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Unfälle und Zwischenfälle | Relevante lokale Wetterphänomene für die GA in Europa  
9. Mai 2018: Von Peter Aster 

Also wenn ich mir den Unfall-Thread zur Canard in LOWI anschaue und dann den Thread über die Umkehrkurve und die dortigen Post zur Notwendigkeit einer Alpeneinweisung ("Ich fliege nur bei CAVOK / OSKAR deswegen brauche ich keine Alpeneinweisung bzw. mach die im Heimstudium") dann kann ich mich nur wundern.

Andererseits frage ich mich doch, wieviele lokale Wetterphänomene ich in Europa NICHT kenne. Oft reicht ja, dass man ein Stichwort hat, nachdem man googlen kann.

Ich würde daher gern hier eine Liste starten (ich füge hilfreiche Antworten immer hier oben stichwortartig an) an welchen Plätzen / Gebieten in Europa besondere lokale Wetterphänomene oder Besonderheiten herrschen die für die GA gefährlich werden können und sich nicht aus dem POH erschliessen (also Pistenlänge, Density Altitude udgl.) ich beginne also mal mit dem mir Bekannten

PS: Es wäre gut zu wissen, ob der Poster selbst Flug-Erfahrung mit dem Phänomen hat (also vielleicht auch GA spezifische Hinweise), oder im Falle des Falles auch mal auf eine diesbezüglich Frage antworten kann. Aus diesem Grund ergänze ich auch meinen Eingangspost zum Thema Föhn (gerne ergänzen und anmerken, ich korrigiere dann immer wieder):

LOWI / Wipptal / Brenner - Föhn

FÖHN: böiger und in Orkanstärke auftretender Südwind. Führt in LOWI zu böigen Seitenwind und Windshears. Bei Abflug eigenes FÖHN-Departure in Richtung Nordkette (AIP) vorgeschrieben. Erkennbar am METAR durch Südwind mit Böen, teilweise auch bis 50Kts. Vorboten sind mit noch stärkeren Wind an den Wetterstationen am Patscherkofel und Sattelbergalm und für die tieferen Lagen auch an talnahen Wetterstationen oft bereits ein bis drei Stunden vorher erkennbar. Der Föhn bricht häufig während der Nachtstunden in den Tallagen zusammen und startet in den Tallagen meist erst nach 09:00 UTC. Bis dahin ist meist eine ausgeprägte Westströmung vorhanden, kurz vor dem Durchbrechen auch ein Tailwind in beiden Pistenrichtungen. Bei extrem starken Föhnlagen kann es aber auch zu durchgehenden Föhnstürmen kommen, die nicht abschwächen. Bei Föhn herrscht in LOWI immer CAVOK, die Brennerroute ist kann (vor allem im Anfangsstadium) noch OSKAR sein. Mit dem Föhn einher geht meist die Föhnmauer im Bereich um den Brenner, die zu hoch stauenden und turbulenten Wolkenfeldern (FL160 und höher) führt. Die Talmitte im Bereich des Wipptalausganges zum Inntal hin ist auf jeden Fall zu vermeiden, selbst Airliner halten sich daran.

9. Mai 2018: Von Christoph Sandstede an Peter Aster

Inseln/küstennah - Seenebel

9. Mai 2018: Von Peter Aster an Christoph Sandstede

Super mit Link, gibt es auch etwas Flugzeug-spezifischeres ?

9. Mai 2018: Von Tee Jay an Peter Aster

Der DWD hat eine sehr gute Übersicht für D erstellt, etwas besseres dürfte es kaum geben:

https://ul-fluglehrer.de/downloads/regionale_flugklimatologie.pdf

Naja wer in den Mittelgebirgen fliegt, sollte die vom Föhn bekannten Wetterphänomen kennen, sind diese "in klein" auch hier zu beobachten. Zumindest hier im nördlichen Sauerland wo die Grenze zur flachen Soester Börde und dem Münsterland deutlich ist. Grundlegende Überlegungen, wie man zum Beispiel von einem tief im Tal liegenden Flugplatz startet, auf welcher Talseite man sich bei welchem Wind bewegt etc. gibt es auch hier so wie im Hochgebirge. Wir haben vielleicht etwas weniger "Teebeutel" hier herum fliegen und unsere Berge sind eher "Hübbel" im direkten Vergleich ;-) Ich nenne meinen Heimatplatz (Oeventrop Ruhrwiesen) aber liebevoll "Klein Mauterndorf" weil dieser ähnlich wie LOSM im Gegenanflug gar nicht und eigentlich erst im späten Queranflug einsehbar ist.

11. Mai 2018: Von Florian R. an Peter Aster Bewertung: +1.00 [1]

Joran: Ein Fallwind (wie der Föhn in den Alpen) bei Wind aus Norden im schweizerischen Jura. Am Südfuss des Jura, also teilweise Grenchen, vorallem aber Neuchâtel, Yverdon etc. sind dann starken Turbulenzen ausgesetzt.

Ich flog mal bei Joran von Grenchen nach Neuchâtel, weil ich im Wetterbriefing "Am Jurasüdfuss teilweise Joran." nicht einordnen konnte. Im Cruise entlang dem südlichen Jura spürte ich stetigen Abwind und im Final auf Neuchâtel wurde mir von der Turbulenz schlecht. Bin dann natürlich durchgestartet und flog zurück nach Grenchen. Das hat mich in meinen ersten PPL-Jahren gelehrt immer jedes Wort des Wetterbriefings zu googeln, das ich allenfalls nicht verstehe.

11. Mai 2018: Von Lutz D. an Florian R. Bewertung: +1.00 [1]

In EBSP eine lokale Süd(seiten)windneigung mit teils kräftigen Rotoren als Leewelle des südlich der Bahn sich erstreckenden Höhenzuges.

11. Mai 2018: Von Sven Walter an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Nicht gravierend aber so zur Sensibilisierung: Jörg Kachelmann prägte mal den Begriff des "Möhlin-Jet" (Ortschaft südöstlich von EDTR und Frick-Schupfart), wo die Topographie bei Südwestwind die Grenzschicht in eine Art offenen Windtunnel umlenkt, so dass an den Plätzen die Windrichtung quasi 150° gegen die vorherrschende Windrichtung strömt. Ist bestimmt in manchen Alpentälern oder größeren Gebirgen deutlich krasser.

Hat sogar mittlerweile einen Wiki-Eintrag:

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6hlin-Jet


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