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9. November 2018: Von Tee Jay an 

@TJ:"Mindestlohn-Sklave"? "2-3 Stück" (Mindeslohnsklaven)? Es ist zwar schon sehr lange her, dass ich Taxifahrer war (als Student), aber diesen Sprachgebrauch finde ich widerlich.

Ich doch genauso, aber ich verweigere mich irgendwelchen politisch und marketing-sprech weichgespülten Begriffen und nenne die Dinge lieber so, wie sie sind.

Mindestlöhne sind doch erst eingeführt worden, weil immer mehr Vollzeit-Erwerbstätige von Transferleistungen leben müssen. Weil gestörte, morallose Cooperations (Filmtipp) Menschen am unteren Ende der Nahrungskette in prekären Verhätnissen auslutschen und liegen lassen. Und wer darf das in Zukunft ausbaden?

Schau Dir doch die Sklavenarbeit in Bauindustrie, Sexindustrie, Gastronomie, Wach- und Sicherheitsdienste, bestimmte industrielle Fertigungen und in der Landwirtschaft an. Hinzu kommt die Schattenwirtschaft der namenlosen Haushaltshilfen, Pflegekräfte und handwerklichen Hilfskräfte.

Zurück zu fliegenden Autos/ Flugtaxis & Co.:

Schaut Euch die heutigen Pferdefuhrwerke und Oldtimer an. Relikte aus vergangenen Epochen. Genauso werden auch in Zukunft vereinzelt manuell gesteuerte Autos mit Verbrennermotoren noch umherfahren. Als Gründen der Liebhaberei, Nostalgie oder als Hobby. Das ist doch in der GA nicht viel anders.

9. November 2018: Von  an 

:-)

Ich habe gerade gelesen, dass die geplante neue Verordnung zu "Elektro-Kleinstfahrzeugen" 40 Seiten lang ist. Vielleicht wird ja der PPL als Qualifikation anerkannt ...

(Wie umfangreich wohl die erste Verordnung zu Taxi-Drohnen sein wird?)

9. November 2018: Von  an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Im Detail will ich auf dieses pseudoideologische Geschwurbel nicht eingehen. Aber allein wie Du die Arbeit auf der Baustelle oder in der Gastronomie und organisierte Prostitution in einen Topf wirfst, zeigt dass Du ein Zyniker mit wenig Augenmaß und Vernunft bist.

9. November 2018: Von Tee Jay an 

ach Gottchen, Realitätsverweigerung nenne ich das. Aber gut, wenn Du was mit Substanz brauchst, hier mal ein Anfang:

https://www.dw.com/de/arbeitssklaven-als-preis-der-globalisierung/a-3822593

Empfehlenswert auch das von mir zuletzt gelesene Buch von Yuval Noah Harari: "21 Lektionen für das 21. Jahrh."

Und by the way: Die Mathematik und die Demografie lassen sich nicht täuschen.

9. November 2018: Von  an Tee Jay Bewertung: +1.00 [5]

Ich würde NIE bezweifeln, dass es so etwas gibt. Ich weiß das, und es beschäftigt mich auch.

Was mich nervt sind Deine pauschalen, mit der großen Schere angefertigten Ideologieholzschnitte ohne Augenmaß und Differenzierung.

Nein, Bauarbeiter, Kellner und Altenpfleger sind eben nicht per se "Sklaven". Das ist eine zynische und dumme Sichtweise, ehrverletzend ist sie noch dazu. aber das kapierst Du gar nicht.

Du bist nur so ein ideologieverseuchter Lautsprecher. Dich kann ich mir richtig als Politiker vorstellen. ("Umkehren, Jetzt"! ;-))

9. November 2018: Von Tee Jay an  Bewertung: +0.00 [4]

Das ist eine zynische und dumme Sichtweise, ehrverletzend ist sie noch dazu. aber das kapierst Du gar nicht. (..) Du bist nur so ein ideologieverseuchter Lautsprecher. Dich kann ich mir richtig als Politiker vorstellen ("Umkehren, Jetzt"! ;-))

Schade, der Diskurs ist durch Alexis von Croy soeben derart erbärmlich geworden, daß ich mich an so einem Flachsinn inkl. persönlicher Anmache nicht mehr beteiligen mag. Und nein da helfen auch keine Smileys.

9. November 2018: Von  an Tee Jay Bewertung: +0.00 [4]

Erbärmlich wurde die Diskussion als Du undifferenziert Millionen von Menschen als "Sklaven" und "Stück" bezeichnet hast.

Das zeigt, wie elitär Du im Grunde bist und dass Du kein Mitgefühl mit Menschen hast sondern die Probleme der Gesellschaft nur als Vehikel benutzt, Dampf auszustoßen.

9. November 2018: Von  an Tee Jay Bewertung: +2.00 [2]

Schaut Euch die heutigen Pferdefuhrwerke und Oldtimer an.

Gute Beispiele: Die Technologie hat sich stetig fortentwickelt und sogar einige Revolutionen erfahren aber am ökonomischen Modell des Individualverkehrs hat sich in den letzten 2000 Jahren genau gar nix verändert. Genau so wie Menschen Pferdefuhrwerke, Sänften, Autos mit Verbrennungsmotor besessen haben werden sie auch selbstfahrende E-Autos besitzen wollen.
Nicht mal die großen "Stars" der sog. Shareconomy haben aus Kundensicht irgendwas am ökonomischen Modell in ihrer Branche geändert: Ich bestelle ein Uber per app, mache die Fahrt und zahle die Fahrt. Das ist exakt das gleiche wie bei MyTaxi oder jeder Taxizentrale (wo die Bestellung halt telefonisch war) seit zig jahren. Es ist oft etwas billiger - bei weitem nicht immer - aber das ändert am Modell nix.
Bei AirBnB das gleiche: Ich suche ein Zimmer auf der Plattform, buche es im voraus und bezahle je Übernachtung. Wie bei jeder anderen Hotelplattform und schon vor Jahrzehnten im Reisebüro auch.
Sowohl Uber als auch AirBnB haben übrigens ganz am Anfang wirklich versucht, das ökonomische Modell zu ändern. Bei beiden war die ursprüngliche Idee, dass man als Teilnehmer am Netzwerk kostenlos wohnt/fährt und das dadurch ausgeglichen wird, dass man eben auch selber Leute mitnimmt bzw. bei sich wohnen läßt. Hat echt nicht funktioniert!

Das es kleine soziologische Submillieus gibt, die Besitz zumindest für einen gewissen Zeitabschnitt in ihrem Leben nicht so wichtig finden oder gar ablehnen ändert gar nix daran, dass "Besitzen wollen" immer noch eines der grundlegenden Bedrüfnisse und Triebfedern des Menschen ist. Es gibt auch vegane Submillieus und das bedeutet nicht, dass sich die Fleischwirtschaft irgendwelche Sorgen machen muss.

Was die "kostenlos Wirtschaft" betrifft ist das ja ein schöner Traum: Wenn schon so vergleichsweise unwichtige Luxusdienstleistungen wie Taxifahren kostenlos werden, dann grundbedürfnisse wie Wohnen, Nahrung und Bildung ja erst Recht. Ich freue mich schon drauf, wenn meine Wohnung umsonst wird, weil ich ein paar Bildschirme mit Werbung aufhänge!
Auserdem hat sich ja dann auch das Problem mit den prekären Beschäftigungsverhältnissen gelöst: Wenn alles kostenlos ist, dann braucht man ja kein Einkommen mehr.

9. November 2018: Von Tee Jay an  Bewertung: +3.00 [5]

"wie elitär Du im Grunde bist und dass Du kein Mitgefühl mit Menschen hast"

"nur als Vehikel benutzt, Dampf auszustoßen."

Interessant das alles aus Deinem Mund zu lesen. Die Kurve mich als elitär dahinzustellen, obwohl ich im Grunde zum Sturm auf die Paläste rufe muß man auch erst hinbekommen. Ich weiß ja nicht was Du für Zeug frühstückst, aber ich empfehle doch die Mittelchen von Leuten, die sich mit kognitiven Dissonanzen auskennen.

In diesem Sinne, Bye!

9. November 2018: Von Wolff E. an Erik N.

@Erik, und wie kommst du ohne A8 zum Flieger? Mit Carsharing ähnlich deinem Flugzeugsharing? :-)

9. November 2018: Von Erik N. an Wolff E.

Überbrücken wir innerfamiliär. Im wesentlichen ist der Grund auch ein anderer: es gibt von Audi im Moment nur einen 6-Zyl. Diesel (das muss man sich mal vorstellen) und ich will keinen Diesel mehr. Hybrid, Elektro oder Benziner.

9. November 2018: Von Flieger Max L.oitfelder an Tee Jay Bewertung: +2.00 [2]

Ist das jetzt wieder einer jener von Dir oft eingeforderten "sachlichen, nicht ins Persönliche abdriftenden" Beiträge? Nur so eine Frage.

9. November 2018: Von Wolff E. an Erik N.

Ich würde kein Produkt von der Volkswagengruppe mehr kaufen, da die maßgeblich an dieser "Dieselpanik" Schuld sind und nach Strich und Faden beschissen hatten und haben. Gibt ja auch noch andere gute PKW Hersteller... :-)

9. November 2018: Von Erik N. an Wolff E.

Ja, ist eine Überlegung.... Ich meine aber die haben alle Dreck am Stecken, die Steuergeräte sind von Bosch, und es gab einen Bericht im ZDF.... ob BMW, Mercedes oder VW, die haben alle auf dem Prüfstand andere Werte gehabt als auf der Straße.

10. November 2018: Von Olaf Musch an Tee Jay Bewertung: +3.00 [3]

Ich wage mal einen Blick in die Glauskugel: Als erstes werden die Lkw Flotten der Speditionen Ihre Utilization durch autonome, elektrifizierte Trucks und Transporter drastisch nach oben schrauben. Da wird ein Anbieter mit einer relativ kleinen Flotte, die 24h rund um die Uhr steuer- und mautbefreit herumfährt jede klassische Spedition und jeden Paketlieferdienst mit doppelt sovielen Fahrzeugen ausstechen, da dieser mit menschlichen Fahrern und Stand- und Ruhezeiten herum jonglieren muss.

Bei all solchen (und nähnlichen) Glaskugel-Leserein wird - nicht nur von Dir - einiges übersehen:

Gerade LKWs, die "einfach nur" Fracht von A nach B fahren, haben die Herausforderung, dass A und B keine normierten Frachtübergabepunkte sind, an denen feste Andockpunkte für Aufnahme/Abgabe vorhanden sind. Beispiele:

  • Große Container- oder Warenlager mit nummerierten Rampen und weitläufigen Rangierflächen: Nahezu trivial für eine Umrüstung in autonom anfahrbare Positionen
  • Fabriken, die sehr individuell gestaltet sind: Da wird's schon schwierigerSchüttgut von und zu Kiesgruben, Baustellen oder ähnlichem: Nahezu unmöglich (zumindest deutlich komplexer)

Ja, es gibt einen Teil des LKW-Verkehrs, den man vergleichsweise einfach "autonomisieren" kann, aber damit werden die Fahrzeuge selbst nicht mehr in allen Fällen indermodal, also entweder abwechselnd oder gemeinsam mit autonomem und menschlich geführtem Verkehr einsetzbar. Auf den Straßen selbst mag das möglich sein. An den Übergabepunkten wird es schwierig.

Als nächstes haben wir den von Dir erwähnten Paketlieferdienst. Heute fährt so ein Transporter durch die Straßen, hält kurz vor jeder Haustür, der Fahrer springt raus, übergibt das Paket, muss vielleicht bei einem Nachbarn klingeln, springt wieder rein und fährt zur nächsten Tür.

Ein autonomes Fahrzeug könnte das nicht, weil 99% der Halteplätze illegal sind: 2. Reihe, verkehrsberuhigte Zone. Wie will man einer autonomen Fahrzeugsteuerung beibringen, diese Entscheidungen sinnvoll zu treffen? Auf welcher Datengrundlage? Anders herum: Wenn ein autonomer Paketzusteller hier bei uns erst einen legalen Parkplatz suchen müsste, stünde er im Zweifel 500m von der Empfängeradresse weg. Und wer klingelt dann? Oder bekommen alle Empfänger im Wohngebiet dann eine SMS, dass sie ihre Päckchen jetzt 500m entfernt aus dem Übergabeschacht nehmen können? Sozusagen eine rollende Packstation? Wie lange soll das Fahrzeug darauf warten, bis der letzte gekommen ist?

Und dann hast Du in einem anderen Post noch von der Reduktion des Individualverkehrs gesprochen. Und ich glaube, dass genau da auch noch ein erhebliches Konfliktpotential schlummert. Individualverkehr ist eine (von vielen) Form der Freiheit. Viele Menschen werden sich diese Freiheit nicht nehmen lassen wollen. Wenn es also z.B. die Möglichkeit gäbe, individuell ein autonomes Fahrzeug zu rufen und damit zu einem individuellen Ziel zu gelangen, ist das eine Sache, die man unter diesem Gesichtspunkt akzeptieren könnte. Wenn aber solch ein Weg mit Umwegen zu werbetreibenden Standorten "bezahlt" werden müsste, zweifle ich daran, dass dieses Konzept langfristig Erfolg hätte.

Ich habe für nichts von allem eine direkte Lösung. Autonomes Fahren finde ich spannend, aber ich sehe noch nicht, was aus all dem wird.

Zum Thema zurück: Den Volocopter finde ich spannend, weil er auch als persönliche Hubschrauber-Alternative dienen kann. Der Pal-V hat das Problem, dass man - zumindest in Deuschland - eben nicht mal so einfach von einer Runway auf die Straße wechseln kann, und erst recht nicht zürück auf die "Luftseite". Wie reagieren denn da unsere panischen Sicherheitsbehörden? Den Lilium halte ich persönlich für eine Totgeburt. Wenn's anders kommt, lasse ich mich gerne korrigieren.

Und wie Du zurecht sagst: Infrastruktur und Lärm sind zwei Dinge, die in den Hochglanzprospekten selten Berücksichtigung finden.

Lilum malt das so schön, aber wenn das ginge, hätte man da auch schon Heliports bauen können

Und wer kontrolliert an so einem Platz dann die einsteigenden Passagiere auf Sprengstoffe und Waffen? Wer organisiert die Warteschlangen? Wer führt Akkuwechsel oder Aufladen durch? Wer putzt die Maschinen und räumt sie innen auf? Wer macht einen Preflight-Check auch außen?

Die Hersteller zeichnen eine schöne neue Welt, aber für einige Fragen fehlen noch Antworten

Olaf

10. November 2018: Von Erik N. an Olaf Musch

Letztlich kann es nur der Markt regeln, die Konzepte stehen im Wettbewerb, und die besten, nicht ‚eines’, werden sich durchsetzen. Dass ein Teil der heute nur von einer Person genutzten Klein- und Mittelklassewagen im der Zeit, in der sie „rumstehen“ würden, für den Eigner Transportentgelte erwirtschaften können, und so die Anschaffungskosten senken, kann ich mir sehr gut vorstellen.

Aber das müssen Angenbot, Nachfrage, Markt und Wettbewerb klären.

11. November 2018: Von Tee Jay an Olaf Musch

Ich habe für nichts von allem eine direkte Lösung. Autonomes Fahren finde ich spannend, aber ich sehe noch nicht, was aus all dem wird.

Vorab, ja eine direkte Lösung hat wohl keiner von uns. Aber es ist spannend sich mit den Herausforderungen zu beschäftigen.

Mit Deinen genannten Beispielen zeigst Du, wie Du gedanklich noch Gefangener eines verklärten Industriekapitalismus des 19. und 20. Jahrhunderts bist. Genauso wie der ganze Fragebogen. Dazu gibt es just heute (ich habe es erst heute entdeckt) ein sehr gutes Interview in der Süddeutschen: https://www.sueddeutsche.de/digital/shoshana-zuboff-ueberwachungskapitalismus-google-facebook-1.4198835

Lass uns Deine Punkte anschauen:

Gerade LKWs, die "einfach nur" Fracht von A nach B fahren, haben die Herausforderung, dass A und B keine normierten Frachtübergabepunkte sind, an denen feste Andockpunkte für Aufnahme/Abgabe vorhanden sind.

Solange A und B (z.B. Zentrallager und Filliale) unter Kontrolle einer Entität sind, stellen normierte Übergabepunkte/Andockpunkte kein Problem dar. technisch ohnehin nicht. Mir fallen auf Anhieb Unternehmen wie DHL, UPS, Schenker aber auch METRO, LIDL & Co. ein, die als Erste loslegen könnten.

... aber damit werden die Fahrzeuge selbst nicht mehr in allen Fällen indermodal, also entweder abwechselnd oder gemeinsam mit autonomem und menschlich geführtem Verkehr einsetzbar.

Warum sollten Sprinter und Lkw's nicht genauso im Verkehr autonom fahren können wie Pkw's? Nur weil diese größer sind oder mehr Achsen haben? Mitnichten. Diesen Einwand verstehe ich nicht.

Als nächstes haben wir den von Dir erwähnten Paketlieferdienst. Heute fährt so ein Transporter durch die Straßen, hält kurz vor jeder Haustür, der Fahrer springt raus, übergibt das Paket, muss vielleicht bei einem Nachbarn klingeln, springt wieder rein und fährt zur nächsten Tür. Ein autonomes Fahrzeug könnte das nicht, weil 99% der Halteplätze illegal sind: 2. Reihe, verkehrsberuhigte Zone. Wie will man einer autonomen Fahrzeugsteuerung beibringen, diese Entscheidungen sinnvoll zu treffen? Auf welcher Datengrundlage? Anders herum: Wenn ein autonomer Paketzusteller hier bei uns erst einen legalen Parkplatz suchen müsste, stünde er im Zweifel 500m von der Empfängeradresse weg. Und wer klingelt dann? Oder bekommen alle Empfänger im Wohngebiet dann eine SMS, dass sie ihre Päckchen jetzt 500m entfernt aus dem Übergabeschacht nehmen können? Sozusagen eine rollende Packstation? Wie lange soll das Fahrzeug darauf warten, bis der letzte gekommen ist?

Das ist doch genau das ich eingangs mit "Gefangener eines verklärten Industriekapitalismus" meinte. Du handhabst eine disruptive Innovation wie eine schnöde Verbesserungsinnovation indem Du diese in ein veraltertes Konzept sperrst. Ja ich bin bei Dir: So wie Du es beschreibst, wird es kaum funktionieren.

Verabschiede Dich aber vom Konzept "an die Tür klingeln" wenn jeder ein Smartphone dabei hat und eine Push Benachrichtigung und Live-Tracking erhält. Aber während wir hier Glaskugelschau betreiben fahren meines Wissens in Norwegen längst diese von Dir genannten rollenden Packstation herum. Ein autonomes Fahrzeug "weiß", ob ein Empfänger zur bebabsichtigten Lieferzeit in einem Wohngebiete anwesend ist und wird erst gar keinen Zustellversuch dorthin starten, wenn dieser nicht anzutreffen ist. Nicht der Empfänger muß zur Packstation, sondern die rollende Packstation findet den Empfänger. Eine digitale Assistentin wird sich im Hintergrund melden und nachfragen, ob die Post besser zur Arbeitsstelle (Oma, etc. dort wo man gerade ist) geliefert werden soll. Ja es bedarf womöglich keiner Adresse, ist man zufällig in der Stadt kann adhoc ein "rollender Übrgabepunkt" in der Mittagspause vereinbart werden, quasi im Vorbeigehen. Oder direkter wenn sich Siri beim Mittagsspaziergang meldet: "Bitte kurz links abbiegen, dort wartet nach 10 Metern ein Postroboter zur Übergabe eines Briefes an Dich". Das Konzept einen Empfang "unterschreiben zu müssen" erachte ich auch als etwas antiquiert. Ich sehe so eine Art Checkout wie bei den kassenlosen Amazon Stores, mit derzeit in Seattle experimentiert wird. Zumindst für Post und leichte Päckchen. Größere Pakete und Lieferungen werden wie heutzutage eh schon bei besseren Bürogebäuden in Großstädten üblich von einem Concierge-Services abgeholtund auf der letzten Meile zugestellt.

Und wer kontrolliert an so einem Platz dann die einsteigenden Passagiere auf Sprengstoffe und Waffen? Wer organisiert die Warteschlangen? Wer führt Akkuwechsel oder Aufladen durch? Wer putzt die Maschinen und räumt sie innen auf? Wer macht einen Preflight-Check auch außen?

Oh das ist jetzt jetzt so deutsch und erneut Beispiel für eine Industriekapitalisische Denke: Kontrollen bedarf es keine, da jeder Passagier bereits authentifiziert und autorisiert ist. Warteschlangen? Wozu? Damit ein Mobilitätskonzept funktioniert bedarf es effektiven Forecasting wo der Bedarf in Echtzeit berechnet und der Verkehrsfluß geleitet wird. Das ist der Schlüsselvorteil einer schwarmintelligenten, vernetzten, autonomen Flotte gegenüber einer Flotte aus menschlichen Fahrern, wo Fahrer A nichts von Fahrer B weiß. Kommt unerwartet eine neue Anfrage hinzu, wissen ale Vehikel im ersten System sofort in Echtzeit Bescheid. Alle ankommenden Fahrzeuge drosseln Ihre Fahrt augenblicklich unmerklich nur um wenige km/h, um so ein neues Zeitfenster zu ermöglichen. alle davor liegende Fahrzeuge, senden an Ihre Fahrgäste automatisch eine Message mit dem Vorschlag einen Abflug 5 Minuten früher zu ermöglichen. Der Verkehrsfluß bleibt gewahrt, Staus werden sowas sein wie für uns heute Pferdeäpfel von Fuhrwerken: Extrem selten.

Von Putzen, Maintanance und Pre-Flight Checks wird niemand was mitbekommen, diese laufen im Hintergrund von den verbliebenen menschlichen Crews.

Die Grundfrage bleibt: Wollen wir das? Den Kniefall hat unsere Angela vor der Autoindustrie bereits gemacht, die den Anspruch auf sämtliche Telemetrie-Daten erhoben haben. Und hier kommen wir zur deutschen Rückständigkeit: Während die großen Digitalkonzerne seit Jahren trainieren und experimentieren, ist davon hier bei uns nur wenig zu sehen. Und dann kommt das große Staunen, wenn "deren" Konzepte und Lösungen vermeintlich kostenlos sind (bezahlt wird mit Daten) während "unsere" Lösungen aufwändig, unflexibel und unausgereift sind und am Ende noch nicht mal Daten schützen, sondern einfach nur auf den Zug aufspringen.

11. November 2018: Von Mich.ael Brün.ing an Tee Jay Bewertung: +2.00 [2]

TJ,

wenn Du Dich in der IFR-Welt bewegen würdest, dann würde Dir die Begrenzung einer Automatisierung bei fast jedem Flug die Zehennägel kräuseln. Eurocontrol versucht seit mehreren Jahren den Verkehrsfluß zu regulieren, nennt sich ATFCM (Eurocontrol-Website). Jeder IFR-Flug ist vollständig kontrolliert. Das System ist verglichen mit dem Strassenverkehr weniger komplex und fast hundertprozentig überwacht. Man sollte meinen, das lässt sich doch hervorragend automatisieren und den Faktor "Mensch" rausnehmen. Verzögerungen werden minimiert und der Verkehrsfluß optimiert.

Frag mal diejenigen die regelmäßig längere IFR-Strecken, auch von größeren Airports, fliegen, ob das System Verbesserungen gebracht hat oder ob es überhaupt nur halbwegs erkennbar funktioniert?

Hier eine nette Anekdote der Swissair dazu:

https://www.blick.ch/news/schweiz/zuerich/zum-chotzae-z-zueri-swiss-pilot-rastet-ueber-funk-wegen-verspaetung-aus-id8966690.html

Natürlich kann man das als "Übergangsprobleme" ansehen und die Systeme immer weiter verbessern. Ich bin ja bei Dir, dass autonome Verkehrslenkung immer mehr Einzug in den Alltag halten wird. Aber die komplette Abschaffung des Individualverkehrs würde eine grundlegende Charakteränderung des Menschen erfordern. Das was Du beschreibst ist ein sozialistisches, nur an der Solidar-Gemeinschaft orientiertes System. In welchem - auch nur kleinen Teil des Gesellschaftslebens - hat das je funktioniert? Wir schaffen es doch nicht einmal bei Liegestühlen am Pool, dass wir daran denken, ein anderer könnte den Platz nutzen, während wir gerade unseren Strandspaziergang machen. Der Mensch strebt nach Eigentum oder zumindest Besitz. Eigentum/Besitz ist assoziiert mit Sicherheit. Die Sicherheit, dass mir niemand die Nutzung streitig machen kann.

Technische Machbarkeit eines vollständig autonomen Strassenverkehrs will ich in einem Zeitraum von 20 Jahren gar nicht leugnen. Auch eine gewisse Verbreitung, vor allem Verdrängung des Taxiverkehrs und Automatisierung des Güterverkehrs ist wahrscheinlich, aber der Mensch will den Verzicht auf Eigentum nicht!

Ich fände es interessant für die weitere Diskussion, wenn Du mir ein Beispiel nennen könntest, wo ein Gut, das früher in Privateigentum war, durch Gemeinschaftseigentum vollständig ersetzt wurde - ohne staatlichen Eingriff.

Das Beispiel sollte aber keines sein, bei der der Gemeinschaftsbesitz das Gut wesentlich besser nutzbar gemacht hat, es also deutlich im Wert gesteigert hat. Denn, autonomes Fahren würde ich mir auch in meinem Privat-PKW wünschen und es würde mir dann ja auch zur Verfügung stehen, wenn es ausgereift für den Massenmarkt ist. Die Fahrtzeit produktiv nutzen zu können, ist kein Privileg eines automatisierten Verkehrs, sondern nur eine technische Funktion. Der individuelle Aspekt für mich wäre, dass mir bei vertraulichen Arbeiten und Telefonaten niemand zusieht oder zuhört. Jemand wie Du, der so gerne auf Sicherheitsprobleme in der IT hinweist, wird das vielleicht nachvollziehen können und verstehen, dass ein für die Einzelnutzung gebuchtes, fahrerloses Taxi nicht denselben Level an gefühlter Vertraulichkeit erreichen kann.

Ja, ich sehe auch bei jungen Menschen und Studenten einen starken Trend zur Nutzung nicht-privater Verkehrsmittel. Das hat aber auch andere Gründe. Zum einen gibt es viele, die sich ein eigenes Fahrzeug nicht leisten können, zum anderen rechtfertigt es deren individuelles Streckenprofil nicht, da es (zB im Studium) in einer Großstadt wg. Stau- und Parkplatzsituation ineffizient ist. Unter jungen Menschen ist auch ein "Sharing"-Ansatz generell noch stärker ausgeprägt. Das war früher (vor 30, 40 Jahren) auch schon so und trotzdem erfolgt ein Wandel der Mentalität im Laufe des "Reifer-Werdens", hin zu mehr Besitzstand-Denken. Es gibt die Phase der "coolen WGs" und dann eben auch den Wunsch nach Wohneigentum, in dem man seine Ruhe hat.

Ich sehe das erforderliche Umdenken in der Gesellschaft nicht. Aber vielleicht bin ich zu alt dafür und weiß, wie es mir selbst ging.

11. November 2018: Von  an Tee Jay

Lieber Tee Jay,

so wie ich das sehe, bis Du derjenige, welcher der Gefangene in der alten, antiquierten Denke der Gegenwart und Vergangenheit bist und deswegen offenbar sehr große Schwierigkeiten hats, Dir vorzustellen, wie eine neue moderne Welt aussehen könnte (um mal Deine Worte zu verwenden).

Warum sollten wir denn überhaupt noch Pakete von irgendjemanden bekommen. In gar nicht allzu ferner Zukunft verbringen wir unser Leben in einem gemütlichen Liegestuhl liegend mit einer Kanüle im Arm für die Nahrungsversorgung und einer anderen Kanüle zum batransport der Schadstoffe. Per Steckverbindung mit dem Zentralcomputer wird unserem Gehirn eine perfekte virtuelle Realität vorgespiegelt, die mit der physischen Realität nichts mehr zu tun haben wird. Warum sollte mir ein Lieferdienst irgendwas bringen, wenn es nur eines Bits im Zentralcomputer benötigt, dass ich nicht nur "glaube", es schon zu haben, sondern dass sich auch Alles so anfühlt, als hätte ich es.

Nennen wir diesen Zentralcomputer doch "Matrix" - da fahren auch keine gelben Postautos durch die Welt - auch keine autonomen!

In diesem Sinne...

11. November 2018: Von  an Mich.ael Brün.ing Bewertung: +1.00 [1]

Ich fände es interessant für die weitere Diskussion, wenn Du mir ein Beispiel nennen könntest, wo ein Gut, das früher in Privateigentum war, durch Gemeinschaftseigentum vollständig ersetzt wurde - ohne staatlichen Eingriff.

Kann er nicht - dieser Kommentar wurde hier schon mehrfach gemacht, und er antwortete immer darauf, dass wir nur zu naiv sind, um uns vorzustellen, dass Autos autonom fahren - als ob das eine was mit dem anderen zu tun hätte...

11. November 2018: Von  an 

Anstelle teure Flugzeug zu kaufen, wird die Benutzung dieser für die VR-Brille freigeschalten (gebrauchte PC12: € 5 Mio), zusätzlich bekommt man einen Anstecker für die Jacke, fälschungssicher, der auch direkt das Signal "Pilot und Eigner von teuerem Flugzeug" an Tinder sendet.*

Motorausfall nach dem Start, zu frühes Ziehen des CAPS oder Stall im Turn to final verkürzt einfach per Stromschlag das Leben.

So entfällt auch die lästige Fahrt zum Flugplatz.

*"PC12*-Pilot würde nicht funktionieren :-)

12. November 2018: Von Stefan Jaudas an Erik N.

Aber das müssen Angenbot, Nachfrage, Markt und Wettbewerb klären.

Wenn wir da nicht höllisch aufpassen, dann wird das nicht der Markt entscheiden, sondern diese Entscheidung wird von den Lobbies in ihrem Sinne beeinflusst, vorweggenommen und Tatsachen geschaffen werden. Auf der Straße wie in der Luft. Alleine auf der Grundlage Sonderinteressen vor Allgemeininteressen.

Aber wenn ich mir anschaue, dass selbst bei eher geschlossenen Verkehrssystemen (Bahn) wir noch sehr weit weg sind von einem echten autonomen Betrieb, dann bin ich da verhalten optimistisch.

Zudem es da noch jede Menge offener Fragen gibt.

  • Wer haftet? Egal, was passiert?
  • Wie schützt man sich vor Hacking. Sei es durch Terries, sei es durch Diebe, sei es durch Erpresser?
  • Wem "gehört" der jeweilige Verkehrsraum, und was soll es kosten, wenn da jedem die Ohren vollgelärmt werden dürfen?
  • Wer soll das bezahlen?
  • Usw., usw, ...

12. November 2018: Von  an Stefan Jaudas

Zudem es da noch jede Menge offener Fragen gibt.

Zu einigen davon gibt es aber auch schon Antworten, die gar nicht so schwierig sind.

  • Wer haftet? Egal, was passiert?

In der Regel wie heute auch erst mal der Betreiber des Verkehrsmittels. Bei technisch bedingten Problemen kann der wie heute auch möglicherweise Regress beim Hersteller nehmen, aber das ist dann eine sekundäre Frage.
Es gibt wenige Gründe, warum man das morgen anders regeln sollte, als heute.

  • Wie schützt man sich vor Hacking. Sei es durch Terries, sei es durch Diebe, sei es durch Erpresser?

Genbauso wie heute. Brems- und Motorsteuerungssysteme sind heute schon in vielen Autos elektrisch - genauso die Flugsteuerung in vielen großen Flugzeugen. Hacking ist ein Problem, mit dem wir schon umgehen müssen - das wird Durch autonome Flugzeuge nicht anders.

  • Wem "gehört" der jeweilige Verkehrsraum, und was soll es kosten, wenn da jedem die Ohren vollgelärmt werden dürfen?

Wie heute: Der Verkehrsraum gehört der allgemeinheit und der Gestzgeber legt im Namen der Allgemeinheit die Nutzungsbedingungen fest. Heute darf man "umsonst" mit der Harley durch's Wohngebiet knattern und alle Nachbarn beschallen. Ob das anders wird, wenn man statt der Harley das Flugtaxi nimmt, wird die ZTeit und die öffentliche Diskussion zeigen.

12. November 2018: Von Erik N. an Stefan Jaudas

Zukunft besteht nicht aus „Alles ganz anders als heute“ sondern aus „heute, aber weiterentwickelt“. Daher werden die Fragen Schritt für Schritt geklärt, nicht in einem großen Knall. Zukunftsprojektionen tendieren dazu, sich zu vergaloppieren, siehe TJ‘s Science Fiction Roman.

Die Mitbestimmung aller gesellschaftlichen Gruppen wird für einen Ausgleich der Interessen sorgen.

12. November 2018: Von Stefan Jaudas an 
  • Wer haftet? Egal, was passiert?

In der Regel wie heute auch erst mal der Betreiber des Verkehrsmittels. Bei technisch bedingten Problemen kann der wie heute auch möglicherweise Regress beim Hersteller nehmen, aber das ist dann eine sekundäre Frage.
Es gibt wenige Gründe, warum man das morgen anders regeln sollte, als heute.

Der Betreiber? Das wird nicht funktionieren. weil der ja keinen Einfluss mehr nehmen kann. Der steigt nur ein und sagt der AI, er will von A nach B. Alles andere geht dann über das Gerät.

In dem Fall würde ich nie so ein Gerärt betreiben.

  • Wie schützt man sich vor Hacking. Sei es durch Terries, sei es durch Diebe, sei es durch Erpresser?

Genbauso wie heute. Brems- und Motorsteuerungssysteme sind heute schon in vielen Autos elektrisch - genauso die Flugsteuerung in vielen großen Flugzeugen. Hacking ist ein Problem, mit dem wir schon umgehen müssen - das wird Durch autonome Flugzeuge nicht anders.

KeylessGo, anybody? Das ist heute schon ein Problem, und das bei einem winzigen und super einfachen Teilsystem, das gegenüber einer Autonomie schlicht verblasst. Und wenn das die KfZ- Hersteller auch nur ansatzweise wie die Abgassoftware machen ... Software auf dieser Sicherheitsebene ist schlicht superteuer. Das werden die KfZ-Hersteller auch noch merken.

  • Wem "gehört" der jeweilige Verkehrsraum, und was soll es kosten, wenn da jedem die Ohren vollgelärmt werden dürfen?

Wie heute: Der Verkehrsraum gehört der allgemeinheit und der Gestzgeber legt im Namen der Allgemeinheit die Nutzungsbedingungen fest. Heute darf man "umsonst" mit der Harley durch's Wohngebiet knattern und alle Nachbarn beschallen. Ob das anders wird, wenn man statt der Harley das Flugtaxi nimmt, wird die ZTeit und die öffentliche Diskussion zeigen.

Naja. Und Sonderinteressen übernutzen diese Verkehrsräume jetzt schon. Das Prinzip des LKW-Verkehrs dann auch noch in die Luft auszudehnen macht schlicht keinen Sinn.

Zudem diese autonomen Lufttaxis eben auch nie billig sein werden. Das sind entweder gehypte Lifestyleprodukte oder Sahnebonbons für G'schopfte. Oder beides. Aber werden nie alltags- oder massentauglich sein. Fliegende DeLaureans sind sowas von 80er ... aus der Nische werden die nie herauskommen.


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