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4. Juli 2023 10:55 Uhr: Von Alexandros Feuerstein an Alexandros Feuerstein

Hallo und nochmals vielen Dank für eure Antworten. Entschuldigt bitte die Funkstille. Das Ergebnis der Zweitüberprüfung ist im Juni eingetroffen, weiterhin mit dem Ergebnis der Fluguntauglichkeit. Hier hat das LBA die (Prä-)Synkope nun richtig als entwicklungsbedingt erkannt und ist in der Begründung nicht weiter auf diese eingegangen. Leider ist das LBA nun der Meinung, dass ich Aufgrund von meiner Migräne fluguntauglich bin.

Nun kurz zu meinem Krankheitsbild: Vermutlich seit dem späten Gundschulalter fing ich an, an Kopfschmerzen, oft verbunden mit Übelkeit und Erbrechen zu leiden. Diese wurden nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule immer öfter, bis zu einem Höhepunkt von einem Vorfall pro Monat.
Hier bin ich zu einem Neurologen gegangen, der eine Migräne ohne Aura diagnostiziert hat. Ich kann mich hier jedoch nicht daran erinnern, dass der Neurologe mit mir über Symptome einer Aura (Sichtstörungen usw.) geredet hat. Aufgrund meines medikamentenscheuen Vaters habe ich die Kopfschmerzen nur selten, und wenn dann mit unzureichender Dosis von Ibuprofen behandelt (200mg, viel zu wenig für einen hoch gewachsenen 13-Jährigen). Der mäßige Erfolg von Ibuprofen 200 wurde hier ins Protokoll aufgenommen. Hierauf wurde Ibuprofen 600 verschrieben. Ins Protokoll wurde aufgenommen, dass bei fehlendem Erfolg des Ibuprofens stärkere Schmerzmittel und Migränespezifische Medikamente in Erwägung gezogen werden sollten. Zuletzt wurde auch ein MRT vom Gehirn gemacht, ohne Befund.
Seit dem Besuch beim Neurologen haben sich die Vorfälle nun immer weiter beruhigt, auf mittlerweile etwa 4 Vorfälle pro Monat und in leichterem Umfang. Mit Ibuprofen 600 lassen sich die Kopfschmerzen immer behandeln, Bedarf an anderen Medikamenten habe ich nicht.

Bei meinem ersten Erscheinen bei meiner Fliegerärztin wurde ich bezuglich meiner Migräne nach der Aura gefragt. Zu dem Zeitpunkt wusste ich garnicht, was eine Aura ist. Auf Nachfrage erkärte Sie, ob ich die Migräne kommen sehe oder Sichtstörungen habe. Zu dem Zeitpunkt erst wurde mir Bewusst, dass vor der Migräne Flackern im Sichtfeld bemerkte und beantwortete die Frage dementsprechent. Jetzt bin ich garnicht mehr sicher, ob ich eine Aura habe und werde versuchen das beim nächsten Besuch beim Neurologen abzuklären.
Weitere Fragen, Hinweise oder Aussagen zur Migräne bezuglich der Flugtauglichkeit gab es bis zum Ergebnis der Zweitüberprüfung nicht. Im Weiteren hat das LBA bei der Beantragung der Zweitüberprüfung mitgeteilt, dass es nicht nach Aktenlage entscheiden kann und weitere Untersuchungen beantragen wird. Bis zum Ergebnis traf jedoch keine Anfrage nach weiteren Befunden ein.
In der Bergündung der Fluguntauglichkeit beschreibt das LBA die Kopfschmerzen als "hochintensiv" und "eine analgetische Behandlung nur unzureichend Ansprechend", was in keinem Fall meinen momentanen Zustand widerspiegelt. Hier ist das LBA davon überzeugt, dass durch die Kopfschmerzen bei mir ein Risiko zur "sudden incapacitation" gegeben ist. Ich bin davon nicht überzeugt, alleine schon durch meine 250 Starts mit Fluglehrer, wo ich kein einziges Mal auch nur Kopfschmerzen im Flugzeug hatte.

Hier nochmal der relevante Aussschnitt aus den AMC (auch hilfreich, dass das LBA nur eine veraltete Version auf seiner Website verlinkt, die garnicht auf Migräne eingeht):

(c) Migraine
Applicants with an established diagnosis of migraine or other severe periodic headaches likely
to cause a hazard to flight safety should be assessed as unfit. A fit assessment may be
considered after full evaluation. The evaluation should take into account at least the following:
auras, visual field loss, frequency, severity, and therapy. Appropriate limitation(s) may apply.

Jetzt war ich beim Anwalt und habe mit dessen Hilfe der Zweitüberprüfung widersprochen und eine Kopie meiner Aktenlage beim LBA beantragt. Bisher lässt sich das LBA hiermit wie sonst auch seine Zeit. Danach muss ich versuchen, die bei mir nie in Person durchgeführte "full evaluation" nachzuholen.

4. Juli 2023 11:14 Uhr: Von Horst Metzig an Alexandros Feuerstein Bewertung: +1.00 [1]

Ich habe seit 15 Jahren Migränekopfschmerz. Das weis mein Fliegerarzt, der schickte mich zum MRT, und ich muss mich bei jeder fliegerärztlichen Untersuchung einen Neurologen vorstellen. Ich nehme seit 14 Jahren Sumatriptan, dadurch verschwinden meine Kopfschmerzen innerhalb 30 Minuten.

Vor etwa 2 Jahren habe ich bei Beginn meiner Migränekopfschmerzen versuchsweise 100 % Sauerstoff während 30 Minuten eingeatmet ( atmosphärenunabhängig ), so wie ein Taucher unter Wasser über sein Mundstück aus der Druckgasflasche atmet. Und siehe da, nach einen Anfall heftiger Kopfschmerzen ging die Schmerzheftigkeit innerhalb etwa 5 Minuten ( ich habe die Uhr beobachtet ) zurück, weit zurück unterhalb der erträglichen Schmerzschwelle. In der Folgezeit habe ich dann auch bei mir beginnenden Kopfschmerz reinen Sauerstoff über einen Zeitraum variabel von 6 Minuten bis zu einer halben Stunde geatmet. Meine Kopfschmerzen gingen dann schnell zurück. Nun habe ich aber auch etwas anderes festgestellt, meine Migräneanfälle wurden auch ohne Sauerstoff selten. Für mich ein Zeichen, dass Sauerstoff, zumindest bei mir, auch eine vorbeugende Wirkung hat. Das habe ich auch den tschechischen Neurologen in Prag bei meiner Fliegertauglichkeitsuntersuchung mitgeteilt. Der meinte nur, möglicherweise habe ich keine Migräne? So habe ich darauf nur sehr selten auf Sumatriptan zugegriffen.

In der Fachliteratur steht, wenn Sauerstoff Kopfschmerzen beseitig, lindert, dann liegt keine reine Migräne, sondern Spannungskopfschmerz vor, oder eine Mischung beider. Nun ist es bei mir so, dass ich während etwa 14 Jahe alle drei Wochen 50 mg Sumatriptan eingenommen habe, um den lästigen Kopfschmerz zu beseitigen. Aus psychologischer Betrachtung entsteht eine Abhängigkeit von Sumatriptan, weil es einen Zustand beseitig, welcher unangenehm zu ertragen ist. Und was sich bewährt, bei dem bleibt man. In der Humanmedizin ist nichts wie in der Mathematik fest definiert, der menschliche Körper spielt ein Eigenleben, und vieles hat die Medizinwissenschaft noch nicht erkannt.

Mein Körper ist nicht gleich Dein Körper, aber vielleicht kann Sauerstoff bei Dir versuchsweise doch helfen, dass eine Mischform aus Migräne und Spannungskopfschmerz vorliegt???

Entscheidend für Deine erhoffte Fliegertauglichkeit ist eine Beweisführung, dass Deine migräneartigen Anfälle, vielleicht eine Mischung aus Migräne und Spannungskopfschmerz, keine plötzliche Handlungsunfähigkeit während der Tätigkeit als verantwortlicher Flugzeugführer, hervorruft. Frage: Wie ist solch eine Beweisführung eindeutig zu erbringen? Damit beschäftige ich mich. Bei einen Migräneanfall sollte eine flugzeugführernaheliegende Aufgabe über längere Zeit erfolgreich bewältigt werden. Das kann idealerweise im Flugsimulator sein. Ein luftfahrterfahrener Psychologe solle auch in die Beweisführungskette einbezogen werden. So kann während eines Simulatordurchgang leistungspsychologische Parameter abgefragt werden, parallel zur fliegerischen Aufgabe im Flugsimulator.

Beispielsweise, als ich vor Jahren in Prag um einen Durchlauf im GYRO IPT II ( https://www.etcaircrewtraining.com/gyro-ipt-ii-spatial-disorientation.html ) gebeten hatte, habe ich auch Migränekopfschmerzen gehabt. Bei meiner Aufgabendurchführung - Sichtflug und Instrumentenflug unter Einwirkung räumlicher Desorientierung mittels 360 Grad Drehung und Hydraulikstössel vertikal, habe ich mich auf die fliegerische Arbeit so konzentriert, dass mein vorhandener Migränekopfschmerz fühlbar nicht wahrgenommen wurde. Wenn es möglich ist, den Kopfschmerz technisch aufzuzeichnen, ist das für eine Beweisführung von Vorteil. Beispielsweise kann Stress mit Messung der Herzratenvariabilität und einer speziellen Software nachgewiesen und auch aufgezeichnet werden. Möglicherweise ist bei Dir nicht erkannter Stress Ursache des Kopfschmerz?

Meinen behandelnden Neurologen habe ich Löcher in seinen Bauch gefragt. Der sagte zu mir, wenn ich dass wüsst, bekäme ich den Nobelpreis.

Verloren hat nur derjenige, der aufgibt.

6. Juli 2023 00:26 Uhr: Von F. S. an Alexandros Feuerstein

Seit dem Besuch beim Neurologen haben sich die Vorfälle nun immer weiter beruhigt, auf mittlerweile etwa 4 Vorfälle pro Monat

Es tut mir zwar leid, dass Du nicht fliegen kannst - aber 4 Migräneattacken pro Monat ist echt häufig. Es ist nicht überraschend (und auch nicht falsch), dass das LBA hier auf Untauglich entscheidet - und das hat nicht mal wirklich was damit zu tun, dass Du Dich vielleicht bei der Fliegerärztin mal ungeschickt ausgedrückt hast.

Ich wünsche Dir vor Allem gute Besserung!

7. Juli 2023 23:25 Uhr: Von Alexandros Feuerstein an F. S.
Huch! Da habe ich mich verschrieben. Ich meinte natürlich einen Vorfall pro 4 Monate. Umgekehrt wäre natürlich sehr bedenkenswert.
8. Juli 2023 08:46 Uhr: Von Achim H. an Alexandros Feuerstein Bewertung: +1.00 [1]
Erst denken, dann reden -- scheint das Muster in dieser Problematik zu sein.
8. Juli 2023 11:35 Uhr: Von Steff D. an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]
Lesen und verstehen ist angesagt.

Denn er schreibt zu Beginn von einem Höhepunkt mit 1x pro Monat.
Später dann eine Verbesserung dank Medikamente auf 4x pro Monat.

Da kann man schonmal, sofern nicht nur überflogen wird, von sich aus einmal Filtern.

Fehler passieren…. aber natürlich immer nur den Anderen. Eben ganz speziell Luftfahrt.
8. Juli 2023 21:11 Uhr: Von Sven Walter an Steff D.
Ich hatte Achim so verstanden, das er sich auf die Äußerungen beim Besuch des Fliegerdocs bezog.

Das mit dem Leseverstehen scheint da noch einen Dissens zu erzeugen ;-).
9. Juli 2023 20:28 Uhr: Von Steff D. an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]
Gut möglich.
Jeder liest das, was er meint lesen zu wollen.

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