Natürlich ist beim VFR Fliegen rausschauen unumgänglich. Aber
kleine Flugzeuge in mehr als 3NM sieht man so gut wie nicht. Deshalb habe ich in
meinen Flieger FLARM und ADS-B In/Out installiert. (TRX 1500 mit Becker Mode-S
Transponder) Angezeigt wird Traffic auf dem Dynon PFD und der Dynon Map sowie
auf dem Sky-Map MFD Display. Wenn man bei einer Warnung den Verursacher nicht
sieht, liegt das häufig daran, dass dieser seitlich bis hinter oder unter einem
fliegt. Aber manchmal entdeckt man nach der Traffic-Warning durch erhöhte
Wachsamkeit auch Flieger, die man vorher nicht bemerkt hat. Leider sind nur
sehr wenige Kleinflugzeuge mit ADS-B Out ausgerüstet. Dann sendet auch deren MODE-S
Transponder keine Positionsdaten und man sieht nur mit ungefährer Entfernung
dass jemand in der Nähe ist, erkennt aber nicht wo. Statt über Nacht das ELT
vorzuschreiben, hätte man lieber ADS-B verbindlich einführen sollen. Der
schwere Unfall von Wölfersheim wäre mit ADS-B wahrscheinlich vermeidbar gewesen.
Sinnvoll ist das System auch in der Nähe von Militärflugplätzen.
Militärische Jets sind mit TCAS ausgerüstet. Ich erinnere mich an einen Fall in
der Nähe von Kaiserslautern wo mich das System vor einer Begegnung mit einem
landenden Großraumtransporter bewahrt hat. Wir waren zwar im Luftraum Echo und
ich kam von rechts, aber wer legt sich schon gerne mit einer Galaxy an.
Interessant ist auch der Anflug auf die 27 nach Egelsbach
über (Echo), wenn man von einem Jet auf dem HPA Anflug überholt wird. Man wird
zwar in der Regel von Egelsbach Info darüber informiert, aber man fühlt sich
wohler, wenn man sieht, dass der Kollege rechts an einem mit Abstand vorbei
fliegen wird.
Im Übrigen ist nach meiner Erfahrung die Reichweite von
FLARM sehr begrenzt. Ist halt für Segelflugzeuge mit geringer Batteriekapazität
entwickelt. Deshalb haben ja auch Segelflugzeuge selten einen Transponder. Aber
wenn man an der Schwäbischen-Alb fliegt, sieht man erst, wie viel Holz /
Kunststoff dort in der Luft sein kann. Nützlich ist FLARM auch in der
Platzrunde von Plätzen mit Segelflugbetrieb. Es warnt vor außerhalb der Motorplatzrunde
anfliegenden Segelflugzeugen die man, da selber auf die eigene Platzrunde
fixiert, sehr spät erst erkennt.
Als Résumé: ADS-B und FLARM sind nicht perfekt. Aber solange
wir von ATC keinen Traffic-Uplink, wie teilweise in den USA möglich, bekommen,
ist es die zweitbeste aber praktikable Lösung. Je mehr Flieger ADS-B Out
installieren, umso perfekter wird es. Wenn man bereits einen modernen Mode-S
Transponder hat, ist der Aufwand für die ADS-B Out Ergänzung gering. Dem
Transponder muss nur ein geeignetes GPS Signal zugeführt werden. Wenn dadurch
nur eine Kollision verhindert wird, hat es seinen Zweck erfüllt.