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15. Dezember 2014: Von Erik N. an Wolfgang Lamminger Bewertung: +8.00 [8]
Puuhhh. Jetzt habe ich alle Seiten durch :)

Durchaus interessante Standpunkte hier. Und auch sehr deutsch, beide Seiten.

Ich persönlich halte das - deutsche - Konzept des Datenschutzes für eine gute Einrichtung. Deutsch deshalb, weil die Diskussion in der Tat eine nur in diesem Lande mögliche Diskussion ist. Nicht nur inhaltlich, sondern auch hinsichtlich der Verve, der teils persönlichen Vorwürfe, die jeder dem anderen als Teil der Botschaft immer gleich mitgibt. Wahrscheinlich aus alter preussischer Historie entwachsen, als es den Beamten des Kaisers darum ging, in all ihrer Transparenz auf der Karriereleiter doch so viel wie möglich für sich zu behalten, im eigenen, kleinen Leben ein wenig Schutz zu genießen. Wenn schon jeder meine Einstufung und mein Gehalt kennt, dann aber bitte auf keinen Fall, wie ich das verwende ! Aus diesen Zeiten stammt auch der latente Neid, den die Deutschen bei der Betrachtung des Hauses des Nachbarn hegen - warum kann der sich einen größeren Wagen leisten ? Warum hat der jetzt neue Möbel ? Warum fliegt der jetzt ein eigenes Flugzeug ? Warum fliegt der jetzt verbotenerweise mehr als 250 Knoten unterhalb FL100 ?

80% der deutschen Steuerprozesse werden nicht von den Behörden entdeckt, sondern von neidischen Nachbarn verraten. Der Nachbar baut schwarz ! Da müssen Sie hin ! Der Müller hinterzieht garantiert Steuern, da müssen Sie nachschauen !

Es ist diese Mentalität, die uns - kollektiv - das Gefühl gibt, daß wir alles verstecken müssen. Ich stehe dazu, ich habe das Gefühl auch manchmal. Daß es niemanden etwas angeht, was ich tue, wie ich mein Geld ausgebe, wo ich wohne...

Und das ist gar nichts Grundsätzliches. Ich lebe in einem Land, in dem ich - in Grenzen - die Sicht anderer auf meine Daten, auf mein Leben, einschränken kann. Und daher tue ich das auch, wobei ich sehr genau darauf achte, ob ich im Moment einer solchen Entscheidung rational handle, oder ideologisch.

Würde ich in einem Land leben, in dem dies weitaus schwieriger ist, würde ich ebenfalls aktzeptieren. Wäre ich einer Kultur aufgewachsen, in der man sein Leben durchaus mit dem des Nachbarn teilt, weil man weiß, daß dieser in der Regel nicht neidisch ist, sondern anerkennend reagiert, hätte man damit auch überhaupt kein Problem ! So wie in der amerikanischen Kultur.

Es gibt Länder, in denen das Wort Datenschutz nicht existiert. Beispiele ?

- in Schweden wird die Steuerakte jedes Bürgers veröffentlicht. Es ist also jederzeit möglich, die Steuerhöhe jedes anderen Schweden zu erfahren, des Nachbarn, des Chefs....

- in den USA sind grundsätzlich alle Transaktionsdaten sehr leicht verfügbar. Ein Inkassounternehmen, eine Bank, eine Kreditkartenfirma rechnet Joe Shmoe jederzeit gerne vor, welche Käufe er in den letzten Monaten getätigt hat, und warum er seine Kreditrate dann nicht bediene ?

...und vieles mehr.

In all diesen Ländern ist Scheitern kein Problem, wenn man wieder aufsteht. Macht man in den USA Pleite, ist das dumm gelaufen, man versucht es wieder, man erfährt Hilfe vom Nachbarn. In Deutschland ist mal ein Leben lang am Ende, und Opfer von Häme und Missgunst. Kein Wunder, daß wir alles verstecken, wenn es uns ja doch nur negativ angerechnet wird ! Das ist in den USA nicht der Fall, jedenfalls weitaus weniger als hier, und daher ist dort auch der Umgang mit den eigenen Daten weitaus weniger restriktiv.

In diesem Sinne: Ja, ich habe mein Haus ebenfalls verpixelt in Google, würde es heute aber wahrscheinlich nicht mehr tun, weil zur Hölle, was solls. Ich war damals auf der Straße gegen den Natodoppelbeschluß, und gegen die Volkszählung. Heute trage ich ein iPhone, da wären wir damals vor Schreck glatt umgefallen. In meinem ersten iPhone verbot ich jeder App, die location services zu nutzen, oder die Kamera, oder das Mikrophon. Heute nutze ich alle diese Apps, und würde nicht im Leben darauf kommen, daß ich dadurch irgendein Problem bekomme.

Leute, beruhigt euch, und lasst die anderen so machen, wie sie wollen ! Das war das Wort zum Montag !

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