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Reise | CANPASS  
27. April 2023 22:39 Uhr: Von Jürgen Scheiwe 

Hallo allerseits,

ich plane einen Flug zum Air Venture in Oshkosh. Dafür wollte ich mich bei CANPASS Private - Aircraft registrieren. Dabei habe ich festgestellt, dass das nur für US- oder kanadische Staatsbürger möglich ist. Wie funktioniert aktuell das Einreiseprocedere nach Kanada? Reicht ein Telefonanruf bei CANPASS 48 Stunden vor der Einreise?

Vielen Dank für eure Hilfe, Jürgen

27. April 2023 23:00 Uhr: Von F. S. an Jürgen Scheiwe Bewertung: +1.00 [1]

Zumindest letztes Jahr ging das wie folgt:

- Alle Mitflieger bei ArriveCan angemeldet

- Rechtzeitig vor Abflug bei CAN-Pass angerufen und Ticket-Nummer bekommen (beachte: der Pilot muss anrufen und braucht die Passnummern aller Mitflieger parat).

- Bei Ankunft ist entweder ein Grenzbeamter vor Ort, oder man ruft wieder bei Canpass an und nennt die Ticketnummer - dann sagen sie einen, dass alles ok ist (gerüchteweise kann auch passieren, dass sie einem sagen, dass man am Flugzeug warten soll. Ist uns aber nicht passiert).

Man kann halt in Unterschied zu CANpass privat aircraft nur an AoEs einreisen, und nur, wenn das CBSA Office auch offen hat. Das stellt auf der Atlantik-Route keine wesentliche Einschränkung dar, da die üblichen Verdächtigen zumindest CBSA/15 Offices haben (also für Flugzeuge bis 15 Personen). Ist dann eher für den kleinen Grenzverkehr zu den USA relevant (und dafür auch eingeführt).

28. April 2023 07:12 Uhr: Von Rockhopper Flyer an F. S. Bewertung: +1.00 [1]
Kann ich aus Ersthand-Erfahrung aus dieser Woche aus USA kommend bestätigen:

- Alle via ArrivaCAN registrieren
- Max 24h min 1h vor Abflug bei CANPASS anrufen und alle Passdaten mündlich durchgeben (kann dauern) plus Tailsign und ETA. Angeblich gibt’s immer mal etwas Wartezeit, daher nicht genau eine Stunde vorher anrufen.
- Landung nur möglich an offiziellen Ports of Entry (!)
- Hinfliegen und nach der Landung nochmal direkt vom Taxiway beim Taxi zu Customs aus anrufen. Es gab bei mir nicht mal irgendeinen Kontakt mit einem Beamten, es wurde nur gefragt ob alle Infos noch korrekt sind. Danach hatte ich eine Nummer bekommen (die ich aber nicht mehr brauchte danach) und konnte zur FBO weiter-taxi‘en. Aussteigen, ab ins Uber und welcome to Canada.

Kurz: sehr GA-freundlich.
28. April 2023 09:19 Uhr: Von Achim H. an F. S. Bewertung: +1.00 [1]

beachte: der Pilot muss anrufen und braucht die Passnummern aller Mitflieger parat

Da es bei CANPASS telefonisch ab und zu mal hakt und man vielleicht in Grönland nicht 20x versuchen will durchzukommen, bietet sich Bodenunterstützung in der Heimat an. Diese muss sich jedoch als Pilot melden, sonst wird es wie beschrieben nicht akzeptiert.

Generell ist Kanada bei kleinen Fehlern und Versäumnissen nicht so hart wie die USA.

28. April 2023 10:31 Uhr: Von F. S. an Achim H.

Wobei die USA auch nicht immer so unbarmherzig sind, wie manchmal erzählt wird:

Wir sind an einem Flugplatz gelandet, der zwar AoE ist, aber nur nach Voranmeldung (die wir nicht gemacht haben) - das hat uns zwar eine Fahrt zum nächsten CBP-Office eingebracht, aber alle waren sehr nett und es gab nur eine "mündliche Verwarnung", die nicht mal was gekostet hat.

War zwar dadurch etwas aufwändiger, ist aber sogar durchaus als gute Erfahrung abgespeichert.

28. April 2023 11:07 Uhr: Von Achim H. an F. S. Bewertung: +4.00 [4]

Eine interessante Erfahrung in den USA: EU-Bürger ohne US-Visum (d.h. mit ESTA) dürfen bekanntlich nicht in die USA mit dem Privatflugzeug einreisen. Ich habe daher bei mehreren Reisen die Passagiere an der kanadischen Grenze aussteigen lassen und bin direkt hinter der Grenze eingereist, während die Passagiere mit dem Auto gekommen sind. Dafür gibt es ein paar geeignete Orte (Niagara, Detroit/Windsor).

Jetzt hatte ich in den Detroit den Fall, dass die Grenzbeamten am Flughafen (die man wie Florian schrieb vorher benachrichtigen muss per Telefon, damit sie kommen) sagten, sie hätten kein Problem mit Passagieren mit ESTA, sie sitzen normalerweise sowieso an der Autogrenze.

Lektion: in Zukunft anrufen und fragen, ob man mit ESTA-Passagieren direkt kommen darf. Vermutlich ist die Erfolgswahrscheinlichkeit hoch, wenn der US-Flughafen direkt an der Grenze liegt.

28. April 2023 18:51 Uhr: Von Rockhopper Flyer an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]
Mir hat vor 2 Tagen ein US Grenzbeamter in Seattle nochmal versichert, dass man ein Visum eg. B1/B2 braucht. ESTA geht nur für AOCs.
28. April 2023 18:54 Uhr: Von Peter S an Achim H.
Dass Kanada erheblich kulanter ist, war auch mein Eindruck. Ich hatte mal CANPASS in Grönland schlicht vergessen und durfte das dann enroute aus dem Cockpit nachholen. Sehr kooperativ, fand ich!
28. April 2023 18:55 Uhr: Von Achim H. an Rockhopper Flyer

Dem ist so aber es gilt trotzdem was ich schrieb, daher lohnt sich ggf. ein Anruf und die unschuldige Frage. In den USA hat die Exekutive sehr viel Spielraum, mit dem richtigen Gesicht und Spruch bezahlt man oft nicht einmal für schnelles Fahren oder sonstige Vergehen...

28. April 2023 22:46 Uhr: Von F. S. an Achim H. Bewertung: +0.00 [2]
Ich würde das nicht riskieren, so lange es nichts Schriftliches gibt: Man kann nicht belegen, was am Telefon gesagt wurde und wenn der Beamte bei der Landung vor Ort es anders sieht, muss man ab sofort bei jeder Einreise ankreuzen, dass einem schon mal die Einreise verwehrt wurde…
3. Mai 2023 09:27 Uhr: Von Peter Schirrmeister an Achim H.

EU-Bürger ohne US-Visum (d.h. mit ESTA) dürfen bekanntlich nicht in die USA mit dem Privatflugzeug einreisen.

Ich suche gerade nach genau dieser Regelung in den einschlägigen offiziellen Veröffentlichungen der USA - leider ohne Ergebnis. Wo finde ich das?

Ich möchte im Juli mit Linie nach Kanada fliegen und dann mit einem kanadischen Freund und dessen kanadisch registrierter C182 nach Oshkosh und zurück.

Welche Regeln gelten, wenn ich eine kanadische Validation der EASA Lizenz habe, also eine kanadische Lizenz und damit Crew member sein kann? Ist vielleicht einfacher und billiger (45CAD) als ein Visum (160USD) zu beantragen?

3. Mai 2023 10:46 Uhr: Von Tim Harris an Peter Schirrmeister

ESTA kann nur dann angewendet werden wenn der Transportunternehmer (Reederei oder Fluglinie) eben an diesem Programm teilnimmt (eigentlich: VWP).

In >99% der Fälle nehmen die Betreiber der Kleinflugzeuger nicht daran teil.

Wenn der Betreiber (also du oder dein Freund) nicht in folgender Liste drin steht, kannst du nicht am VWP teilnehmen und auch kein ESTA nutzen:

https://www.cbp.gov/document/report/signatory-visa-waiver-program-vwp-carriers

Kurz: Du brauchst ein US-Visum, unabhängig ob du Crew bist oder nicht.

Alternativ: Mit dem Auto einreisen. Das ging zumindest vor ca. 15 Jahren noch.

3. Mai 2023 11:05 Uhr: Von Peter Schirrmeister an Tim Harris

Ok, danke, das war schon mal eine wertvolle Quelle. Aber nach meinem Verständnis geht es hier nur um die Passagiere. Was ist, wenn ich als Crew eines nicht-kommerziellen GA Fluges einreise? Geht das nur mit Crew-Visum? Hast Du dafür auch eine Quelle?

das C1/D Visum ist meiner Meinung nach nur für kommerzielle Flüge notwendig: https://travel.state.gov/content/travel/en/us-visas/other-visa-categories/crewmember-visa.html

Vielen Dank nochmal!

3. Mai 2023 11:45 Uhr: Von Tobias Rad an Peter Schirrmeister Bewertung: +1.00 [1]
Unter https://travel.state.gov/content/travel/en/us-visas/tourism-visit/visa-waiver-program.html steht:

„May I apply for a visa instead of using the VWP?
Yes, you may apply for a visitor (B) visa, if you prefer to do so or if you are not elegible for VWP travel. Additionally, you need to apply for a visa if you will be traveling on a private aircraft or other non-VWP approved air or sea carrier. Review the approved carriers list. Also, if you intend to stay longer than 90 days, then you need to apply for a visa.“
3. Mai 2023 12:02 Uhr: Von Peter Schirrmeister an Tobias Rad

Stimmt, hatte ich auch gesehen aber auf die Passagiere bezogen. Allerdings kann man das auch so lesen, dass das für alle gilt, die mit einem private aircraft reisen, also auch die Crew. Danke.

3. Mai 2023 12:13 Uhr: Von F. S. an Peter Schirrmeister Bewertung: +1.00 [1]

Aus einwanderungsrechtlicher Sicht gibt es bei Privatflugzeugen keine Unterscheidung zwischen "Crew" und "Passagieren" - genauso wenig wie bei privaten Autos.
Bei kommerziellen Flügen gibt es diese Unterscheidung auch nur, weil "Crew" auf amerikanischen Boden / in amerikanischem Luftraum arbeitet.

3. Mai 2023 12:29 Uhr: Von Tim Harris an F. S.

Korrekt. Du brauchst bei fast allen Ländern der Welt ein Visum zur Einreise wenn du Crew bist. Visa Waiver, Electronic Travel Authorisation oder sonstiger Kram geht nicht.

In vielen Fällen verzichten die Staaten auf ein Visum und erlauben die Einreise auf Basis der General Declaration. Hier ist USA (wie zB auch Indien) eine Ausnahme: Da gehts nur mit Visum.

3. Mai 2023 13:44 Uhr: Von Sven Walter an Tim Harris
Hab mir das übrigens das mal so abgeleitet, dass die meisten Atommächte auf dem Crewvisum bestehen, sonst niemand (nur als Merkhilfe mit Augenzwinkern: Indien , Russland, China, USA, Pakistan indes nicht. VK ubFR sowieso nicht, NK eh irrelevant, Israel muss wer anderes beantworten.). De facto also fast überall visumfrei außer in den genannten Ländern.
4. Mai 2023 11:12 Uhr: Von Peter Schirrmeister an Tim Harris Bewertung: +1.00 [1]

Du brauchst bei fast allen Ländern der Welt ein Visum zur Einreise wenn du Crew bist.

Das ist mir bekannt, bin über 30 Jahre im LH Cockpit unterwegs gewesen, ein Crew-Visum bekomme ich aber jetzt nicht mehr, bin raus und ich liebe es :-) Aber das ist ein anderes Thema.

Mein Freund hat gestern einfach bei der geplanten Übergangsstelle ( https://www.fltplan.com/AwMainSearchToAirportID.exe?CRN10=1&CARRYUNAME=PILOT&MODE=search&AIRPORTSEL=K7S8&SIZEFLAG=BIG ) angerufen und sie haben ihm das von Achim vorgeschlagene Verfahren - Einreise mit ESTA ok - bestätigt. Wir werden das mal ausprobieren. Wenn an einem so kleinen Platz diese Aussage getroffen wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass bei anderer personeller Besetzung plötzlich alles ganz anders sein sollte. Auf so einer Wiese ist die Welt noch in Ordnung und da ist niemand, der "International Airport" spielt, obwohl es faktisch so ist. Ich glaube, ich brauche da auch keine Warnweste. :-) Wenn die vorgeschrieben ist, ist es sonst immer ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Flugplatz mehr sein will, als er ist.

@Achim: herzlichen Dank auch von mir für die Arbeit, die im Autorouter steckt, genial! Ich benutze es ausschließlich, das Einzige, was immer funktioniert um einen Flugplan aufzugeben. Außer das Schliessen des Flugplans per SMS, das kommt beim AIS nicht an.

4. Mai 2023 17:06 Uhr: Von Tim Harris an Peter Schirrmeister

Wünsche dir Glück.

Meine Erfahrung beruht auf Aussgaen von CBP Personal, nicht auf Aussagen von Flugplatz-Personal. Die ersteren entscheiden über deine Einreise, nicht die letzteren.

4. Mai 2023 20:46 Uhr: Von Achim H. an Tim Harris Bewertung: +1.00 [1]

Da kann ich nur zustimmen: wenn Dir die zuständigen CBP-Leute das sagen (die muss man meist sowieso anrufen, da sie nach Bedarf kommen) und man ihren Namen aufschreibt, sehe ich wenig Probleme. Flugplatzpersonal hilft hier nicht. Man erinnere sich an den Schweizer Piloten in Würzburg, der 30k€ Zoll bezahlen musste, weil er sich auf den Flugleiter verlassen hat.

5. Mai 2023 09:25 Uhr: Von Peter Schirrmeister an Tim Harris Bewertung: +1.00 [1]

Natürlich hat er mit dem CBP Personal vor Ort gesprochen, was dann zur Wiese kommt und uns einreisen läßt. Flugplatz-Personal gibt es dort nicht. Wie gesagt, der Platz ist nur eine Wiese neben der Kontrollstelle, die den Landverkehr kontrolliert.

20. Oktober 2023 11:22 Uhr: Von Peter Schirrmeister an Peter Schirrmeister Bewertung: +1.00 [1]

Für alle Interessierten: ich bin mit meinem Freund von Calgary nach Oshkosh mit der C182 geflogen, wir haben allerdings einen anderen Einflugpunkt gewählt als ursprünglich geplant, weil das mehr auf der Route lag und Sprit angeboten hat, so war nur ein Stop nötig. Wir waren in Minot KMOT zur Ein- und Ausreise. Auch dort wurde vorher telefonisch bestätigt, dass die ESTA ausreicht und so war es auch, keine Diskussion, kein Problem. Rückflug dann in Kanada über Regina CYQR, auch kein Problem mit eTA, dort wollte man nur meine eMail sehen, die ich mit der Genehmigung bekommen habe.


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