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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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12. Oktober 2016: Von Erik N. an Wolfgang Winkler

Ist mit grundlegender Instrumentenflugausbildung nicht eher der Radio Nav/ CVFR Teil der PPL gemeint ? Basic Instrument Training ist m.W. das Fliegen nach Uhren in IMC/ Haube, oder ?f

12. Oktober 2016: Von Wolfgang Winkler an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Nein, das sind 2 Paar Stiefel. Die +15 Stunden zwischen PPL(A) und LAPL(A) teilen sich auf in

10 Stunden Funknavigation und IFR-Toleranzen in VMC einhalten (das ist der alte CVFR-Teil)

5 Stunden Basic Instrument Training (die kamen gegenüber der alten 40-h-ICAO-Ausbildung seit JAR-FCL oben drauf, um einen Gewinn an Sicherheit zu schaffen)

Die "ganz alte" CVFR-Berechtigung hatte man damals (70er Jahre) eingeführt, weil man es den reinen PPLern wohl nicht zugetraut hat, in VFR./.IFR gestaffelten Lufträumen so hinreichend genau zu fliegen, dass es nicht zu Staffelungskonflikten kommt. Seit JAR-FCL hat man deshalb diesen Ausbildungsteil gleich mit in die PPL-Ausbildung aufgenommen.

Die 5h Basic Instrument Training zusätzlich sollen es dem VFR-Flieger ermöglichen, sich bei unbeabsichtigtem Einflug in IMC glimpflich aus der Affäre ziehen zu können, ohne dass er nach den berühmten 170 Sekunden buchstäblich "aus allen Wolken fällt". Deswegen hat man diesen Abschnitt auf die alten 40 h noch oben drauf gesattelt.

Und genau dies beiden Teile hat man dann beim LAPL wieder heraus genommen. Was IMHO ziemlich inkonsequent war und ist. Deshalb bringen wir unsere Schülern ausnahmslos beide Qualifikationen bei, egal ob es sich um eine LAPL- oder um eine PPL-Ausbildung handelt.

Beim Nachtflug war die CVFR-Quali ganz früher schon immer Voraussetzung für die Erteilung der NFQ, konnte jedoch auch damals schon mit der Nachtflugausbildung zusammen und gemeinsam absolviert werden.

Da beide Teile im LAPL Syllabus fehlen, der Verordnungsgeber aber zumindest Basic Instrument Training für NFQ für erforderlich hält (was ich als Ansicht teile), muss dieser Abschnitt eben nachgeholt werden.

12. Oktober 2016: Von Erik N. an Wolfgang Winkler

Ah, danke. Ich gehe ja noch weiter, und denke, jeder Flugschüler müsste eigentlich lernen, IMC zu beherrschen. Nicht nur die 180° Kurve zurück, sondern den Flieger in IMC wirklich zu beherrschen. Würde viele Leben retten. Ich weiss ich bin ziemlich allein mit der Meinung aber mei...

12. Oktober 2016: Von  an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]

"Wirklich beherrschen" heisst mindestens 10 Flugstunden in IMC. Da "wirklich beherrschen" aber noch viel mehr bedeutet, wie Einschätzung des Wetters, Bedieung der Avionik etc., ist es aber nicht damit getan, ein wenig in Wolken herumzufliegen. Denn in Schwönwetter-Cumuli, ohne Eis, Turbulenz - und Angst - kann das sowieso jeder nach einer Stunde.

My 5 C

PS: Wer das üben will, der macht das!

12. Oktober 2016: Von Erik N. an 

Es geht schlicht darum, in der Wolke - mit Angst - nicht Vertigo zu bekommen, sondern das Flugzeug dorthin zu steuern, wo man wieder was sehen kann. Nicht mehr, nicht weniger.

12. Oktober 2016: Von Wolfgang Winkler an Erik N. Bewertung: +7.00 [7]

Du bist mit Deiner Meinung nicht alleine. Es gibt aber auch Leute, die der Ansicht sind, dass jeder VFR-Flieger bedenkenlos durch IMC flöge, würde man es ihm erst mal beigebracht haben und deshalb solle man es besser ganz lassen und lieber in den schrecklichsten Farben davor warnen. Hatte darüber während einer Fluglehrer-Fortbildung mal eine fast handgreifliche Auseinandersetzung zu diesem Thema.

Dennoch: mit ein paar Stunden IMC-Brille ist es natürlich nicht getan. Ich habe dazu mal eine kleine Übersicht zur Lernkurve beim IMC-Fliegen angefertigt, die auf der Erfahrung von ca. 10 Piloten- und FI-Kollegen mit IR beruht, welche ich zum Thema befragt habe. Ist also nicht unbedingt eine ausreichende Stichprobe, deckt sich aber zumindest auch mit meiner eigenen Erfahrung:

• Beibehaltung der Normalfluglage: 2 h
• Standardmanöver vertikal / horizontal: 5 h
• Stabile ILS-Anflüge incl. Fehlanflüge: 10 h
• Ausleitung ungewöhnlicher Fluglagen: 15 h
• Anwendung aller Navigationsverfahren: 30 h
• Simultane ATC-Kommunikation: 40 h
• Selbständiges IFR-Fliegen ohne Hilfe: 60 h
• Routiniertes IFR-Fliegen: 300 h
• Ende der Lernkurve: UNL

12. Oktober 2016: Von Lutz D. an Erik N. Bewertung: +3.00 [3]

sondern das Flugzeug dorthin zu steuern, wo man wieder was sehen kann.

Die Leute fliegen ja aber meist nicht in Wolken ein, weil sie Bock drauf haben, sondern weil nach unten nichts mehr geht. Ich denke schon - die Hauptfähigkeit ist, in IMC das Flugzeug auf selbstgewünschtem Kurs, Attitude und Höhe halten zu können - und dann zu wissen, wer einem wie womit helfen kann.

12. Oktober 2016: Von Wolfgang Lamminger an Erik N. Bewertung: +5.00 [5]

Erik,

die Diskussion hatten wir schon, und Du hast ja nicht unrecht - aaabeeer:

  • um das legal zu trainieren muss der FI selbst ein IR besitzen
  • wieviele FI (A) in Deutschland haben ein IR?
  • würde man das konsequent vorschreiben, würde man - grob geschätzt - mindestens 75 % der FI aus der Ausbildung "kicken" - und da gibt es viele ATOs die selbst wahrscheinlich nicht einen einzigen FI mit IR haben (denke an die ganzen Vereine)
  • konsequent wäre zudem: der FI müsste dann auch "IR-instructor" sein, d. h. nicht nur ein eigenes IR besitzen, sondern auch die Berechtigung, dafür auszubilden

--> hier wird deutlich, dass die gesamte Systematik unserer Flugausbildung nicht darauf ausgelegt ist. Wie vorher bereits geschrieben, gabs früher diese unsägliche "CVFR"-Berechtigung; die dann in die Überleitung zur "full"-JAR-FCL-Lizenz und heute EU-PPL (A) eingebaut wurde. Viele glaubten, damit ein "Mini"-IFR zu besitzen... Letztlich war der einzige Vorteil dieser Ausbildung, dass einige Flugschulen zusätzliche Kurse anbieten konnten. Der praktische Nutzen war m. E. gleich NULL. Nach VOR fliegen und Kurse halten habe ich auch in meiner PPL-"Grund"ausbildung (vor JAR) gelernt.

Blick über'n Teich: in USA wirst Du gar nicht FI (dort: "CFI"), wenn Du nicht mindestens CPL und IR hast... Geschätzt blieben bei uns max. 10 % der Fluglehrer übrig, wenn man so konsequent bei uns damit umginge.

Ergo: das Leben - und hier das Fliegerleben mit seinen Ausbildungsstrukturen - ist immer ein Kompromiß.

Jeder mag selbst entscheiden, ob das für ihn der richtige Weg ist, in der PPL-Ausbildung. Ein Fluglehrer, der nicht selbst mindestens ein IR und die dazugehörige Erfahrung in IMC zu fliegen hat, kann einem Neuling da so gut wie GAR NICHTS beibringen, alles andere ist eine Scheinsicherheit.

Die Option, im Anschluß schnellstmöglich ein "richtiges" IR (ENR oder Full) zu erwerben ist nun viel größer als noch vor einigen Jahren. Darauf sollten wir hinwirken!

12. Oktober 2016: Von Erik N. an Wolfgang Lamminger

Ich sach ja nur...


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