Es kommen mehrere Aspekte zusammen. Wenn man das in Bodennähe macht, dann tendieren viele dazu die Leistung sehr schnell zu setzen, weil man nicht mehr viel Höhe hat und auf der einen Engine viel Leistung braucht um zu steigen. Ein rein psychologischer Aspekt. Durch das schnelle Gasvorschieben nimmt man dem Lehrer/Prüfer die Zeit zu reagieren.
Durch das einseitige Gasgeben schiebt der Flieger zwar zuerst, aber wenn man vergisst die Tendenz sofort mit dem Seiteruder zu korrigieren, dann geht er auch schnell in eine Querlage über. Die natürliche Reaktion ist erstmal Querruder entgegengesetzt. Dessen Wirkung ist aber bei niedriger Fahrt und dem Giermoment nicht sehr hoch und es kann unterschiedliche lange dauern, bis der fliegende Pilot den Fehler erkennt. Während der Aktion verliert der Flieger immer mehr Höhe, da in dieser Konfiguration kaum Steigen möglich ist. Der Boden kommt näher und es ist noch weniger Zeit einzugreifen und die Situation zu retten.
Gerade wenn man nah an die VMCA kommt, dann hat man nur noch die Möglichkeit das Gas rauszuziehen, um die Rolltendenz zu beenden, muss dann aber Nachdrücken um Fahrt aufzuholen. In Bodennähe ungünstig.
Im Ernstfall würde man auch nicht bis kurz über den Boden fliegen und dann noch Durchstarten. Selbst wenn ein Blödmann kurz vor dem Aufsetzen aufrollt, dann landet man eben darüber hinweg. OEI ist ein Notfall.
In allen Schulen, die ich kenne, ist ein Single-Engine Go-Around unter 500ft AGL nicht erlaubt. Zum Beispiel hier: https://www.pilotundflugzeug.de/servlet/protect/Office.class?downloadStoreItemAttachment&accountId=airdocs_max&itemId=1401-8068&attId=asia_011456
Siehe Flight #3
Wenn ein Lehrer oder Prüfer das Manöver in niedrigerer Höhe fliegen will, sollte man sich als Pilot weigern! Der Trainingseffekt ist in 500ft genauso hoch und die Gefahr in niedrigerer Höhe steht in keinem Verhältnis. Die Übung hat schon einige Menschenleben gekostet, die in Münster waren lange nicht die Ersten.