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1. September 2015: Von Malte Höltken an Jürgen Philippi Bewertung: +3.00 [3]
Man muss immer sehr viel aufpassen, dass der Lehrer sich nicht gekränkt fühlt und in seiner Welt verletzt. Er hat ja immerhin schon Tausende von Stunden im Voraus mit seiner ureigensten Erfahrung gesammelt und da kann ja prinzipiell auch nach deutschem Grundverständnis nichts falsch sein. In Wirklichkeit geht es aber nur um die Sache, nämlich die Ausbildung.

Geht es wirklich um die Qualität der Ausbildung? Du verurteilst Fluglehrer und Flugschulen gleichermaßen alleine auf der Basis, daß sie in Deutschland tätig sind, mit der Erfahrung, die Du mit einer Flugschule in Deutschland gemacht hast. Nein, ich bin nicht gekränkt wenn mich jemand darauf hinweist, daß ich als Pilot oder Fluglehrer Fehler mache, im Gegenteil, ich bin dann dankbar. (Wäre ich gekränkt, hätte ich eines der Grundlegenden Prinzipien der Flugsicherheit nicht verstanden. Das kann bei einigen Piloten und Fluglehrern zwar auch passieren, ist dann aber zurecht kritikwürdig.) Ich denke, daß ich mich persönlich mit meinen Fähigkeiten im Mittelfeld des Spektrums bewege. Es gibt kaum einen Flug, an dem ich nichts lerne und kaum einen Schüler, von dem ich nichts lerne. Aber auch das gehört integral zur Fliegerei.

Natürlich wird der Fluglehrer immer dem Schüler voraus sein bei dem, was er lehrt. Und ein guter Fluglehrer ist immer bestrebt, all seine Erfahrung an den Schüler weiterzugeben. Alleine schon deshalb, weil es eine Menge Erfahrungen in der Fliegerei gibt, die man nicht selber machen kann und/oder will. Zumindest dann nicht, wenn man einen einigermaßen gesunden Selbsterhaltungstrieb hat. Dann, ab einem gewissen Punkt, wird der Pilot dem, was der Lehrer zu lehren hat entwachsen und sich einen neuen Mentor suchen (He that teaches himself has a fool for a master).

Das hat absolut nichts mit "deutschem Grundverständnis" zu tun, sondern damit daß man in der Fliegerei eine Lehrsituation wiederfindet, die selbst der kühnste Pädagoge nicht zu wünschen wagt: Das Lernen Eins zu Eins. Ein Lehrer, der voll auf die Lerngewohnheiten des einen Schülers eingehen kann. Einige Dinge gehen bei dem einen schneller, andere bei dem Anderen. Der eine fliegt mit mehr Gefühl und der andere braucht stabilere Verfahren. Das Lernumfeld ist sehr variabel und die Lernziele komplex und letztlich hängt viel mehr an dem Schüler als mancher bereit ist zuzugeben. Denn auch der beste Fluglehrer kann nur den Weg zeigen, Lernen muß der Schüler selber.

Und das bleibt konstant, egal wo sich das auf der Welt abspielt, ob im Oberbayrischen Dalegsdinieder, an der Waterkant, ob in Italien, Tschechien, im Kongo oder den Vereinigten Staaten. Und deshalb halte ich es für gehobenen Unsinn, einen Lehrer alleine an seiner Nationalität oder an seinem Erfüllungsort bewerten zu wollen.

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