Ich meine, wir hatten das Thema hier schon einmal. Ich war 2020 in Stuttgart für mein Einser-Medical, nachdem ich seit 2013 das Zweier innehatte.
Man sollte sich einen Tag Zeit nehmen, bei mir ging es von morgens bis etwa 14 Uhr. Im AeMC selbst ist alles durchgetaktet, man wird nach und nach durch die verschiedenen Stationen geschleust. Ein Teil der Ärzte, insbesondere der Leiter Dr. Quast, sind selbst Piloten und wissen, Wehwehchen realitätsnah einzuschätzen.
Für das Farbsehen werden die normalen Ishihara-Tafeln hergenommen. Wie streng die Kriterien sind, weiß ich leider nicht, da das bei mir nie ein Problem war. Zur mentalen Gesundheit musste ich den normalen LBA-Bogen ausfüllen, den man auch von Klasse 2 kennt, und zusätzlich noch einen weiteren mit ähnlichen Fragen. "Fitness" in dem Sinne wurde nicht geprüft, nur Ruhe-EKG. Dazu wurden die üblichen Organ- (Augen, Ohren) und Reaktionstests gemacht.
Die Kollegen dort werden auch von vielen niedergelassenen Klasse-1-Ärzten für die Erstuntersuchung empfohlen. Für Köln und Fürsty wurde eher eine Warnung ausgesprochen.
Das Medical selbst ist mit ca. 600-700 € nicht billig, die Preise dürften aber überall etwa gleich sein (abgerechnet wird nach GOÄ/GOZ). Der ganze Apparat ist, wenn man das mit dem typischen FAA-Arzt vergleicht, natürlich völlig überzogen, aber dafür kann das AeMC nichts, das liegt an unserem Luftrecht.
Mein Tipp: Wenn du eh schon so viel Geld auf den Tisch legst, mach das FAA-Medical gleich mit. Und das alle Kosten - inkl. Anreise - in die Steuererklärung gehören, ist auch klar. Das dämpft den Kostenschmerz zumindest etwas.