Sehr geehrter Herr Brill,
ich bin seit vielen Jahren Leser Ihres Magazines. Als ehemaliger Fluglotse auch oftmals in sehr kontroverse Diskussionen mit dem ehemaligen Herausgeber Heiko Teegen (Gott habe in selig) verwickelt und nicht immer freundlich gesinnt gewesen.
Zu Ihrem Beitrag Frühjahrskollegen... jedoch muss ich Ihnen einfach meinen Respekt und meine Freude ausdrücken, dass Sie zumindest den Versuch unternehmen, eine Brücke zwischen den Segelfliegern und den Motorpiloten zu schlagen.
Alles was sie anführen ist korrekt und wesentlich, um gefährliche Situationen zwischen Motor- und Segelfliegern zu vermeiden.
Ich möchte als passionierter Segelflieger wenn Sie gestatten, noch etwas beitragen zu Ihrem Artikel.
Mein persönliches Erlebnis, das mich sehr nachdenklich gemacht hat spielte sich wie folgt ab:
Ein normaler Tag was das Wetter betrifft, nicht besonders geeignet um mit einem Segelflieger Überland zu fliegen, aber schulen konnte man durchaus. Ich war Fluglehrer vom Dienst an meinem Flugplatz.
Nach den ersten 10 Starts folgte ein weiterer an der Winde unseres Vereins. Meine Konzentration galt wie immer, dem Verhalten des Schülers auf dem vorderen Sitz.
Während des Windenschlepps bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine ungewöhnliche Bewegung links hinter uns, während wir schon etwa 300m über Grund waren.
Ein kurzer Blick genügte um einen Motorflieger zu sehen (Cessnatyp) der sich rasant von hinten links näherte. Mit einer abrupten Bewegung stoppte ich den Steigflug und brachte unsere ASK13 in eine normale Fluglage.
Der Motorflieger kreuzte unseren Flugweg ca. 10m über uns von links hinten nach rechts vorne ohne eine erkennbare Ausweichreaktion.
Ich nehme also an, dass er uns nicht gesehen hat, warum auch immer. Meine Bitte also an alle Motorflieger lautet wie folgt:
Bitte fliegt nicht unter 2000ft/GND über Segelfluggelände hinweg, normale Windenstarts sind spätestens in 1500ft/GND beendet.
Bitte überfliegt grundsätzlich keine Segelfluggelände oder andere Flugplätze auf denen mit Windenstarts zu rechnen ist, in der Mitte, sondern entweder über der Startstelle oder noch besser überhaupt nicht.
Freundliche Grüsse Hannes Niesslbeck
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