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1. Mai 2014: Von Bernd Wernard an Urs Wildermuth Bewertung: +2.00 [2]
Ich habe 10 Jahre ( von 1989 - 1999 ) eine Mooney M 20 J -201 ohne Lader geflogen und diese auch geschäftlich -IFR- innerhalb von Deutschland eingesetzt. Diese Missionen waren in den Monaten März bis Oktober auch meistens durchführbar, wobei man es oft nicht "on top" geschafft hat, da entweder die Obergrenze zu hoch war oder man im Steigflug Eis angesetzt hat, und dann die Motorleistung nicht mehr zum Durchsteigen gereicht hat. Natürlich kann man auch in den Wolken fliegen, sofern dies mit der 0-Grad Grenze und den Geländegegebenheiten vereinbar ist, jedoch hat man von meistens auftretenden Turbulenzen irgendwann einfach genug.

Flüge über die Alpen waren selten planmäßig möglich und bei mühsam, vom Controller geforderten FL 140
mußte man schon sehr wachsam sein, in dieser Fluglage mit äußerst wenig verfügbarem Power möglichst nicht in Wolken einzufliegen, um kein Eis vor Erreichen der Alpkante anzusetzen, um dann, nach Überfliegen der Berge wieder in eisfreie Höhen sinken zu können.

Diese Unsicherheit der Durchführbarkeit von Flügen aufgrund von Wetterereignissen wurde mit Anschaffung der Mooney 252 im Jahre 1999 endgültig beendet. Aufgrund des Turboladers waren nun Steigraten von ca. 1000 ft/min. bis ca. FL 230 möglich. Waren eisträchtige Wolken zu durchsteigen ist man mit dem Turbolader derart schnell wieder in eisfreier Bewölkung oder meist on top, sodaß eine Enteisung nach meiner Erfahrung wesentlich unwichtiger ist als ein Turbolader. In FL 180 ist man im mitteleuropäischen Bereich sicher zu 85 - 90% on top. Die Verwendung von Nasenkanülen mit Nelson Regelsystem und fest eingebauter Sauerstoffflasche bietet für 2 Personen ca. 30 Std. Sauerstoffversorgung und ist angenehm zu tragen. In dieser Höhe fliegt man dann mit ca. 180 - 200 KT. GS ohne Turbulenzen und mit meist alles überblickender Sicht. Ich fliege zu 80% immer FL 170 - 180, jedoch wetterbedingt gerade über die Alpen auch mal FL 230 - 260 und dies mit ca. 45 Liter/Stunde. Wir fliegen meist mit 2 Personen und Gepäck und sind die letzten 15 Jahre annähernd jedes Jahr mehrere Male über die Alpen geflogen und haben lediglich einmal einen Flug von Samos über Pula nach Würzburg einen Tag vorverlegt, da von Westen eine Riesenfront auf die Alpen zuzog.

Sollte ich aufgrund meiner Erfahrung eine Aussage darüber treffen, ob für das wirkliche IFR - Fliegen Enteisung oder Turbolader wichtiger ist, so kann ich sicher sagen, der Turbolader ist sehr viel wichtiger als eine Enteisung und gerade für planbare Flüge unter IFR unverzichtbar.

Schönen Feiertag
Bernd
1. Mai 2014: Von Wolff E. an Bernd Wernard
@Bernd. Dem kann ich nur zustimmen. Ein Turbo und Steigleistung ist deutlich wichtiger als Enteisung. Ich habe alles (De-ICE/Turbo/Steigleistung/Druckkabine). Die Boots habe ich in meiner 18 Jahre IFR-Erfahrung gefühlt nur ca 10-15 Mal gebraucht. Aber Steigleistung übers "Eis" am laufendem Band. Und in FL 180 ist man fast immer über dem Wetter (auch im Sommer). Hat kaum Turbolenzen, super Sichten und ist völlig entspannt. Anspannung kommt bei mir immer nur auf, wenn ich länger im Dreck fliegen muss oder durch 10000 ft dicke Schichten (man weiß da nie, was einen erwartet trotz Wetterradar).

Und wenn ich weiß, es sind große Gewitter (vor allem im Sommer) auf der Strecke, lasse ich das Fliegen oft sein, da dann selbst FL300 nicht immer reicht, um Ob Top zu sein. Und die Alpen überquere ich meist nur früh morgens oder vormittags wenn Quellbewölkung angesagt ist. Ich fliege ja zum Spaß und nicht weil ich muss (Habe ich früher gemacht und Gewitter sind nicht "nett").

Fazit, Turbo oder gute Steigleistung oberhalb 10000 ft. Da passt nur Turbo oder gut motorisierte Flieger (z.B C210/SR22 alles ohne Turbo). Und Sauerstoff mit Regelanlage, damit man lange in FL150 fliegen kann. GGf. vielleicht noch ein hot Prop...

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