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29. Juni 2015: Von Malte Höltken an  Bewertung: +4.00 [4]
also ich bin da sehr ungläubig....

Schön, daß Du skeptisch bist; schöner wäre es noch, wenn du diesen Skeptizismus zum Anlass nähmst, mehr über das Thema zu lernen.

wie kann man aus einer "datensammlung" von ca 40 jahren klimadaten, eine hochrechnung erstellen, die uns diese erwärmung glauben läßt?

Wie man das kann, weiß ich nicht. Geht vermutlich nicht. Aber das ist auch der Grund, warum das auch niemand(*) macht. Zunächst einmal ist festzuhalten, daß die direkten Aufzeichnungen weit über diese 40 Jahre hinausgehen. Das NASA-Archiv umfasst die letzten 125 Jahre, das der Climate Research Unit von der University of East Anglia sogar um 150 Jahre. Das sind nur die direkten Messdaten aus Messinstrumenten. (Aus diesen Messungen geht hervor, daß wir in der wärmsten Zeit der letzten 150 Jahre leben.)

Erdbohrungen können weitere direkte Daten liefern. Aus den geologischen Temperaturgradienten und den dazugehörigen Messungen kann man auf die Oberflächentemperatur in den letzten 500 Jahren schließen. Hieraus wissen wir, daß es in den vergangenen 500 Jahren nicht wärmer war, als heute.

Darüberhinaus gibt es noch paläoklimatologische Daten, die indirekt aus Baumringen, Sedimentablagerungen, Schichtungen von Stalagniten, Eiskernbohrungen, Korallenwachstum, etc. gewonnen werden. Diese sind natürlich einigen Ungenauigkeiten unterworfen, zeigen aber im Rahmen ihrer Genauigkeit, daß wir sogar innerhalb der letzten 10000 (=zehntausend) Jahre die wärmste Zeit zu verzeichnen haben.

Der Trend der globalen Erwärmung ist also direkt und indirekt messbar und ziemlich unumstritten.

Nein, ich habe nicht den Eindruck, dass wir auch nur im entferntesten begriffen haben welchen.
Ich glaube die ganze Diskussion ist müssig, weil sie ausschliesslich auf Glaubensbasis geführt wird.
Statistische Extrapolationen sind barer Unfug, solange man die grundlegenden Mechanismen nicht kennt.

Nun, man benutzt natürlich nicht nur statistische Mittel, um einen Trend vorherzusagen. Vielmehr hat man mittlerweile ein recht gutes Modell für die grundlegenden Wirkzusammenhänge entwickelt, obwohl sie noch weit davon entfernt sind, komplett zu sein. Beispielsweise kann man den Einfluß von CO2 auf das Klima sehr gut im Labor untersuchen und modellieren. Das Klima ist ein sehr komplexes Betätigungsfeld. Man validiert die vorhandenen Modelle allerdings anhand von historischen Daten und schaut, ob vorhergesagte Entwicklungen mit den gemessenen Werten fluchten. Danach erst basiert Aussagen auf zukünftige Entwicklungen und Effekte auf diesen Modellen, wobei auch immer die Ungenauigkeit der Vorhersage mitgeliefert wird. Einige Modelle sind in sich labil, dann kommt es nach einiger Vorhersagezeit zu Divergenzen und Bifurkationen, die das ganze schwierig machen. Zumindest in der wissenschaftlichen Literatur ist man sich dessen allerdings sehr bewusst.

Daß die Diskussion ausschließlich auf Glauben basiert stimmt demnach nicht, auch wenn einige Vorhersgaen mit Ungenauigkeiten behaftet sind. Glauben tut hier nicht der Wissenschaftler, sondern derjenige, der mit wenig oder keiner Vorbildung in der Thematik der Meinung ist, er wüsste alles besser als diejenigen, die sich in ihrer professionellen Karriere damit auseinandersetzen. Das ist ein wenig so wie mit den 80 Mio. Bundestrainern... Oder mit Behördenmitarbeiten die in der Beamtenresterampe auch glauben zu wissen, was der Fliegerei gut tut...

deiner logik folgend müssten die vielen wissenschaftler auch doch beweise dafür finden, welcher durchgeknallte Ötzi damals das viele CO2 hergestellt hat, damit die alpengletscher schmelzen.

Nein, müssen sie nicht. Es gibt mehr als nur einen Einflußfaktor auf das Klima, angefangen von der Sonne, Rußpartikel, Wasserdampf, Absorptions-, Reflexions und Emmissionsfaktoren für die entsprechenden Wellenlängenbereiche... CO2 ist da nur ein Baustein, der allerdings in der aktuell gegebenen Konstellation einen sehr starken Einfluß hat. Niemand (*) behauptet, daß lediglich CO2 für Klima verantwortlich wäre.

Als kleiner, kaum des Lesens mächtiger Knopp las ich bereits Mitte der Sechziger in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Kosmos" meiner Eltern diese Hiobsbotschaft. Damals wegen des Schnee-kehren-müssens bereits den Winter hassend fraß sich dieser Artikel in mein Hirn, bis dann schon gut zehn Jahre später erste Nachrichten über eine eventuell Klimaerwärmung laut wurden.

Naja, nur weil einige Boulevardjournalisten ungeprüft irgendetwas gedruckt haben, hat das noch lange keine Aussage auf die Inhalte wissenschaftlihcer Veröffentlichungen. In den 70ern wurde zwar ein einigen Papers eine globale Abkühlung vorhergesagt, was aber nur rund 10% der zu dem Thema veröffentlichten Literatur ausmacht. Etwa 60% der Paper sprach sich schon damals für eine Erwärmung aus, die dann ja auch eingetreten ist.

wenn jemand den aufsatz haben möchte...

Gerne!

aber wer hat denn diesen steilen strich eingezeichnet???

Das steht etwas weiter unten auf der Seite unter "References". Abgesehen davon befindet sich der "steile strich" genau da, wo Du die Richtigkeit der Erhebung der Daten in keinster Weise angezweifelt hast: Also in den letzten 40 Jahren (give or take).

der al gore, trittihn & co vielleicht???

Nein, die sind nicht dort aufgeführt.

vielleicht ist ca 20 % der kurve nachweisbar....

Mich würde wirklich mal interessieren, wie Du zu dieser Annahme kommst, und welche ca. 20% Du meinst. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Nachweise für den kompletten Graphen (im Rahmen seiner Genauigkeit) nachgewiesen werden kann. Insbesondere, weil die Quellen angegeben sind. Man kann diesen Folgen und gelangt zu den Datensätzen. Dort sind dann auch die Methoden und Mechanismen beschrieben, wie man zu dem Graphen kommt (und wer ihn gezeichnet hat).

Das Hauptproblem ist die Bevölkerungsexplosion. Gegen die wird nichts getan, nichtmal gewettert. Bis die Erde zu klein ist, solange wird das Klima irgendwie mitspielen.

Wer sagt denn, daß die Bevölkerungszahlen nur einen positiven Gradienten haben? Jede Population fährt irgendwann in die Sättigung, wenn es keine Ressourcen mehr gibt, die weiteres Wachstum nähren können. Das ist bei der Hasenpopulation genauso wie bei der von Bakterien in einer Petrischale, als auch beim Menschen. Damals™, als die Menschen noch etwa so viel Kalorien verbrauchen mussten um die entsprechende Nahrung herzustellen, befand sich die Menschheit auch in einem Gleichgewichtszustand. technologische und soziale Entwicklungen bedeuteten dann, daß durch weniger Arbeit mehr Menschen ernährt werden konnten, so daß das Gleichgewicht nach oben verschoben wurde. Das ist hier auch der Fall. Die Population wird sich an die Resources anpassen und der Gradient abflachen, so daß sich ein neues Gleichgewicht einstellt. Daher ist es schon relevant, sich um unseren Einfluß auf das Klima zu kümmern und Verantwortung auch unseren Nachkommen gegenüber zu übernehmen.




(*) Zumindest niemand, der sich ernsthaft wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzt. Auch diejenigen, die sich aus eigenem Antrieb hingesetzt haben, und diese Themen verstehen wollen, sind hier eingeschlossen.


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29. Juni 2015: Von Erwin Pitzer an Malte Höltken
....die sich in ihrer professionellen Karriere damit auseinandersetzen.

gerade "die" kleben mit jedem horrorszenario umso fester an ihren sesseln.
ist auch verständlich, denn wer sägt schon an dem ast auf dem er sich gemüzlich eingerichtet hat ?
29. Juni 2015: Von Malte Höltken an Erwin Pitzer Bewertung: +2.00 [2]
Äh nein, gerade die kleben an keinem Szenario. Wissenschaft funktioniert so nicht. Jeder einzelne Klimatologe (also kein selbsternannter politikgetriebenener Klimakommentator) folgt den Daten und dem Wissen. Findet man Widersprüche zu den Modellen können die Formuliert werden und sollten zu einer aktualisierung des Modells führen. Das bedingt aber, daß die Kritik sich auch an wissenschaftlichen Grundsätzen messen lassen muß und nicht auf reinen Wünschen basiert. Tatsächlich werden die meisten Modelle in jeder Ausgabe der entsprechenden Journale angepasst.

Jeder, der ein anderes Modell bevorzugt, kann dieses mit der wissenschaftlichen Methode prüfen. Das bedeutet, man macht vorhersagen und schaut, ob diese eintreffen. Man versucht sein Modell auf widersprüche abzuklopfen und reproduzierbar zu beschreiben.

"Ich hab' kein Bock auf globale Erwärmung, weil ich mich nciht mit den Konsequenzen meines Handelns auseinandersetzen möchte" ist kein valides Klimamodell.
29. Juni 2015: Von Stefan Jaudas an Erwin Pitzer Bewertung: +2.00 [2]
... wer da sägt?

Ganz einfach, jeder andere ernstzunehmende Wissenschaftler. Die Thesen von anderen Wissenschaftlern zu widerlegen ist denen fast noch lieber wie eigene Thesen zu entwickeln. Und viel einfacher.

Wenn also eine wissenschaftliche These eines etablierten Wissenschaftlers von eine großen Anzahl anderer etablierter Wissenschaftler nicht gnadenlos per Perr Review widerlegt wird, dann liegt das nicht an der Großen Weltweiten Sesselklebenden Verschwörung der Etablierten Wissenschaftler (TM), sondern daran, dass die es noch nciht geschafft haben, das entsprechend zu widerlegen.

Dass es dabei öfters mal Änderungen in Details der Theorien und der Vorhersagen gibt, ist völlig normal. Die zugrundeliegenden Daten nehmen zu, die Theorien werden verfeinert, die Modelle werden genauer und komplexer und besser validiert, usw. was dann zu aktuelleren Ergebnissen führt. Kann man jeden Tag bei der Wettervorhersage sehen. Dass es laufend Änderungen gibt, ist also ein Zeichen dafür, dass da das Meiste mit rechten Dingen zugeht.

Die auf Anhieb absolt richtige Wahrheit, von der nicht mehr abzuweichen ist, ist eher Sache der Religion. Und der "Klimaskeptiker" rechts außen. Die gerne auch das Geld von konservativen politisch und lobbyistisch motivierten US- "Think Tanks" nehmen.
29. Juni 2015: Von Lutz D. an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]
...als Klimaskeptiker hat man es eigentlich einfach. Man muss nur die neueste Ausgabe von Science oder Nature kaufen und Mann gleich nachrechnen oder Fehler suchen!
Ab und an gelingt das ja auch, häufig sogar. Bewiesen ist nie etwas. Nur unwiderlegt.

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