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19. Juli 2011: Von Gerd Wengler an 

Also so einfach ist das nicht. Sagen wir mal, es gäbe überhaupt keine Regularien für die GA. Wahrscheinlich würde dann die Zahl der GA Unfälle deutlich höher sein, als sie jetzt ist, oder? Man kann natürlich der Meinung sein, daß es zu viele unnütze Regeln gibt, obwohl sich das schlecht nachweisen läßt. Die richtige Anzahl der Regeln ist also irgendwo zwischen diesen beiden Extremen.

Ich argumentiere nicht für oder gegen technischen Sauerstoff. Es gab einen interessanten tödlichen Unfall, der mit Sauerstoffmangel zu tun hatte NTSB . Hier hatte eine Reparaturwerkstatt zwar Sauerstoff in Flaschen bestellt, die Flaschen enthielten jedoch tatsächlich nur komprimierte Atemluft, d.h. nur gut 20% Sauerstoff statt an die 100% Sauerstoff. Die Werkstatt füllte in gutem Glauben die portable Flasche des Piloten, der natürlich auch glaubte, er hätte Sauerstoff in der Flasche. Der Pilot starb dann irgendwann über 20.000 ft. und die Passagierin überlebte den folgenden Absturz bewußtlos wie durch ein Wunder.

Hier könnte man doch argumentieren, daß irgend jemand die Flaschen hätte testen müssen, weil sie für die Luftfahrt bestimmt waren und dafür zeichnen müssen, dann wäre der Unfall nicht passiert. D.h. durch eine Regel mehr, wäre sie nur rechtzeitig eingeführt worden, wäre dieser tödliche Unfall aller Wahrscheinlichkeit nach vermieden worden.

Außerdem könnte man ein ebenso unsinniges Argument anführen wie „Wenn ein Pilot wegen Verwendung technischen Sauerstoffs nur eine Stunde mehr Flugerfahrung im Jahr gewinnt, ist das Gesamtrisiko gesunken.“: Wenn ein Pilot wegen des obigen Unfalls, der durch mangelnde Sauerstoffüberprüfung zustande kam, nur eine Stunde weniger Flugerfahrung im Jahr hat – aus Angst, daß kein reiner Sauerstoff an Bord ist -, ist das Gesamtrisiko gestiegen. Wie gesagt, unsinnig und bizarr.

Gerd

19. Juli 2011: Von joy ride an Gerd Wengler

es ist nicht die einzige gefahr des sauerstoffs, dass seine abwesenheit "unbemerkt" bleiben kann (wie "banal" ist das denn? für sowas mach ich mir gar nicht die mühe den bericht zu lesen, ich ärger mich schon genug wenn ich es aus 2. hand höre)

sauerstoff zum atmen birgt die gefahr der verunreinigung. in kombination mit fett, kann er: brennen, explodieren und vergiften. dazu mal berichte rauszukramen, das wär lesenswert und die korrekte antwort auf obige bedenken. hoffentlich heisst dass wenn noch niemend so einen bericht gefunden hat, dass es in der GA auch nicht passiert ist - bei der navy, glaubt man ncis, schon.

aufatmende grüße,
udo

19. Juli 2011: Von Max Sutter an Gerd Wengler
Druckgasflaschen haben einen gut sichtbaren Farbcode, sowohl hier als auch in Amerika. Eine fälschlicherweise Luft enthaltende Vorratsflasche mit Farbcode Sauerstoff oder eine fälschlich aus einer Pressluft-Vorratsflasche mit Luft befüllte Sauerstoff-Flasche für ins Flugzeug laufen daher in jedem Fall außerhalb der QS-Richtlinien.Oder auf Deutsch: Darf überhaupt nicht vorkommen.

19. Juli 2011: Von Stefan Kondorffer an Max Sutter
Heute hätte ich in EB... beinahe Avgas statt Jet bekommen. Flaschen falsch befüllen scheint mir ein erhebliches Risiko zu sein. Betriebsstoffe am besten immer selbst machen oder nah ueberwachen.
19. Juli 2011: Von joy ride an Stefan Kondorffer
... auch zum selbst befüllen? oder tankbeschriftungen vorsorglich entfernt (damit's nicht auffällt, wenn man ohne stc ein bisschen panscht)?
;-)
wobei, beim jetA1 lohnt sich diesel-panschen kaum ...
19. Juli 2011: Von Max Sutter an joy ride
lohnt sich diesel-panschen kaum ...

Dann halt der Geheimtipp hinter vorgehaltener Hand (damit man das Grinsen nicht sieht): Rapsöl vom Aldi ist zur Zeit günstig. Leider sehr unpraktisch in 1 Literflaschen.


20. Juli 2011: Von Flieger Max L.oitfelder an Max Sutter
Laut dem NTSB-Bericht war in allen Flaschen des Betriebs Druckluft und auf der Rechnung als "compressed air" korrekt ausgewiesen. Das riecht ja fast nach Vorsatz.
20. Juli 2011: Von  an Gerd Wengler

>Also so einfach ist das nicht. Sagen wir mal, es gäbe überhaupt keine Regularien für die GA. Wahrscheinlich würde dann die Zahl der GA Unfälle deutlich höher sein, als sie jetzt ist, oder? <

Bin ich nicht sicher. Auf der einen Seite ist die Unfallstatistik von Amateur Homebuilt in den USA sehr mies. Auf der anderen Seite ist die von ULs in D recht unauffällig. Aber von "überhaupt keine Regularien" habe ich ja auch nicht geredet. Das Schlimme ist doch: Wenn sich drei sachkundige Menschen ohne Übermaß an Eigeninteressen und ohne Beeinflussung durch Lobbies, bestehende Behörden und existierende Vorschriften einen Nachmittag zusammensetzten, dann hätten sie ein Regelwerk für private GA zusammen, das im Vergleich zum jetzigen dramatisch vereinfacht und dennoch keinesfalls weniger sicher wäre. So einfach ist das.

Das mit dem Nicht-Sauerstoff-Unfall wäre durch keine Vorschrift dieser Welt aufzuhalten gewesen - wie sehr viele Unfälle in der Luftfahrt ohnehin. Abstürzen ist schon jetzt ziemlich verboten - aber die Leute machen es doch immer wieder. Mehr Regeln ändern da überhaupt nichts. Ein Puls-Oximeter hätte wohl geholfen.

21. Juli 2011: Von Stefan Kondorffer an 
Sabine, hab mir die Statistik zu den homebuilds mal angesehen - sooo mies ist das gar nicht. 72% hoehere Unfallrate als zertifizierte Flugzeuge, aber absolut betrachtet ist das auf ganz niedrigem Niveau. Der Erstflug ist ein Problem (gleiches Risiko wie ein ganzes durchschnittliches Jahr) und auch der Antrieb. Ich würde sagen - c'est la vie! Wenn das der Preis ist, den ich zahlen müsste, ein 72% höheres Risiko und dafür nur Eein Minimum an Regeln - hervorragend. Fliegen zum Risiko-Nulltarif wird es ohnehin nie geben. Genausowenig wie Motorradfahren, Segeln, Bergsteigen.

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