Tja, wo fängt man an, wo hört man auf ?
Wenns um einen Kauf geht, da ist man limitiert auf Werksnummern in dem EASA Blatt SAS-095 der 18 T, die schon länger her in den Westen gemacht haben. Es gibt in der EASA Herren, Ex-LBA, die den Frisch-Import aus dem Osten boykottieren wollen. Die Liste ist nicht komplett, aber es würde Nerven kosten, ein weiteres Flugzeug dort einzutragen. Es kann vielleicht heute schon anders sein, aber unwahrscheinlich. Andere Typen in der SAS-Klasse sind moderne Yak 54, 55, Sukhois, quasi zertifizierte Ost-Flieger, die Yak 52 gehören nicht dazu, fliegen nur mit Permit und ausländischer Registrierung. Ich kann über den aktuellen rechtlichen Status der SAS Flieger wenig Kompetentes beitragen, unser Prüfer wär da besser. Es gab Ansätze Richtung Permit to Fly zu gehen, wär mir ein Rückschritt, nachdem das IHP heute doch recht liberal ist und wir damit sehr gut zurecht kommen, ohne Nachteile aus PtF zu bekommen. Ersatzteilversorgung ist oldtimermäßig, aus der Szene, wurden ja nur ca. 700 Stück gebaut. Man ist aber in allen Aspekten in der Szene sehr - ähhm - pragmatisch - Form 1 gibts halt nur bei Neuteilen.
Die 18 T hat ein Lärmzeugnis vom LBA mit pauschal 88 db, also keine Platzrunden am Sonntag Nachmittag. Wir haben eine Messung via OUV gemacht mit 84,7 db, hat man im LBA ignoriert - war uns dann auch wurscht, hätt bloß Nerven gekostet.
Seit die Broussard und die Stearman aus Eggenfelden weggezogen sind, ist die 18 T laut Fans der Flieger mit dem schönsten Ton am Platz. Der 10,1 l Neunzylinder mit 360 PS oder 400 PS dreht 2900 Umin, mehr als eine Cirrus. Aber dank Planetengetriebe macht das IKEA-Holzbrett dabei nur 1900 Umin, dagegen klingt eine Cirrus beim Motortest echt ätzend bei nur 2500 Umin. Der (nicht vorhandene) Auspufftopf ist beim Flugzeug nicht entscheidened, sondern die Drehzahl des Propellers.
Der Sternmotor ist sehr stabil, einziges Augenmerk ist auf Vermeidung von hydraulic shock für die Pleuel zu richten: Die unteren Zylinder sammeln Öl im Brennraum an, das vor dem Start abgelassen werden muß. Es gibt paar Vorrichtungen, das Problem zu minimieren. Ein unbemerkt krummes Pleuel kann noch viele Stunden laufen - bis es einen finalen Big Bang gibt.
Ein Interessent sollte halt ähnlich gestrickt sein wie Oldtimer-Liebhaber, ölige Finger nicht allergieauslösend, und dafür ist der Spielwert bei den Yaks viel höher als bei Allerweltsfliechern - Hobby halt, was Anderes sind ehrlicherweise so ziemlich alle GA-Flieger auch nicht.
In der SAS 095 stehen die Wartungspläne drin, sind aber keine ADs, nur uralte SBs. Ich denke, das ist dann rechtlich kaum bindend und überhaupt macht man sich ein passendes IHP zusammen. Viele Sachen stammen halt aus der UDSSR und den damaligen Verhältnissen, bei privatem Betrieb sollte das Meiste on condition laufen. Motor-"Überholung" war mal nach 750 Stunden, dann je 500 Stunden, halten real das Mehrfache. Lifetime der Zelle stehen dank EASA 3500 Stunden drin, waren vom Hersteller in Smolensk mal 7000 Stunden - lächerlich, wenn man uralte Cessnas oder Piper vergleicht und eine Yak mal aus der Nähe und im Detail angeschaut hat. Die Bauqualität ist dank damaligem Kommunismus und für staatliche Anwendungen in der Ausbildung sehr gut, gibts aus dem Westen nicht, weil zu teuer. Stil- oder Designerwägungen waren kein Thema, aber in unseren Augen sind diese Yaks halt Charakterstücke und sind in der Tat nicht zu übersehen.
Der Flieger hat leer min. 1250 kg, MTOW 1650kg , also zum Rumschieben schon ein Zweimanngerät. Aber im Flug mit drei Fingern feinfühlig zu steuern. Start und Landung immer mit Trimmung auf neutral, im Gegensatz zu 172, die in unserer Erinnerung wie LKW zu fliegen war, trotz einer halben Tonne weniger Gewicht. Kleine Gesschichte dazu: Nach genau einer einzigen Charter-Stunde bei Häusls nach PPL je für uns beide auf 172 war klar, daß das nicht praktikabel war und auch nicht inspirierend. Also Yak gekauft in GB per Internet. Die wurde nach Stadtlohn angeliefert. Erst im nächsten Jahr nach sehr langem Winter zu Pfingsten gings mit Laptop mit Pocketfms und Headsets im Airliner nach Münster. Geplant waren etliche Handvoll Platzrunden dort, nachdem klar war, daß die Russen von erster Stunde an mit der 18 T Pilotenausbildung gemacht haben und die Flugeigenschaften ohne jede Kritik waren. Soviel haben wir uns schon zugetraut nach Häusls, auch wenn wir schon deutlich in den 50ern waren. Dort angekommen, hat man uns aber mit leichter Panik schnell noch einen ehemaligen Major der sowietischen Luftstreitkräfte organisiert, der mit Helga paar Tage Airwork gemacht hat - ich bin nach erster schlafloser Nacht dank Gesamtsituation fluguntauglich ausgestiegen. Kurzum, alles gutgegangen nach 3,5 Stunden Flug von Stadtlohn nach Eggenfelden ohne Tanken.
Sinnvolle Reisegeschwindigkeit ist 220-230 kmh, dabei ca. 45-50 Liter Autosprit, Avgas weniger. Es sind nur 180 Liter Tanks verbaut, mehr gäbs um viel Geld, auch im Gepäckabteil mit Platzverlust dort. Es war ja kein Flugzeug für Privatanwendungen, sondern für staatliche Flugausbildung so ziemlich aller Aeroflot-Piloten, auch heut noch und für PPL - ab erster Stunde: Zur Einschätzung:
360 PS Motor mit Druckluftanlasser, Summerzündspule zum Starten, Verstellpropeller . Lenkbremsen, Einziehfahrwerk, Landeklappe 0 oder 50 Grad, geht alles pneumatisch mit 50 bar Systemdruck aus Stufenkolbenkompressor an Bord. Kein Leanen , dafür Barometerdose am schwimmerlosen Druckvergaser.- natürlich kunstflugtauglich. Und das alles ab der ersten Flugstunde, nix mit C 150 Minimalfliegerchen !
Noch´n Aspekt,der Sternmotor ist auf Ölverbrauch ausgelegt, kein Papierfilter vorhanden, nur paar Siebe, ein knapper Liter pro Stunde ist OK, gewechselt wird - eher selten, macht der Motor im Betrieb. Der Öltank ist als Absetztank gedacht für unlegiertes 100er Öl, da findet man unten verlorene Schrauben, Scheiben, kaputte Zahnradzähne - oder so. Man kauft halt 200 Liter-Fässer, da spielt 4 € mehr pro Stunde eh keine Rolle, Hobby halt, pfff .
OK, ich kann da nicht sooo sehr ins Detail gehen,es lesen vielleicht paar Leute mit , die man nicht überfordern sollte. Dazu fehlt denen vermutlich die technische Kompetenz, aber zum Schwierigkeiten machen, reichts allemal. Man kann uns gerne über 080924618 ab mittags bis xx:xx erreichen oder per vicmolnar@aol.com. Wir sind aber danach für Spätschäden nicht verantwortlich zu machen !
Vic
https://www.easa.europa.eu/document-library/specific-airworthiness-specifications/easasasa095
paar links zu Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=7xDA3h4KXJs
https://www.youtube.com/watch?v=A2xPXvJKY9E