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Du argumentierst aber mit Extremen. Nehmen wir ein Wetter mit Sichten von unter 10km, Untergrenzen um 1000ft. Einwandfrei gut fliegbar auch für Nicht-Helden, aber gerade so, daß man in Mittelgebirgen nicht wirklich sieht, wie es hinter der übernächsten Hügelkette weitergeht.

Jetzt komme ich von Norden auf das Weserbergland zu und irgendwie ist mir das zu anstrengend, mit Argusaugen aufzupassen, daß die Untergrenzen stimmen und da nicht auf einmal ein Hügel etwas höher aufragt.
Habe ich es jetzt leichter, wenn ich über den Harz oder den Teutoburger Wald fliege? Oder: wie kommst Du bei solchem Wetter nach Reichelsheim, wenn über dem Rheintal Gewitter stehen? Oder am niedrigsten nach Jesenwang? Ich unterstelle, daß wir alle zumindest eine Vorstellung davon haben, wie das ungefähr aussieht. Das reicht mir, das sind auch etwa Deine 10x10 Pixel.

Wenn ich das nur ganz, ganz grob habe, wie in Frankreich, fehlt mir das. Bildungshuberei finde ich das nicht. Lutz meinte übrigens 50km Radius, nicht 500 :)
Mich stört das Wort "unschlagbar". Das genannte Wissen beschleunigt die Flugplanung, und hilft ggf. beim erzwungenen Umplanen. Aber unterwegs eher wenig. Und ich verstehe Dich eher so, dass es hilfreich wäre, analog zu den GAFOR-Routen durch die Alpen auch in der breiten Mitte Deutschlands zu wissen, wo die Chancen auf 500 ft AGL Untergrenze am besten stehen, wenn es im Wetterbericht einmal mehr heisst: "Das Bergland teilweise in Wolken".
Da finde ich übrigens SkyDemon recht gut mit dem eingeblendeten Höhenprofil, denn auch auch die DFS-Karte gibt mir eher nicht direkt Hinweise darauf, ob ich mit 10 NM Umweg irgendwo mit 700 Fuss weniger Terrainhöhe besser z.B. über das Sauerland oder den Spessart komme.
Wir meinen wohl das gleiche. Ich beziehe das aber schon auf die Situation im Flug "hm, will ich mir das antun?" oder "huch, das ist aber hoch". Inzwischen haben die vielen Windräder ja auch ihr gutes: es stehen endlich mal Höhenangaben auf der ICAO-Karte. Ich hebe mir übrigens aus einem uralten Fliegertaschenkalender ein Blatt auf "Schlechtwegerouten" oder so. IIRC grünes Papier. Der Django bin ich übrigens sicher nicht. Bis ich mich entschieden habe, zu fliegen oder lieber doch nicht, reicht die Zeit gerade och für einen lokalen Rundlfug :)
"Schlechtwetter-Wegerouten" wäre schon gut. Auch ich gehöre zu denjenigen, die die "Windcraft erected"-NOTAMs unter "irrelevant" abbuchen - sind eh' zu viele. Aber ich frage mich, für wen das gemacht wird, wenn nicht "für uns". Und da fällt mir nur der "Usecase" ein, dass Du inzwischen auch im Flachland bei 500 AGL Untergrenze "verloren" hast und kaum 100%-ig sicher wieder raussinken kannst, wenn Du einmal in die Wolken gerätst - es sei denn, Du hast Deine Karte peinlich genau nach NOTAMs und AIP aktualisiert.

Naja, um 11 Uhr bin ich in der Luft, und Untergrenzen sind heute kein Problem :-)
Du kannst hier im Norden definitiv nicht sicher auf 600ft sinken. Eg 800 ft ceiling und 5km Sicht im Winter sind sehr unangenehm. Das sollte man nur mit sehr guter Vorbereitung machen. Im Moment verlasse ich mich da auf die kontinuierlichen DB-Aktualisierungen von SD - beim 496 würden die DB soviel wie ein Tablet kosten.

Das mit dem Fliegen gehen heute hättest Du übrigens nicht unbedingt erwähnen müssen ...
4. Juni 2015: Von Lutz D. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +2.00 [2]

Guten Morgen Georg,

oh, da hast Du Dich jetzt aber angesprochen und angegriffen gefühlt, obwohl ich das gar nicht auf Deinen Fall bezog. Zudem glaube ich, dass wir da von völlig verschiedenen Dingen sprechen, in vielfacher Hinsicht.

Zunächst: Ich schrieb „man“ kann kennen. Nicht „ich“ kenne. Bei Autobahnen bin ich z.B. notorisch schlecht, was die Bezeichnungen angeht. Die Lage der wichtigsten Achsen habe ich aber ganz gut drauf und ich bin sicher, Du auch. Wie viele Autobahnen parallel in West-Ost-Richtung durch das Ruhrgebiet laufen, weiß man doch einfach irgendwann und kann sich daran gut orientieren. Oder welcher Autobahn man von Köln aus nach Berlin oder nach Frankfurt folgen muss etc. Bei den großen europäöischen Eisenbahnlinien bin ich ein bisschen nerdy, drei Generationen Reichsbahn-Bundesbahn-Deutsche Bahn, „Freifahrtscheine“, Netzkarte und jahrelange Tätigkeit als Liegewagenschaffner haben da ihre Spuren hinterlassen. In der Schule habe ich sogar mal das Kursbuch auswendig gelernt und ich kenne noch heute zahlreiche Trainspotter, die problemlos alle Linien hersagen können. Wenn man sich aber auf die Hauptachsen beschränkt, kann man sich in Mitteuropa kaum verfliegen, es gibt da nämlich gar nicht so viele. Das meiste kann man sich – bezogen auf Deutschland – als Stern um Köln denken. Da kann man wissen – und ich bin sicher, dass Du es sogar weißt, es vielleicht nur ungenutzt abgespeichert ist, dass es in den Süden entlang des Rheins bis nach Mannheim, weiter nach Stuttgart und Ulm bis nach München geht. Oder von Mainz über Frankfurt, Aschaffenburg, Würzburg und Nürnberg bis nach München. Oder über die Neubaustrecke durch den Westerwald bis nach Kelsterbach (aber nicht landen). In östlicher Richtung über Solingen, Wuppertal, Hagen (irre markant, von da geht es noch bedeutend nach Süden Richtung Siegen) Hamm, weiter nach Hannover bis nach Berlin. Oder nordwestlich über Düsseldorf, Duisburg (die Gleise und das Weichenfeld vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof hat mein Großvater geschweißt) durch das Ruhrgebiet bis Dortmund und weiter nach Hamm oder über Münster, Osnabrück, Bremen Hamburg. Oder von Duisburg ganz nördlich weiter bis nach Norddeich-Mole. In westlicher Richtung kann man sich mit der Strecke über Aachen, Lüttich, Brüssel und weiter Richtung Lille oder Paris vieles erschließen.
Die schiffbaren Wasserstraßen in Deutschland sind ebenfalls völlig übersichtlich, in Süd-Nord-Richtung muss man sich eigentlich nur Rhein, Weser, Elbe und Oder merken, im Norden eventuell noch die Ems. Auf der Ost-West-Achse ist man mit Mosel, Neckar, Main, Donau und Ruhr sehr gut bedient. Der Nord-Ost-See-Kanal, der Dortmund-.Ems-Kanal und der Mittelland-Kanal sind geniale Auffanglinien. Mit diesem bisschen kann man sich schon ganz Deutschland völlig erschließen. Erschließen bedeutet nicht, dass man das alles auf einer weißen Karte auf den Kilometer (oder 50) genau einzeichnen kann. Erschließen bedeutet für mich, dass man weiß, wie es weitergeht. Was als nächstes kommt. Welche Auffanglinie wo liegt und wo sie mich hinführt.

Ebenfalls sprechen wir von ganz unterschiedlicher Fliegerei. Die beiden von Dir in der Hauptsache angegebenen Flugarten, entweder über den Wolken im Airliner-Modus oder Scud-Running unten durch machen bei mir allenfalls 5-10% meiner geloggten Flugzeit aus. Den Rest habe ich irgendwo im blauen oder unter Wolken in 1000-3000ft verbracht. Eine ganz bedeutende Zahl der Stunden im Segelflugzeug. Bis weit in die 2000er Jahre hinein konnte ich mir kein GPS leisten und in der Segelfliegerei ist mit Karte, Kompass und Stoppuhr auch nicht besonders gut zu navigieren, weil Du ja vielleicht Dein Ziel, nicht aber den Weg dahin vorab genau kennst. Durch das ewige Kreisen und hier mal links, rechts, orientiert man sich automatisch viel stärker an Bodenmerkmalen – und vergleicht dann allenfalls mit der Karte. Meine ersten 200 Stunden in motorisierten Flugzeugen habe ich auch ohne GPS und fast nie on top oder in 500ft verbracht. Und in langsamen Flugzeugen wie C42 oder später C150. Da hat man einfach viel Zeit rauszugucken und (Danke Malte für die Abkürzung, die ich noch nicht kannte) „IFR – I follow railroads“-Fliegerei. Das funktioniert erstaunlich gut und macht einen Heidenspaß. Habe ich erst am letzten Samstag auf dem Rückweg von Speyer gemacht. Ist ideal, sich vom Rhein nach Hause tragen zu lassen. Und dann kann man schon wissen, welche Mittelgebirge und Zuflüsse zum Rhein dann links und rechts an einem vorbeiziehen – und ich bin sicher, Du wüsstest es auch. Wenn man mich jetzt gleich in eine Cessna ohne Navi und Kompass setzen würde mit der Aufgabe, flieg nach Berlin Schönhagen, flieg nach Dijon, flieg nach Oostende, flieg nach Kopenhagen – bin sicher, Du würdest da hinfinden. Nach Berlin vielleicht sogar ohne Luftraumverletzungen. Und wenn das Weserbergland an Dir vorbeizieht oder der Harz, wirst Du beides erkennen und benennen können.

Das alles hat nichts damit zu tun, diese geographischen Kenntnisse dafür zu nutzen bei marginalem Wetter Masten oder Windrädern auszuweichen. Ich spreche hier von echter VFR-Fliegerei bei Sichten, die den Namen verdienen.

4. Juni 2015: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Lutz D.
Lieber Lutz, eine schöne Beschreibung - ich habe sie in Ruhe durchgelesen. Ich weiß, dass Du oft so fliegst - z.B. Deine Beschreibung: "Den Albertkanal entlang".
Etwas unterschiedlich fliegen wir da schon: Bei mir ist die Flugplanung i.d.R.:
a) Direct to einzeichnen
b) die üblichen Verdächtigen wie Köln/Bonn und Frankfurt aus dem Weg ziehen
c) das Ergebnis betrachten und auf wetter- und windtechnische Machbarkeit untersuchen.
Das ist schon etwas anders als Dein Stil: Ich fliege gerne FL95/85, weil ich auch eine Stunde über den Wolken sehr genieße - ganz abgesehen von Turbulenzarmut, Safety und Speed. Und ich fliege nicht mehr so gerne auf Inseln, weil ich mich an Transrapid und Meyer-Werft schon satt gesehen habe. Da schaue ich gerne, wo denn der zufällige Strich über das Land mich denn entlang führt.

Du hast eine schöne Beschreibung von Deutschland geschrieben - allerdings schränkst Du selber ein, dass man auch bei mittlerem VFR-Wetter nicht ganz so fliegen kann (schön wäre es!), weil man doch eine Reihe von Luftraumverletzungen ohne Karte begannen hätte.

Hätten wir beide die GPS-Tracks unserer letzten 100 oder 200 Flüge - es wäre mal spannend zu sehen, ob Du nach Deinen Straßen fliegst und meine Tracks eher sternförmig verlaufen.
Egal: Wir sind uns wohl einig, dass die Karte unverzichtbar ist, und das, was Du beschreibst, das Gefühl ist, sich auszukennen, was natürlich auch etwas wert ist - vor allem, wenn man weiß: Hier kann ich jetzt bis zur Landung GPS und Karte komplett ignorieren. Lass' es uns mal dabei bewenden und den "unschlagbaren Vorteil" im Raum stehen lassen.

Übrigens, um on-topic zu werden: Heute sagte um 11:30 LT Langen tatsächlich: "Verkehrshinweise nicht möglich". Dabei war es gefühlt weniger hektisch als an anderen Tagen bei Bremen. Aber heute war es eben auch nicht so schwer, den conflicting-traffic schon von weitem zu sehen.
5. Juni 2015: Von Erik N. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Da gibts irgendein Video, ein Airbus der Lufthansa fliegt nach USA, glaube nach Seattle.
Die lassen sich die Waypoints über den Atlantik geben, stellen alles im Autopilot ein, und so weiter, aber dann.
Das hat mich am meisten überrascht.

Dann zeichnen sie in eine riesige Karte, die von Europa bis USA alles zeigt, ihren Flug mit dickem, schwarzen Filzer entlang der Waypoints ein.
5. Juni 2015: Von Lutz D. an Erik N.
Ja, denn wenn alle Bildschirme schwarz werden weißt Du, wo Du zuletzt gewesen bist. Macht man in der Schifffahrt auch, alle halbe Stunde einen Punkt in die Karte.
Der Atlantik bietet so wenig Bodenmerkmale ;)
5. Juni 2015: Von Alexander Callidus an Lutz D.
5. Juni 2015: Von Erik N. an Alexander Callidus
Der Atlantik bietet so wenig Bodenmerkmale ;)
Wie - kann man da nicht einfach Wellen oder Eisberge nehmen - die verändern sich doch nicht, oder ?

Die sollen sich mal ein Beispiel an Lindbergh nehmen. Was hatte der ? Maximal Fremdpeilung über MW, oder ? Und hat es auch über den Atlantik geschafft. Und meine Cousine Marge von Etzdorf, 11 Tage für die Strecke Berlin-Tokio, mit ner Junkers 50, offen, mit Haube :) Ist glaub ich der transsibirischen Eisenbahn nachgeflogen. IFR. I follow railroads.
5. Juni 2015: Von Alexander Callidus an Erik N.
Lindbergh ist angeblich nur nach Kompaß, Uhr und Windvorhersage geflogen. Er soll einen Sextanten an Bord gehabt haben, aber ich weiß nicht, ob der benutzt wurde. Im zweiten Weltkrieg sind dutzende Flugzeuge irrtümlich in Feindesland gelandet - ganz so einfach ist es halt nicht.
5. Juni 2015: Von Erik N. an Alexander Callidus
Aus Wikipedia: Am 18. August 1931 startete sie ohne großes Aufsehen in Berlin. Wegen des schlechten Wetters musste sie bereits nach drei Stunden in Königsberg zwischenlanden. Elf Stunden später erreichte sie ihr erstes Etappenziel, Moskau. Von dort flog sie über Nischni Nowgorod die Wolga entlang nach Kasan. Am dritten Tag ihrer Reise überquerte sie den Ural und folgte anschließend der Linie der Transsibirischen Eisenbahn bis Nowosibirsk. In Hailar nahe der mongolischen Grenze wunderte sie sich über die anwesende Presse, die jedoch nicht auf sie, sondern auf die britische Langstreckenpilotin Amy Johnson wartete, die ebenfalls nach Tokio unterwegs war. Da Johnson in Begleitung ihres Mechanikers flog, wurde Marga von Etzdorf die Anerkennung des ersten Alleinfluges einer Frau nach Japan zuteil. Am nächsten Tag überflog sie die Taiga und erreichte den Baikalsee. Nächste Station war Mukden, wo sie einen Tag pausieren musste, weil die für Japan benötigten Einreisepapiere noch nicht eingetroffen waren. In Korea landete sie ein weiteres Mal, um aufzutanken, bevor sie sich über die Japanische See wagte. Am Abend desselben Tages landete sie in Hiroshima. Nächstes Ziel war Ōsaka und von dort aus Tokio, das sie jedoch wegen der vielen militärischen Sperrgebiete nicht direkt anfliegen konnte.

Klassische Koppelnavigation, würde ich sagen :))
Diese Karte ist groß genug, um sie 50x75 auszubelichten: Wikipedia Geographie


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