Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, bin aber trotzdem sehr überrascht, was von den Kollegen alles als Kaufberatung empfohlen wird.
hier nochmals die Ausgangslage:
Druckkabine
- TurboProp (oder Diesel SEP/MEP - wobei mir keine mit Druckkabine bekannt ist)
- (momentan) vordergründiges Streckenprofil ist innerhalb Europa, wobei ich mir mit der Maschine auch den Traum von einem Worldrounding in den nächsten Jahren erfüllen möchte.
- 1-4 Pax mit Flugdauer etwa 3h
- neue (digitale) Avionik (Ich bin IT-ler - ich stehe leider auf viel Technik SchnickSchnack ;-) )
- angedachtes Budget 0,5 - 1 Mio
- vernünftige Kosten in Wartung und Betrieb
- idealerweise unter 2to MTOW
- idealerweise Gras/STOL (600-700m Bahnlänge)
wer da eine PC12 oder TBM ins Spiel bringt, sollte die Vorgaben nochmals lesen und sich auch mit den empfohlenen Flugzeugtypen über Controller hinaus beschäftigen.
Die Grasoption wurde vom Autor schnell wieder zurückgenommen. Auch wenn die diversen Turboprops
für Gras und Gravel zugelassen sind, wäre mir das Kostenrisiko viel zu hoch. Bereits kleinste Steine auf Taxi und Runway verursachen Pinholes auf den Boots. Warum die Meridian so schlecht geredet wird während die Jetprop hervorgehoben wird ist mir nicht nachvollziehbar. Beides sind hervorragende Flieger und unterscheiden sich nur marginal. Wenn jemand nur auf die Wirtschaftlichkeit schaut hat die Jetprop Vorteile, möchte ich aber mit 4 erwachsenen Personen 2h lang fliegen, ist die Jetprop die Flasche Wahl. Die Standard umgebaute Mirage ist vollgetankt und einem Piloten im Regelfall bereits over groß. Der Autor möchte aber 3h mit 4 Personen fliegen, wobei eine Streckenangabe hier präziser wäre. Auch eine Gewichtsangabe anstatt der Personenanzahl könnte zu präziseren Antworten führen.
die Jetprop hat die bessere anfangs steigerate ist aber deswegen nicht schneller. Sie ist in der Höhe Temperatur limitiert, während die Meridian nur torque limitiert und deswegen schneller ist. Die Meridian ist auf FL300 zugelassen, was per STC auch möglich ist. Jeder der sich in diesen Höhen bewegt weiß, dass 1000Fuss mehr oder weniger durchaus eine Rolle spielen. Bei der Jetprop sind 270 Final, die Meridian ohne RVSM 280.
Will man die Airway fees vermeiden, lässt sich auch die Meridian mit 1999kg betreiben. Der Flieger ändert sich nicht, nur das Papier. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Fliegt man die Jetprop über die 2to ist man Testpilot, bei der Meridian erst ab 2,3t. Ich gehe davon aus dass die Meridian Berater wissen, dass die Struktur der beiden Flugzeuge sich an einigen Stellen markant unterscheiden.
wie eingangs erwähnt, beides sind hervorragende Flugzeuge und unterscheiden sich nur marginal. Ich war vor zwei Jahren auch vor der Entscheidung gestanden und habe mich nach langer Abwägung jedoch für die Meridian entschieden.
Meine Gründe waren Gewicht, Neues Airframe, G1000 und factory support.
Mit 6 Erwachsenen von EDMQ (720m Bahn) nach Mali Losijn ist z.B. kein Problem.
Bei 750lbs Sprit beträgt die Nutzlast 454 kg, ich kann also jeden Sitz mit 75kg besetzen und fliege ganz legal bequem 500NM mit 45Min. Reserve. (Mali Losijn sind übrigens nur knapp 300NM)
vollgetankt mit 1150lbs beträgt die Payload immer noch 270kg und damit kommt man stabile 850NM mit Reserve und das reicht locker aus um z.B. den Atlantik zu überqueren.
wem dies ausreicht, der hat mit der Meridian einen echten personal Airliner und viel Freude.
gruss
franz