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18. Mai 2023 10:43 Uhr: Von F. S. an Alexandros Feuerstein Bewertung: +2.00 [2]

Ich finde es ehrlich gesagt otimistisch beschrieben als "merkwürdig", dass Du Deiner Fliegerärztin Inkompetenz unterstellst, obwohl sie doch genau das gemacht hat, was wohl jeder Fliegerarzt auf der Welt gemacht hätte, wenn ein Jugendlicher mit sogar klinischer Historie von unklarer Synkope bei der Tauglichkeitsuntersuchung ist.

Erst mal zum Thema Kompetenz: Ohne jetzt Ferndiagnose betreiben zu wollen ist es in Deinem Fall (gerade auch nach der Schilderung im zweiten Post) eher unwahrscheinlich und sicher nicht diagnostisch festgestellt, dass es sich um eine vasovagale Synkope gehandelt hat. Kardiologische Ursachen sind beim beschriebenen Verlauf viel wahrscheinlicher und es ist zu vermuten, dass Dich die Ärztin deswegen auch (nur) zum Kardiologen und nicht zum Neurologen zur Abklärung geschickt hat.
In so fern ist der von Dir gegoogelte Ausschnit aus den AMC zu Part MED mit großer Wahrscheinlichkeit irrelevant.

Auch die von Dir betonte Unterscheidung zwischen einer Synkope und einer Prä-Synkope weil Du weniger als 2 Sekunden bewusstlos gewesen seist (wer hat das eigentlich gestoppt?) ist irrelevant, weil Du offenischtlich in einem Zustand warst, der ein sicheres Bedienen des Luftfahrzeuges in dem Moment ausgeschlossen hätte.

Gerade bei großen Heranwachsenden ist es übrigens ganz normal, dass es (Wachstums-)phasen gibt, in denen die Körpergröße schnell wächst und das Herz-Kreisluaf-System nicht ganz mithalten kann, so dass solche Synkopen ab und zu auftreten.

Deswegen 3 Tipps:

  • Lass es sein, Deine erste Fliegerärztin als inkompetent zu diffamieren - sie hat genau das richtige getan
  • Nimm Deine Eltern mit zu solchen Arztbesuchen. Auch wenn Du in den Posts vergleichsweise reif wirkst, bist Du nicht volljährig. Es ist auch für einen Arzt etwa anderes, ob ein Minderjähriger flugtauglich geschrieben werden will, oder ob seine Eltern das auch wollen.
  • Der Prozess wird jetzt einige Zeit dauern. Am Ende wirst Du wahrscheinlich dann flugtauglich geschrieben, wenn ein Kinderazt bestätigt, dass Du ausgewachsen bist und damit keine wachstumsbedingten Synkopen mehr zu erwarten sind.
18. Mai 2023 18:37 Uhr: Von Peter Meier an F. S. Bewertung: +6.00 [6]

Ich erlaube mir, mich in die Diskussion einzumischen.

Das "Problem" des Threaderstellers ist einfach, dass er ehrlich war. Viele andere Kandidaten für das Tauglichkeitszeugnis, egal ob Klasse 1, 2 etc, Erst- oder Nachuntersuchung würden je nach Situation die Vorfälle, um die es hier geht, schlichtweg nicht angeben.

Wenn es tatsächlich diese eine Synkope war und der Grund im schnellen Wachstum des Bewerbers liegt, dann hätte, nur diese Synkope betrachtend, die Fliegerärztin das als solches einordnen können. Andererseits bewirbt sich hier nicht ein 21-jähriger Erstzuuntersuchender, der mit 14 diese Synkope erlitt, sondern eben ein 14-jähriger mit rezentem Vorfall. Beim 21-jährigen hätte die Fliegerärztin hier möglicherweise anders geurteilt.

Ich hatte mit 13 ebenfalls solche eine Synkope - Lagewechsel in einer Phase schnellen Wachstums (ich bin jetzt 190 groß, damals schon 180 oder mehr), betrieb keinen Sport. Ich kann mich nur daran erinnern, dass mir beim Aufstehen vom Sofa plötzlich "schwarz" wurde, danach höre ich ein Rummsen und finde mich in der nächsten Sekunde am Boden wieder (unverletzt). Das war für mich der Weckruf, aktiv Sport zu treiben (Radrennsport, Leichtathletik). Bei diesem einen Vorfall, der zu keinem Notarzteinsatz o.ä. führte, blieb es dann auch.

Durch diesen Sport und ggf. Veranlagung aber, den ich in Teilen immer noch betreibe, habe ich aber immer noch einen sehr niedrigen Ruhepuls, manchmal nur 50, wiederholt resultieren daraus Fragen, ob ich Apnoetaucher bin ....Und tatsächlich muss ich manchmal, je nach Situation, beim Aufstehen 1-2x Pressatmung durchführen, um Blut in die Birne zu bekommen. Aber nie hat sich das pathologisch gesteigert oder in einer unpassenden Situation geäußert. Ich bin Flugkapitän. Als solches bin ich und alle anderen Kollegen/Kolleginnen nach EU (VO) 1178/2011 Teil-MED verpflichtet, jeden noch so harmlosen Vorfall, Einschränkung, Medikamenteneinahme etc. zu melden. Aufgrund der Konsequenzen, gerade auch i.V.m. dem überlasteten LBA, dürfte ich nicht zuviel verraten, wenn ich sage, dass viele diesbezüglich eher "konservativ" an das Thema herangehen und der letzte Arzt, den sie konsultieren, der Fliegerarzt ist.

Ein dummer, versehentlicher Ausdruck eines tatsächlich oder vermeintlich flugmedizinisch relevanten Ereignisses kann derart schwerwiegende Konsequenzen (vorübergehender oder dauerhafter Entzug des Tauglichkeitszeugnisses) haben, dass eine offene Kommunikation bzw. Meldekultur hier schlichtweg nicht existiert.

Sorry, dass ich das so ausdrücken muss, aber sich der gelebten Realität zu verweigern bringt auch nichts. Vielen Dank.


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