Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Antworten sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

 
1. Juni 2009 Jan Brill

Leserflugzeug-Lisa: Die ersten 100 Stunden


100 Stunden in sechs Wochen – die erste Regelwartung

In den sechs Wochen seit Dienstantritt flog das Leserflugzeug etwas mehr als 100 Stunden. Ende Mai war also die erste Regelwartung der Grumman fällig, auf diese erste Kontrolle in Europa waren wir ganz besonders gespannt. Am Dienstag den 26.5. kam Lisa also zur Firma Rieger nach Straubing. Der Blick in die Eingeweide der Einmot zeigte: Alles ok! Gute Kompression, kein Öl wo es nicht hingehört, keine Metallsplitter im Filter und keine sonstigen Anzeichen für Probleme mit Triebwerk oder Zelle. Es blieb also bei Waschen, Öl- und Filterwechsel sowie einigen Kleinigkeiten. Da wir für diese Wartung großzügige drei Tage angesetzt hatten war im Anschluss auch noch Zeit einige weitere Features zu installieren: So wurden die Lomo-Buchsen für die neuen aktiven beyerdynamic-Headsets, die GSM-Antenne für das Moving-Terrain sowie das Globalstar Tracking-Modem installiert.


100 Stunden in sechs Wochen. Die erste Regelwartung des Flugzeuges zeigte keine Auffälligkeiten.
Zu den Kleinigkeiten, die im Rahmen dieser Kontrolle erledigt wurden gehörte:
  • Drehlager am Bugfahrwerk wechseln (hatte zwar keinen feststellbaren Schaden, gab aber störende Geräusche von sich)
  • Batterierelais wechseln (hatte in der Vergangenheit zweimal kurz nicht geschlossen)
  • Kleinere Lackstellen auf der Cowling und am Brandschott ausbessern
  • Glühbirne in der Hecklampe wechseln
  • Rechte Armlehne ausbessern
  • Autopilot NAV-Tracker justieren
Mehr nicht! Halter großer Ein- oder Zweimots mögen bei dieser To-Do-Liste tief seufzen. Die Grumman ist nicht nur fliegerisch sehr einfach, sie ist auch technisch äußerst genügsam. Die Kosten für diese Maßnahmen werden wir hier anfügen sobald die entsprechenden Rechnungen vorliegen.
Es zeigte sich, dass die Teileversorgung für die Grumman in Europa gut ist: Die speziellen Messing/Teflon-Buchsen für das Bugradlager waren nach der Bestellung beim europäischen Grumman-Teilehändler MatAir (matair@btinternet.com) bereits am nächsten Tag in Straubing.


Neue Features

Mehrere angekündigte Features konnten nun fertiggestellt bzw. freigeschaltet werden:

Da sind zunächst die Lomo-Buchsen vorne, die den Betrieb hochwertiger Aktiv-Headsets ohne Batterien erlauben. Die Stecker bieten dem Headset eine eigene Spannungsversorgung über das Bordnetz. Unsere edlen neuen beyerdanamic HS-600 mit aktiver digitaler Lärmdämmung können so problemlos und dauerhaft auf den vorderen Plätzen genutzt werden. Die HS-600 erlauben zudem individuelle Musik-Einspielungen z.B. vom iPod für Pilot und Copilot (Adapterkabel in der Headsettasche).


Tausch des Bugrad-Drehlagers. Dieses hatte zwar keinen feststellbaren Schaden, gab jedoch störende Geräusche von sich.
Dann wurde die GSM-Antenne für das Moving-Terrain VisionAir installiert. Damit sind die Funktionen Blitzplan und Wetterradar jetzt nutzbar solange sich das Flugzeug in Reichweite des GSM-Netzes befindet.
Das Blitzplan-Konto für Lisa wurde durch Moving Terrain freigeschaltet, Lisa-Piloten können also über das Web oder direkt vom Gerät aus CFMU-konforme IFR-Flugpläne (I, Z, und Y) für die N26292 erstellen und aufgeben. Lisa-Piloten erhalten von uns einige Tage vor ihrer Reservierung eine E-Mail mit den Zugangsdaten für das Blitzplan-Konto, die Kosten hierfür teilen sich im Moment die Moving Terrain AG und Pilot und Flugzeug. MT sponsert die Service-Kosten, wir stiften die GSM-Verbindungsentgelte.


Tracking in der Frühphase

Schliesslich fand auch noch das Tracking-Modem einen temporären Platz für die nächste Phase der Tests. Mit dem Live-Tracking des Leserflugzeuges verfolgen wir zwei Ziele:
Zunächst einmal ist es aus unserer Sicht einfach interessant zu sehen, wie und wo das Flugzeug in der Realität wirklich genutzt wird. Was man mit einer kleinen Soft-IFR-Einmot dieser Klasse wirklich anfangen kann, sieht man nämlich am besten in der Praxis.
Darüber hinaus wollen wir aus den Track-Daten des Flugzeuges ein elektronisches Flugbuch erstellen, das sich die Piloten bequem ausdrucken können und das wir ggf. später für eine automatisierte Abrechnung heranziehen können.

Anlässlich der Leserreise 2007 nach Südamerika hatten wir ja ein Iridium-basiertes Tracking-System im Redaktionsflugzeug entwickelt und genutzt, dieses funktionierte sogar recht gut und fesselte allmorgendlich zwischen 50.000 und 60.000 Besucher auf unserer Webseite und auf Google-Earth.

Für Lisa ist dieses System jedoch keine Option, der Hardware-Aufwand wäre viel zu groß, die Verbindungskosten viel zu hoch. Stattdessen erprobten wir seit einigen Monaten im Redaktionsflugzeug ein Globalstar Simplex L-Band Modem, das wesentlich günstiger ist, in der Praxis jedoch einige Nachzeile zeigte:
  1. Die Positionssätze des Modems sind zweidimensional, also ohne Höhenangabe. Eine 3D-Darstellung, wie wir Sie für das Redaktionsflugzeug bieten konnten, scheidet also aus.

  2. Die Zuverlässigkeit der Nachrichtenübermittlung ist beim Globalstar Simplex (also one-way) Modem wesentlich schlechter als bei der Iridium Duplex (two-way) SMS-Lösung. Dies mag für die üblichen Einsatzgebiete im Fleet- und Asset-Tracking tolerierbar sein, wenn aber z.B. eine Telemetrie-Nachricht mit dem Inhalt "Hobbs aus" verloren geht, ist das eher schlecht (für den Kunden). Während unserer Tests mit verschiedenen Einbauorten in der Twin Comanche ging etwa jede zehnte Nachricht verloren.

Die Simplex-Lösung kann also weder für eine detaillierte Flugwegdarstellung noch für eine irgendwie geartete Flugbuch- oder Abrechnungs-Lösung verwendet werden. Es zeigte sich, dass lediglich die erste der oben genannten Anforderungen – also ungefähr zu wissen, wo das Flugzeug gerade ist – auf diese Art "live" implementiert werden kann.


Was man mit einem kleinen Soft-IFR-Flieger wie der Grumman wirklich machen kann, sieht man am besten in der Praxis: Mittels Live-Tracking können Pilot und Flugzeug Leser aus erster Hand mitverfolgen wo sich Lisa gerade rumtreibt.
Diese erste Phase ist nun mit Lisa im Test: Wenn das Triebwerk läuft sendet das Leserflugzeug alle 20 Minuten einen Positionsreport, der dann von unserer Server-Software zu einem Track gekoppelt und mittels Google-Maps dargestellt wird.

Es handelt sich hier um eine sehr frühe Testphase des Systems. Sollte das Flugzeug also z.B. über mehrere Stunden "im Flug" auf der Stelle stehen, hat sich Lisa mit großer Sicherheit nicht in einen Fesselballon verwandelt, sehr viel wahrscheinlicher ist, dass das L-Band-Modem von den Satelliten mal wieder nicht gehört wird ...

Für die zweite Phase (Abrechnung und Flugbuch) müssen wir also ein herkömmliches offline GPS-Logging nutzen. Diese Daten werden dann entweder manuell ausgelesen oder – besser noch – durch ein GSM-Terminal bei Stillstand des Flugzeuges übertragen und damit "near-live" verarbeitet.

Ich bitte jedoch zu beachten, dass das Tracking-Projekt die Prioritätsstufe "nette Spielerei" hat. Ob und wann wir an dieser Lösung weiterarbeiten werden kann ich im Moment nicht absehen.

Und zur Beruhigung: Wer nicht möchte, dass ihm ganz Flieger-Deutschland beim Lisa-Fliegen zusieht, kann die Tracking-Darstellung für die Dauer seiner Reservierung selbstverständlich über die Reservierungsseite www.flylisa.de deaktivieren.


  
 
 




10. Juni 2009: Von M. Koepfer an Jan Brill
Hallo,

bis zu welcher Höhe bekommt man mit der externen GSM-Antenne eine Verbindung? Ist diese bei Lisa oben oder unten angebracht?

Grüße
20. Juni 2009: Von Jan Brill an M. Koepfer
Hallo Herr Köpfer,

die Antenne ist auf dem Dashboard angebracht. Mit der Nutzung im Flug bei den typischen Höhen einer AA5 habe ich noch keine Erfahrung.

In unserem Redaktionsflugzeug (meist > FL100) funktioniert GSM im Flug nicht, weshalb wir dort ein Iridium-System verwenden.

Vielleicht können Lisa-Piloten hier etwas Feedback zum Wetter-Download geben.

Am Boden wie gesagt sind Blitzplan und WX seit dem 29.5. problemlos nutzbar, in der Luft hängt das von der am MT angezeigten Signalstärke des GSM-Netzes ab.

Viele Grüße,
Jan Brill
20. Juni 2009: Von Albert Paleczek an Jan Brill
Aus meiner Erfahrung funktioniert ein GSM-Handy abhängig von der Geographie bis ca 2000-3000 Ft AGL.

allzeit glückliche Landungen
wünscht der Lechpilot

4 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang