Du kannst das doch, Du schaffst das doch". Die eine beendete über kurz oder lang die Fliegerei. Die andere ebenso, schaffte aber nach Jahren den Wiedereinstieg in die Fliegerei durch eine persönliche Beziehung. Das gab mir sehr zu denken.

Provokante Frage (ausgelöst durch den Unfall):
Wieso finden manche männliche FI offenbar nicht den richtigen Umgang mit Flugschülerinnen ?

15. Juli 2016: Von Willi Fundermann an Alfred Obermeier Bewertung: +2.00 [2]

"Ja, ein ernsthaft geführter Ausbildungsnachweis hätte wohl den Unfall verhindern KÖNNEN, aber ob er den Unfall wirklich verhindert hätte KANN / DARF bezweifelt werden. Dem Unfallbericht zufolge war die Flugschülerin (nach grafischer Darstellunge des Flugweges) nicht in der Lage Kurs und Höhe zu halten, geschweige denn die gefährlichen Zustände zu erkennen."

Volle Zustimmung. Was ich aber mit meinem Beitrag oben ja eigentlich auch ausdrücken wollte: Der Ausbildungsnachweis alleine, das schlichte Papier, bewirkt oder verhindert natürlich überhaupt nichts. Letztlich ist er doch nur eine Art (notwendiger!) Checkliste für den/die Lehrer und eine Dokumentation für die Behörde, bzw., wie leider hier, die Unfalluntersucher.

Viel wichtiger ist dabei aber doch, dass die Übungen nicht nur formal "abgehakt" werden, sondern, dass sie auch tatsächlich zur Zufriedenheit des Lehrers mehrmals durchgeführt und vom Schüler/in - zumindest weitgehend - beherrscht wurden! Dann wäre dieser Unfall - wahrscheinlich - so nicht passiert. Wenn die Schülerin tatsächlich nicht einmal in der Lage war, Kurs und Höhe zu halten, hätte sie niemals alleine fliegen dürfen!

Wie die BFU feststellt, gab es hier aber "eine unzureichende praktische Befähigung zum Führen von Segelflugzeugen", eine "unvollständige Schulung von besonderen Flugzuständen" und "eine mangelhafte Theorieausbildung". Das alles muss bei einem korrekt geführten Ausbildungsnachweis auffallen!

Alfred, wie Du selbst in Deinem ersten Beitrag sehr richtig schreibst: "Wäre die Ausbildung vollständig und richtig ausgeführt und vor allem dokumentiert worden, hätte man die fehlende Alleinflugreife rechtzeitig erkannt. Der Flugunfall wäre damit verhindert worden." Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen!


4 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2025 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.28.22
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang