Michael, leider merkt man da, dass Du nur VFR fliegst und offenbar kein Interesse für diesen durchaus interessanten Fall einer Flugplanung/Go-NoGo-Entscheidung hast. .
Die Strecke ist völlig egal - und der OP hat dieses GRAMET nur exemplarisch hergenommen. Im Gegenteil finde ich dieses Beispiel sogar sehr gut gewählt, da man an ihm ganz klar auch die Tücken von nicht so hohen Geländeerhebungen erkennen kann (gerade auch der senkrechte Keil potentieller Vereisungsgefahr an der Alb).
Aber nun zu meiner Betragchtung: Ohne LFZ mit entsprechender Ausstattung (FIKI, Performance für mind FL200) würde ich das auch nicht machen. Auch die These, sobald man über der MVA im positiven Temperaturbereich fliegen kann, greift m.E. zu kurz. Das Airway-System beginnt i.d.R. in Deutschland in FL60, und darunter wollen die auch keinen haben. ein Wetterbedingtes Unterschreiten des minimum IFR-Level ist meiner Meinung nach jedenfalls kein "Standardverfahren" für Streckenflug. Dementsprechend sollte es auch nicht so zu Planungszwecken genutzt werden. Ein wilder Hund könnte nun sagen: aber ich habe ja bei 130 kts. ca. 2 Grad Ram-air-Temprature rise, und so könnte ich da in FL60 grade noch so durch. Aber auch das ist m.E. eine lebensgefährliche Sackgasse. Das Gramet kann auch mal um 1,2 Grad daneben liegen. Ein weiterer Grund für das NoGo ist, dass die Wolkenbasen sehr tief sind - Am Anfang ist der Gafor O2 und fällt an der Alp zurück auf M2 - also ganz nah an X. Da bleibt nimmer viel Platz an der Alb, wenn Du dann doch aus irgendeinem Grund im Rahmen einer Emergence unten aus den Wolken herausfallen willst, und da kannst Du schnell mal an einer Laterne hängenbleiben...
Mal alle rechtlichen Dinge nicht betrachtet: Mit DA40 & Co geht man da nicht irein. Der scharfe Rückgang von O auf D an der Alb deutet für mich, ohne dass ich mir da irgendwelche andere Karten ansehe, auf ein gewisses frontales Staugeschehen hin, und da wird´s ggf. schnell seehr ungemütlich.
Ein Ausweichen Richtung Osten und dann erst südlich fliegend scheint mir da ein guter Ansatz (wird ja auch VFR oft so gemacht, dass man an den Alpen entweder westlich über´s Rhone-Tal oder östlich einer Linie Linz-Graz vorbei geht...
Und abschließend: Mit der Bahn kämen wir rational gedacht oft effizienter (egal in welche Richtung man Effizienz auslegt) an, aber die wenigsten von uns wollen das in dem Moment, wenn wir ins Fliwatüt steigen ;-) !