@Achim, danke für den Artikel, lese ihn nachher in Ruhe im Zug.
Beim ersten Draufschauen fällt mir auf, dass vorwiegend oder sogar ausschließlich staatliche Maßnahmen verglichen werden, vermutlich mangels Daten. So entsteht der Eindruck, die Regierungen kämpfen gegen die Pandemie und dabei irgendwie gegen die eigene Bevölkerung.
Ich bin hingegen davon überzeugt, dass staatliche Zwangsmaßnahmen immer zweite Wahl sind, weil sie holzschnittartig sind, im Einzelfall unnötige Härten entstehen lassen und letztlich auch weniger efffektiv sind als eigenständiges, verantwortliches Verhalten von Bürgern. Erste Wahl ist Überzeugungsarbeit (dürfte ein halbes Jahr nach dem breiten Bekanntwerden von Covid-19 erledigt sein) und Empfehlungen, wie man sich individuell schützt (so wie damals bei den AIDS/Kondomreklamen). Es kommt dabei auf die Einsicht des Einzelnen und auf das Mitmachen ("Disziplin") der Bevölkerung an. Da gibt es erhebliche Unterschiede in der Mentalität, beispielsweise zwischen Amerika und Deutschland (Garmisch illustriert das gerade sehr gut).
Warum finde ich das wichtig? Erstens, weil ich lieber aus Überzeugung als aus Zwang etwas tue. Zweitens, weil ich Risiken gerne selbst manage. Aktuelles Beispiel Auslandsreise in ein so definiertes "Risikogebiert": die Reise wurde gebucht, bevor der Ort zum Risikogebiet erklärt wurde, Meine Konsequenz daraus ist nicht etwa "ignorieren", aber ich würde gerne hinreisen und mich dort eben extra-vorsichtig bewegen, bspw sehr häufig Maske tragen. Ich hoffe, dass ich das noch darf - und auch ohne übertriebene Zwangsquarantäne, die wieder andere Probleme hervorbringen würde. Nichts gegen einen Test bei Rückkehr, und natürlich extra-Aufmerksamkeit auf mögliche Symptome.