Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Antworten sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

26. September 2007: Von Achim Zurmühl an Michael Riegert
Hallo Herr Riegert,

ob mit einer Nachnutzung der Flächen, die im Moment noch von den beiden Pisten, dem Rollfeld und der zugehörigen angrenzenden Flächen belegt werden irgendwann einmal Geld verdient wird, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Es ist weder die von Ihnen angeführte "beste Lage", noch gibt es Bedarf an Wohnraum (wir haben Leerstand!) oder Gewerbeflächen (auch da übersteigt das Angebot längst die Nachfrage) oder Hotels. Deshalb gehen die Überlegungen ja auch eher Richtung Wiesenmeer und Erholungspark, Vergnügungspark, Terminal für den Flughafen Schönefeld mit U-Bahnanbindung und ähnliche Verrücktheiten. Bisher ist da noch nicht Ansatzweise etwas ernst zunehmendes dabei gewesen. Im Moment liegt der Fokos auch deutlich stärker auf den Überlegungen zur Nachnutzung der Gebäude. Denn im Gegensatz zu einer Brachfläche verursachen die Gebäude Kosten. Und dazu will den Beteiligten auch nach längerer Überlegung nichts sinnvolles (und vor allem Konstendeckendes) einfallen. Der bestehende Denkmalschutz macht die Sache nicht einfacher. Die beiden Noch-Eigentümer Bund und Berlin versuchen sich nun den schwarzen Peter nun gegenseitig zuzuschieben, wobei Berlin hier wohl am kürzeren Hebel sitzt. Ich verweise nur auf folgenden Artikel:
https://www.morgenpost.de/content/2007/09/26/berlin/923412.html###-MYBR-###
Gruß
Achim
27. September 2007: Von Hubert Eckl an Achim Zurmühl
Guten Morgen,

Wisst Ihr wieviel Bürofläche in Berlin leer steht? Wisst ihr wieviele Wohnungen in Berlin leer stehen? Älteren (2004) Zahlen zu Folge 1,3 Mio qm Gewerbefläche und mehrere 100Tsd qm Wohnfläche. In Berlin wird nur noch in absoluten Sahneecken
( Leipzigerplatz, Potsdamerplatz etc.) oder für genau definierten Spezialbedarf ( Altersheime, Billighotels) gebaut. Nirgendwo innerhalb der OECD gibt es eine derartige Massierung von ***** Hotels zu niedrigesten Preisen ( Stand Mai 2007 28).
Was bitte schön soll da denn auf das Tempelhofareal gebaut werden? Ich gehe jede Wette ein, dass nicht im Entferntesten daran gedacht wird, dieses Areal zu bebauen, zu mindest mittelfristig.

Hier passt nur ein City-Flughafen, sonst gar nix! Die Lauder-Idee wäre schon gut gewesen. Die zentrale Frage ist wie kommt Berlin aus der Vertragsscheisse mit Schönefeld raus und wer zahlt die irrwitzigen Tempelhofdefizite, welche ohne Flugbetrieb ja kaum weniger werden.
27. September 2007: Von Andreas Heinzgen an Hubert Eckl
Die "irrwitzigen Tempelhofdefizite" belaufen sich auf gerade mal 10 Millionen Euro pro Jahr. Wer mag, kann ja mal nachschlagen, wie wenig das im Vergleich zu den jährlichen Zinszahlungen des Landes Berlin ist.

Und: Die Defizite stammen zum weitaus größten Teil aus der Immobilie, nicht aus dem Flugbetrieb. Würde für letzteren endlich Rechtssicherheit geschaffen, siedelten sich auch mehr Mieter in dem Gebäude an, die ein Interesse an diese Flughafenlage haben - und die Verluste würden geringer, nicht etwa größer.
27. September 2007: Von Hubert Eckl an Andreas Heinzgen
Hallo,

Die Zinsen auf 64 Millarden Schulden kann man da wirklich nicht dagegen stellen, auch nicht die Zuwendungen in den Kulturbereich. Beschriebene 10 Millionen sind eine sehr sehr geschönte Zahl, aber ich will hier nicht GEGEN Tempelhof schreiben.....
28. September 2007: Von Alexander Stöhr an Hubert Eckl
Das ist richtig, man sollte bei der Rentabilitätsbetrachtung nie eine Entschuldigung in der Mißwirtschaft anderer Ressorts suchen.

Der springende Punkt hier ist, daß die schlechte Wirtschaftlichkeit des Flughafens, welche als Begründung FÜR eine Schließung ins Feld geführt wird, weitgehend hausgemacht ist. Zudem der Besonderheit des Denkmalschutzes des Gebäudes keine Rechnung getragen wird. Mit anderen Worten, die Finanzsituation wird nach der Schließung nicht besser sondern schlechter! Bereits jetzt sind die Hallen für Veranstaltungen genutzt worden. Der Flugbetrieb selbst kann nicht so abschreckend wirken, als daß sich Kunden gerade deshalb nicht einmieten wollten.

Wenn der Flughafen geschlossen wird, bleibt er leer. Und zwar ganz. Der Senat hat sich mit dem Planfeststellungsverfahren einen tödlichen Strick gedreht. Aus der Schlinge kommen die Buben (und Mädels) nur mit Federnlassen wieder heraus.

Den Willen gegen Gesetze (oder Gesetzen vorgreifend) zu handeln, haben sie ja durch die Umsiedlung im Umfeld Schönefelds bereits bewiesen. Bezeichnend ist der undemokratische und unwirtschaftliche Charakterzug im Handeln und Entscheiden des Senats. Gerade das Volksbegehren scheint den Aspirinverbrauch im Senat zu erhöhen, da (ich will hier neutral bleiben) Volkes Wille nicht eindeutig für die Schließung des Flugahfens spricht. Von den wirtschaftlichen aspekten ganz zu schweigen.

Das Drama scheint nicht so sehr um Tempelhof herum zu spielen sondern ein paar NM südöstlich. Das Projekt Hauptstadt"ährpoart" oder "Luftdrehkreuz" ist ein Prestigeobjekt, das ohne Rücksicht auf Verluste durchgesetzt werden muß. Warum genau muß, bleibt verborgen. Ich vermute daher (hochspekulativ), daß im Rahmen der Vorbereitungen, jeder Weg zurück entweder vermauert oder mit solch astronomischen Kosten verbunden worden ist, daß er faktisch nicht gangbar ist. So kann man wirkungsvoll verhindern, das ein eventuell andersmeinender Nachfolge-Senat die Beschlüsse kippt/ändert.

Ich würde mir als Wahlberliner eine fachlich fundierte Auseinandersetzung seitens der Politik mit der Problematik wünschen, statt Ideologien auf dem Geldbeutel der Städter durchzusetzen. Soll Tempelhof erhalten werden, muß auf breiter Front Unterstützung gefunden/ "generiert" werden. Hobbyflieger auf einem Protestflug dürfen dabei nur eine Facette sein. Windrose z.B. und andere müssen mit ins Boot geholt werden, damit von den Gegnern nicht historische Bedeutung oder Freizeitwert gegen harte Finanzfakten aufgewogen werden.
28. September 2007: Von Hubert Eckl an Alexander Stöhr
Hallo Zieher,

genau auf den Punkt gebracht! Chapeau! Nur können wir noch so klug argumentieren, gegen die normative Macht der faktisch leeren Kassen ist kein Staat zu machen. Wenn, ja wenn, sich der Flugbetrieb wenigstens gerechnet hätte UND Firmen gedroht hätten wegzuziehen wenn TFH zumacht, dann hätten wir eine gute Chance gehabt. Aber sowohl SONY als auch Daimler und Schering meinten " Nö wegen uns nicht..." Für diese Giganten wäre es ein Leichtes gewesen sich an einer THF-AG zu beteiligen. ....
15. Oktober 2007: Von Michael Riegert an Achim Zurmühl
Hallo Herr Zurmühl,

vielen Dank für die Klarstellungen, da ich nicht aus Berlin stamme, kenne ich die örtlichen Gegebenheiten nicht so genau wie ein Insider.

Ich habe es aus der bayrischen Sicht betrachtet, wo der Verdacht auf sog. "Bazi-G'schäfter" aufgrund einschlägiger Erfahrungen naheliegt ;-)

Always Happy Landings !

Michael Riegert

7 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang