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16. September 2023 13:46 Uhr: Von Wolfgang Lamminger an Sebastian G____ Bewertung: +5.00 [5]

volle Zustimmung Sebatian!

In der Tat geht hier wohl der ein oder andere von einer C172 im Instrument-Approach aus, was aber nicht immer der Fall ist.

Wer Mal ein Flugzeug mit einer VREF jenseits der 100 KIAS geflogen ist, der sieht das vollkommen anders. Und wie schon so schön zitiert wurde

... shall give way to aircraft landing or in the final stages of an approach to land ...

ab TRIBY bei rund 4 NM und rund 1.000 ft Ground ist in der Flugzeugkategorie mit Sicherheit ein "final stage of an approach" erreicht. Flaps Full - Gear down - stable approach, da kommt keine Konfigurationsänderung mehr.

Und für einen Kapitän auf der C172, Aquila oder Katana dürfe ein Verlängern des Gegenanflugs, oder ein 360 sicher kein wesentliches Problem darstellen, da ist es einfach nur "good airmanship" dem anderen den Vortritt zu lassen.

Zumal die Frage besteht: was macht mehr Krach und/oder Ärger: wenn eine C172 einen Vollkreis macht oder eine 5 to Turboprop/Jet einen Go-arround mit kpl. neuem Approach fliegt?

Manchmal sollten eineige schon nachdenken, bevor sie meinen die Vorflugrechte ins Kleinste sezieren zu wollen.

16. September 2023 21:33 Uhr: Von Thomas R. an Wolfgang Lamminger Bewertung: +4.00 [4]

Manchmal sollten eineige schon nachdenken, bevor sie meinen die Vorflugrechte ins Kleinste sezieren zu wollen.

Wolfgang, ich versuche mal, Dir das ganz einfach zu erklären. Es geht hier überhaupt nicht um Vorflugrechte und was sinnvolle flugbetriebliche Verfahren sind. Natürlich lässt man (wenn es irgendwie geht) den Jet seinen Straight-In-Approach fliegen. Dazu können sich die Piloten ja abstimmen. Wenn man sich abstimmt dann sind Vorflugrechte gar nicht wichtig.

Als Beispiel: Ich fliege viel in Speyer, einem Info-Platz (ohne CTR, ohne AFIS, ohne ATZ), an dem es extrem viel Jet-Verkehr und damit Mischbetrieb gibt. Vielleicht sogar den stärksten Mischbetrieb in Deutschland. Wir machen das jeden Tag. Wenn wir beispielsweise schulen, und ein Jet sich im Final mit ner vernünftigen Positionsangabe und ETA meldet, klappt es praktisch immer, dass er direkt anfliegen kann. Weil sich die Piloten untereinander absprechen. Dann ist alles gut. Das ist auch der Standard in ganz vielen Ländern.

Zu sinnvollen Verfahren und gesundem Menschenverstand habe ich aber gar nichts geschrieben. Denn darum geht es hier gar nicht. Es geht hier darum, dass ein Platz (in typisch deutscher) Regelungswut sich eine verschlimmbessernde, auf keiner Rechtsgrundlage basierende "Änderung" der Regeln ausdenkt, die auch noch die geltenden Regeln verfälscht darstellt. Das ist nicht gut. Denn dann könnten Piloten auf die Idee kommen, sich nicht abstimmen zu müssen, weil der Platz ja ein "Merkblatt" rausgebracht hat, wo drin steht, dass sie immer Vorflugrecht haben. Das ist ganz doof.

Und wenn Du mir noch vielleicht einen Gefallen tun möchtest: Bevor Du das nächste mal zum Nachdenken aufforderst, versuch das doch zunächst mal selbst. Wenn man versteht, worum es geht, ist die Diskussion auch viel angenehmer. Dankeschön :-)

18. September 2023 14:40 Uhr: Von Wolfgang Lamminger an Thomas R. Bewertung: +3.00 [3]

Thomas,

Danke für die ausführlichere Antwort. Damit ergibt sich doch gleich ein besseres Verständnis, als das kritische "Meckern" über die Schönhagen-Regelung.

(...) Als Beispiel: Ich fliege viel in Speyer, (...)

Wenn das in Speyer - wo meine Kollegen öfters und ich auch hin und wieder mit Jet anfliegen - klappt ist doch alles Super! Dein Beispiel zeigt, wie es gehen kann und sollte!

Mich stören aber die Beiträge, in denen vermeintlich alle Piloten, die Plätze unter IFR oder nach Flugregelwechsel VFR anfliegen, dargestellt werden, als wären sie nicht in der Lage, eine Platzrunde zu fliegen oder Vorflugrechte einzuhalten oder gar "rauszuschauen".

Die genannte SERA-Regel bezüglich "final stage of an approach" ist vermutlich nicht ohne Grund so offen formuliert, da diese Phase des Fluges je nach Flugzeugtyp und -speed, Betriebsart oder auch Zweck des Fluges *) recht unterschiedlich sein kann. Andernfalls hätte man ja auch eine fixe Distanz in NM festlegen können.

*) zB. simuliertes Single-Engine-Manöver bei Multi-Engine-Checkflug.

Ich finde es daher ungut, wenn immer wieder darauf "rumgeritten" wird, und vielleicht dadurch bestärkt, ein C152-Rundflieger dann vom Quer- in den Endanflug eindreht, weil ja der Jet noch 4 NM draußen ist und der 152-er Kapitän meint, er habe doch Vorflugrecht!

Mir ist es leider mehr als einmal passiert, dass ein Flieger, halb so schnell, plötzlich vor mir im Endanflug "steht", obwohl man sich klar und deutlich, mit Flugzeugmuster, gemeldet hat.

Michael Brüning hat weiter oben gut beschrieben, wie schwierig es sein kann, sich mit deutlich unterschiedlichen Speeds in der Platzrunde einzureihen.

Wenn Absprachen - untereinander oder auch unter Mitwirkung des Flugleiters oder AFISO - funktionieren ist alles gut!

Ich vermute aber, dass es nun beispielsweise in EDAZ offenbar mit Absprachen über Funk nicht so ohne Weiteres funktionierte und vielleicht schon mehrfach Fehlanflüge eingeleitet werden mussten (hier Mal eben beim Abfliegen des kpl. Verfahrens über MOSEX runde 50 NM). Daher kommt dann vielleicht auch die zitierte Regelung in EDAZ als deutlichen schriftlichen Hinweis, für alle die es über Funk nicht "kapieren" (dessen rechtliche Bindung im Zweifel sicher fraglich ist).

Der Flugplatzhalter, vertreten durch Dr. Schwahn, wird so was sicher nicht aus purem "Gutdünken" lostreten. Den Hinweis, dass ein IFR-Verkehr ab TRIBY im Endanflug befindlich ist, kann man auch als klar verständlichen Hinweis auf SERA.3210 verstehen, denn als als "Festlegung" des Flugplatzbetreibers.

TRIBY ist hier mit 4 NM Entfernung und als FAF mit Sicherheit ein (für alle) nachvollziehbarer Punkt für das Einleiten des "final stage of an approach".

Nachtrag:
wichtiger als das sture rumreiten auf den Regelungen und die philosophische Frage, wann der Endanflug beginnt, sollte gegenseitiges Verständnis für die Belange unterschiedlicher Betriebsarten sein. Und nur weil ein Flieger mit zwei Mann im Cockpit besetzt ist, heißt das nicht, dass der automatisch eine Katana besser sieht, und sich dann auf Katana-Speed einregelen kann. Vermutlich ist es sogar andersherum besser zu sehen. Gegenseitige Rücksichtnahme sollte das Zauberwort sein.

Beispielsweise haben wir bei meinem letzten MEP-Checkflug mehrfach 360s ausserhalb der Platzrunde gedreht, da ein Flugschüler (mit Katana) ebenfalls Platzrunden machte.

Ich vergleiche das hier Mal mit Radfahrern: wenn die auf dem Radweg "Vorfahrt" haben, ist das einerseits zwar klar geregelt, trotzdem manchmal schwierig, Radfahrer rechtzeitg zu sehen, besonders wenn sie hinter einer Hecke mit Speed ankommen. Wenn der Radfahrer sich dann auch noch über den "doofen" Autofahrer, der ihm vermeintlich dei Vorfahrt nahm, aufregt, sollte er Mal über seine eigene Gesundheit nachdenken, und ggf. an solchen "Gefahrenstellen" etwas defensiver fahren.


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