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8. November 2007 Jan Brill

Leserreise: Leserreise Flight Data Recorder


Detaillierte Flugdatenaufzeichnung der Leserreise 2007

Die Leserreise 2007 nach Südamerika ist vorbei, die Crews sicher wieder zu Hause, der Postberg auf dem Schreibtisch wird langsam überschaubar und der Redaktionsalltag kehrt zurück. Wie üblich haben wir eine Auswahl der schönsten Bilder online gestellt und arbeiten die Erlebnisse der Reise für einen Bericht in der nächsten Ausgabe von Pilot und Flugzeug auf. Dieses Mal allerdings haben wir neben Bildern und Erlebnissen noch etwas mit Heim gebracht. Eine detaillierte Aufzeichnung des Flugweges des Redaktionsflugzeuges, die wir - wie schon beim Live-Tracking während der Reise - in Google-Earth in voller 3D-Pracht darstellen können. Sehen Sie selbst ob wir in Rio die Platzrunde ordentlich geflogen haben, vollziehen Sie den turbulenten Flugweg der Twin Comanche in Patagonien nach oder begutachten Sie den Flugweg der PA30 beim nächtlichen Minima-ILS in New York ...


Anflug auf Rio de Janeiro mit Cycle-to-Land Approach nach Santos Dumont. Selbst die Rollbewegungen auf dem Vorfeld sind metergenau zu erkennen.
Unser bei dieser Reise erstmalig zum Einsatz gekommenes Google-Earth Live-Tracking hatte schon während des Trips für erhebliches Aufsehen gesorgt. Mehr als 60.000 individuelle Besucher unserer Website nutzen die Möglichkeit den Flugweg live und in 3D über dem ganzen Globus mitzuverfolgen.

Was als Software-Entwicklungsprojekt für den Chefredakteuer nach Feierabend begonnen hatte wurde nach einigen Anfangsschwierigkeiten am ersten Tag schnell zur nachmittäglichen Internet-Routine unzähliger Piloten.

Aus vielen vielen E-Mails wissen wir, dass bei den Betrachtern zunächst einmal das Erstaunen über die extrem anschauliche Flugwegdarstellugn in Google-Earth überwog. Wenn sich dann aber der kleine Rote Punkt (Position des Redaktionsflugzeuges) live und vor aller Augen in Bewegung setzte und sich auf den Weg über Atlantik, Anden oder Terra del Fuego machte, dann war die Begeisterung vieler Flieger endgültig entfacht.

Etwa alle 10 bis 30 Minuten sendete das Redaktionsflugzeug automatisch eine Positionsmeldung über Iridium-SMS an den Server, der diese in einen Google-Earth-Track umwandelte und bei je nach Tageszeit 30.000 bis 60.000 Clients live auf dem heimischen Rechner updatete.
Zweimal brach der Server unter der Last der Zugriffe zwar ächzend zusammen (kurzzeitig mehr als 70.000 Clients!), ansonsten funktionierte das Tracking aber tadellos.

Das ganze war zwar ein interessantes Spektakel, jedoch aufgrund der geringen Auflösung des Flugweges etwas arm an fliegerischen Details. Man konnte zwar erkennen wie weit wir noch vom Ziel entfernt waren, wie schnell und wie hoch wir flogen und welchen Weg wir nahmen, Details über Rollbewegungen am Boden, Anflugweg oder Abflugstrecke waren bei 3-10 Positionspunkten in der Stunde jedoch nicht erkennbar.

Hochauflösende Flugspuraufzeichnung dank FDR


Start in den patagonischen Sturm in Richtung auf den Anden-Hauptkamm. Das massive Auf- und Ab in diesen Extrembedingungen ist in der Flugspuraufzeichnung klar erkennbar.
Das Tracking-System zeichnete aber während des Fluges brav sämtliche Positionsdaten mit mehreren Punkten pro Sekunde auf. Wir haben nun mehr als 200 MB NMEA-Daten aus dem EFB ausgelesen und der Server-Software zum Fraß vorgeworfen. Das Ergebnis: Eine hochauflösende und detaillierte Flugspuraufzeichnung vom Anfang bis zum Ende der Reise!

Die Betrachtung dieser Daten hat uns selber überrascht: Jede kleine Ungenauigkeit ist zu erkennen. Das Wackel-Dackel-ILS in New York bei Nacht oder die Turbulenzen und starken Schwankungen in der Flughöhe in Patagonien - alles drauf! Man kann sogar die genaue Startrollstrecke bei den beiden High-Density-Takeoffs in La Paz und Juliaca ermitteln (1.800 und 1.500 Meter).

Wir haben diese Daten nun nach Tagen geordnet bereitgestellt. Wir beim Tracking auch können Sie zwischen drei Datenspuren pro Tag wählen. Sie können entweder den Flugweg in 3D ansehen, die einzelnen Positionspunkte darstellen oder auf einer Kameraspur hinter/über dem Redaktionsflugzeug herfliegen.

Um diese Daten zu laden müssen Sie das ursprüngliche Tracking-Link-File in Google-Earth entweder mittels "Refresh" aktualisieren oder das Tracking-Link-File (Ordner "Pilot und Flugzeug" unter "My Places") entfernen und über diesen Link neu laden.


Wackel-Dackel-ILS bei Dunkelheit und Minima nach Famingdale (New York). Nach 8 Stunden heavy-IFR an diesem Tag lässt der Groundtrack auf dem ILS wohl etwas zu wünschen übrig.
Die Daten sind mit komprimierten 2 bis 3 MB pro Tag recht umfangreich, geben Sie Ihrem Rechner also eine oder zwei Minuten Zeit sämtliche Tage zu laden.

Noch nie war Schreibtisch-Fliegen so anschaulich! Und wenn der ein oder andere Lust bekommt selber einmal Südamerika mit dem Flugzeug zu erkunden ... unser ausführlicher Reisebericht in der kommenden Ausgabe von Pilot und Flugzeug am 26. November wird dafür reichlich Anregungen liefern.

Klicken Sie auf diesen Link zum Google-Earth Datenfile und öffnen Sie das File dann in Google-Earth.


  
 
 




9. November 2007: Von Gerhard Uhlhorn an Jan Brill
Hallo Herr Brill,

das war wirklich eine gute Idee!

Einen Vorschlag zur Verbesserung (für das nächste Mal):
Man könnte einen Erwartungsbereich berechnen für Abweichungen von einer geraden Strecke, der die Form eines Trichters hätte. So lange die aktuelle Messung in diesem Erwartungstrichter liegt,werden die Punkte alle 10 Minuten übertragen. Verlässt die aktuelle Messung jedoch den Erwartungstrichter, dann werden Punkte schon früher übertragen. So erreicht man, dass auf Geradeaus-Strecken die Punkte weit auseinander, aber in Kurven viel enger beisammen liegen.

Es müsste in etwa so aussehen:

1.) Weicht die aktuelle Messung um mehr als 1° von der Erwartungslinie* ab, oder ist die Übertragung länger als 10 Minuten her?

2.) Wenn ja, dann übertrage den aktuellen Punkt und gehe zu 1.).

3.) Wenn nein, dann mache eine weitere Messung und fahre mit 1.) fort.

* Die Erwartungslinie wird definiert durch eine Linie, die durch die letzten 2 übertragenen Punkte geht. Die Abweichung wird als Winkel zum letzten übertragenen Punkt angegeben, z.B. 1° nach oben oder unten, nach links oder rechts.

Würde man das so machen, erhielte man die Punkte in den Kurven automatisch hochauflösender, d.h. in kleineren Abständen.

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