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11. Februar 2017: Von Chris _____ an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Lutz, wir haben da überhaupt keine Meinungsverschiedenheit. Wenn man in den Naturwissenschaften von "Beweisen" spricht, ist das erkenntnistheoretisch-spitzfindig falsch, ist aber einfach harmloser "Slang".

Denn es gibt keine "bewiesenen" Theorien. Aber selbstverständlich gibt es "etablierte Theorien" und auch "extrem etablierte Theorien". Man spricht auch von "erfolgreichen Theorien". Gemeint ist, dass sich viele Schlussfolgerungen daraus alswahr erwiesen haben.

Beispiel: beim Betazerfall sah es anfangs so aus, als ob der Energieerhaltungssatz verletzt würde. Und nicht nur der. Bis der absolut geniale Wolfgang Pauli ein neues Teilchen (das Neutrino) postulierte und die gesamten Daten mit diesem (unsichtbaren, weil mit fast nichts wechselwirkenden) Teilchen erklären konnte. Nicht nur das: er konnte Eigenschaften des Neutrinos recht detailliert angeben, und es lag auch auf der Hand, wie man die vielleicht doch (indirekt) "sehen" könnte. Seine Vorhersagen waren bei einer Überprüfung erfolgreich - führten zu "neuer Physik", wie man im Slang sagt - und so ist das Neutrino heute etabliertes Mitglied im Teilchenzoo. Würde man es heute nochmal anzweifeln, dann müsste man den weiten Weg gehen, alle diese experimentellen Daten eben auf andere Weise zu erklären. (Ich könnt da jetzt noch länger erzählen von solaren Neutrinos und Neutrinos aus der Supernova 1987... alles "sehr erfolgreich", und das dank Pauli).

Und deshalb ist der Slangausdruck, dass irgendwas "bewiesen" ist, zwar erkenntnistheoretisch-spitzfindig falsch, in der Praxis verstehen die Fachleute aber alle das Gleiche darunter. Der Energieerhaltungssatz ist bspw. ein solcher extrem etablierter "Fakt", siehe oben - Pauli hat ihn gerettet. Die spezielle Relativitätstheorie ist noch wesentlich besser etabliert als der Energieerhaltungssatz. Und die Erde ist eine Kugel, diese Wahrnehmung beruht auf ihrer Kugeligkeit und nicht einer optischen Täuschung. Und die Evolution findet vor unseren Augen statt, der Klimawandel ist eine Beobachtung, keine Theorie.

Und so weiter.

(In der Politik spielen "Fakten" leider eine untergeordnete Rolle gegenüber der "Narrative". Erst gestern erzählte mir jemand auf der Straße, Obama sein ein Moslem. Naja. Wenn er meint.)


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