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22. April 2010: Von Thore L. an 
Au ja, ich wollte schon immer mal zu einer Randgruppe gehören ;)

Also die Argumentation "lasst uns auch die dämlichen Regeln befolgen, damit die nicht noch mehr dämliche Regeln machen", finde ich albern. Ist es nicht eher so, dass wenn viele sich nicht mehr an eine Regel halten, diese irgendwann aufgehoben oder zumindest aufgeweicht wird?

Natürlich will ich mit ATC in Kontakt sein, wenn ich da draussen über dem Atlantik rumdüse. Allein die Vorstellung, ich könnte keinen Kontakt aufnehmen... Huu.

Und wäre HF die einzige Möglichkeit, das zu tun, wäre Ihre These ja überhaupt nicht zu beanstanden. Aber genau das ist ja der Knackpunkt. ATC hat mich erreicht, als ich über dem Atlantik war, und hat mir eine geänderte Freigabe durchgegeben. Nur halt via Relay, anstatt direkt.

Und mit Relay, PLB und Sat Phone finde ich mich ausreichend ausgerüstet. Ich mach ja da nicht den Lindbergh.

Zugegeben, Relay ist ein bisschen aufwändiger / schwieriger, als direkt über ein funktionierendes HF (die nicht funkionierenden werden meines Wissens genau so von Fachbetrieben eingebaut, wie die funktionierenden, oder?). Aber da das ja jetzt höchstens ein paar Mal pro Tag vorkommt, finde ich das schon ok und sicher die bessere Lösung als alle Kleinflieger aufwändig mit HF auszurüsten.

Vor kurzem hat mich schon mal wer als "bold pilot" bezeichnet. Ich hatte gesagt, ich würde auch ohne Flugleiter ohne jede Einschränkung von diesem Grasplatz starten. Der meinte allen Ernstes, damit würde ich mich in Gefahr begeben, und kam dann auch mit dem "bold pilots" Spruch.

Will ich mal hoffen, dass da nichts dran ist.
22. April 2010: Von  an Thore L.
Ich habe mich Ihnen gegenüber genug und ausführlich ausgelassen. Bold-Pilot gefällt mir gut und scheint passend zu sein.
22. April 2010: Von Thore L. an 
Meine Oma sagte mal zu mir: "Jung, wenn Du nix zu sagen hast, dann halt auch einfach die Klappe". Ich finde, wir sind gut beraten, einfaches Rumgeblöcke anderen Erdbewohnern zu überlassen.
22. April 2010: Von Gerd Wengler an Thore L.
„Ich hatte mir den survival suite angezogen, Ed verzichtete drauf. Einen extra Tank hatten wir nicht dabei, das Wetter war aber mit richtig vorhergesagten leichtem Rückenwind sehr gnädig und so hatten wir beim power setting 19.5 / 2050 und der damit einhergehenden endurance von 8,5 Stunden noch über 2,5 Stunden Sprit (plus Reserve), als wir aus Goose Bay kommend in Narsarsuaq ankamen. Das Risiko finde ich jetzt überschaubar. Wir sind in 9000 Fuss rüber, sowohl nach Grönland, als auch dann weiter nach Island. 130 Meilen vor Narsarsuaq hatten wir noch mehr als 50% des Sprits... „

Gestern habe ich einen “Aviation Underwater Egress” Kurs (ich entschuldige mich für den Gebrauch einiger englischer Wörter) besucht. Äußerst interessant. Eins ist klar: Motorausfall in einer Single ohne getragenen Survival Suit ist ein 100%iges Todesurteil.

Ich hab mir mal die Power Settings genau angeschaut. Hier ist meine Zusammenfassung: C182T hat 87 gal usable. Groundspeed hier war 133 KTS, das macht auf 676 NM CYYR-BGBW 5,1 h. Fuel Flow 10,5 gph, 2 gal gehen laut POH bei Taxi, Start, Climb verloren macht 55,4 gal. Nächster Alternate ist im Allgemeinen Nuuk. BGBW-BGGH 250 NM, jetzt nur noch 125 KTS, d.h. 2 h, 21 gal.

Beim Abflug in Kanada vorgeschrieben: Flug, Approach, Flug zum Alternate, Approach, 45 Minuten Reserve, plus 10% Transoceanic Reserve. Also noch zwei Approaches, jeweils 15 min, 12 gph, 6 gal. 45 min Reserve bei 10,5 gph, 7,9 gal. Zusammen macht das (55,4+21+6+7,9) 90,3 gal. Addiere die vorgeschriebene Transoceanic Reserve von 9,0 gal, macht Total Required 99,3 gal, an Bord waren 87 gal.

D. h. dieser Flug war 14% (!) oder 1,2 Stunden (!) UNTER der zugelassenen Mindest- Treibstoffmenge. Dabei sei angemerkt, daß viele erfahrene Ozeanflieger der Meinung sind, daß 10% Reserve nicht ausreichen, daß man auf jeden Fall 3 oder 4 Stunden Reserve dabeihaben sollte. Jeder, der schon mehrfach in der Arktik oder im Nordatlantik-Bereich geflogen ist, weiß, wie unberechenbar das Wetter ist und wie schnell es sich verändern kann. Daher die extra Reserve.

Wie ich schon vorher sagte, die sog. Middle Route ist ohne Zusatztanks nicht legal und - wichtiger - sicher zu fliegen.

Gerd
22. April 2010: Von  an Gerd Wengler
Danke Herr Wengler,

dachte schon, ich wäre der Einzigste, der das nicht OK findet.

Gebe Ihnen in allen Punkten Recht.
22. April 2010: Von Gerd Wengler an 
Alles Roger! Sie haben auch völlig Recht. Solche „Schlauberger“ verderben allen anderen die Sache. Mich würde mal interessieren, ob die beiden ein Life Raft dabei hatten. Da könnte man ja auch sagen „zu teuer und kommt man eh nicht rein“.

GW
22. April 2010: Von Thore L. an Gerd Wengler
Soso, meine Herren. Also bevor ich jemanden "Schlauberger" nenne, vergewissere ich mich gerne 100%ig, dass das auch alles so richtig ist, was ich da von mir gebe...

@ Wolff Ehrhardt: Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, hat Gerd Wengler kein einziges Wort über das HF verloren. Wieso Sie sich daher jetzt in Ihrer Meinung bestätigt sehen, bleibt wohl Ihr Geheimnis.

@ Gerd Wengler: natürlich hatten wir ein Life Raft dabei. Und das ich den survival suite anhatte, ist auf dem Bild auch unschwer zu erkennen. Wenn ein fast 70 jähriger Herr entscheidet, dass nicht zu tun zu wollen, ist das seine Sache und ich werde ihn sicher nicht dazu zwingen.

Zu den Zahlen. Du hast das Bild doch aufmerksam studiert. Da hätte Dir durchaus auffallen können, dass ca. 150 NM vor Narsarsuaq noch etwas über 45 Gallonen Sprit in den Tanks war. Das kam daher, weil wir gemäß POH Long Range auf dem Peak geflogen sind, sprich mit etwas unter 9,5 Gallonen.

Somit hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch gut 4:50 in den Tanks. Ziemlich genau eine Stunde nach Narsarsuaq (15 Min Sinkflug), ca. 2 Stunden nach BGGH, gibt uns bei Ankunft dort noch ca. 1:30. Wenn ich Dich da jetzt richtig verstehe, liegt das über den vorgeschriebenen Reserven.

Das mehr Sprit immer besser ist, steht ausser Frage. Bedenken sollte man aber auch, dass das Wetter (wie auf den Fotos prima zu sehen) severe CAVOK war, und die Vorhersage das auch für die nächsten Tage so sah. Dass dann auf einmal ein Schneesturm aus dem nichts kommt, ist auch bei gerne mal schnell wechselndem Wetter doch eher selten.

Ich weiss nicht, warum ich hier als Hazardeur hingestellt werde. Weil ich den Aufwand und die Kosten des HF im Verhältnis zum Nutzen sinnfrei finde? Nun.

Und auch wenn "Laufenberg" jetzt viel Wortähnlichkeit mit "Schlauberg" besitzt, komme ich wohl nicht umhin, den Kelch zurück zu reichen. In dem Sinne: bitte schön.
23. April 2010: Von Gerd Wengler an Thore L.
Das ist jetzt die letzte Antwort, die ich hier schreibe, ist mir zu blöd.

1. Ich habe gesagt, daß ohne HF zu fliegen, illegal ist. Das reicht. W.E. hat den Rest gesagt, dem ich zugestimmt habe.

2. „gibt uns bei Ankunft dort noch ca. 1:30“. Das reicht immer noch nicht, da neben den beiden geforderten approaches (30 Minuten) 45 Minuten Reserve plus ca. 1 Stunde Transoceanic Reserve (10% von [Gesamtflugzeit + 45+2 approaches]) benötigt werden. Du hast also immer noch eine Stunde zu wenig Sprit im Tank.

Whatever, ist mir völlig egal. Ferry Piloten fliegen so fast täglich nach Grönland, die stürzen ja auch nicht ständig ab, blah blah blah. Wird schon gehen.

Gerd

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