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30. Januar 2019: Von Sebastian G____ an Malte Randt

Wie sieht es beim Stratux eigentlich mit der Lizenz aus? FLARM verlangt ja wohl Geld dafür aber offensichtlich sind die Daten bisher nicht verschlüsselt. Geht FLARM gegen das Stratux vor? Falls ja gibt es da einen Hebel?

Egal wie es technisch aussieht, ist es unerfreulich dass es sich um ein geschlossenes System handelt. Daher wird sich FLARM leider nie ganz durchsetzen und am Ende durch ADS-B ersetzt werden. Die großen Avionik Firmen wollen ja mit FLARM nichts zu tun haben.

30. Januar 2019: Von Malte Randt an Sebastian G____ Bewertung: +1.00 [1]

Hi Sebastian,

die "Verschlüsselung" des FLARM Protokolls ist eher schwach und daher wiederholt gebrochen worden eher eine Kodierung und mit einfachen Mitteln zu umgehen. [Edit: Wie von Lennart korrekt angemerkt, ist der derzeit verwendete XXTEA Algorithmus technisch betrachtet eine Chiffrierung, keine Codierung. Reine Codierung erfolgte in den ersten Versionen des FLARM Protokolls. Mit V4.0 wurde 2008 TEA eingeführt, mit V6.0 2015 dann XXTEA].

Juristisch ist das aber vermutlich (zumindest in unser Rechtsordnung) nicht legal.

Aber wo kein Kläger, da kein Richter - und so lange ein Gerät nur passiv "lauscht" und auswertet, ist das von außen auch gar nicht feststellbar. Anders sähe es vielleicht aus, wenn das Gerät auch FLARM sendete... Daher tut es das - soweit ich weiß - auch nicht.

Ob FLARM dagegen vorgeht oder vorgehen wird, kann außer FLARM niemand wissen - ich kenne auch niemanden, der dort arbeitet. Wenn ich FLARM wäre, würde ich womöglich Unterlassung verlangen, sobald jemand ein solches Gerät kommerziell vermarktet und ohne Lizenz mit FLARM wirbt.

Mit OGN ist die Situation rechtlich ebenso unklar. Am Anfang wollte FLARM wegen der Überwindung der Verschlüsselung rechtlich gegen die Programmierer vorgehen; inzwischen scheint FLARM das Projekt zu tolerieren - offizielle Statements kenne ich nicht. Aus deren Sicht ist hier allerdings ein Zusatznutzen entstanden - und FLARM und seine Kooperationspartner werden deswegen nicht weniger FLARM Geräte verkaufen.

Natürlich wäre es schön, wenn das Protokoll offen wäre und dadurch vielleicht günstigere oder eine größere Zahl von Geräten auf den Markt käme. Andererseits kostet die Entwicklung und Produktpflege Geld - bei Hard- und Software, Funktechnik und Luftfahrt erfahrungsgemäß viel Geld. Das muss irgendwie bezahlt werden...

Außerdem verhindert die Lizenzierung auch Wildwuchs bei den Produkten. Dass sich eine heterogene Gruppe von Herstellern auf einen gemeinsamen Standard einigt ist äußerst selten. Meist wird der Standard entweder regulatorisch vorgegeben (ADS-B) oder ein großer Player dominiert den Markt und erzwingt dadurch die Standardisierung (FLARM) - manchmal ist es auch eine Mischung aus beidem.

Das ist auch in meiner Branche so - der Großteil der heutigen PC Standards wurde einfach von IBM, Intel, Microsoft oder anderen großen Firmen vorgegeben und danach "ratifiziert" und ggf. geöffnet - bis heute zahlen die anderen Hersteller aber in irgendeiner Form Lizenzgebühren, Patentnutzungsgebühren etc.

Wären Computer besser, wenn alle Standards frei und offen wären? Der Idealist in mir glaubt schon - der Realist in mir befürchtet, dass es in unserer Welt dann auch keine neuen Erfindungen, Entwicklungen oder Fertigungsverfahren mehr gäbe; dafür braucht man schließlich Kapital und das bekommt man nur, wenn man es irgendwann zurückzahlen kann - also mit seinem Produkt oder seiner Idee Geld verdient.

Grüße

Malte

30. Januar 2019: Von Lennart Mueller an Malte Randt

die "Verschlüsselung" des FLARM Protokolls ist technisch eher eine Kodierung

XXTEA ist ein Blockchiffre zur Datenverschlüsselung. Nur weil sie einen symmetrischen Schlüssel nutzen (aus dem wohlgemerkt mit allerlei Obfuskationsmaßnahmen zeitlich abgeleitete Schlüssel erzeugt werden), ist das nicht bloß eine "Kodierung". Lange Zeit waren die Routinen und Schlüssel unbekannt, womit sich Flarm ein Monopol schaffen wollte.

31. Januar 2019: Von Sebastian G____ an Malte Randt

Mit leistungsfähigen Außenantennen (Festeinbau) sind in unseren Flugzeugen 6-8km eine übliche Empfangsreichweite für FLARM

Das ist gut nachvollziehbar, auch bei ADS-B Empfängern spielt die Antenne eine sehr wichtige Rolle. Ich glaube nur dass FLARM davon lebt dass es kostengünstig ist. Wenn man in eine oder zwei Außenantennen investiert, ist das schnell mindestens genau so teuer wie den existierenden Transponder auf ADS-B out/in aufzurüsten.


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