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11. Februar 2017: Von Lutz D. an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Halte Euer Wissenschaftsverständnis nicht für vollständig. Es ist nicht nötig, etwas zu beweisen, um Erkenntnis zu erlangen. Entscheidend ist, Thesen über die Welt zu etablieren, die der Falsifikation zugänglich sind.

Insofern ist auch 1+1=2 nichts als eine These, die in dem Moment hinfällig ist, da sie jemand widerlegt. Es ist aber so, das 1+1=2 gewisser Axiome bedarf und deshalb möglicherweise gar nicht eine falsifizierbare These darstellt.

Diese Haltung der Wissenschaft ist es, der den Umgang mit Verschwörungstheoretikern so anstrengend macht. Auch deren der Falsifizierung zugängliche Thesen bedürfen eben der Falsifizierung, um sie als Idiotie abzulehnen.

11. Februar 2017: Von Olaf Musch an Lutz D.

Insofern ist auch 1+1=2 nichts als eine These, die in dem Moment hinfällig ist, da sie jemand widerlegt. Es ist aber so, das 1+1=2 gewisser Axiome bedarf und deshalb möglicherweise gar nicht eine falsifizierbare These darstellt.

Zugegeben: Die Mathematik beruht auf (vergleichsweise wenigen) Axiomen, aus denen man dann sauber alles andere herleiten kann. Dazu einige Definitionen, und schon hast Du eine Mathematik. Schon die Tatsache, dass 1 größer als 0 ist, ist beweisbar auf Basis der Axiome (mussten wir im ersten Semester im Rahmen einer Übung mal als Hausaufgabe machen...). Das kriege ich heute aber nicht mehr aus dem Stand hin ;-)
Und 1+1=2 ist dann keine These mehr, sondern eine bewiesene Aussage, also wahrer Fakt (im Sinne der definierten Mathematik).

Aber es stimmt schon. Verschwörungstheoretiker können sich einfach hinstellen und irgendeinen Quark behaupten (Die Erde ist eine Scheibe, Mondlandung gab es nicht, Kennedy, 9/11, Area 51, Contrails, Klimawandel...). Dabei suchen sie sich dann die Hinweise und Indizien raus, die ihnen passen; gegenteilige Daten werden ignoriert, geleugnet oder als Lüge verunglimpft, und fertig ist die VT.
Wissenschaftler dürfen diesen Fehler aber nicht machen, was dann die Sache natürlich anstrengend macht.

Olaf

11. Februar 2017: Von Chris _____ an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Lutz, wir haben da überhaupt keine Meinungsverschiedenheit. Wenn man in den Naturwissenschaften von "Beweisen" spricht, ist das erkenntnistheoretisch-spitzfindig falsch, ist aber einfach harmloser "Slang".

Denn es gibt keine "bewiesenen" Theorien. Aber selbstverständlich gibt es "etablierte Theorien" und auch "extrem etablierte Theorien". Man spricht auch von "erfolgreichen Theorien". Gemeint ist, dass sich viele Schlussfolgerungen daraus alswahr erwiesen haben.

Beispiel: beim Betazerfall sah es anfangs so aus, als ob der Energieerhaltungssatz verletzt würde. Und nicht nur der. Bis der absolut geniale Wolfgang Pauli ein neues Teilchen (das Neutrino) postulierte und die gesamten Daten mit diesem (unsichtbaren, weil mit fast nichts wechselwirkenden) Teilchen erklären konnte. Nicht nur das: er konnte Eigenschaften des Neutrinos recht detailliert angeben, und es lag auch auf der Hand, wie man die vielleicht doch (indirekt) "sehen" könnte. Seine Vorhersagen waren bei einer Überprüfung erfolgreich - führten zu "neuer Physik", wie man im Slang sagt - und so ist das Neutrino heute etabliertes Mitglied im Teilchenzoo. Würde man es heute nochmal anzweifeln, dann müsste man den weiten Weg gehen, alle diese experimentellen Daten eben auf andere Weise zu erklären. (Ich könnt da jetzt noch länger erzählen von solaren Neutrinos und Neutrinos aus der Supernova 1987... alles "sehr erfolgreich", und das dank Pauli).

Und deshalb ist der Slangausdruck, dass irgendwas "bewiesen" ist, zwar erkenntnistheoretisch-spitzfindig falsch, in der Praxis verstehen die Fachleute aber alle das Gleiche darunter. Der Energieerhaltungssatz ist bspw. ein solcher extrem etablierter "Fakt", siehe oben - Pauli hat ihn gerettet. Die spezielle Relativitätstheorie ist noch wesentlich besser etabliert als der Energieerhaltungssatz. Und die Erde ist eine Kugel, diese Wahrnehmung beruht auf ihrer Kugeligkeit und nicht einer optischen Täuschung. Und die Evolution findet vor unseren Augen statt, der Klimawandel ist eine Beobachtung, keine Theorie.

Und so weiter.

(In der Politik spielen "Fakten" leider eine untergeordnete Rolle gegenüber der "Narrative". Erst gestern erzählte mir jemand auf der Straße, Obama sein ein Moslem. Naja. Wenn er meint.)

11. Februar 2017: Von Chris _____ an Lutz D.

Ceterum censeo, "Verschwörungstheoretiker" ist spätestens seit Bushs "Weapons of Mass Destruction" keine Beleidigung mehr.

Der erfahrene Verschwörungstheoretiker zweifelt auch nicht mehr an wissenschaftlich erworbenen Erkenntnissen - wie etwa Evolution oder Klimawandel - sondern an den offiziellen Narrativen (vulgo "Nachrichten") zu geschichtlichen Ereignissen, die nachvollziehbar unglaubwürdig oder stark interessenbehaftet erscheinen.

Beispiel: wenn im Verfassungsschutz Akten just an dem Tag geschreddert werden, wo ihr Wert für die Öffentlichkeit sich gerade verhundertfacht - dann sind wohl eher diejenigen naiv, die glauben, das wäre aber ein unglaubliches Pech und reiner Zufall gewesen, und dass die Aktion ja nur "routinemäßig" abgelaufen wäre, so wie man alle Informationen immer sofort vernichtet - aus Datenschutzgründen - wenn ihre vorgeschriebene Haltefrist um einen Tag überschritten wurde.

12. Februar 2017: Von Stefan Jaudas an Chris _____ Bewertung: +4.00 [4]

Was die WMD von Saddam angeht, Bush und seine Chicken Hawks waren halt Proto-T.s in Sachen alternative Fakten. Besonders fies ist, dass Mr. T. das jetzt seinen Geheimdiensten anlastet. Dabei kam das ja

  1. nicht von denen, sondern von deren politischen Bossen, und
  2. ist jetzt auch schon wieder an die 14 Jahre her, die damaligen Verantwortlichen (Politiker wie Geheimdienstler) dürften also inzwischen weitestgehend in Pension sein. Oder als gut bezahlte Berater tätig.

Aber wir kennen das ja auch.

  • Nichtdeutsche Nichtpiloten auf allen möglichen Watchlists machen in den USA den 11. September => ZÜP für deutsche Piloten soll das in Zukunft verhindern.
  • Ein deutscher Nicht- Pilot stiehlt eine Dimona und geiert über Frankfurt => ZÜP für deutsche Piloten soll verhindern, dass eine 770-kg-Dimona der Deutsche Bank Tower zum Einsturz bringen könnte.
  • Ein deutscher Luftsportgeräteführer stürzt sich mit einem 450-kg-Luftsportgerät auf die Wiese vor dem Reichstag, nachdem seine Kollegen bei einer Haussuchung die Leiche seiner Frau im Kohlenkeller übersehen haben => eine ZÜP für Luftfahrer ausgenommen Luftsportgeräteführer soll sowas in Zukunft verhindern.
  • Ein Straftäter und möglicherweise Gefährder bekommt auf seine falsche Identität hin einen PPL zugesprochen => ZÜP für Piloten soll verhindern, dass die Luftfahrtbehörde die vorgeschriebene Identätsprüfung in Zukunft nicht vornimmt.
  • U.v.A.m.</li>

Wie war das nochmal anno 2001? "Breaking News - The provisional IRA has now tried for hours to crash the Goodyear blimp into canary wharf" ... leider finde ich das Bild dazu nicht mehr im Netz.

12. Februar 2017: Von Juergen Baumgart an Stefan Jaudas

...besser kann man den Unfug nicht aufzeigen !

Ich weiß nicht wie oft und in welchem Zusammhang mit bestimmten Berufsgruppen und Nationalitäten man in letzter Zeit "es gilt die Unschuldsvermutung" gehört hat. Wir wissen ja mittlerweile wer die einzigen sind für die sie nicht gilt....


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