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30. April 2019: Von Viktor Molnar an Andreas Ni Bewertung: +8.00 [8]

Was meinst denn mit "zu russisch" ? Die roten Sterne sind zeitlich korrekt und die aus England stammende Warbird-Lackierung wollte Helga UNBEDINGT haben. Nach einigem Bedenken finde ich aber Sowas auch cooler als die unsäglich einfallslosen weißen Fliegerchen mit paar farbigen Streifen. Hätten wir eine Segelyacht, müßte die einen Holzrumpf haben - und vielleicht weiß-blau karierte Segel.

Wegen Schläuchen, zum Glück haben die Russen und auch Tschechen und Polen weiterhin das metrische System beibehalten. Die Schlauchanschlüsse sind nicht billig verpresst, sondern komplett geschraubt. Das ließe sich mit Meterware Schlauch perfekt in der Werkstatt erneuern - wäre da nicht was mit Form 1 und datierten Bandagen. Im Falle Yak gibts Schlauchsätze,über 30 Stück, im Tausch aus Litauen um ca. € 900.- . Tausch, weil die Anschlußstücke "aufgearbeitet " werden, um als Reparatur zu gelten, die Form 1 macht dann Termikas. Dank metrisch hat man seinen gewohnten Werkzeugsatz für ALLE Stellen an diesen Fluzeugen. Ich denke mal, daß Diamond, Pilatus, Saab, Zlin, Piaggio, ebenso das metrische System beibehalten haben. Allerdings haben die metrischen Schlauchanschlüsse extra feines Gewinde, passt nicht mit Industriehydraulikteilen. Ich wäre ganzjährig stinksauer, wäre ich gezwungen, innerhalb des steinzeitlichen Zollsystems arbeiten und bleiben zu müssen. Wir haben britische Oldtimer im Straßenverkehr, die gnadenlos gehelicoiled werden auf metrisch, soweit es technisch angezeigt ist. Null Bock, lange Tabellen zu wälzen, um detektivisch rauszubekommen, welche der x-erlei Gewindenormen wohl am Ehesten zutreffen könnten - sehr belustigend, Diskussionen in solchen Foren zu verfolgen.

Hätten wir eine Aero (Siebel) wie oben oder eine Let Morava, auch ein Charakterstück, wären die Schläuche kein großes Thema. Termikas wäre da bestimmt genauso hilfreich. Mein Eindruck ist, diese Ostprodukte sind im Detail wesentlich besser konstruiert als die US-Konsumprodukte und lange Gebrauchsdauer oder Standzeiten dürften sich nicht sehr auswirken in hohen Reparaturkosten. In der Realität wird man solche Flieger kaum angeboten bekommen, könnte man genausogut auch nach Me 108 Taifun Typen suchen. Im Durchschnitt haben diese Ost-Flugzeuge wohl weniger Stunden drauf wie gleich alte im Westen. Es war ja kaum Privatfliegerei möglich und speziell die 18 T nur für Schulung. Unsere hat bei Bj. 1981 knapp 900 Stunden der Zelle , aber paar Tausend Landungen. Das Fahrwerk ist aber flugzeugträgertauglich. Die Yak steht seit 13 Jahren regelmäßig ein halbes Jahr über den Winter im Hangar, keine Notwendigkeit, bei jedem Sch***wetter fliegen zu müssen,weil Panik aufkäme, die Zylinder würden verrosten oder die Nockenwelle schrottet sich demnächst. Stattdessen ist ein Blick in die Pneumatikzylinder alle 4-5 Jahre kein Fehler, Druckluft erzeugt immer Kondenswasser, da muß man sich Gedanken machen, wie man Teile darin rostschützen kann, mit pappigem Fett , teils Kettenfett. Heute passt man sich halt das IHP an, sodaß wir alle Schläuche on condition haben außer die für Benzin. Bei Autosprit würden wir alle 5 Jahre wechseln, übliche Dichtstoffe wie NBR quellen mit Autosprit oder bekommen Risse mit der Zeit. Na ja, es findet sich immer was, um sich mit dem Flieger zu beschäftigen und wenns blöd läuft, fliegen wir auch mal ein bißchen.

Vic




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1. Mai 2019: Von Hubert Eckl an Viktor Molnar Bewertung: +1.00 [1]

Solche Aufsätze machen das Forum aus! Danke Victor!

1. Mai 2019: Von Bastian Midasch an Viktor Molnar

Ja sehr aufschlussreich. Danke!

1. Mai 2019: Von Karel A.J. ADAMS an Viktor Molnar

Auch ich danke herzlich.

1. Mai 2019: Von Andreas Ni an Viktor Molnar Bewertung: +1.00 [1]

Mit "zu russisch" ist es meine Erwartungshaltung hinsichtlich Pass-Ungenauigkeiten, schlechten Materialien etc. - was Du bereits ja klar widerlegst. Es mag aber auch sein, dass ich einfach zu sehr in "Amerikanische Flugzeuge" reingewachsen bin: jeseits des eisernen Vorhanges gab es für mich lediglich die Verwandtschaft, die immer nur nach Autoradios, Bananen, Coladosen und Pornoheftchen gierte, die ich immer rüberschmuggeln musste. Erste Kontakte mit zB jenen Yak 18 waren in Lakeland Sun N Fun Anfang der 90er, als die Ersten im Westen auftauchten und man für relativ kleines Geld einfach so ein nagelneues Flugzeug kaufen konnte: ich schlich immer mal um diese Teile rum, aber war mir sicher, dass ich damit scheitern würde, wenn es um Ersatzteile geht oder auch nur um kompetenten Support bei Wartung und Instandhaltung....

Dazu kam ein nagelneuer russischer Jeep, den ich unmittelbar nach der Wende kaufte: manchmal verhakelte sich der Rückwärtsgang und auf russisches Anraten hatte ich immer einen Fäustel dabei, mit dem man leicht an das untere Ende des Schaltknüppels klöppeln musste, bis der wieder aus ging. Währenddessen hupte es oft rund um mich..... und genau so stellte ich mir das mit den russischen Flugzeugen vor.

Das mit den amerikanischen Schrauben ist tatsächlich so ne Sache - neben meinem Regal mit Schräubchen steht so eine Schablone mit der man die identifizieren kann - hilft aber auch nur bei Standard-Schrauben, vieles muss man einfach wissen. Rein von der Logik ist unser metrisches System natürlich sinnvoller - ohne Frage (dennoch würde ich nie nie niemals einen TR4 oder E-Type mit mm-helicoils quälen ... denk' doch nur mal an Menschen, die da später mal dran schrauben müssen)....

Nachtrag: wenn ich Deinen Beitrag so lese, mag ich den Russen (zumindest jenen die Flugzeuge bauten) womöglich Unrecht getan haben ...


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