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1. Januar 2014: Von Daniel Krippner an Norbert S.
Ich habe neulich eine interessante Zahl gehört: die 15 größten Containerschiffe der Welt stoßen zusammen so viel CO2 aus wie *alle* PKW weltweit.
Hat schon Vorteile für die Betreiber wenn man die größte Zeit im quasi regulierungsfreien Raum unterwegs ist, wie es scheint...
1. Januar 2014: Von Achim H. an Daniel Krippner Bewertung: +2.67 [3]
Ich habe neulich eine interessante Zahl gehört: die 15 größten Containerschiffe der Welt stoßen zusammen so viel CO2 aus wie *alle* PKW weltweit.

Diese Aussage kann man mit einer einfachen Überschlagsrechnung widerlegen. Der CO2-Ausstoß ist direkt proportional zur Menge des verbrannten Kraftstoffes (und der Länge der Alkane), dieser wiederum hängt von der abgerufenen Leistung in PS*h und dem Wirkungsgrad ab. Die größten Containerschiffe haben ca. 100 000 PS (Emma-Maersk-Klasse). Der Wirkungsgrad der Motoren ist höher als beim Automobil (bis zu 50% versus ca. 35% beim Auto). Gehen wir davon aus, dass diese Schiffe im Schnitt 23h am Tag betrieben werden mit sagen wir 75% Leistung (in Wirklichkeit ist es wesentlich weniger aufgrund der aktuell niedrigen Charterpreise), das sind 1725000 PS*h am Tag.

Gehen wir beim Auto von durchschnittlich 100PS aus, wovon im Schnitt 30% abgerufen werden, sagen wir 1h pro Tag. Das macht pro Auto also 30 PS*h pro Tag, somit entspricht ein Containerschiff 57500 Autos und 15 Containerschiffe 862500 Autos. In Deutschland gibt es ca. 44 Millionen PKWs.
1. Januar 2014: Von Stefan Jaudas an Achim H.
... aber, aber, wir wollen doch die Klimaskeptiker und andere Verschwörungstheoretiker doch nicht mit Zahlen, Daten oder Fakten verwirren ... ;-)
1. Januar 2014: Von Lutz D. an Stefan Jaudas
Die Daten könnten ggf für gewisse Schwefelverbindungen gelten, das aber nur, weil die bei Autosprit quasi gar nicht als Abgas vorkommen. Im übrigen muss man sich nur mal den Austausch pro t/km bei Schiffen angucken...
1. Januar 2014: Von Daniel Krippner an Achim H.
Hatte mich auch gewundert, werde den entsprechenden Vortrag nochmal anschauen.

Hat die Kraftstoffgüte nennenswert was mit dem CO2 zu tun? Sobald die Dinger außerhalb der Hoheitsgebiete sind verbrennen die ja quasi besseren Teer, den Bodensatz der bei den Raffinerien übrig bleibt...
1. Januar 2014: Von Achim H. an Daniel Krippner
Hat die Kraftstoffgüte nennenswert was mit dem CO2 zu tun?

CO2-Emission kann man gleichsetzen mit Treibstoffverbrauch, wobei wenn man Treibstoff in Litern misst (wie bei Autos und Kleinflugzeugen), dann muss man beachten, dass je schwerer der Kraftstoff, desto mehr CO2 pro Volumeninhalt. Ein Grund warum ein Diesel weniger Kraftstoff als ein Benziner benötigt, ist neben seinem etwas höheren Wirkungsgrad schlicht und einfach der höhere Energiegehalt des Kraftstoffes. Nachdem jahrelang das "Liter pro 100km"-Maß verwendet wurde, hat sich mit der CO2-Emission ein realistischeres Maß durchgesetzt, das den Diesel weniger bevorzugt.

Benzin als leichtes Mineralöl hat so ungefähr 8 Kohlenstoffatome in der Kette (also 8 CO2 Moleküle nach der Verbrennung und 9 H20), Diesel als schweres Mineralöl ungefähr 16. Das Zeugs in den großen Schiffsmotoren hat noch viel längere Alkane, der Sprit ist nicht einmal flüssig wenn er nicht geheizt wird. Wie Lutz schrieb sind es die Verunreinigungen im Schweröl, die problematisch sind. Das ist noch eine der letzten Bastionen der ungezügelten Umweltverschmutzung. Ich hoffe, dass auch dort irgendwann einmal die Umweltpolitik einen Hebel findet. Bisher gibt es nur Umweltzonen an bestimmten nordeuropäischen Häfen aber die Betreiber sind so schlau, dass sie einem extra Tank einfach "sauberen" Diesel mitführen und damit in der Umweltzone rumtuckern bis sie in internationalen Gewässern wieder ihren Dreck verfeuern.

Wenn die Schiffsmotoren mit "gutem" Kraftstoff liefen, dann wäre die Nachfrage nach dem Autosprit höher und damit die Preise. Aktuell verfeuern die im Prinzip Abfallprodukte mindester Qualität die sonst keiner will...

PS: Wenn ich groß bin kaufe ich mir auch einmal einen Motor, der im Kurbelgehäuse neben der Kurbelwelle Treppenstufen hat zum Runtergehen. Macht die Wartung deutlich einfacher!

2. Januar 2014: Von Stefan Jaudas an Achim H.
... so siehts aus. Der CO2-Ausstoß ist einfach die neueste Sau, die von den Marketingstrategen durchs Dorf getrieben wird. So wie in den 70ern und frühen 80ern der cW-Wert der Fahrzeuge, welchen seit den 90ern auch keine Sau mehr interessiert. Nur dass die Angabe des CO2-Ausstoßes noch redundanter ist, da 1:1 proportional zu Treibstoffart und -verbrauch. Die Angabe des CO2- Ausstoß ist aber ein prima Intelligenz- und Kompetenztest. Wenn jemand darauf rumreitet, dann weis man, derjenige ist entweder schlicht dumm, extrem gutgläubig oder technisch ungebildet, oder mehreres davon.

Tja, und was den Schwefel angeht, anstatt die gewerbliche Schifffahrt in Europa in die Zwangsentschwefelung zu zwingen (muss nicht unbedingt auf den Dieselpreis gehen, es gibt auch schwefelarme Schweröle, bzw. es kann auch Schweröl entschwefelt werden) sollte man erst mal bei den außereuropäischen Kohlekraftwerken anfangen mit dem Entschwefeln. Das wäre als erste Maßnahme weltwirtschaftlich und weltökologisch wesentlich effizienter. Aber unsere Ökokommies regen sich ja lieber über den Schwefelausstoß der paar letzten Frachter unter deutscher Flagge auf, anstatt über den chinesischen Schwefelkohlestrom. Weil, vor allem anderen kommt die politische Korrektheit.

Ach ja, nicht alle Schiffe fahren mit Schweröl. Nur die mit langsamlaufenden Motoren. Kreuzfahrer und Militärs z.B. nehmen meines Wissens Diesel, aus diversen Gründen (kein Ruß auf dem Deck, Versorgung auf See, kompaktere und komfortablere Antriebe).
2. Januar 2014: Von Roland Schmidt an Stefan Jaudas Bewertung: +2.00 [2]

Auf den chinesischen Schwefelkohlestrom hat man aber in Europa herzlich wenig Einfluss. Da "hilft" es eher, wenn die Menschen in den chinesischen Großstädten vor Dreck nicht mehr atmen können und auf die Barrikaden gehen. Es bringt uns alle einfach nicht weiter, mit dem Finger auf andere zu zeigen mit dem Hinweis: "dann müssten die erst einmal...."

2. Januar 2014: Von Stefan Jaudas an Roland Schmidt
Eben. Auf den Schwefelausstoß der Großschiffahrt hat Europa aber auch keinen wirklichen Einfluss, wie man an dem Beispiel mit den Zusatztanks sehen kann. Zudem, mit der Entschwefelung der Kraftwerke und der Treibstoffe an Land hat sich der SO2-Ausstoß bei uns dramatisch verringert.

Von wegen Wechselwirkungen, dem einen sein Uhl ist dem anderen sein Nachtigall: Schwefelemmissionen. Und die Schffahrt hat bei weitem nicht den größten Anteil: Bericht. Da auf der Schiffahrt rumzureiten wäre da wie wenn man das Bleiproblem seinerzeit dadurch angegangen wäre, indem man das Affengas verboten hätte.
8. Januar 2014: Von Daniel Krippner an Achim H.
So habe eben nochmal nachgehört: die Zahl (15 größte Schiffe...) bezog sich nicht auf CO2, sondern auf Partikel, Ruß und giftige Abgase.
8. Januar 2014: Von Lutz D. an Daniel Krippner
Auch das kann nicht sein (Ruß...).
8. Januar 2014: Von Daniel Krippner an Lutz D.
Ist von hier: https://www.ted.com/talks/rose_george_inside_the_secret_shipping_industry.html

Bei TED treten normalerweise ernst zu nehmende Leute auf, aber ich habe die Quelle für diese Studie jetzt auch nicht greifbar...

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