Ja, das sind Alles valide Punkte.
Auf der anderen Seite ist ja das, was bei einem Single- im Vergleich zum Multi-Pilot-Cockpit wegfällt neben der Möglichkeit, Peak-Workload zu verteilen, vor allem Redundanz.
Und in diesem Sinne hat das "vorab-reindrehen der nächsten Höhe" durchaus auch Vorteile:
Wenn ich beim von Dir vorgeschlagenen Verfahren die Höhe nach der Freigabe reindrehe, dann mache ich das einmal und eine dann reingedrehte Höhe ist final.
Wenn ich die "erwartete nächste Höhe" vorab reindrehe, dann schaue ich bei der Freigabe nochmal auf die vorgewählte Höhe und habe somit einen zweiten Check - ein Loch weniger im Schweizer Käse.
Je nach Situation überwiegen die Vorteile des einen oder des anderen.
Genau so mache ich das mit dem eigentlichen Approach ja auch: Auch den programmiere ich schon "prophylaktisch" ins Garmin, (lange) bevor ich die eigentliche Freigabe bekomme. Meistens briefe ich ihn sogar vor der Freigabe.
Und ja: Auch dabei erzeuge ich das "Risiko", dass ich mit dem falschen Druck einer Taste ("aktivate approach"), also nach nur einem Loch im Schweizer Käse, den AP auf einen Track schicke, für den ich gar nicht gecleared bin. Und natürlich erzeuge ich auch mit dem "Vorab-Briefen" des approach die Gefahr des Confirmation-Bias - was durchaus dazu führen kann, dass man dann z.B. in Mannheim den RNAV-Approach fliegt obwohl man für den LOC gecleared wurde (hat mir ein Freund erzählt ;-)).
Aber auch diese Risiken gehe ich in einigen Situationen eben bewusst ein, weil sie mir geringer erscheinen, als dass ich dann hinter dem Flugzeug den approach hinterher fliege, weil ich mit dem Workload auf Grund der viel zu kurzfristigen Freigabe überlastet werde.
Heutige Avionik kennt die Vertical Constraints und kann sie ohne „vorzeitiges“ Eindrehen von Sollhöhen abfliegen.
Ich weiss nicht, was heutige Avionik kann - aber zumindest in meiner Installation mit G500txi/GTN fliegt der Autopilot niemals unter die im Altitude-Bug eingestellte Höhe - diese wird sozudagen als "Mindesthöhe interpretiert, auch im VNAV-Mode. Und das finde ich gut so!