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Klimabelastung durch Privatjets / Business Jet
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Den Eindruck habe ich sowieso dauernd, dass rückwärts gewandte Leute, die jeden Fortschritt in der Klimapolitik verhindern wollen sich Sorgen um die "Kinder in Afrika" machen.
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Warum so schwarz/weiss? Es ist nun mal traurige Realität, dass Bergbau in vielen Teilen der Welt nicht unter hiesigen Arbeitsstandards betrieben wird. Und es ist genauso traurige Realität, dass bei einigen Rohstoffen, die man erst in letzter Zeit für die Energiewende verstärkt braucht, die Arbeitsbedingungen besonders schlimm sind - auch, weil auf Grund der bisher geringen Nachfrage sich Automatisierung ine einem Ausmass wie bei Kohle, Bauxit und Eisenerz längst üblich, nich nicht so gelohnt hat.
Die ganze Klimadiskussion macht in ihrer Absolutheit nur Sinn, wenn man als erste Grundannahme akzeptiert "Der Klimawandel ist in seinen Umweltauswirkungen so gravierend und schlimm, dass dahinter *alle* anderen (Umwelt-)Themen zurück stehen müssen - ohne, dass man das im Einzelnen überprüfen sollte".
Akzeptiert man diese Grundannahme nicht, dann bräuchte es in der Klimadiskussion einen Grad an Differenziertheit, zu der beide Seiten anscheinend weder willens noch fähig sind.
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Da hast du natürlich recht - dann doch lieber "Klimaschützer" (*hust*), die mit ihrer hochmodernen Antriebstechnik in der Cirrus 55 Liter verbleites Avgas verblasen. You made my day
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Mir ging es eher nicht um den Spritverbrauch meines Flugzeugs, auch wenn Du das immer wieder versuchst. Es ging mir mehr um die Heuchelei.
(Du musst übrigens, falls Du dazu mathematisch in der Lage bist, den Spritverbrauch in Relation zur Performance/TAS setzen: Bei 55 Liter ca. 170-172 KTAS (FL120). Dann wirst Du erstaunt feststellen, dass eine SR22NA pro 100 km 1-1,5 l mehr verbraucht als eine Warrior mit 150 PS, wenn überhaupt so viel).
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Eben, es geht um Heuchelei all jener, die sich damit brüsten, klimaschützend zu leben, aber mit der Uraltmotorentechnik der Cirrus oder Columbia durch die Lande oder um die Welt gondeln, und dabei pro Stunde 55 Liter verbleites avgas verballern. Genau um diese Art Heuchelei geht es. Richtig.
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Du bist noch nicht einmal in der Lage zu verstehen, dass die Cirrus (oder auch Columbia) auf jeder beliebigen Strecke nicht mehr verbraucht als andere Flugzeuge.
Ich fliege Strecken, nicht „Stunden“. Warum sollte man also Lust haben mit Dir deutlich komplexere Themen zu diskutieren?
Mal ganz abgesehen davon, dass ich nie behauptet habe, ein besonders "klimaschützendes Leben" zu führen. Ich bin nur nicht borniert.
Eben noch mal nachgerechnet:
Cirrus SR22NA: 15,8 l/100km in FL120, LOP Piper Warrior: 16 l /100km, FL80 Piper Seneca: ;-)
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Mal ganz abgesehen davon, dass ich nie behauptet habe, ein besonders "klimaschützendes Leben" zu führen.
Diese Erkenntnis aus deiner "Feder" hat nun aber wirklich lange gebraucht. Inhatlich sind wir uns dann aber sogar mal einig.
Ach ja, und die PA34 ist wirklich ne Dreckschleuder, das stimmt. Wie sagte ein anderer hier aus der Klimaschutzriege: ist mein Laster :-) So einfach ist das.
Im ernst: würde gerne andere Motoren dranhängen, gibt aber keine. Leider.
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Etwas nie behauptet zu haben ist keine "Erkenntnis".
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"Die Szenarien kann man hier nachlesen:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/langfrist-und-klimaszenarien.html"
Ich hab mir die Mühe gemacht, das mal anzuschauen. Wie bei allen diesen "Szenarien" handelt es sich um eine bunte Sammlung von Wunschvorstellungen, unrealistischen Prognosen und ignorierter Realität. Hier werden eine Unmenge von Leuten bezahlt, um das Volk mit dem immergleichen Unsinn zu beschallen. Der "Disclaimer" auf dieser Website sagt ja schon alles .... Oder wie wir hier in Bayern sagen: Nix Gnaus woaß ma ned.
Ich greife beispielhaft mal nur einen Punkt aus diesem Berg von Text heraus ("Modul 3"):
Es sollen über sieben Jahre pro Jahr 9000 MW Windenergie dazukommen. Das sind 3000 Windmühlen zu je 3 MW oder 1800 Windmühlen zu je 5 MW installierter Leistung pro Jahr, also mindestens 5 Windmühlen pro Tag. Und zwar bei 365 Tagen pro Jahr, sieben Jahre lang. Die von unseren Steuergeldern bezahlten Klima-Aktivisten im Umweltbundesamt sehen das auch so:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/windenergie-an-land#flaeche/
Allein schon die Tatsache, daß in dem "Modul" die installierte Leistung von Windmühlen mit der von Kraftwerken verglichen wird, zeigt auf, daß es hier um vorsätzliche Irreführung geht. Aber auch die gigantische Größe von 5 MW-Windmühlen wird nicht thematisiert. Wer ab und zu mal im Norden unterwegs ist, weiß, welche unfaßbare Umweltzerstörung durch diese Industrieanlagen verursacht wird.
Die meisten Windmühlen soll der Süden beisteuern. In Bayern Windmühlen zu errichten, ist aber ökologisch und ökonomisch Unsinn. Die Windgeschwindigkeit ist hier - in einer der windärmsten Regionen Europas - durchschnittlich nur halb so hoch wie an der Küste. Windmühlen in Süddeutschland haben bei halber Windgeschwindigkeit aber nicht die halbe Leistung, sondern nur 12,5 %, denn die Windenergie skaliert in der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit. Acht Windmühlen in Süddeutschland (bei "Schwachwindanlagen" 2,5) produzieren nur so viel Strom wie eine an der Küste, und dann noch in derart fluktuierender Weise, daß sie die Netzstabilität hochgradig gefährden. Hier bei uns erbringen diese "Kathedralen der Dummheit" während 40% der Jahreszeit weniger als 10% ihrer Nennleistung.
Das benötigte Material für nur eine einzige 3MW-Windmühle besteht übrigens aus 1.500 Tonnen Beton, 80 Tonnen Stahl, 30 Tonnen Kupfer, weitere 90 Tonnen anderer Metalle, dazu 2 Tonnen Sondermetalle und Seltene Erden, und vielen Tonnen Verbundwerkstoffen mit Kunststoffen. Für 21.000 Windräder bis 2030 kommen unfaßbare Mengen zusammen, es sollen ja zudem 5MW-Windmühlen werden, mit exponentiell steigender Höhe und ebensolchem Materialeinsatz.
https://exxpress.at/alles-gruen-fuer-10-windraeder-wird-stahl-von-13-panzern-verbaut/
"Nachhaltigkeit" bei nur maximal 20 Jahren Laufzeit von Windmühlen? Bei der dadurch verursachten Vernichtung jeder Netzstabilität? Ohne jede Entsorgungsregelung? Was soll man dazu noch sagen.
In Berlin wird ja heute drüber abgestimmt, ob sie dort bis 2030 "klimaneutral" werden wollen. Wohlgemerkt in einem Stadtstaat, der heute zu mehr als 80% von fossilen Energieträgern versorgt wird, und dessen Mobilitätsleistung - wie fast überall sonst auch - zu mindestens 75% von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor erbracht wird. Der einzige Vorteil von einem Erfolg dieses Bürgerbegehrens wäre, daß sie den "Bundeshauptslum" an der Spree endlich dichtmachen können, so daß der seit Jahrzehnten dorthin überwiesene Länderfinanzausgleich für was Sinnvolles verwendet werden kann, und sich das Bruttosozialprodukt von Deutschland verbessert.
Ich weiß zwar ebensowenig wie der "Club of Rome", wann "Peak Oil" erreicht wird, aber "Peak Dummheit" dürften wir in Kürze geschafft haben.
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Wow, das ist mal eine fundierte Antwort. Das Nord-Süd-„Problem“ hinsichtlich Windhäufigkeit war mir nicht bewusst. Dann erschwert es unser Stromverteilungsproblem umso mehr. Bin beruflich im IT-Security-Bereich und habe regelmäßig mit Stromversorgern und Netzbetreibern zu tun. Die sagen unabhängig voneinander, dass eine der größten Schwierigkeiten in der Verteilung des bereits verfügbaren Strom von Nord nach Süddeutschland ist. Da werden regelmäßig Blindlasten im Norden zugeschaltet um den überschüssigen Strom zu verbrauchen - also in Wärme zu wandeln - um die Netzstabilität sicherzustellen. Noch mehr Windkraft im Norden macht bei den bestehenden Trassen kaum sinn…
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Tja "Peak Dummheit" lese ich in Deinem Beitrag ;-).
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Herr Walter,
ich hatte Ihnen bereits mitgeteilt, daß ich von Ihnen nicht beleidigt werden möchte, schon gar nicht in dieser substanzlosen Art und Weise. Bitte halten Sie sich daran.
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Ja, das ist richtig, es wird allerdings leider nicht der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht ....
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Der Ton dieser Debatte ist nicht meiner. Den Punkt der Landschaftsverschandelung möchte ich allerdings unterstreichen. Von Nettigkeiten wie dem Windrad im langen Endanflug mal abgesehen...
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Ja, das wird für uns Piloten ein zunehmendes Problem, und bei Schlechtwetter zu einer echten Gefahr. Wir führen ab und zu Flugversuche mit Hubschraubern in der Gegend von Emden durch, da hat es uns schon mal beinahe erwischt :-//
Nach den Vorstellungen der aktuellen Bundesregierung soll das aber keine Rolle mehr spielen, ebensowenig wie Naturschutz, Denkmalschutz, Vogelschutz, Anwohnerschutz, ....
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Warten wir mal die nächste Wahl ab. Ich bin jedenfalls nicht unglücklich darüber, inzwischen in Österreich zu leben. Hier ist einiges einfach pragmatischer. Sogar die eher links und/oder grün-gestimmten Bürger schütteln über das, wass in DE auf Bundestagsebene bei den Grünen passiert, den Kopf. Nach Berlin zu schauen traut man sich gar nicht erst...
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"Ich bin jedenfalls nicht unglücklich darüber, inzwischen in Österreich zu leben."
Österreich ist bestimmt auch eine gute Alternative im Ruhestand. Ist ja bald soweit.
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"Dann erschwert es unser Stromverteilungsproblem umso mehr. Bin beruflich im IT-Security-Bereich und habe regelmäßig mit Stromversorgern und Netzbetreibern zu tun. Die sagen unabhängig voneinander, dass eine der größten Schwierigkeiten in der Verteilung des bereits verfügbaren Strom von Nord nach Süddeutschland ist.
Da werden regelmäßig Blindlasten im Norden zugeschaltet um den überschüssigen Strom zu verbrauchen - also in Wärme zu wandeln - um die Netzstabilität sicherzustellen. Noch mehr Windkraft im Norden macht bei den bestehenden Trassen kaum sinn…"
Ja eben, deshalb wird genau dieses Problem gelöst, man kann es nachlesen unter www.netzausbau.de
Wurde überwiegend von Bayern verzögert. Die richtige Folge daraus, nämlich höhere Strompreise für Bayern durch eigene Regelzone, wird aber verhindert.
Ansonsten kann es durchaus sein dass 2030 nicht erreicht wird, sondern dass es am Ende 2035 ist. Dann laufen die Braunkohlekraftwerke halt paar Jahre länger. Der Weg ist dennoch richtig.
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"Ansonsten kann es durchaus sein dass 2030 nicht erreicht wird, sondern dass es am Ende 2035 ist. Dann laufen die Braunkohlekraftwerke halt paar Jahre länger. Der Weg ist dennoch richtig."
Der richtige Weg wäre gewesen, den Kohleausstieg vor einem Atomkraftwerkausstieg zu legen und letzteren so zu planen, dass die AKWs erst bei ausreichendem EE Ausbau ausser Betrieb gehen.
So haben wir den zweithöchsten CO2 Ausstoss in der Eurozone; wir - bzw die grün-roten Feuchtträumer - sind allenfalls Maulhelden bei der sogenannten Energiewende.
Sorry, der Weg ist falsch und ein abschreckendes Beispiel für ideologisch getriebenes Handeln.
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Das wurde aber schon 2011 genauso von Schwarz Gelb beschlossen. Das den Grünen jetzt in die Schuhe zu schieben ist schon bisschen arm.
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"Das wurde aber schon 2011 genauso von Schwarz Gelb beschlossen. Das den Grünen jetzt in die Schuhe zu schieben ist schon bisschen arm."
Der AKW Ausstieg wurde von Schwarz-Geld, eigentlich durch Merkel im Alleingang beschlossen, nachdem diese Dame noch (2009?) für eine Verlängerung der Laufzeiten votiert hatte. Grund war allein der AKW Unfall in Japan und Merkels Befürchtung, die Deutschen würden jetzt alle zu den Grünen überlaufen. Ich bin mir sicher sicher, die Grünen als Opposition haben damals nicht gegen vorzeitigen AKW Ausstieg votiert (schlage ich jetzt nicht nach).
Wie die deutschen Grünen zur Atomkraft stehen ist allgemein bekannt. Würde Vernunft über Ideologie siegen, könnten sich Habeck und Co für eine Verlängerung des Betriebes der jetzigen drei AKWs und die Wiederinbetriebnahme der 2021 vom Netz gegangenen AKWs einsetzen. Würde unsere CO2 Bilanz und Energiesicherheit positiv beeinflussen.
Wird so nicht kommen, die Dinger gehen vom und Kohlekraftwerke wieder ans Netz und Atomstromimporte nehmen wieder zu bzw industrielle Grossverbraucher wandern ab.
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Das benötigte Material für nur eine einzige 3MW-Windmühle besteht übrigens aus 1.500 Tonnen Beton, 80 Tonnen Stahl, 30 Tonnen Kupfer, weitere 90 Tonnen anderer Metalle, dazu 2 Tonnen Sondermetalle und Seltene Erden, und vielen Tonnen Verbundwerkstoffen mit Kunststoffen. Für 21.000 Windräder bis 2030 kommen unfaßbare Mengen zusammen, es sollen ja zudem 5MW-Windmühlen werden, mit exponentiell steigender Höhe und ebensolchem Materialeinsatz.
Zum Windkraft non sens, passt noch gut dieser Kommentar, den ich schon mal gepostet hatte....
„Wie stemmen wir kurz- und langfristig unsere Energieversorgung? Im Streit über diese Überlebensfrage droht die Sachlichkeit abhandenzukommen. Der Philosoph Matthias Gronemeyer beobachtet eine Lagerbildung in ökologisch-gut und nichtökologisch-böse.“
https://www.deutschlandfunkkultur.de/energiekrise-streit-erneuerbare-windkraft-debatte-100.html
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"Ja eben, deshalb wird genau dieses Problem gelöst, man kann es nachlesen unter www.netzausbau.de"
Na ja. Abgesehen davon, daß man so etwas besser VOR einem wie auch immer gearteten Umbau der lebenswichtigen Kraftwerksbasis einer Industrienation macht - Auch große Mengen zufallserzeugten Stroms helfen hier in Bayern nicht so recht weiter. Vor allem dann nicht, wenn die grundlastfähigen Kraftwerke im industriellen Kernbereich Südbayerns alle vernichtet werden. Die nächste Maßnahme dieser Art steht ja schon in drei Wochen an, wenn das KKW Isar 2 abgeschaltet, und vermutlich sofort anschließend wieder die Kühltürme gesprengt werden.
Gemäß der grünen Ideologie darf die Kernenergie ja nie wieder reaktivierbar sein, auch wenn das die industrielle Basis vernichtet und im schlimmsten Fall (Winter, Nacht, kein Wind, kein KKW-Strom aus Frankreich oder Tschechien) Tote in Krankenhäusern, Altenheimen und anderswo verursacht. Für die Vollendung des grünen Reichs müssen eben Opfer gebracht werden.
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Ich wünschte mir auch mehr Rationalität bei den Entscheidungsträgern bezüglich unserer Energieversorgung. Leider gibt es dort nicht mehr hinreichend gesunden Menschenverstand. Der würde einem beispielsweise sagen, daß es sehr schnell geht, Dinge zu zerstören, aber sehr, sehr lange dauert, sie wieder zu erschaffen ....
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Schaut so aus, als ob das hier ein Ewig-Fred wie die Umkehrkurve wird. Wohlan:
Die Topographie und Rohstoffverfügbarkeit Deutschlands ist nunmal vorgegeben. Wir haben nicht das Wasserkraftpotential pro Einwohner von Québec oder Paraguay. Dafür haben wir passabel viel Braunkohle, Wind und Sonne.
Braunkohle: Einfach mal über die Riesenlöcher fliegen, dass wir von denen aber wegwollen, bestreitet bislang keiner hier. Oder irre ich da? Rechnet mal aus, was da an Endenergie beim Verbraucher ohne KWK und über größte Strecken noch ankommt. Hätte selbst nicht gedacht, dass das so wenig ist.
Ansonsten haben wir vor der Ukraine-Großinvasion (der Krieg herrscht ja seit 2014...) pro Jahr 60 - 80 mia € per anno ausgegeben für den Import fossiler Energie. Ich möchte hier nicht mit Blutkohle aus Kolumbien anfangen, aber oberirdischer Abbau dort, in den USA, Australien etc. plus Transport um die Welt ist billiger als jeder Abbau unter Tage. Dort haben wir seit den 1960ern durch perverse Subventionen die Bergschäden an Ruhr und Saar hervorgerufen, mit Ewigkeitskosten, anstatt unsere Häuser besser zu dämmen, KWK zu forcieren und erst ein Rentner, ich meine aus Karlsruhe selbst, hat diesen "Kohlepfennig" (ein Euphemismus wie das "Sondervermögen", manche Dinge ändern sich nie) durch das Verfassungsgericht am Heimatort kippen können. Also 50 Jahre Schwachsinn, anteilig. Kurze spaßige Tatsache am Rande, auch in der Ukraine war vor der Großinvasion Importkohle billiger als der eigene Aushub des Donbass. War selbst überrascht.
Statt also unsere permanente Importabhängigkeit durch heimische Ingenieurleistungen zu ersetzen, und das sogar jahrzehntelang während des Kalten Krieges, wo man darauf achtete, beim Erdgasimport aus der Sowjetuntion nie über 20% Abhängigkeit zu kommen, ist schon bezeichnend: Heizöl und Pendlerpauschale sind uns wohl wichtiger als Autarkie vom Reich des Bösen sowie einiger Kleptokratien im Nahen Osten. Wobei man fairerweise sagen muss, auch ab den 70ern haben wir schon im Westen Deutschlands viel fossile Energie bei befreundeten Nachbarn beziehen können. Besser als Stadtgas war es immer, aber was die Städteplanung und Wärmeversorgung anbelangt, gab es auch da schon einige langfristige Weichen, die man intelligenter hätte stellen können.
Gucken wir uns dann Wind und Sonne an, wird gerne mal wiedergekäut, was die eigenen Lieblingspostillen so vorgegeben haben, und das ist beim Niveau unserer vierten Gewalt oft falsch, oder oberfächlich, oder reduziert Komplexität auf die Lettern der Bild-Zeitung. Kein Vorwurf an den Leser, wir haben alle genug anderes um die Ohren im Leben. Aber demokratisch gesehen eine Katastrophe, wenn man fachlich bei der Zeit eine, beim Spiegel drei, bei der FAZ nur den Technikteil (im Politikteil diesbezüglich oft eine Katastrophe) und die Welt (einen Totalausfall) höchstens ernst nehmen kann. Denn so entstehen in einem fundamentalen Teil unserer Volkswirtschaft und Demokratie Erzählungen und Ideologie, wo man ganz nüchterne Fakten bräuchte:
Die Topographie ergibt bei uns im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz kaum Lauf- oder Speicherwasser. Wer es gerne farblich hübsch aufbereitet mag, kann die Rohdaten von ENTSO-E gerne bei Energy-charts.info ansehen. Ja, das macht das ISE und damit für manche "im Lager der Falschen". Ändert aber nix daran, dass man sich da durch alle Rohdaten für die Länder Wocheh für Woche durchklicken kann. Wenn man denn bereit ist, seine Vorurteile zu revidieren. Da hab ich in diesem Strang doch immer wieder meine Zweifel...
Wir haben also nur vergleichsweise wenig Wasserkraft, Speicherwasser und Pumpspeicherwerke. Fakt.
Wind:
globalwindatlas.info
Rechts unten auf 150 m stellen (das ist die der heutigen Ingenieurwirklichkeit am nächsten kommende Nabenhöhe, mit Bodenreibung kennen wir Flieger, gerade auch IFR, uns ja ganz gut aus, oder?), gucken, ab wann sich eine sogenannte Schwachwindanlage regelmäßig rentiert (6,5 m/ s, rechnet's mal in Knoten um, was für ein Seitenwind das bei der Landung ist) und welche Farbe das ergibt, und einfach mal Bayern und Baden-Württemberg plus Sachsen angucken. Dass Sachsen nicht mehr macht, ist kriminell geradezu, aber Kretschmer guckt da eher auf Umfragen denn auf Fakten. Bayern und BaWü? Hat erhebliches Potential. Wäre Blödsinn gewesen, dort in den 80ern und 90ern anzufangen, aber technisch wie finanziell sind wir so weit. Schon längst. Aber wenn Narrative und Faktenarmut wichtiger sind... Schlechtestern Ort Europas ist jedenfalls nicht Bayern. Man gucke sich mal im Vergleich die Poebene an, DAS ist eine echt wirksame Windabschattung. Und ein Nebelloch. Kennen Flieger ja. Eigentiich.j
Globalsolaratlas.info
für die Sonnenerträge. Jedermann kann beim Betrachen schlicht gucken, was er unverschattet auf dem eigenen Dach, Firmenparkplatz, Lärmschutzwand der Bahn etc. ernten kann. Erstaunlich viel. Passt auch gut zur Lastkurve, die wir Tag für Tag haben.
Politik: Wäre so einfach, wenn man nach Einführung des EEG (ein Einspeisegesetz gab es ja vorher schon, gegen das sich die Versorger mit Händen und Füßen wehrten - sie wussten schon, warum, wer gibt schon gerne Gebietsmonopole ab...) einfach konsequent maßvoll und konstant ausgebaut hätte. Manche Nachbarländer haben es ein einzelnen Punkten besser gemacht (UK mit den Differenzverträgen statt reinen Ausschreibungen, Dänemark in fast allen Feldern...), aber das gilt immer noch als erfolgreichstes Einzelgesetz der Menschheit, wenn man es sich quantitativ anschaut. Verfassungen sind ein anderes Feld, aber dass ein Gesetz derartig um den Globus gelaufen ist, ist ohne Beispiel. Warum? Es knackt sinnvoll lokal je nach Alternativinvestitionen natürliche, und sinnvolle, Monopole.
Die Kostendegression bei den neuen (solar) bzw. neu-alten (Windkraft, aber nicht zum Mahlen oder Wasser anheben) Technologien ergibt eine ganz simple Grafik, hoch auf der Y-Achse, abfallend bis zu einer gewissen Parallele zur X-Achse aufgrund der Fixkosten eine Kurve, die jenseits aller Narrative zunächst eine Anschubsubvention ergibt, und irgendwann alle Konkurrenten wegfegt, auch wenn eine Pufferung immer nötig bleibt aufgrund der volatilen Erzeugerseite. Ist also eine reine Frage des Timings, zuerst mit Anschubinvestitionen zu arbeiten, bis man ein demokratisch gewünschtes Niveau an Autarkie und Preis hervorgerufen hat.
Und da kommen wir jetzt leider vom Kaufmännischen und der Ingenieurleistung sowie Naturwissenschaften zur ideologischen Ablenkung. Wer sich angucken will, was Merkel, Altmeier etc. wann verursacht haben, guckt sich den Ausbau bei Wind und Sonne im Energiemonitor der Zeit an. Unterste zwei Grafiken. Man sieht genau, wann der Gesetzgeber exakt wie stark versagt hat, eben diese Kostendegression in ein Marktmodell und zwei Zukunftsbranchen zu flankieren. Und wir diskutieren im Jahre 2023 ernsthaft über diese Frage? Echt? Tja, da liegt das Versagen unserer vierten Gewalt. Wer die Fakten in Farbe unterlegt in einer einzigen Grafik vor Augen hat, kann sich immer noch drüber streiten, ob wir 80, 90 oder 100% binnen 12, 22 oder 32 Jahren (meine Willkür, nur zur Verdeutlichung) bis wann am besten erreichen, aber der Rest ist schlicht extrem sinnvoll und extrem schlecht verstanden.
Und daher empfehle ich Ernst, statt auf die Primärenergie auf die Endenergie zu gucken - er will von A nach B fahren. Wenn das sein Ortsbus, der Taxifahrer, die ambulanten Pflegekraft auch für einen Bruchteil der Primärenergie mit Strom oder Überschusswasserstoff von "vor Ort" machen kann, ist das einfach nur sinnvoll. Michael Stock sollte sich einfach mal mit Markus S. die Grafiken in Ruhe angucken und feststellen, dass bei energy-charts.info auch die Preise enthalten sind, und die letzten paar Wochen zurückklicken. Immer dann, wenn wir keinen bzw. kaum Brennstoff brauchen, geht der Preis massiv runter. Macht einen unabhängiger von Journalistenschreddern in Saudi-Arabien, Kriegsfürsten in Moskau und Erdgaszufallsgewinnern wie Qatar. Muss ja nicht gleich auf 100% gehen, aber konstant die Richtung, die muss stimmen.
Michael Söchtig, Malte, Alex Patt und einige andere haben es verstanden und können es begründen. Andere käuen Schlagzeilen wieder und versuchen sich Argumentationen zusammenzubiegen, die haarsträubend sind. Denn gegen Habeck kann man wirklich sehr gute Argumente finden (handwerklich schlechte Gesetze ab und an, Blockade Biogas aus Ideologiegründen der Grüninnen, dabei könnte man den Ausbau auf Reststoffe weitestgehend beschränken, Bremsen des Maximalausbaus schwimmender PV sogar auf Baggerseen...). Aber wenn man ernsthaft die Topographie, Meteorologie und den Stand der Technik leugnet, muss man sich schon den einen oder anderen schärferen Anwurf meinerseits gefallen lassen.
Ach ja, Windanlagen sollen gerne dauerhaft ADS-B Signale aussenden, damit Rettungshubschrauber, Bundeswehrtiefflieger und auch wir sicherer sind. Gegen Kernkraftwerke war ich noch nie, wenn sie vernünftig gewartet und günstig sind - da kenne ich jetzt indes ein paar Insider beim Ersten, die mich über die Abschaltung von der Hälfte der ehemals 17 Kraftwerke glücklich machen. Bei den letzten Dreien ist die große Revision, wie auch immer die gleich hieß, drei Jahre verschoben worden. Würden wir in einen solchen A320 ohne C-Check noch einsteigen? Nur mal so exemplarisch, nach MEL fliegen? Na? Geht meistens gut und ist doch mE zu recht reguliert. Der Drops ist gelutscht, die gehen in knapp drei Wochen vom Netz, den notwendigen Kraftwerkspark haben wir übrigens. Nur falsch zusammengesetzt. Wir sind nicht von ausländischer Kernkraft abhängig, sie ist nur zu manchen Zeiten günstig. Aber das leugnen gernen mal Leute, die Lastkurven und das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage ignorieren. Die Auslegung ist immer N+1. Das ist bei Großkraftwerken übrigens deutlich riskanter als bei vielen Kleinanlagen, Stichwort KWK bei BHKW. Wäre für die Ukraine sehr, sehr sinnvoll gewesen. Dänemark machth das seit den 80ern. Unsere EVUs wollten es natürlich nicht, weil es ihre Gebietsmonopole mit existierenden Großkraftwerken angreift. Physikalisch ist der Zweck wohl selbsterklärend. Und der Gewinn bleibt dann halt bei den lokalen Stadtwerken...
Für den PPL muss man deutlich mehr lernen als für das Verständnis einer sinnvollen Energieversorgerstruktur. Wer sich die Ausbauszenarien angucken will, kann das mit simplen, hübschen Grafiken übrigens auch bei energy-charts.info - ruckartig geht da gar nix, das geht immer über gut zwei Jahrzehnte. Aber wer Ausschläge wie letzten Sommer und Frühjahr vermeiden will, baut sowas konstant über Jahrzehnte aus, ganz unabhängig, ob das Mittelmaß im Amt gerade Kohl, Schröder, Merkel oder Scholz heißt. Ist schon ziemlich peinlich, den Atomausstieg 2011 (nicht den ersten, den zweiten) den Grünen anzulasten, während Schwarzgelb damals auch die PV-Industrie killte, als sie gerade extrem interessant wurde. Ich hätte mich jedenfalls gefreut, wenn am Rande des ostdeutschen Braunkohlebeckens die Folgejobs massiven Zuwachs erfahren hätten, wie auch die Windkraft in Sachsen, und dafür die AgD aus allen Landesparlamenten geflogen wäre. Kein direkt linearer Zusammenhang, schon klar, aber mit echten Alternativen in gut bezahlten Industriejobs in einem strukturschwachen Gebiet würde das einem manch beknackte Debatte mit dem sächsischen MP sparen. Mindestens mal das.
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