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auch wenn ich nicht Lutz heiße: Nein, ich steige nicht erst und kenne auch niemanden und habe noch nie einen gesehen, der das macht. Die Inseln sind alle so dermaßen nah vor dem Festland, daß ich das wirklich für nicht nötig halte. Nach Borkum ist das schon zumindest pyschologisch was anderes - dann fliegst Du eben einen Schlenker etwas näher an Juist.
Nach Helgoland bin ich erst auf 3000ft gestiegen. Nützt nix, ist aber für das Gemüt besser. Und da habe ich eine Schwimmweste getragen. Natürlich aufblasbar, natürlich keine automatische.
@TeeJay: wie Du auf die Idee kommst, im Flug eine Schwimmweste anlegen zu können - vergiss es einfach. Ich habe mal eine Außenlandung aus ca 500ft zwischen Autobahn, Hochspannungsleitung, Industriegebiet und Dorf gemacht. Da hatte ich 3-4 sek vor dem Aufsetzen beim Ausleiten der Kurve noch Zeit, zu denken: "hoffentlich nur die Beine, hoffentlich nur die Beine". Glaub mir, Du bist damit beschäftigt, das Flugzeug zu fliegen und möglichst weich zu landen.
Rettungswesten wie die geposteten haben ihre Auftriebskammern vorne (wo nicht Dein Rücken ist) und behindern überhaupt nicht beim Fliegen, die Gurte kannst Du auch einwandfrei anlegen. Ich fliege ne MCR01, die außen viel und innen geringfügig kleiner als die Dynamic ist. Mich hat mit meinen 1,94m die Rettungsweste kein bischen gestört. Und sie kosten unter hundert Euro - kannst Du nach 10J mal austauschen.
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Ich habe mal eine Außenlandung aus ca 500ft...
Und was genau willst Du mit diesem Erlebnis sagen? Meinst Du irgendjemand klar bei Verstand fliegt in 500 Fuß quer über die Nord- oder Ostsee? Wenn es die Lufträume zulassen, fliege ich VFR schön am oberen Ende irgendwo zwischen FL 65 bis 95. Und da bleibt hineichend viel Zeit, selbst wenn alle Flächen und Ruder auf einmal abfallen sollten und ich die Rettung ziehen muß.
Und die genannten Szenarien mit Engine Failure after Take Off auf igendeinem Inselflugplatz sind echt hanebüchen. Anscheinend hören hier einige sofort auf zu fliegen, wenn der Motor vorne einmal hüstelt? Es ist ja nicht so, daß es da oben Strände und Deiche ohne Ende zum Landen gäbe. Und es ist ja nicht so, daß keiner am Flugplatz. kein Urlauber oder kein Fliegerkollege in der Luft sowas beobachten würde und nicht längst vor dem Impact die Rettungskette in Gang setzt. Jedem natürlich das Seine. Ich denke wir sind uns einig, daß das Anlegen von Schwimmwesten zu den ostfriesischen Inseln eher psychologisch ist.
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Ich würde das Thema gerne mal aus einer anderen Blickrichtung beleuchten.
Es gibt ja zahlreiche Schiffsradarseiten, teils auch per App, zB marinetraffic. Schiffe über 300 BRZ, Schiffe ab 50 Passagieren / über 20m haben AIS oder UAIS an Bord. Davon gibt es relativ viele, man kann die Position live per App verfolgen.
Macht es beim Überfliegen zB der Ostsee nach Schweden oder Nordsee nach Helgoland oder nach UK nicht Sinn, sich an denen zu orientieren, um im Notfall in deren Nähe gleiten zu können ?
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Macht es beim Überfliegen zB der Ostsee nach Schweden oder Nordsee nach Helgoland oder nach UK nicht Sinn, sich an denen zu orientieren, um im Notfall in deren Nähe gleiten zu können ?
Macht aus meiner Sicht durchaus Sinn, sich an den Schiffen/Schiffslinien zu orientieren. Bei einer Notwasserung aber darauf achten, dass größere Schiffe nicht sehr manövrierfähig sind und einen langen Weg zum Bremsen benötigen.
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Kann man diese Routen auch als GPS Track irgendwo finden, die kann man dan doch in den gängigen Nav-Programmen eingeben. Orientierung an Landmarks ist ja über dem Wasser etwas schwieriger.
Sind die Linien von Fährschiffen in Google Maps eigentlich halbwegs realistisch?
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Ich denke, dass Du Dir um die eingezeichneten Schiffsrouten wenig Gedanken machen musst. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Du immer ein paar Schiffe im Meer sehen wirst. Diese könntest Du zur Not ansteuern.
Zudem gehe ich davon aus, dass der SAR Service schnell eintreffen würde.
Wichtig ist, dass jemand merkt, dass Du runter gehst. Also Transponder auf "7700" rasten sollte mit zu den ersten Handgriffen gehören (damit wird dann der Lotse automatisch informiert und bekommt zudem Deine Position) und dann auf 121.5 Mhz den Notruf absetzen (sofern Zeit bleibt).
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„dass der SAR Service schnell eintreffen würde.“
Du kennst das NOTAM, dass es für die Nordsee nur noch einen SAR-Copter gibt?
Vielleicht hat ein Christoph gerade Zeit aber allzu große Hoffnungen würde ich mir nicht machen, dass da in Kürze Dich ein Hubschrauber aus der See wincht. Und auch die DGzRS braucht Ihr Zeit. Dazu haben Flugzeuge, im Gegensatz zu gekenterten Booten, die unangenehme Eigenschaft recht schnell unterzugehen. Und dann ist man nur noch ein sehr unscheinbarer Punkt im Wasser ...
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Yep, das geht relativ schnell, tagsüber mit Bereitschaftsstufe 3, nachts 4/1, also 15min bis zum Start bzw. 1 Stunde bis zum Start. Plus Anflug aus Helgoland oder Warnemünde, also, ich sage mal, 30-90 Minuten nach Alarmierung (falls sie jemand alarmiert), sind sie da (falls man Dich findet und kein Seenebel aufgezogen ist, meine ich). :-)
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Wenn man direkt vor oder neben einem Schiff runtergeht und dann die Notrakete zündet, können die eine Rettung einleiten. Das ist bei allen professionellen Crews in der Regel trainiert und gehört zum Drill, wenn es nicht ein absoluter Seelenverkäufer ist. Diese Lösung ist dann definitiv schneller als Christoph.
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Danke für den Hinweis!
Mit "schnell" meinte ich "zeitnah" in 1,5 - 3 Stunden.
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Ueberleben in kaltem Wasser
Derzeit hat das Wasser aber eine Temperatur, das retten nach der Zeit zur Leichenbergung macht. 1.5h in Nordseewasser, das wird vermutlich nix.
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für jeden empfehlenswert, der häufiger über offenes Wasser fliegt:
https://aopa.de/training-und-sicherheit/seminare/seasurvival-lehrgang.html
Hinweis im Falle einer Notwasserung:
nicht nur Transponder auf 7700 + Notruf, sondern auch ELT oder PLB sofort aktivieren
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Ich denke, dass Du Dir um die eingezeichneten Schiffsrouten wenig Gedanken machen musst. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Du immer ein paar Schiffe im Meer sehen wirst. Diese könntest Du zur Not ansteuern.
Also im Mittelmeer habe ich da ganz andere Erfahrungen gemacht, teilweise Stundenlang kein Schiff in Sicht wenn man die Küste verlassen hat. Die Orientierung an Schiffahrtsrouten wird auch beim AOPA Seminar empfohlen!
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Und was ist mit dem erwähnten marinetraffic.com ?
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Kann man voraussichtliche Schiffspositionen als Fixes im IFR-FP angeben? :-)
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Danke für den wirklich guten Link zur Schiffergilde! Spannender Text.
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