Was mich von den Leuten aus dem Forum, mit denen ich auch privat in Kontakt stehe, unterscheidet, ist, dass ich wohl der einzige Flugzeugnutzer und nicht Flugzeugliebhaber bin. Und genau dafür liebe ich meine DA40. Ca. 500 Flüge mit ca. 450 Stunden bedeuteten 500 mal, genau einmal den Schlüssel für 2-6 Sekunden zu drehen, um zu starten. Batterie nie geladen; einmal ein Problem mit der Getriebeölkühlung (nicht ganz unkritisch), einmal ein gebrochenes Türscharnier, wo ich mir eine Mitschuld gebe. (Nunja, die langen Flügel waren durchaus auch für mich problematisch, aber dazu möchte ich hier nichts schreiben :-) ).
Der Motor hat jetzt 90% seiner TBR runter, mit Honen oder Kompression musste ich mich nie beschäftigen.
Ostersonntag geht es nach Hamburg in die Werft zum ARC, und ich wäre sehr überrascht, wenn ich sie nicht wie die letzten Jahre 5 Tage später wieder abholen kann (natürlich auch früher).
Ich nutze mein Flugzeug also wie andere ihr Auto, und damit sind keine Oldtimer gemeint.
Vermutlich ist das bei Cirrus nicht großartig anders. Nur deutlich teurer. Wenn Alexis von dem Prozessor seines TCAS spricht, der für einen Betrag repariert wurde, für den Lutz Flugzeuge kauft, dann bin ich davon recht abgestoßen.
Gegen Cirrus spricht für mich, dass ich zur Zeit in der glücklichen Lage bin, soviel Fliegen zu können, wie meine Zeit erlaubt. Eine Cirrus würde mich vermutlich in die Situation versetzen, nur noch so viel zu fliegen, wie mein Geld erlaubt. Deswegen bin ich ziemlich überzeugt, mit einer Cirrus (o.ä.) kein glücklicherer Mensch zu sein.
Wenn ich mich dann mal wieder an das letzte Drittel der Theorieprüfung setze, und irgendwann mein IFR habe, sieht die Welt vielleicht anders aus. Dann bin ich mit der DA40TDI in Analogavionik in einer Sackgasse, aus der der Ausweg teuer wird.
Natürlich fände ich 230 PS nett. Aber auch Helgoland geht mit MTOW. Und natürlich habe ich nichts gegen 150 oder 160 IAS statt 120 IAS, aber was ist mir das wert und wieviel mehr Glück bringt mir das? Ist es so einschränkend, 15 Minuten früher in Juist abzuheben, um rechtzeitig zuhause zu sein? Ja, natürlich werde ich nach der TBR den 155 PS Motor nehmen.
Damit zurück zur Ausgangsfrage: Die DA40 ist "modern basic", Cirrus zeigt, was an Elektronik geht. Zweifelsohne eine prima Sache, aber auch da denke ich wieder ökonomisch und vermute, dass die wirtschaftliche Halbwertszeit nicht deutlich größer als beim neuesten iPhone ist, wenn ein Hersteller sich darauf konzentriert. Wenn man den Preis eines Klein- wenn nicht Mittelklassewagen für den AP investiert, kann man in 2017 erwarten, dass eine Straight&Level-Taste "state of the art" ist (neben Envelope-Protection etc.), und Cirrus macht da, was zu tun ist, und niemand sonst tut. Nur: Ich habe keinen AP.
Die Zelle? Ich habe schon 2 Koffer und 2 Fahrräder gleichzeitig transportiert, und Kinderwagen plus Klimbim hinten reinzuwerfen und zu viert (= mit Kindern) zu fliegen, war auch kein Problem. Die Hintersitze lassen sich fast waagerecht flachlegen, und mit dem Gepäckraum hatte ich nie ein Problem. Weil ich auch keinen Herzanfall bekomme, wenn Streifen auf der Rückseite der Rückenlehne wären, denn der Zeitwert meines Flugzeuges ist eben<< 100.000.
An dieser Stelle überlege ich jetzt eigentlich, ob mein Beitrag in diesem Thread nicht offtopic ist.. Eigentlich bin ich ein typischer "Jung-Flugzeuge-Gebrauchtkäufer" und kann damit bei den "Neu-Käufern" nicht mitreden. Aber liebe Cirrus-Freunde: Wenn ich Euch einmal Eure SR22-GT abkaufen soll, will ich einen Diesel!