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21. August 2018: Von Andreas Ni an Florian S.

Dieser Thread entwickelt sich ja auch ma wieder klasse... wirklich spaßig :-))

Florian - darf ich nachbessern?? "Der -gemeine- UL-Pilot ist weniger entwickelt..." hihiiii .. das sage ich doch schon immer.

Im übrigen vermute ich stark, dass hier wieder über Afrika von Leuten Statements abgegeben werden, die sich noch nie dort in verschiedenen gesellschaftlichen Schichten, Kulturkreisen und Staatsformen bewegt haben, entsprechend garnicht wirklich wissen, worüber sie reden.

21. August 2018: Von Chris _____ an Andreas Ni

@Andreas, dann lass uns doch an deinem Wissen und deiner Erfahrung teilhaben. Ehrlich. Stimmt das, was Erik sagt? Oder ist es doch anders.

Full disclosure: ich war schon in Afrika. Nein, nicht Suedafrika. Sondern Kenia.

21. August 2018: Von Florian S. an Chris _____ Bewertung: +4.00 [4]

Stimmt das, was Erik sagt?

Was? Das die "Wilden" selber schuld an ihrer Versklavung waren und den Besatzern eigentlich noch danken müssen?

Ich glaube, da kann man auch ganz schnell selber drauf kommen, ob das stimmt:

  • Die Behauptung "wir haben den Wilden die Strassen gebracht" is komplett absurd. Wenn man sich die Siedlungen in Mittel- und Südamerika oder auch in Teilen Asiens so anschaut, dann waren "wir" "denen" weder in der Klassik noch in 15/16/17 Jhd. in irgendeiner Weise überlegen, was die Infrastruktur angeht. Es gibt sogar (seriöse) Forscher, die der Meinung sind, dass die schnelle Konoliasierung nur dort möglich war, wo die Unterdrückten Völker eine überlegene Infrastruktur aufgebaut hatten
  • Das Taj Mahal wurde in der 1. Hälfte des 17. Jhd. gebaut. Wenn ich mir den deutschen Frühbarock so anschaue, dann ist der Punkt wir wären kulturell überlegen echt schwer zu machen

  • Die Chinesen konnten sogar früher ziemlich sicher früher fliegen, als die tollen Kolonialisten, die sie in den Opiumkriegen überrannt haben

Man kann (und tut das auch) natürlich lange diskutieren, wie es denn dann dazu kommen konnte, dass wir dennoch große Teile der Welt unterdrücken konnten. Hier werden immer wieder drei wesentliche Gründe genannt:

  • Technologisch: Wir haben das Schwarzpulver zwar nicht erfunden, aber wir haben es zu einer gewissen Meisterschaft darin gebracht, Waffen damit zu entwickeln. Gute Ingenieure halt. Mitteleuropäische Schusswaffen waren sehr lange Zeit dem Rest der Welt signifikant überlegen.
  • Kulturell: Besitz und Macht hatte im europäischen Kulturkreis schon in der Antike einen größeren Stellenwert, als in vielen anderen Kulturen in Afrika, Asien und Südamerika. Diese waren eher in einer Art strukturiert, die man heute mit dem Sozialismus oder Kommunismus vergleichen würde. Was man sogar in der schriftlichen Überlieferung heute sehr gut nachvollziehen kann ist der Fakt, dass als die Spanier nach Südamerika kamen sie das Land besitzen wollten, wärend die dort angetroffenen Kulturen sich gefreut haben, dass andere Menschen kamen...
  • Übung: So dumm es klingen mag, ich glaube es war sogar Huntigton der die Bemerkung gemacht habe, dass die Europäer in 1500 Jahren europäischer Geschichte seit der Klassik irgendwie andauern miteinander im Krieg waren. Wahrscheinlich hat das was mit dem zweiten Punkt zu tun. Sie hatten also 1500 Jahre Training im Krieg führen. Gerade in Afrika und Südamerika - aber auch in einigen Teilen Asiens - war das bei weitem nicht so ausgeprägt. Nicht, wiel die Menschen da "natürlich friedfertiger" wären, aber wahrscheinlich schlicht auf Grund der niedrigeren Bevölkerungsdichte. Da gab es selten einen Nachbarn, mit dem man hätte gut Krieg machen können.
    China hatte eine ähnliche interne Kriegshistorie und war - vielleicht auch deswegen - bis auf ein paar Jahrzehnte nach den Opiumkriegen nie wirklich Kolonialisiert...
21. August 2018: Von Andreas Ni an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

Eines vorweg: Dieses Thema "Afrika" ist gänzlich ungeeignet, um es in einigen Sätzen in einem Forum zu diskutieren oder womöglich die Problematiken dieses Kontinents darzustellen.

Allein bereits wenn hier über Kolonialzeit geredet wird: wird da die Zeit des Kolonialismus gemeint, zu Beginn des 15. Jahrhunderts? Geschichtlich spricht man hier gern vom Beginn der Neuzeit. Oder vielleicht eher jene Kolonialisierung, die sich zur Zeit der Industrialisierung entwickelte und bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg hinzog?

Heutzutage hat Afrika weit über eine Milliarde Einwohner, und die wenigsten Afrikaner erinnern sich noch an jene Zeiten, als da noch Kolonialherren da waren, zumal die Bevölkerung sehr jung ist. 1950 waren es übrigens noch knapp über 250 Mio. Einwohner in Afrika. Ich erläutere gern in persönlichen Gesprächen Details zu dem aktuellen Afrika, ich habe in den letzten Jahren dort öfter beruflich zu tun gehabt. Hier in diesem Forum werde ich nichts weiteres zu diesem Thema publizieren.


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