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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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22. März 2014: Von  an Alfred Obermaier
Machen wir uns doch nichts vor, das was da passiert kann man doch ganz gut abschätzen. Die Piloten schiessen sich, entgegen der aktuellen Gehälter-Todesspirale abwärts, gerade gnadenlos ins Abseits - das wird ein klassischer on-Power Stall. Schauen wir uns als Beispiel doch an, was bei zB Projektleitern passiert ist. Noch vor wenigen Jahren konnten die locker Honorare von 1.200+ Euro am Tag aufrufen und haben damit Angestelltengehälter in sechsstelliger Region bekommen. Heute sind die früher Angestellten auf dem Freiberuflermarkt für 500 Euro am Tag und auf volles eigenes Risiko unterwegs. Rechnet man das verfügbare Netto aus, dann haben die ihr verfügbares Einkommen innerhalb von 5 Jahren auf ein Viertel herunter geschossen - und wir reden hier von einer größtenteils akademisch ausgebildeten Bevölkerungsschicht. Ja, Piloten fehlen, weil der Flugverkehr zunimmt. Nein, der Fluggast zahlt nicht mehr genügend, um die Pilotengehälter der Vergangenheit zahlen zu können. Folge: in wenigen Jahren werden wir in der Luftfahrt die selben Bedingungen, wie bei den Fernfahrern auf der Strasse haben - da fahren jetzt schon fast keine Deutschen mehr auf dem Bock, sondern Balten, Polen etc. In der Luftfahrt werden da wahrscheinlich überwiegend Asiaten als Piloten sitzen, die ihre Ausbildung von den asiatischen Behörden bezahlt bekommen haben und wer als Deutscher da noch sitzt, wird auch nur seine 50.000 Euro bekommen. Etwas besseres kann doch zB China heutzutage nicht machen als en-masse Piloten auszubilden.
24. März 2014: Von Christian R. an  Bewertung: +3.00 [3]
...und wenn man es mal genau nimmt, sind 50k p.a. auch heute ein Gehalt, mit welchem man durchwegs gut leben kann. Und wenn man sich zudem die Statistiken der Gehaltniveaus ansieht, stellt man sehr schnell fest, das es sehr viele Mitbürger(innen) gibt, die davon auch nur träumen. Und auch einen Ausbildungsberuf gelernt haben und Vollzeit arbeiten.

Ohne nun wahrlich jammern zu wollen angesichts der beruflichen Lage (Fast-Akademiker mit VWA-Studium und 2 Ausbildungen, technisch und kaufmännisch) als "Externer" eines deutschen Automobilkonzerns, der auf die jährlichen Gratifikationen wie auch Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichten "darf", welche die dort Festangestellten erhalten: Ich habe mir bislang alle meine Träume erfüllt, gleich ob die PPL-Lizenz (auch wenn ich jetzt wenig fliege, aber ich hab sie wenigstens im Vergleich zu vielen vielen anderen), ich fahre meinen V12-Youngtimer fast jeden Tag (und ja, inkl. Sprit, Versicherung und Steuern und kann selber daran schrauben, was auch noch Spaß macht...bis auf 12 Zündkerzen wechseln...), konnte mir eine wundervolle Uhr leisten, die ihren Wert trotz täglichen Tragens und sich daran freuen auch noch behält, fahre oder fliege jährlich an die Costa Smeralda, lebe in der schönen Stadt München und arbeite seit über 10 Jahren mit einer Materie, die mir einfach nur Spaß macht und am Sonntag abend schon Freude aufs Büro am Montag morgen macht. Zufriedenheit ist eine wundervolle Sache! Ach ja, und gesund und munter bin ich auch noch. Ok, ohne einen gewissen Ehrgeiz nicht ganz zu machen, von nix kommt bekanntlich auch nix.

Ok, ich habe nun kein Haus gebaut (kommt ja vielleicht noch), ich habe keine Kinder (wollte ich auch nie) und ich verdiene nun keine 8ok netto. Na und? Zufriedenheit bemißt sich an mehr als nur schnöder Kohle.

Und klar, King Air fliegen ist toll! Einen Testarossa fahren ist auch schön. Und wer hätte nicht gerne 250qm Garten, am besten ohne Hypothek und cash bezahlt? Aber seien wir doch einmal realistisch: Wer kann sich das denn tatsächlich leisten? Ohne Schulden, bei bezahlten Autos, Urlaub auf Cash-Basis und bei einem gefüllten Kleiderschrank mit schönen und hochwertigen Textilien, die nicht krank machen? Es sind wenige...

Von daher habe ich wenig Verständnis für Klagende bei einem Jahressalär von 260k p.a.. Schon eher für Krankenpfleger. Und auch für Piloten, die für einen Hungerlohn ihren Job machen. Allerdings: Wenn es nicht geht, muss der- oder diejenige eben etwas anderes machen. Ponyhof ist halt eben nicht wirklich. Auch wenn es dann weh tut und viele gewiss ihren Beruf mit Leidenschaft machen und ich gerade davor sehr hohen Respekt habe!

Ich gönne den Ruheständlern Ihre Rente, ihre Hobbies und Verrücktheiten, komme ich ja langsam selber in das Alter, um mir mal wenigstens zwischendurch darüber Gedanken zu machen. Obwohl ich ja dafür eigentlich viel zu gerne arbeite. Und ich glaube, diese Lebensphase wird witzig, seeeeehr witzig!


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