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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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1. Juni 2005: Von rolf an Norbert V.H. Lange
Hallo Henry,

Ihre Vorwürfe an Herrn Brill kann ich in einigen, aber nicht allen Aspekten teilen. Den Vorwurf der "Tendenziösität" und des "schlampig recherchiert" habens müssen Sie sich aber auch gefallen lassen, wenn Sie als Faktum darstellend genauso tendenziös und in der Diktion und dem Zungenschlag ebenfalls - sorry - schlampig schreiben:

"1. Seit einigen Jahren unterhält die NATO in Kalkar ein Fluglagezentrum. Jedes Flugzeug, daß nicht identifiziert werden kann, fällt dort sofort auf."

Diese von Ihnen sprachlich vernebelnd als "Fluglagezentrum" umgetaufte Einrichtung firmiert ja nun mal offiziell und tatsächlich unter der treffenderen Bezeichnung "Führungszentrale Nationale Luftverteidigung, Kalkar".

Eltern dieses Kindes sind keinesfalls die NATO, sondern die ausrücklich und vielfach geäußerte, von der Bundesregierung 2003 (seit "einigen Jahren" ?, keine 2 Jahre, seit Mitte 2003 gibt es dieses Zentrum erst!) damals im Vorgriff auf das Luftsicherheitsgesetzt gesehene Notwendigkeit, eine enge Schnittstelle zwischen Innen- Verkehrs- und Verteidigungsministerium zu schaffen, um dem Minister der Verteidigung das Kommunikations-, Informations und Administrationsinstrument für genau den hier kritisierten Einsatzbefehl zum Abschuss von unter Terrorverdacht stehenden Flugzeugen zu geben.

Das Herr Brill da sensibilisiert ist, kann ich nur zu gut verstehen.

Um nicht mißverstanden zu werden: Ich bin sicher alles andere als ein Feind der Luftwaffe. Verdrehung der Tatsachen, egal aus welcher Meinungsrichtung der Diskussion, tun allerdings weh.

Viele Grüsse
Rolf
5. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an rolf
Hallo Rolf!

Sie können voraussetzen, daß ich nicht schlampig recherchiere.

Ich habe lediglich versucht, die reinen Fakten stark vereinfacht zusammen zu fassen, weil hier vieles unzulässig mit einander vermischt wird.

Das war wohl zu stark vereinfacht.

Deshalb einige Details:

1.) Der Umgang mit UFOs im deutschen Luftraum ist schon geregelt gewesen, da hat noch kein Mensch an das Luftsicherheitsgesetz und terroristische Bedrohungen gedacht.

2.) Der hier diskutierte Auftrag wurde durch das NATO Hauptquartier „CAOC 2“ in Kalkar/Ndrhn geführt.

3.) Durch den Funkausfall wurde man dort auf die Maschine frühzeitig aufmerksam.

4.) Die Maschine wurde von der Nato-Dienststelle verfolgt und die deutschen Luftwaffe hat dann zuständigskeitshalber und auftragsgemäß das für diesen Fall vorgesehene Verfahren durchgeführt.

5.) Die Bundesluftwaffe bestätigt, daß zu keinem Zeitpunkt der Verdacht bestand, hier sei eine terroristische Aktion geplant.

Dehalb wurde, soweit mir augenblicklich bekannt ist, (aber ganz sicher bin ich da noch nicht), daß von Ihnen zitierte neue nationale Luftlagezentrum überhaupt nicht aktiv. Denn es handelte sich nicht um eine Lage nach dem Luftsicherheitsgesetz, sondern um eine "lufthoheitliche" Aufgabe. Es bestand also zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, daß die PA abgeschossen wird.

6.) Nur die Luftwaffe hat Fluggerät, daß diese "Lufthoheitsaufgabe" erfüllen kann. Sie hat kein anderes Fluggerät dafür.

(Man könnte allerdings mal darüber nachdenken, ob der BGS evtl. entsprechend bewaffnete Hubschrauber erhalten könnte. Nicht aus Sicherheitsgründen, sondern aus Kostengründen.)

7.) Aber das hat alles nichts mit dem völlig zu Recht organisierten Protest gegen das "Luftsicherheitsgesetz" zu tun.

Bei dem PA-Vorfall handelt es sich um "Lufthoheitsaufgaben".

Wer das nicht endlich differenziert, sollte sich mal sachkundig machen!

Man muß mal kapieren, daß "Lufthoheitsaufgaben" dieser Art und das "Luftsicherheitsgesetz" verschiedene Sachverhalte sind.

Es ist nicht zu akzeptieren, daß dies ständig vermischt wird.

8.) Der Aufstieg der zwei Phantom F4F aus Neuburg, ist das übliche Verfahren beim Einflug eines unidentifizierten Flugobjektes. Und dieses Verfahren existiert schon so lange es die Bundesluftwaffe gibt und ist eine "hoheitliche" Aufgabe.

Details zu diesem Vorgang kann man beispielsweise nachlesen in: "Die Welt“ Ausgabe 18.5.2005.

9.) Unsere hochprofessionellen Piloten sind keine "TOP GUN" Draufgänger, die nur darauf warten, endlich mal einen abknallen zu können!

Dieser, wie viele andere solcher Abfangeinsätze sollen das Flugobjekt identifizieren und Unterstützung leisten.

Dies haben die Kameraden der Fliegenden Truppe auch im Fall der PA 46 getan.

Wenn allerdings der Pilot nicht reagiert hätte und wäre evtl. auf ein sicherheitskritisches militärisches Objekt (z.B. Munitionsdepot) zugeflogen, dann hätte es in letzter Minute einen Abschuß geben müssen.

Das wäre dann aber auch ohne Luftsicherheitsgesetz schon seit Bestehen der Bundesrepublik so erfolgt. Und das wäre dann auch gesetzeskonform und sogar in völliger Übereinstimmung mit dem Völkerrecht geschehen.

10.) Die Befragung des PA-Piloten nach der Landung ergab, daß die Alarmrotte wesentlich zu seiner glücklichen Landung in Stuttgart beigetragen hat, ja sogar möglicherweise lebensrettend war.

11.) Die von Herrn Brill dargestellte Kommunikation zwischen den Luftfahrzeugen ist vollkommen üblich.

ICAO Annex 2, Punkt 3.8 „Interception“
und Appendix 1.

Dort steht auch wo und in welcher sicheren Entfernung sich die Abfangjäger aufzuhalten haben, und das haben sie mit Sicherheit auch getan!

12.) Es handelt sich dabei also keineswegs um einen „gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr“.

13. Es ist kontraproduktiv, wenn der Protest gegen das Luftsicherheitsgesetz hier vermischt wird, mit der Durchführung von "Lufthoheitsaufgaben".

War das jetzt genau genug?
Oder besteht noch Bedarf irgendeinen "Nebel" zu lichten?

... fragt
Henry aus dem schönen Taunus.
5. Juni 2005: Von RotorHead an Norbert V.H. Lange
----------------------------------
(Man könnte allerdings mal darüber nachdenken, ob der BGS evtl. entsprechend bewaffnete Hubschrauber erhalten könnte. Nicht aus Sicherheitsgründen, sondern aus Kostengründen.)
----------------------------------

Seit wann sind den Hubschrauber kostengünstig? Abgesehen davon dürften Hubschrauber in vielen Fällen viel zu langsam sein.
5. Juni 2005: Von  an RotorHead
AHAAAA,

sieh an, sieh an... Die Hubschrauber wären in vielen Fällen zu langsam...
Interessant, dass diese Erkenntnis erst nach 3 Seiten Threads ins Bewußtsein tritt.

Wobei rth dies vermutlich schon vorher so gesehen hat im Gegensatz zu einigen anderen hier...

Womit wir wieder bei´der Tatsache der Amtshilfe der Polizei an die Streitkräfte wären.
Tja, so einfach ist dass!

Grüße,
TS
5. Juni 2005: Von  an Norbert V.H. Lange
Hallo Henry,

Sehr gut!
offensichtlich sind wir beide derzeit die einzigen hier, die von der militärischen Materie genug verstehen.
Wobei ein Großteil durch ordentliche Recherche herauszufinden wäre.
Es ist nur eine Frage, ob man das auch will!

Grüße,
TS
5. Juni 2005: Von rolf an Norbert V.H. Lange
Hallo Henry,

wie sie selber schreiben, hatten Sie die Fakten zunächst stark vereinfacht zusammengefasst, "...weil hier vieles unzuverlässig mit einander vermischt wird."
Da bin ich genauso Ihrer Meinung - vieleicht nicht nur hier.
Genauso bin ich der Meinung, dass es kontraproduktiv ist, wenn der Protest gegen das Luftsicherheitsgesetz mit der Durchführung von altbekannten Lufthoheitsaufgaben vermischt wird.

Dass eine hohe Sensibilität bei PuF und woanders besteht, liegt aber doch gerade an der eben in der Realität bestehenden (und aus Sicht der Umsetzung des Luftsicherheitsgesetzes gebotenen) Nähe und Vermischung beider Aufgaben, sind Sie doch Real gar nicht sinnvoll zu trennen.

Die Führungszentrale Nationale Luftverdeidigung liegt folgerichtig wie CAOC 2 in der gleichen Kaserne - auch wenn sowas bei modernernen Kommunikationsmittel sekundär ist.

In beiden Fällen (Identiizierung von Ufos wie Terrorverdacht) wird meines Wissens (ich lasse mich gerne korrigieren) ja auch die gleiche Alarmrotte in entweder Neuburg oder Wittmund starten.

Ansonsten hoffe ich, dass Ihre aufgeführten Punkte tatsächlich für jeden genau genug sind, da bin ich mit Ihnen auch nicht konträr (gewesen).

Grüsse in den schönen Taunus
Rolf
5. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an rolf
Hallo Rolf,

auch ich habe großes Verständnis für die Sensibilität nicht nur der Redaktion PuF, sondern vor allem auch der nichtfliegenden Bevölkerung.

Gerade deshalb ist es wichtig, nicht noch Öl auf´s Feuer zu gießen. Darüber sind wir uns offensichtlich einig.

Gerade deshalb muß man aber als verantwortungsbewußter Redakteur die Dinge sauber trennen, wobei ich zugebe, daß dies nicht sehr einfach ist und daß das eben viel handwerkliche (recherchierende) Arbeit bedeutet.

Aber genug davon.

Viel wichtiger scheint mir, noch einmal auf die in Ihrer Antwort angesprochene Realität einzugehen.

Wunschgemäß will ich es noch einmal deutlicher formulieren:

Das Luftsicherheitsgesetz will die Bedrohung durch Terroristen aus dem Inneren, also von deutschem Boden ausgehend, verhindern. Dazu wurde unter anderem auch das neue Fluglagezentrum in Kalkar eingerichtet.

Zuständig für Einsätze wären zunächst einmal der BGS und die Polizeidienststellen der Bundesländer, BKA und die Bundesanwaltschaft. (Habe ich was vergessen?)

BGS und Polizei könnten durchaus mit ihren Helis Kleinflugzeuge bis zu einer bestimmten Größe "begleiten" und nötigenfalls auch mittels einfachen MPs zur Landung zwingen, wie auch immer, "weich" oder "hart".

Bei größeren Flugzeugen, wie Airline-Jets, wird das nicht so einfach sein. Dazu können BGS und Polizei jederzeit die Bundesluftwaffe um Amtshilfe bitten. Das dies verfassungsrechtlich völlig in Ordnung wäre, hat der "ACTler" ja bereits in mehreren Beiträgen deutlich gemacht.



Die NATO-Dienststelle wurde seinerzeit, historisch bedingt, durch den "Kalten Krieg" eingerichtet, weil ja vor 1989 eine real drohende Gefahr aus den Warschauer-Pakt-Staaten bestand.

Sie ist also zuständig für kriegerische Angriffe von aussen, also vom Ausland ausgehend.

Da man damals nicht mit einer Bedrohung durch Kleinflugzeuge rechnete, sondern immer nur von Bedrohungen durch sowjetische MIGs etc oder getarnte Airline-Jets ausgehen mußte, wurden die Alarmrotten mit Militärjets ausgerüstet. Andere Fluggeräte wären wirkungslos gewesen.

Wenn also eine terroristische Bedrohung aus dem Inneren kommt, gibt es nichts anderes als die Alarmrotten, die einer solchen Bedrohung etwas entgegen zu setzen hätten.

Stimmen Sie mir bis hierher zu?

Und ich wiederhole es noch einmal sehr gerne:
Die Piloten dieser Fluggeräte sind keine Hasadeure, keine schießwütigen Söldner, sondern hochmotivierte und hochprofessionelle Flieger, die zunächst einmal davon ausgehen, dáß da ein Fliegerkamerad wegen eines technischen Defekts Hilfe benötigt. Und sie helfen ihm gerne sicher zu landen.

Es hat meines Wissens in der gesamten Geschichte der NATO und der Bundfesluftwaffe keinen einzigen Zwischenfall gegeben, bei dem ein Abschuß notwendig gewesen wäre.


In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf hinweisen, daß bei der internationalen Militäübung ELITE 2005 bisher weit über 50 Luftraumverletzungen durch VFR-Flieger vorgekommen sind, obwohl diese Übung schon regelmäßig seit etwa 10 Jahren stattfindet und die entsprechenden NOTAMS an den betroffenen Flugplätzen öffentlich ausgehängt und im Internet verbreitet werden.

Es soll VFR-Pioten gegeben haben, die sich noch damit gerühmt haben, einfach den Transponder ausgeschaltet zu haben, dann seien sie ja nicht identifizierbar. Ich kann das zwar nicht ganz glauben, aber wenn dem so ist, kann man über so viel Naivität nur den Kopf schütteln.

Die AWACS-Flugzeuge können jedes Flugobjekt bis zur Landung verfolgen, egal ob Transponder ein oder aus. Und für die DFS ist es dann ein Leichtes den verantortlichen Piloten festzustellen.

Auch ein solches Verhalten, ob nun vorsätzlich oder grob fahrlässig oder auch nur fahrlässig ist ebenfalls kontraproduktiv, die Auswirkungen des Luftsicherheitsgesetzes
für die Sportfliegerei erträglich zu gestalten.

Da erübrigt sich jeglicher weiterer Kommentar.

Hier könnte die PuF-Redaktion mal aktiv werden und diesen leichtfertigen Fliegern aufzeigen, was da alles auf sie zukommen kann.


Würde mich mal interessieren, ob Sie da genauere Infos haben.

Bis dahin grüßt aus dem Taunus
Henry
6. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an RotorHead
Hallo rth!

1. Hubschrauber sind kostengünstiger als eine Phantom.

2. Bis zu einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich können Hubschrauber auch mit einem Sportflugzeug mithalten.

3. Wer Bauchschmerzen hat, die Luftwaffe gegen Bedrohung von Innen einzusetzen, was sie im Zuge der Amtshilfe auch darf (siehe ACtler-Beiträge) der sollte sich dafür einsetzen, den BGS mit Kampfhubschraubern (z.B. Apache) auszustatten.

Oder wollen auch Sie abstreiten, daß es eine potientielle Gefahr terroristischer Angriffe von deutschem Boden aus gibt.

Ich stimme allerdings zu, daß das LSiG hier keine große Abwehrwirkung haben wird.

Verantwortungsvolle Piloten aber bereiten sich auf jeden nur erdenkliches Abnormal vor.

Wollen wir nun endlich mal mit der Totalverweigerung aufhören und konstruktive Vorschläge für entsprechende Procedures machen.

Wie man sieht, ist die Hilflosigkeit von Politik und Behörden nicht mehr zu überbieten.

Jetzt müssen die Piloten selbst ran um Prosedures gegen diese latente Bedrohung zu finden.

Das gäbe ein hervorrsagendes positives Echo bei der nichtfliegenden Bevölkerung, wenn die Boulevard-Presse berichtet:

"Privat-Pilot verhindert Terroranschlag."

Dies ist die Richtung,, in der gedacht werden sollte.
Totalverweigerung ist out.

Dies denkt nach einer
nachdenklichen Wanderung durch den schönen
Taunus
Heny.
6. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an 
Hallo ATCler!

Soviel wie Sie verstehe ich bestimmt nicht von der militärischen Seite.

Aber ich habe mein Handwerk von der Pike auf gelernt, bei einer techischen Fachjzeitschrift. Da kommt man mit oberflächlichem Boulevard-Journalismus nicht weit.

Oberster Grundsatz ist, auch verlässliche Quellen immer wieder mindestens durch zwei andere unabhängige Quellen gegenschecken. Mehr habe ich eigentlich nicht getan.

Es war gar nicht so schwer, die tatsächlichen Fakten zu erurieren.

Aber wie Sie richtig sagen, die Frage ist: Was will man eigentlich mit einem Artikel erreichen?

Diese ganze Farce um das LuftSiG ist ja ursprügnlich von "superschlauen" Politiologen parteipolitisch motiviert hochgekocht worden, um davon abzulenken, daß Otto Schily ja eigentlich sehr behutsam, erfolgreich und schnell, die neuen Sicherheitsgesetze eingeführt hat. Und das war bei den Forderungen der oppositionsgeführten Bundesländer ja auch nicht gerade einach. Denen hat es nicht gefallen, daß ausgerechnet Schily den starken Mann gibt.

Na ja genug davon. Hier sollte man bei der Sache bleiben. Parteipolitk gehört woanders hin.

Ob das LSiG wirklich vor terroristischen Bedrohungen schützen kann, ist zu bezweifeln. Die Hilflosigkeit der Behörden und Politiker ist schon erschreckend.

Ich denke es wird Zeit, daß die Pilotenschaft das Heft des Handelns in die Hand nimmt. Petitionen alleine helfen da nicht und Totalverweigerung ist absoluit kontraproduktiv.

Die Sachkenntnis und die Erfahrung der Piloten kann zu erfolgreichen "Abnormal-Procedures" führen.

Was sagen Sie dazu?

Was halten Sie eigfentlich von den Luftraumverletzungen bei der EILITE 2005-Übung?

Es gibt ja Leute, die bezweifeln die Angaben des DAeC.
Haben Sie da genauere Infos oder Quellen?

Sie können mir auch direkt mailen:
tey.c@t-online.de

In diesem Sinne grüßt aus dem Taunus
Ihr
Henry.
6. Juni 2005: Von Stefan Jaudas an Norbert V.H. Lange
Hallo,

[zitat]
Oder wollen auch Sie abstreiten, daß es eine potientielle Gefahr terroristischer Angriffe von deutschem Boden aus gibt.
[/zitat]

Ohoh. Eine "potentielle Gefahr" gibt es immer. Wenn ich an den Geldautomaten gehe, dann besteht immer die "potentielle Gefahr", daß ich überfallen werde, selbst Nachts um drei auf dem flachen Land. Wenn ich über die Straße gehe (und wenn es eine Spielstraße ist), dann besteht die "potentielle Gefahr", daß ich überfahren werde.

Was ich vermisse, sind die Beweise für konkrete, tatsächliche Vorkommnisse. Vorkommnisse in einer Häufigkeit, die diese Grundrechtsabschaffungen rechtfertigen würden. Aber die sind eher dünn gesäht. Aber das haben wir ja auch schon bei den KKW-EDRs erlebt. Wenn man tatsächlich die konkreten Gründe nachfragt (habe ich gemacht), dann bekommt man ein wachsweiches "es gibt gute Gründe, die sind aber geheim" als Antwort.

Diese offizielle Strategie hatten wir schon ein paar Mal in diesem Land. "Wehret den Anfängen", um die Leute zu zitieren, die gerade dabei sind, unsere Grundrechte scheibchenweise abzuschaffen.

[zitat]
Ich stimme allerdings zu, daß das LSiG hier keine große Abwehrwirkung haben wird.
[/zitat]

Diese Wirkung dürfte gegen minus unendlich gehen.

[zitat]
Verantwortungsvolle Piloten aber bereiten sich auf jeden nur erdenkliches Abnormal vor.
[/zitat]

Gegen einen fliegerischen Abnormal, OK. Alles andere hat aus dem Cockpit draußen zu bleiben.

[zitat]
Wollen wir nun endlich mal mit der Totalverweigerung aufhören und konstruktive Vorschläge für entsprechende Procedures machen. [...] Jetzt müssen die Piloten selbst ran um Prosedures gegen diese latente Bedrohung zu finden.
[/zitat]

Welche "latente Bedrohung", bitte sehr? Hat da die Schily'sche Gehirnwäsche schon gewirkt? Wenn Sie den Hilfspolizisten (oder meinetwegen auch Blockwart) spielen wollen, bitte sehr. Ich will es nicht.

[zitat]
Das gäbe ein hervorrsagendes positives Echo bei der nichtfliegenden Bevölkerung, wenn die Boulevard-Presse berichtet:

"Privat-Pilot verhindert Terroranschlag."
[/zitat]

Da unterstellen Sie schon wieder, daß etwas Handfestes hinter dieser "Bedrohung" steckt. Andere Presseerzeugnisse (mit einem durchschnittlichen Wahrheitsgehalt vergleichbar mit der Boulevardpresse) hätten das so formuliert: "Dank ständiger Wachsamkeit des Kollektivs und seiner vorbildlichen Mitglieder ... " ... nein, danke!

Nichts für ungut,

Stefan
6. Juni 2005: Von  an Norbert V.H. Lange
Hallo Henry,

ich stimmen Ihnen soweit zu Ihren Ausführungen zu.
Was die ELITE-Übung betrifft, so habe ich dazu einen eigenen Beitrag hier bei PuF unter der Rubrik IFR & ATC eröffnet.

Grüße,
TS
6. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an Stefan Jaudas
Tja Stefan, was soll man dazu noch sagen. Blind, taub aber leider nicht stumm.

Da gab es im April oder Mai einen bundesweiten Großeinsatz, soweit ich mich erinnere, eine Zusammenarbeit der Verfassungschutzbehörden, des BKA, der Bundesanwaltschaft und des BGS und der Länderpolizeidienststellen, und da ist man fündig geworden. Ging doch durch alle Medien.

Islamische Fundamentalisten wurden festgenommen, umfangreiche Waffenlager beschlagnahmt.

Leben Sie eigentlich in Deutschland oder beteiligen sie sich von einer Insel der Glückseligkeit an dieser Diskussion?

Ich selbst habe Mitte der 90er Jahre die deutsche Ex-Frau eines türkischen Kaufmanns verdächtigt, der rechten Szene anzugehören, weil sie, der türkischen Sprache mächtig, immer wieder von Predigern im Gebetsraum eines türkischen Religionsvereins berichtete, die angeblich zur Unterwanderung der deutschen Gesellschaft auufriefen, um einen islamistischen Gottestaat hier einzuiroichten.

Diese Leute würden, so behauptete die Frau, langfristig denken und planen. Da geht es nicht um Jahrzehnte sondern um Generationen.

Mittlerweile hat sich herausgestellt, daß ich ihr großes Unrecht getan habe.

Es hat alles gestimmt.
Der Verein ist mittlerweile verboten und die Protagonisten sind ausgewiesen worden.

Das sind Tatsachen, vor denen Sie nicht die Augen verschließen sollten.

Ob das LSiG dagegen was ausrichten kann, halte ich, wie gesagt, für fragwürdig. Da stimme ich zu.

Auch vor der Gefahr, daß unser liberaler Rechtstaat schaden nehmen kann, verschließe ich keineswegs die Augen.

Wenn man sich aber an die Forderungen der Union im Bundesrat erinnert, dann sollte man Otto Schily die Füße küssen.
(Ja, IIIghitt, ich weiß!)

Denn wenn sich Beckstein durchgesetzt hätte, wäre jetzt um jeden Flugplatz der Allgemeinen Luftfahrt ein gesicherter Zaun mit Überwachungseinrichtungen und die Platzbetreiber dürften Wachdienste bezahlen oder nachts selbst Wache schieben.

Das sind Realitäten mein lieber Herr Stefan J.,
die man zur Kenntnis nehmen kann, wenn man sich nicht nur einseitig informiert, sondern mittels aller zur Verfügung stehenden Medien an unserem gesellschaftlichen Leben teilnimmt.

Zur Zeit studiere ich den Verfassungsschutzbericht des Landes Hessen. Wenn ich fertig bin, helfe ich Ihnen gerne weiter, in die Realität zurückzukommen.

In diesem Sinne
grüßt,
wie immer aus dem Taunus,
Henry.

P.S. Wie es übrigens mit der Rechtssicherheit in anderen Ländern aussieht, steht in meiner Antwort an "Solimini" im Forum 8. "Verlängerung ... Luftamt Nord." Der will doch tatsächlich auswandern.
6. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an 
OK. Da habe ich ja auch schon meinen Senf dazugegeben. War spät gestern, hatte ich doch glatt vergessen.

Habe aber jetzt Details zu Organisation und Auftrag des Lagezentrums. Sende ich als Antwort an Jan Brill.

Henry
7. Juni 2005: Von Stefan Jaudas an Norbert V.H. Lange
Lieber Herr Lange,

es ist immer wieder herzerfrischend, wenn man auf solch obrigkeitshörige Menschen trifft. Die dann auch noch für sich in Anspruch nehmen, im Gegensatz zu allen anderen, die ihre eigene Meinung nicht zu 100% teilen, alles zu wissen und alles glasklar zu sehen. Und gleich zu implizieren, man solle deshalb das Maul halten. Mehr sage ich jetzt zu Ihren Ausführungen zu meiner Sehstärke und meiner Hörfähigkeit nicht.

[zitat]
Da gab es im April oder Mai einen bundesweiten Großeinsatz, soweit ich mich erinnere, eine Zusammenarbeit der Verfassungschutzbehörden, des BKA, der Bundesanwaltschaft und des BGS und der Länderpolizeidienststellen, und da ist man fündig geworden. Ging doch durch alle Medien.
[/zitat]

Das ist wirklich an mir vorbeigegangen. Aber vielleicht wurde das in den Medienerzeugnissen, die ich bevorzuge, nicht ganz so breitgetreten. Ich vermute, die Überschriften in diversen anderen Zeitungen gingen über die halbe Seite .... sorry, auf diesen Seitenhieb konnte ich jetzt nicht verzichten.

Außerdem scheinen die Behörden mit den bisherigen Mitteln recht erfolgreich gearbeitet zu haben. Zuwas dann weitere Mittel in die Hand geben, die hinsichtlich der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ausgesprochen problematisch sind?

[zitat]
Islamische Fundamentalisten wurden festgenommen, umfangreiche Waffenlager beschlagnahmt.
[/zitat]

Und in diesen Waffenlagern befanden sich auch ganz bestimmt diverse illegal beschaffte C-152 und Motorfalken, ausgestattet mit MGs und Bombenabwurfvorrichtung. *LOL*

Ich kann mich aber an diverse andere geplante Anschläge erinnern (z.B. die Münchner Synagoge), die völlig unspektakulär durch klassische Polizeiarbeit verhindert wurden. Aber dieses "unspektakulär" ist wohl das eigentliche Problem.

Und wenn ich mir die Bemühungen der Verfassungsschützer ansehe, etwas gegen die Rechten zu unternehmen, dann muß ich sagen, daß das eher wenig Hoffung macht, daß dieser ganze Anti-Terror-Müll zu irgendetwas anderem gut ist, als gut dotierte Jobs für politische Beamte und Schlagzeilen für Politiker zu schaffen, und um unbescholtene Bürger zu drangsalieren.

[zitat]
Leben Sie eigentlich in Deutschland oder beteiligen sie sich von einer Insel der Glückseligkeit an dieser Diskussion?
[/zitat]

Ich lebe in Deutschland. Allerdings im Gegensatz zu Ihnen in einem Teil des Landes, in dem nicht jeden zweiten Tag eine Bombe hochgeht.

[zitat]
Der Verein ist mittlerweile verboten und die Protagonisten sind ausgewiesen worden.

Das sind Tatsachen, vor denen Sie nicht die Augen verschließen sollten.
[/zitat]

Daß eine Gefahr existiert, habe ich nicht bestritten. Die Frage ist, wie ernst und umfänglich diese Gefahr ist. Wenn Sie (wie viele andere) glauben, daß ein paar hundert bis tausend Extremisten in der Lage sind, unsere demokratische Ordnung zu zerstören, dann sind diese paar Terroristen Ihr (unser) kleinstes Problem.

Solche "Vereine" und ihre Machenschaften lassen sich durchaus im Rahmen der bestehenden Gesetze erfolgreich bekämpfen. Vorausgesetzt, der politische Wille dazu ist da. Und da hat es dank der ganzen Multikulti- Gutmenschen in Verwaltung und Politik bisher gehapert. Da das aber keiner von denen zugeben will, müssen angeblich neue, viel schärfere Gesetze her.

Das Problem "RAF" wurde auch nicht durch die damaligen Notstandsgesetze gelöst. Es hat sich selbst gelöst. Ich wage zu behaupten, daß es mit den derzeitigen Terroristen ähnlich gehen wird. Nur so nebenbei als Hinweis, die RAF gibts effektiv nicht mehr. Die Notstandgesetze schon. Das sollte uns zu denken geben ...

[zitat]
Ob das LSiG dagegen was ausrichten kann, halte ich, wie gesagt, für fragwürdig. Da stimme ich zu.

Auch vor der Gefahr, daß unser liberaler Rechtstaat schaden nehmen kann, verschließe ich keineswegs die Augen.
[/zitat]

Eben, genau darum geht es. Es ist doch inzwischen soweit, daß diese Terroristen uns dazu gebracht haben, unsere Freiheiten selbst zu zerstören. Da muß und will ich nicht mitspielen.

Da nehme ich lieber die abstrakte Gefahr in Kauf, daß es irgendwann einmal doch zu einem Anschlag auf deutschem Boden kommen könnte. Wobei sich so ein Anschlag selbst durch einen Stasi-Staat nicht verhindern ließe.

Ein paar hundert oder tausend Verbrecher können unserem System nicht gefährlich werden. Das können nur wir selber, und unsere "Vertreter".

An dem Tag, an dem wir die "absolute Sicherheit" haben werden, werden wir feststellen, daß wir unsere "Beschützer" nicht mehr von den Terroristen und Verbrechern unterscheiden können.

[zitat]
Wenn man sich aber an die Forderungen der Union im Bundesrat erinnert, dann sollte man Otto Schily die Füße küssen.
(Ja, IIIghitt, ich weiß!)

Denn wenn sich Beckstein durchgesetzt hätte, wäre jetzt um jeden Flugplatz der Allgemeinen Luftfahrt ein gesicherter Zaun mit Überwachungseinrichtungen und die Platzbetreiber dürften Wachdienste bezahlen oder nachts selbst Wache schieben.
[/zitat]

Daß ein Beckstein noch schlimmer wäre, heißt nicht, daß ein Schily deswegen in irgendeiner Weise akzeptabel ist. Beckstein hätte wenigstens den Vorteil, daß er schon immer so war. Herr Schily gehört ja eher zu denen, die (aus welchen Gründen auch immer) erst so, und dann völlig anders getönt haben.

Gruß

StefanJ
7. Juni 2005: Von  an Stefan Jaudas
Hallo StefanJ.

Zitat:
"Nur so nebenbei als Hinweis, die RAF gibts effektiv nicht mehr. Die Notstandgesetze schon. Das sollte uns zu denken geben ..."
Zitat Ende

Warum wollen Sie eigentlich nicht gleich das ganze Grundgesetz abschaffen?

Eine solche Formulierung ist so lächerlich wie undurchdacht.
Notstandsgesetze gibt s in jedem demokratischen Staat und sind wie der Name sagt, für den nationalen Notstand gedacht.
Dieser kann auch eine Naturkatastrophe (siehe z.B. die Flutkatastrophen in unserem Lande, entsprechende §§ in den Länderverfassungen z.B. §122 Bay. Verfassung) sein.

Diese Notstandsgesetze regeln die Möglichkeiten in solchen Fällen.
Wäre dies nicht so, gäbe es sie nicht, dann wären SIE vermutlich der erste, der sich bei Eintritt eines entsprechenden Ereignisses über unkoordinierte Maßnahmen beschweren und sich empören würde.

Tun Sie mir bitte einen Gefallen und bleiben Sie mal auf dem Teppich! Dankeschön.
###-MYBR-###Grüße,
TS###-MYBR-###
7. Juni 2005: Von Stefan Jaudas an 
Lieber ATCler,

mein Punkt ist folgender. Die selben Leute, die damals so wortstark gegen diese Notstandsgesetze (für die war das ja "NS-Recht") und später gegen die RAF-bedingten Anti-Terror-Gesetze (was, da gibts schon über 30 Jahre "Anti-Terror"-Gesetze? Und die taugen nichts?) opponiert haben, wollen da heute nochmal zig Lagen drauflegen. Es ist anscheinend ein Unterscheid, ob man Einstecken muß, oder selber Austeilen kann. Die Schweine wechseln, aber der Trog bleibt derselbe ...

Ach, was solls.

Füllen Sie doch Ihren Antrag auf Zuverlässigkeitsüberprüfung aus, und lassen Sie sich freiwillig nach Strich und Faden bespitzeln. Da Sie wahrscheinlich so wenig zu verbergen haben wie ich selber, haben Sie ja auch nichts zu befürchten. Die 20 Euro aufwärts wird es Ihnen ja auch Wert sein, mit Brief und Siegel amtlich für zuverlässig erklärt zu werden.

Ich persönlich empfinde diese ganze Geschichte als ausgesprochene Zumutung und als Beleidigung. Als Bürger. Als Steuerzahler. Als Pilot. Als Mensch.

MfG###-MYBR-###
StefanJ
7. Juni 2005: Von Markus Engelmoser an Stefan Jaudas
Hallo liebe Piloten

Ihr versteigt euch in akademische Betrachtungen über Notstandssituationen und dabei kommt nur Staatsverdrossenheit zum Ausdruck. Das hat mit dem Titelthema nichts mehr zu tun!

Ich erinnere: Ein Sportflugzeug verliert den Radiokontakt. Jagdflugzeuge steigen auf, um zu sehen, was los ist. Das ist ja legitim. Anstelle eines wildentschlossenen Terroristen sehen sie einen verdatterten Opa hinter dem Steuer und helfen diesem dann ja auch, wieder auf den Boden zu kommen. Schön, nicht?

Seht, das ist die positive Perspektive, Dinge zu sehen. Nur sollte der fehlbare Pilot jetzt auch die Konzequenzen ziehen und sein teures Steckenpferd, das er nicht richtig reiten kann, vernünftigerweise aufgeben.
8. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an Stefan Jaudas
Sie sind unglaubwürdig!

Oder fordern Sie auch die Abschaffung der Regelanfragen?

- Polizeiliches Führungszeugnis
(da sind dann alle potientielle Kriminelle?)

- KBA (da sind dann alle Verkehrssünder charketrlich ungeeignet.)

Übrigens wie kommen sie dazu, daß ich obrigkeitstreu bin?
Da liegen Sie völlig falsch. Habe schon so manchen Strauß gefochten mit den Herrn Politikern.

Dann die Unterstellung, ich würde nur die Boulevardpresse lesen.
Bin von der Pike auf gelernter technischer Redakteur. Da kommt man nicht weit, mit Boulveradjournalismus.

Meine bevorzugten Quellen bei allgemein publizistischen gesellschaftskritischen Themen sind

FR, Spiegel, FAZ, SZ, ZEIT,
ARD, Hörfunk + TV, ZDF
und deren Archive.

Bei den Privaten ist es mir zu mühsam immer aufpassen zu müssen, was da nun wirklich unabhängiger Journalismus ist und was bezahlte PR oder Schleichwerbung. Deswegen sind die für mich OUT.

Bezüglich AVIATION sind meine bevorzugten Quellen:
aero-international, aerokurier, Fliegermagazin, Pilot & Flugzeug, Flug Revue, div. einschlägige Foren, Newsletter und
Presseinfos von Airlines, Verbänden etc.

... übrigens soll das Luftamt Nordbayern einem Scheinverlängerungsbewerber wegen einem Punkt die Verlängerung verweigert haben.

Viel Spaß mit Wunschinnenminsiter Beckstein wünscht
gähnend aus dem Taunus
Ihr
Henry

P.S. Allerdings kann ich Ihren Frust über ROT-GRÜN nachvollziehen. Aber was Otto Schily angeht: Der war nie anders. Nur weil er mal bei den GRÜNEN war, kann mannicht daraus schließen, daß er der "Friedensbewegung" und den "Multikultis" nahestand.

Um nicht wieder mißverstanden zu werden:
Nix gegen Mulktikulti, schätze das sehr, wenn Integration gelingt, unter Beibehaltung der indivudellen kulturellen Eigenheiten.
8. Juni 2005: Von Stefan Jaudas an Norbert V.H. Lange
Hallo Henry,

faszinierend, was Sie mir da in den Mund legen. Das beruhigt mich, anscheinend können Sie zumindest in gleicher Weise austeilen wie einstecken.

Hm. Was das polizeiliche Führungszeugnis angeht, haben Sie vermutlich sogar recht. Wenn man sich den Fall in Brandenburg betrachtet (Pilotenschein erworben von einem Kriminellen mit falscher Identität), der auch vom BMI gerne als Begründung für §7 Nr. 4 LuftSiG koplportiert wird, dann könnte man dieses Konstrukt "Zentralregisterauszug" beruhigt abschaffen. Weil es zumindest von einer Landesluftfahrtbehörde gar nicht oder nicht korrekt angewendet wird/wurde. Es kann ja wohl nicht am geltenden Recht liegen, wenn dieses Recht von der zuständigen Behörde mehr als unzureichend umgesetzt wird. Aber wir wissen ja: 1. ein Beamter macht keine Fehler und hat immer recht. 2. Sollte er doch mal Fehler machen oder unrecht haben, dann tritt automatisch Regel 1 in Kraft, wahlweise kann auch das Recht angepaßt werden.

Wenn bereits ein einziger Punkt in Flensburg zum Widerruf eines Pilotenscheins führt, dann ist auch dies völlig unangemessen. Dann kann man auch das abschaffen.

Meine Interpretation zu Beidem ist, daß die Rechts- und Verwaltungsvorschriften VOR dem LuftSiG mehr als ausreichend waren. Ein einziger Fall in wie vielen Jahren? Das würde ich als ein sehr gut funktionierendes System bezeichnen. Warum also ändern?

MfG

Stefan
10. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an Stefan Jaudas
Guten Abend Stefan,

A.Müeller hat Recht. Wir sollten mal wieder zum Thema zurückkommen:

Möchte noch mal die Fakten, zusammenfassen, ohne jegliche Bewertung:

§§§§§§§§...Einsatz der Phantom wurde nicht geführt von unserem
"Nationalen Lage- und Führungszentrum"...§§§§§§§§;

sondern vom

§§§...NATO Hauptquartier „CAOC 2“...§§§

befindet sich in gleicher Kaserne, Kalkar/Ndrhn


§§§...In Kalkar arbeiten erstmals drei Bundesressorts zusammen,

§.Bundesverteidigungsministerium:
.....§.Luftsicherung durch die Bundesluftwaffe

§.Bundesinnenministerium:
.....§.Innere Sicherheit

§.Bundesverkehrsministerium:
.....§.Luftverkehr, Flugsicherung

Auftrag:
Terroristische Bedrohungen durch zivile Flugzeuge abwehren.

§§§...Aufstieg der zwei Phantom F4F aus Neuburg, ist übliches Verfahren bei Einflug unidentifiziertes Flugobjektes in deutsches Hoheitsgebiet,

§§§...Dieser Vorfall "Lufthoheitsaufgabe", keine durch LuftSiG geregelte Abwehr terroristischer Aktion.

§§§...Dazu führt "Nationales Lage- und Führungszentrum" alle sicherheitsrelevanten Informationen von Bund und Ländern zusammen.

§§§...Es sitzen buchstäblich nebeneinander:

§.Bundeswehrsoldaten
§. Bundesgrenzschutz-Beamte (BGS)
§. 1 Vertreter des Verkehrsressorts
§. 1 Vertreter der Deutschen Flugsicherung (DFS)

§.Schichtdienst, rund um die Uhr.
§.Ständige Bewertung der Sicherheitslage im deutschen Luftraum durch engen Kontakt mit der Flugsicherung (DFS)

******* Einsatzleitung bei erforderlichen Maßnahmen:*****
***** Inspekteur der Luftwaffe oder sein Stellvertreter*****

- **** Letzte Entscheidungskompetenz ****
*********Bundesverteidigungsminister*****

§§§§§§§§...Weitere Fakten:

§§§.Umgang mit "UFOs" im deutschen Luftraum schon seit Jahrzehnten so geregelt.

§§§.PA wurde von der Nato-Dienststelle verfolgt

§§§.Deutsche Luftwaffe hat zuständigskeitshalber und auftragsgemäß
vorgesehenes Verfahren durchgeführt und sich entsprechend
ICAO Annex 2, Punkt 3.8 „Interception“ und Appendix 1 verhalten.

§§§.Bundesluftwaffe bestätigt:
"Zu keinem Zeitpunkt Verdacht einer terroristische Bedrohung"

§§§.Nur die Luftwaffe hat geeignetes Fluggerät,

§§§.intrepid bestätigt in diesem Forum:
.§.Grundsätzlich auch anderes Fluggerät geeignet,
.$.wurde auch schon eingesetzt

aber###-MYBR-###
Zitat:
"Hubschrauber können nicht nach Alarmierung über mehrere 100 km hinweg schnell einen Kontakt herstellen, sie müssen bereits vor Ort sein. Dann passen Sie aber viel besser zum Geschwindigkeitsgefüge der allgemeinen Luftfahrt und erzeugen nicht das Aufsehen eines tief fliegenden Überschalljets."
Zitatende.

§§§.Aktion gesetzeskonform, völlige Übereinstimmung mit dem Völkerrecht

§§§.Befragung des PA-Piloten nach der Landung ergibt, Alarmrotte hat wesentlich zur glücklichen Landung in Stuttgart beigetragen, war möglicherweise lebensrettend.

§§§.VFR-Piloten mangelt es oftmals an gründlicher Flugvorbereitung:

.§.Zitat intrepid:
"Und ich selber habe mal nach Aufforderung ein anderes Kleinflugzeug ausgekundschaftet. Der Pilot konnte dann überzeugt werden, dass mit neuen Karten auch die neuen Dimensionen einer Kontrollzone besser respektiert werden können.

Ich kenne noch weitere "Abfangeinsätze", die ausschließlich der (meist navigatorischen) Unterstützung dienten."
Zitatende

.§. Forum Elite 2005

Quellen:
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Pressemitteilung Nr. 129/2005
25. April 2005
Stolpe: Lagezentrum Kalkar garantiert die Sicherheit in der Luft

Archive: FR, FAZ, ARD, ZDF, DAeC, Die Welt, Stimme.de,

PuF-Forum "Phantom..."
Quellen deren Infos gegengecheckt und als real eingeschätzt werden können:
ATCler, intrepid, fw190d13. A-Mueller,

Das müßte die komplette reine Faktenlage sein,

Es fehlt noch, was intrepid u.a. moniert hat

Zitat."
Ich glaube, in der ganzen Diskussion fehlen ... ... Berichte der Betroffenen:

1. Was meint der betroffene Pilot, wie waren seine Entscheidungen begründet (weiterfliegen oder außerplanmäßig landen).

2. Konnte die Flugsicherung den Flugverlauf vorhersagen, waren alle Verfahren korrekt angewandt?"
..."
Zitatende


Damit nicht wieder ein Mißverständnis entsteht:
Ich habe auch Bedenken gehen Teile des LuftSiG, insbesondere über die Anweisung von Schily ohne Ausführungsbestimmung tätig zu werden. Dies ist keine rechtsstaatliches Verfahren, dies fördert, wie man gesehen hat Willkür und führt zur Ungleichbehandlung.

Ich will keinen Kommentar mehr dazu abgeben, denn ich will hier niemandem meine Meinung zu "100%" aufdrücken.

Selbstverständlich soll sich jeder selbst ein Bild aus der Faktenlage machen und für sich selbst entscheiden, ob dieser Vorfall geeignet ist, als Argument gegen das LuftSiG zu dienen.

Jeder kann selbst entscheiden, ob diese Art der Darstellung für unsere gemeinsame Sache kontraproduktiv ist oder nicht.

Alle Fakten sind leicht nachprüfbar. Die Qullen sind offengelegt.

Habe aber noch einige Anfragen laufen.

Bis dahin

grüßt, diesmal
"untertänigst" und "hochachtungsvoll"
Ihr
Henry.###-MYBR-###
10. Juni 2005: Von Intrepid an Norbert V.H. Lange
Hallo Henry,

in die PA46-Crew kann ich mich hineinversetzen. So ein Vorfall ist immer Anlaß, die eigenen Verhaltensschemata zu überdenken. Bei Elite 2005 müssten die 100+ Luftraumverletzungen erst einmal kategorisiert werden: wieviele Navigationsfehler, wieviele Unkenntnis vom Supplement, wieviele versuchte Vorbeiflüge, die dann vom Wetter in die Sperrzone gezwungen wurden, wieviele vorsätzliche Einflüge und wieviele vermeintliche Luftraumverletzungen, wo das Radar zu ungenau war. Ich habe den Thread mit Interesse verfolgt, aber noch keine persönliche Betroffenheit gefunden. Einen kollektiven Gesetzesbruch wie seinerzeit bei der Sonnenfinsternis kann ich nicht erkennen.

Ich habe aber noch einen Gedanken zur PA46: Ist ein Szenario denkbar, dass in FL2XX die Druckkabine versagt hat und die Crew das Bewußtsein verlor? Dann folgt der Autopilot der GPS-Route, bis das Zielgebiet erreicht ist. Und dann?

Vielleicht doch ganz gut, wenn mal jemand nachschaut, ob noch alle an Bord quietschfidel sind. Auch wenn das Transpondersignal erloschen ist und der totale Stromausfall das Wahrscheinlichste ist. Aber mir fehlen halt Fakten, ich weiß nicht, wie hoch die PA46 flog und in welcher Höhe sie abgefangen wurde. Das sich die Abfangjäger anschließend noch in dem engen Raum zwischen Großstadt und Wolkenuntergrenze tummeln und für erschrockene Anrufe sorgen, halte ich für unverantwortlich. Aber vielleicht sind sie dort auch nur gehört worden und flogen außen herum.
11. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an Intrepid
Hallo Intrepid!
... und alle anderen Teilnehmer ...

Höhe war ca FL 215.
Aber hier die kompleten Fakten original von der Lw:


§§§§§..Fakten $$$$$ Fakten $$$$$ Fakten..§§§§§

§§§§§ PRIMÄR-Quelle:...$$$$...Luftwaffe ..§§§§§

Pfingstmontag 16. Mai 2005
18:34 Uhr

Alarmierung der Alarmrotte:
zwei Kampflugzeuge Phantom II F-4 F
Jagdgeschwader 74, Neuburg/Donau.

durch

NATO-Gefechtsstand in Kalkar/Niederrhein

Auftrag:
Sichtidentifikation eines Luftfahrzeuges
Kein Funkkontakt bereits in Polen bis zum Einflug in deutschen Luftraum herstellbar.
###-MYBR-###Durchführung:
- Annäherung ca FL 215 (ca 6,5 Kilometer Höhe)

- Trotz schlechter Wetterbedingungen identifiziert,
als PIPER PA 46

- flog gemäß Flugplan vorgesehene Route

- per Handzeichen Kontakt aufgenommen.

Alarmrotte erhält Auftrag
Begleiten Sie PIPER PA 46 nach Stuttgart

PA 46 landet Wegen Fahrwerksproblemen erst beim vierten Versuch gegen ca 19:40 Uhr

Alarmrotte während Landeversuche ständig präsent

Rückkehr der Alarmrotte Heimatflugplatz 20:00 Uhr.

Befragung des PIPER-Piloten:
Kompletter Stromausfall
- Funk und weitere Anlagen funktionsuntüchtig.
- Einsatz der Alarmrotte hat wesentlich zu einer
glücklichen Landung beigetragen und möglicherweise das
Leben gerettet.

Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) in Braunschweig teilt mit:
- Störungsmeldung erhalten
- Stufen Störung als "nicht schwer"ein.
- Keine weitere Untersuchungen erforderlich

Ende Lw-Info


Daß der Autopilot einen toten Piloten herumkutschieren könnte, ist eine nicht wegzudiskutierende Tatsache. Die Frage ust tatsächlich, was dann?

So jetzt geh´ich aber schlafen, sonst laß ich mich wieder auf Nebenkriegsschauplätze führen.

Gute Nacht
Euer###-MYBR-###Henry
11. Juni 2005: Von Stefan Jaudas an Norbert V.H. Lange
Hallo Henry,

so weit so gut.

Und deswegen müssen die beiden Phantom über Stuttgart so fliegen, daß die Einwohner bis nach Waiblingen glauben, der dritte Weltkrieg sei ausgebrochen? Ich kenne ein paar Leute (Nicht-Flieger), die im Stuttgarter Großraum wohnen, und die fanden das gar nicht komisch.

Und deswegen müssen die Verantwortlichen eine Informationspolitik treiben, daß die Presse fast zwei Tage lang in Richtung "mysteriös", "Gefahr aus dem Osten", "Gefahr durch Kleinflugzeuge", "potentieller Terrorismus" berichten kann?

Gruß

StefanJ
12. Juni 2005: Von Norbert V.H. Lange an Stefan Jaudas
Guten Abend!

Ja, da stimme ich Ihnen ja zu. Das ist schon sehr beunruhigend für die Bevölkerung gewesen, vor allem weil man keine genauen Infos hatte. Hätte mir da auch so meine Gedanken gemacht.

Allerdings muß man hier der Lw zu Gute halten, das dieser Fall ja eine Routineangelegenheit war, für die sich längst kein Mensch mehr interessiert.

Intrepid bestätigt, was auch aus Lw-Kreisen verlautet, daß das Abfangen von Kleinflugzeugen häufiger vorkommt, als man denkt.

Wer konnte denn bei der Lw ahnen, daß Jan Brill daraus den Titel macht.

"Phantom gegen PA46 - wie das LuftSiG den Luftverkehr unsicher macht"

Können wir uns also auf den Minimalnenner einigen, daß es als erweisen angesehen werden kann, das diese Überschrift nicht zutreffend ist und der ganze Fall mit dem LuftSiG nichts zu tun hat?

Ich stimme auch gerne zu, daß es grundsätzlich nicht optimal ist, mit einer Phantom-Alarmrotte einen solchen Fall zu lösen.

Allerdings, wie intrepid schon sagte:
Was wäre, wenn der Pilot handlungsunfähig wird und die Piper dann unkontrolliert in bewohntes Gebiet zu stürzen droht, auch ohne terroristischen Hintergrund.

Sehen Sie dann eine andere Lösung als den Abschuß über freiem Feld?

Optimal wäre es, den BGS mit einer ausreichenden Anzahl von geeigneten Hubschraubern auszustatten.

Gute Nacht,
wünscht, diesmal aus LOWI,
Ihr
Henry.
12. Juni 2005: Von Mark Pfeiffer an Norbert V.H. Lange
Zitat "Allerdings, wie intrepid schon sagte:
Was wäre, wenn der Pilot handlungsunfähig wird und die Piper dann unkontrolliert in bewohntes Gebiet zu stürzen droht, auch ohne terroristischen Hintergrund. "

Es tut mir leid nun hier wieder die blöde juristische Frage zu stellen, ABER auf welcher rechtlicher Grundlage soll denn das geschehen???? Es geht hier nicht um eine unbemannte Drohne die dann abgeschossen wird. Sondern um ein mit Personen besetztes friedliches Luftfahrzeug!

Ihr Annahme sieht in der Theorie nett aus, aber wie fälle ich diese Entscheidung? Wann? Ist die Lage an Bord wirklich hoffnungslos? Mit welchem Kollateralschaden rechne ich durch meine Munition? usw.

Wenn wir anfangen Entscheidungen einfach aus dem Bauch heraus zu treffen nach dem Motto "sieht irgendwie nach der richtigen Maßnahme aus..." ohne dabei auf solidem Boden zu stehen kommen wir ganz schnell in Teufels Küche! Genau so passieren nämlich so blöde Geschichten wie Abu Graib! Das sah zu Anfang auch nach der richtigen Maßnahme aus ist dann nur ein wenig ausser Kontrolle geraten!

Liebe Grüße aus QKBK!

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