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11. August 2009 Jan Brill

Leserflugzeug-Lisa: Home Alone


Lisa-News: Viele Flüge, viele Stunden und der erste Kundenärger

Während der zurückliegenden Leserreise hat unser Leserflugzeug Lisa ihren Dienst in Egelsbach versehen. Für uns war das eine Premiere, denn wir konnten uns während dieser Zeit natürlich nicht Hands-on um das Flugzeug kümmern. Dank der Hilfe von Pilot und Flugzeug Anzeigenchefin Silvia Behnert, und Einweisungslehrer Markus Marth konnten in den zurückliegenden 4 Wochen aber nicht nur 80 Flugstunden, sondern auch eine Regelwartung und das AOPA-Trainingscamp in Eggenfelden absolviert werden. In den letzten 30 Tagen war Lisa 24 Tage in der Luft! Am Montag den 10. August passierte dann jedoch, was nicht hätte passieren sollen ...


Die Bremsleitung hatte einen hauchdünnen Riss unter der Anschlussstelle. Dort trat Bremsflüssigkeit aus. Die Längssägung stammt vom Ausbau.
Ein Kunde hatte Lisa für eine mehrtägige Tour reserviert und Lisa hatte einen Schaden an der Radbremse! An einen Aufbruch zur fünftägigen Reise war nicht zu denken, die Enttäuschung dementsprechend groß. Wir autorisierten umgehend jegliche Reparatur in EDFE ohne Rücksicht auf die Kosten dort, leider hatte die in Egelsbach ansässige Werft aber erst zum Ende der Woche Zeit das Problem anzugehen. Die verständliche Enttäuschung des Kunden führte dann jedoch zu einigem Ärger: Zwecks Sammlung von IFR-Erfahrung hatte sich der Kunde für seinen ersten Trip einen Lehrer mitgenommen. Diese Stand für die zweite noch längere Reservierung während der ersten beiden Septemberwochen jedoch nicht mehr zur Verfügung, und ohne gründliche EU-Einweisung wollte der fischgebackene US-IFR-Flieger natürlich nicht aufbrechen. Jan Brill nahm sich daraufhin sofort die ersten beiden Septembertage frei um für eine gründliche EU-IFR-Einweisung einzuspringen. Selbstverständlich stornierten und erstatteten wir auch noch im Laufe des Vormittags die Reservierungsgebühr für die gesamte erste Reservierung zurück, denn wir wollten den Kunden nicht das Risiko aufbürden ob vielleicht am letzten oder vorletzten Tag Lisa wieder flott wäre. Dann verlangte der Kunde jedoch, Pilot und Flugzeug solle ihm seine heutigen Hotelkosten in England ersetzen. Wir waren von diesem Anliegen einigermassen schockiert, denn es ist kaum vorstellbar, dass z.B. die Lufthansa oder die Bahn oder irgendein GA-Vercharterer bei einem technisch bedingten Beförderungsausfall die entgangenen Hotelkosten am Zielort ersetzen. Pilot und Flugzeug entschied sich daraufhin erstmals von unserem Recht auf Vertragsrücktritt Gebrauch zu machen und auch die zweite Reservierung des Kunden im September einseitig zu kündigen (und natürlich unverzüglich und vollständig zurückzuerstatten!!). Das Risiko mit solchen weit über die Fluggebühren hinausgehenden Forderungen konfrontiert zu werden können wir nicht eingehen. Das Problem konnte am nächsten Tag übrigens nach einem kurzen Überführungsflug nach Aschaffenburg behoben werden. Ein defekter Bremszylinder und eine Rohleitung hatten Flüssigkeit austreten lassen. Was wird erstattet - was nicht? Wir beschreiben das hier um Missverständnisse zu vermeiden: Selbstverständlich erstatten wir bei einem technischen Problem mit Lisa die Reservierungskosten von 49 Euro pro Tag zurück. Nicht irgendwann, sondern sofort! Geschäftsmodelle, die auf umfangreiche Vorkasse-Leistungen der Kunden beruhen beherrschen andere Vercharterer nämlich besser. Dreimal ist dies bislang vorgekommen (in ca. 300 Stunden): Einmal war der beschriebene Propellerschaden festgestellt worden und wir liessen diesen zunächst befunden. Dann war eine Zündkerze verdreckt was erst beim Runup auffiel, und schliesslich das oben beschriebene Brems-Problem. In allen drei Fällen erhielten die Kunden noch am selben Tag ihre Reservierungsgebühr zurück, und zwar nicht nur für den Tag, sondern für den ganzen Block, denn es ist klar, dass man mit einem oder zwei Resttagen nicht mehr viel anfangen kann. Was wir aber nicht und in keinem Fall ersetzen sind durch die Kunden gebuchte Hotels oder andere durch den Beförderungsausfall entstandene Kosten wie z.B. Rückflug mit der Linie. Das tut die LH nicht, das tut die Bahn nicht und das tut kein uns bekannter Vercharterer in der AL. Zum einen, weil die Kosten hierfür vollkommen unkalkulierbar sind und zum anderen weil es für die Absicherung wirklich erheblicher Ausfallrisiken Reiserücktrittsversicherungen gibt. Kunden, die uns mit solchen Forderungen konfrontieren sind für uns ein erhebliches finanzielles Risiko, dass wir in keinem Fall eingehen werden. Bitte berücksichtigen Sie dies und bitte machen Sie sich klar, dass wir bei 119 Euro pro Stunde nass für einen IFR-Viersitzer plus 49 Euro am Tag nicht auch noch das Hotel- und Reiserisiko unserer Piloten mitversichern können.
Weitere Informationen zum Lisa-Betrieb:
Autopilot Anfang August hing ein Zettel im Flugzeug, dass der Autopilot nicht funktioniere. Hier muss es sich um eine Fehlbedienung gehandelt haben, denn wir haben den AP am Boden und in der Luft umfangreich getestet. Er funktioniert einwandfrei. Bitte beachten Sie: 1. Am Ende der Testsequenz muss die obere gelbe Lampe und die grüne Lampe links unten am Bedienteil leuchten. Nur die untere gelbe Lampe (DN) erlischt. Jetzt den AP-Hautschalter (über dem künstlichen Horizont) in die ON-Stellung bringen und der AP ist betriebsbereit. 2. Den AP nur mit laufendem Motor testen. Der Wendezeiger braucht einige Zeit und ausreichend Spannung, bis er hochdreht und dem AP ein gültiges Signal liefert. Startet man die Testsequenz zu früh (unmittelbar nach dem Einschalten), schlägt diese fehl. Aufnahme für Towbar Der fehlende Aufnahmebolzen für die Towbar am Bugrad ist ersetzt. Rückmeldungen Wir hätten das oben genannte Brems-Problem übrigens früher erkennen können. Die Pilotin, die Lisa vom AOPA-Seminar nach EDFE zurückflog informierte uns vor dem Abflug in Eggenfelden darüber, dass die Bremse schwergängig sei. Eine detailliertere Information zu dem Problem nach der Landung kam wegen einer überfüllten Voicemail nicht an. Als das Flugzeug dann scheinbar ohne Probleme in EDFE ankam, und auch der nachfolgende Kunde zunächst keine Beanstandung meldete, entschieden wir das Problem erst in der nächsten Regelwartung zu untersuchen. Erst im Laufe des Montages erhielten wir eine detaillierte Rückmeldung darüber, dass das Problem auch auf dem Flug nach EDFE noch vorhanden war und sogar während des letzten Seminar-Tages beobachtet wurde. Und erst heute erhielten wir Nachricht vom darauffolgenden Kunden, dass die Bremse auch am Sonntag nur sehr schwer ging. Daher unsere dringende Bitte: Bitte, bitte informieren Sie uns über solche Probleme unmittelbar nach dem Flug! Auch kleinere Auffälligkeiten können in Verbindung mit anderen oder ähnlichen Beobachtungen wichtig sein.


  
 
 




12. August 2009: Von  an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

gibt es irgendwo ein Manual des Lisa Autopiloten? Ich konnte ihn auch schon einmal nicht starten. War mir aber nicht sicher, ob mir vielleicht ein Lapsus bei der Bedienung unterlaufen war.

F. Rosenbrock
12. August 2009: Von Florian Guthardt an 
Beitrag vom Autor gelöscht
12. August 2009: Von Florian Guthardt an 
https://www.s-tec.com/pdf/Sys_Forty-Fifty_POH_3rd_Ed.pdf

Das müsste das richtige Manual sein...!
12. August 2009: Von Julian Koerpel an Jan Brill
Ja ja, das Leid des Vercharterers....

Das werden nicht die letzten Fälle sein, bei denen der Kunde versucht, seinen Vorteil zu ziehen. Und: Mängel werden nach meiner Erfahrung nur ungern mitgeteilt, es könnte ja sein, dass man dann dafür verantwortlich gemacht wird etc.

Dennoch hoffe ich sehr, dass LISA weiter so erfolgreich geflogen wird und das die LISA Piloten & Pilotinnen weiterhin so verantwortungsbewusst handeln und es sich bei den o.g. Fällen um "schwarze Schafe" gehandelt hat.

Weiter so !
12. August 2009: Von  an Florian Guthardt
Hallo Herr Guthardt,

genau das habe ich gesucht. Vielen Dank. Ich rege an diese Seiten auf der Lisa Seite bekannt zu machen. Da es ja offensichtlich schon Probleme mit der Handhabung des Autopiloten gegeben hat, sind bestimmt noch mehr Lisa Piloten daran interessiert.

F. Rosenbrock
12. August 2009: Von Jan Brill an 
Hallo Herr Rosenbrock,

der Blog ist auf der Lisa-Seite direkt verlinkt (siehe Bild). Würde mich sehr freuen, wenn an dieser Stelle intensiv Erfahrungen im Betrieb ausgetauscht werden.

Viele Grüße,
Jan Brill
12. August 2009: Von Guido Warnecke an Jan Brill
"....leider hatte die in Egelsbach ansässige Werft aber erst zum Ende der Woche Zeit das Problem anzugehen...."

Das ist natuelich frustrierend, wenn eine Werft so lahm an die Arbeit geht. "Lisa" ist doch eigentlich ein guter Kunde, bei der Masse der Flugstunden und den notwendigen Kontrollen.

Die kleinen Flugzeuge sind nicht fuer diese Art von Dauerbetrieb ausgelegt, da wird immer mal wieder was kaputtgehen. Wichtig ist, dass jeder Piot eine "post flight" inspection macht, Oelspuren und was einem sonst so auffallen kann. Und eben bescheid sagen, wenn wass kaputtgeht.

Ich finde das "Lisa" Konzept jedenfalls klasse und werde die Maschine beim naechsten Heimaturlaub in Deutschland auf jeden Fall wieder buchen.

HAPPY LANDINGS!
Guido Warnecke
12. August 2009: Von Florian Guthardt an Guido Warnecke
Leider ist es oft ein Problem bei grösseren Werften das die "kleine GA" da eher vernachlässigt wird, haben ähnliche Erfahrungen bei unserer Homebase - Leider

Da ist man wohl eher am Heavy Iron interessiert wo mehr umgesetzt wird und die Kunden weniger aufs Geld schauen...
13. August 2009: Von M Schnell an Florian Guthardt
Hallo Herr Guthard,

Auch diese Werft wird noch erkennen müssen,das JEDER Kunde wichtig ist und mit vielen vermeindlich "kleinen" Aufträgen bei guter Kundenzufriedenheit auf dauer zwar nicht das GROßE Geld verdient ist aber in schlechten Zeiten es auf die Regelmäßigkeit eben auch ankommt...

(Ich gewichte meine Arbeiten schon immer danach WANN der Flieger gebraucht wird und nach schwere der Reperatur,warum soll ich auch kleinarbeiten tage rumstehen lassen wenn ichs in ner stunde erledigt hab..oder einen Tag)

Wenn also ab 2010 ne "kurzfristige" Instandhaltung ansteht .. *mit Zaunpfahl wink* ;-)
13. August 2009: Von Max Sutter an M Schnell
Ja meinen wir jetzt alle die bekannte, hochgenaue Werft in Egelsbach?

Nach all dem, was diese durch Heiko Teegen im PuF an überschwänglichem Lob erfahren hat, ist nachzuvollziehen, dass sie Flugzeuge von diesem Blatt nicht unbedingt mit höchster Priorität behandelt, außer vielleicht beim Rechnungsschreiben. Aber da hat sich Jan Brill mit der nach oben offenen Richterskala ohnehin schon sein eigenes Grab geschaufelt. ;-)
13. August 2009: Von Jan Brill an Max Sutter
Ja meinen wir jetzt alle die bekannte, hochgenaue Werft in Egelsbach?

... ich würde aus der Sache jetzt nicht allzuviel Heu machen.

Bei anderer Gelegenheit hatte uns Röder nämlich sehr schnell und sehr kompetent mit Lisa geholfen. Am Montag stand die Werft eben voll.

Kommt vor.

viele Grüße,
Jan Brill
13. August 2009: Von  an Jan Brill
Es gibt ja noch eine Werft in Aschaffenburg, die sehr vertrauenswürdig und gut ist....
13. August 2009: Von Max Sutter an 
Werft in Aschaffenburg

Allerdings beim Überflug dahin drauf achten: Flugzeuge haben in Großostheim keinen Rechtsvortritt auf Autostraßen.

Ich denke, Röder wird sich schon Mühe geben. Mit einer PuF-Redaktion am Platz als zufriedenem Kunden kann die Werft nur gewinnen.
13. August 2009: Von  an Max Sutter
Na ja, immerhin gibt es in EDFC noch Flugtage, andere Plätze haben diese eingestellt.

Aber was die Werft betrifft, ich hatte noch nie Probleme mit der Werft in Aschaffenburg (seit 1994) gehabt und ich kenne keinen, der dort Probleme hatte oder eine Rechnung für zu hoch hilt oder diese nicht verstand.

Da gibt es von anderen Werften ganz andere "Horrorstories".

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