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18. Oktober 2010: Von Ralf Kahl an 
Hallo Frau Behrle,

wenn es um die Abschaffung des Flugleiterzwangs geht, stimme ich Ihnen vollkommen zu. Natürlich wären mir unkompliziertere Rechtsvorschriften auch lieber und ich wäre froh, wenn wir eine genügend große Lobby hätten, um dies auch politisch durchsetzen zu können.

Wenn ich die Mentalität der Menschen in diesem unserem Lande erwähnt habe, dann läßt sich das vielleicht an einem kleinen Beispiel gut verdeutlichen:

Ein Flugplatz existiert seit - sagen wir - 1950. Als er in Dienst gestellt wurde, gab es weit und breit keine Bebauung um ihn herum.
Im Laufe der Jahre rückte diese Bebauung immer weiter an den Flugplatz heran. Jeder, aber auch wirklich jeder, der sich dort eine Wohnung genommen oder ein Haus gebaut hat, wusste von dem Flugplatz. Oftmals hat man ja auch die Grundstücke aufgrund der Flugplatznähe preiswerter bekommen. Heute setzen die meisten Anlieger alles daran, den Flugbetrieb - wenn es geht - einstellen zu lassen. Das liegt nicht nur im Fluglärm begründet, nein ... denn ist der Flugplatz weg, steigen die Grundstückspreise deutlich! Ein lohnendes Geschäft. Es interessiert doch keinen, was alles daran hängt.
Hier ist man in spätestens 15 min. beim nächsten Supermarkt und muss keine 80 Meilen dafür fahren.
Es gibt hier kein Verständnis für diese Art der Fortbewegung.
Ich denke, das ist der große Unterschied zu Amerika. In Amerika sind die Entfernungen so groß, dass fast jeder schon mal das Flugzeug als Transportmittel gewählt hat. Das Verständnis der Menschen zur Fliegerei ist einfach ein anderes. Es wird dort tatsächlich als Transportmittel angesehen, während es hier als Luxusspielzeug gilt.

@ Herrn Laufenberg:
Nicht Sie sondern ICH habe "böser Flugleiter" gesagt :).
In einem interpretieren Sie mich falsch: Ich habe nicht gesagt, dass der deutsche Pilot jemanden braucht, der auf ihn aufpasst. Ich führe letztlich nur an, dass der deutsche Pilot es nicht gewohnt ist, auf Plätzen ohne Flugleiter zu landen und dass es dazu schon in der Ausbildung einen entsprechenden Schwerpunkt geben sollte.
Wenn ich als Pilot meinen Schein erhalten kann, indem ich im ersten Jahr gar nicht und im 2. Jahr 12 Stunden mit 12 Starts und Landungen erfliege, meinen Sie, dass dass genügend Übung ist, um solche Plätze ohne Probleme anzufliegen?
Meine Erfahrung ist da eine andere.
Ihre Frage, was ein verantwortungsvoller Pilot macht, wenn er ins europäische Ausland fliegen will kann ich nur so beantworten:
1.) Er macht sich mit den dort vorhandenen Regeln vertraut und fühlt sich fit genug, um es dann mittels learning by doing zu versuchen,
2.) Er fliegt beim ersten Mal nicht alleine sondern z. B. mit
Piloten, die das schon kennen und sammelt so seine Erfahrung oder
3.) Er macht vorab eine Einweisung in dem betreffenden Land und macht dann später seine Reise alleine mit dem Flugzeug dahin.

Zu den anderen Fragen könnte ich auch etwas sagen; ich denke aber, das würde zu langatmig werden. Nur eines: Ich finde es etwas blauäugig zu behaupten, dass das Abschaffen der Flugleiter einhergeht mit dem Wegfall der Öffnungszeiten und der Landegebühren.
Ich denke mal, dass die Politik bei den Öffnungszeiten einen strikten Riegel vorschieben wird - wenn nicht die Politik, dann die Anwohner und letztlich also dann doch wieder die Politik.
Zweitens wage ich zu bezweifeln, dass die Landegebühren einzig in die Taschen des/der Flugleiter fließen. Unterhalt des Platzes, Vorhaltung von Tankanlagen, Platzbefeuerung, Versicherungen, etc. dürften ihren nicht ganz unerheblichen Teil zu den Landegebühren beitragen.

@Herr Sutter:

Nein, leider habe ich noch nicht das Vergnügen gehabt, in Amerika fliegen zu können. Allerdings habe ich es mir ganz fest auf die Fahne geschrieben. Wenn Sie mir einen guten Tip geben würden, wäre ich wirklich dankbar.
Quatsch, lieber Herr Sutter, liegt immer im Auge des Betrachters. Wie schon gesagt: Ich fände amerikanische Zustände hier ebenfalls phantastisch ... nur muss man die Realitäten sehen.
Ich sehe die Realität so, dass wir dieses System in der Form nicht kennen und mit diesen Freiheiten schon gar nicht. In Amerika werden die Piloten damit aber groß. Langsames Erhöhen des Kontingentes der flugleiterfreien Plätze in diesem unserem Lande: Toll. Da kann sich jeder dran versuchen und so kann langsam ein neues System eingeführt werden, weil man sich nach und nach damit vertraut machen kann.
Alles andere halte ich persönlich für - wie sagten Sie? - Quatsch. :)

Diesmal ohne Polemik ...

Happy landings ...

Ralf Kahl
18. Oktober 2010: Von Max Sutter an Ralf Kahl
Lieber Herr Kahl, das Wort Quatsch war nicht personenbezogen gedacht und auch nur für den Umstand reserviert, dass Sie bereits fliegerische Amerika-Erfahrung haben. Dann hätten Sie wirklich mit Tomaten in den Augen herumgelaufen sein müssen, um zu Ihren Schlüssen zu kommen.

Im Übrigen, C172 gibt es dort schon ab 100 Dollars, nass, natürlich, befüllt mit feinstem Avgas 100LL, denn das Algen-STC ist dem Vernehmen nach noch nicht durch. Wenn Sie in Oregon mieten (no sales tax!) ist dies zur weiteren Freude des Geldbeutels Brutto für Netto. Und falls es Sie in den Fingern juckt: Für den Stundenpreis einer gut ausgestatteten Hawk XP von einem deutschen Vercharterer können Sie sich drüben von den 2 x 260 Rössern in einer C310 umherziehen lassen. Nur mit dem Adrenalinschub müssen Sie immer noch selber fertig werden. Beta-Blocker gibt es aber rezeptfrei im nächsten Drugstore.

Sie überschätzen die Anforderung für einen flugleiterlosen Betrieb gewaltig. Wenn morgen alle unsere Flugleiter streiken würden, würde der Betrieb normal weiterlaufen, wenn man ihn nur ließe. Aber da würde Verkehrsverhinderer Ramsauer flugs einen Dampfkochtopf auf den als Vulkan funktionslos gewordenen Kaiserstuhl stellen, Alarm Alarm schreien, mit dem Wischmop herumwedeln und damit unverzüglich den Feinstaub-Notstand provozieren, mit Flugverboten für bis und mit Frau Kanzlerin. Davon muss nach bisheriger Erfahrung leider ausgegangen werden.

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