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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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3. April 2017: Von Markus Doerr an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +2.00 [2]

@Alexis: London kann man icht mit dem Rest vergleichen. Wenn du auf dem Land wohnst ist es anders. Es ist nicht so, dass jetzt alle gegen Ausländer sind, aber die (wenigen) dürfen sich frei entfalten. Extrem ist mainstreamtauglich.

Ansonsten war kaum was. Ich hatte 2005 mal Nachbarn, die nicht so gerne Deutsche haben wollten. Seit 2008 lebe ich dort und war immer willkommen. In den letzten paar Monaten, bin ich unzählige Male gefragt worden, wann ich denn wieder 'heim' gehe. Am Flughafen von Personal angepöbelt worden (die waren nicht betrunken), auf der Straße beschimpft worden, ... Polnischenstämmigen Leuten wurden die Hauswände und Türen beschmiert, das war 2 Straßen weiter. Ganz komisch ist, dass Migranten aus dem Commonwealth, die in den 70er eingewandert sind, viel gegen die Osteuropäer schimpfen. Hab ich erlebt im Postoffice, das einem Inder gehört, der 1972 nach UK gekommen ist und sich voll ausgelassen hat.

@all: Nicht umsonst spricht man von einem Empire 2.0. Im Moment sind die Massen entzückt von dem Pre-Brexit Aufschwung. Man will wieder wer sein. Britannia rules the world, auch wenn der Zug abgefahren ist. Man glaubt der Propaganda. Nachdem jahrzehntelang die EU verteufelt wurde, rächt sich das.

Jetzt droht man sogar Spanien mit dem Krieg um Gibraltar (zumindest in den Medien)

Wahrscheinlich ist, dass die Britten wie immer den super deal bekommen und alles so weitergeht, nur bezahlen tun sie nicht mehr. Alle Vorteile und keine Nachteile.

> Wahrscheinlich ist, dass die Britten wie immer den super deal bekommen und alles so weitergeht, nur bezahlen tun sie nicht mehr. Alle Vorteile und keine Nachteile.

Zugegebenerweise wird es off-topic - aber hier ja (fast) immer auf so angenehm hohem Niveau.

Im Moment läuft die Debatte um den Brexit eher so, dass mein Gerechtigkeitsempfinden für die Briten spricht: Eine "Austrittsrechnung" von 60 Mrd? Man muss ja nicht den Vergleich zum Luftsportverein ziehen, wo ich beim Austritt auch nicht die Rechnung für offene Flugzeugraten und das Geschäftsführergehalt bezahle. Man kann einfach fragen: Werden denn für die Beitrittskandidaten der EU die bis dato eingegangenen Verpflichtungen herausgerechnet? Mussten beim Beitritt der Briten die Alt-Mitglieder die angelaufenen Zukunftslasten alleine finanzieren? Nur dann wäre auch eine "Austrittsrechnung" logisch.

WTF hat Gibraltar mit der Frage der EU-Mitgliedschaft zu tun?

Ich weiß nicht, ob ich alleine so abwegig denke; aber in den Medien finde ich solche m.E. naheliegenden Überlegungen nicht.

3. April 2017: Von Wolff E. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

"we won the war"? Etwas überheblich, es waren die Alliierten und nicht England, die zum Glück ein Nazi groß Europa verhindert hatten. Die viktorianischen Zeiten von England liegen auch schon über 100 Jahre zurück, es waren meines Wissens auch die alten Engländer, die für den brexit stimmten und weniger die Jungen. Und England wurde nicht zur Weltmacht ohne Gewalt. Das soll jetzt kein Lob auf Hitler sein ( es war falsch und grausam, was er tat), aber ich werde das Gefühl nicht los, das manche Engländer ihre rosa rote Brille abnehmen sollten.

3. April 2017: Von  an Wolff E.

ein wahres wort...und vor allen dingen: wie war es denn mit den eu-beiträgen,

die alt-bk schmidt von der thatcher übernommen hatte? war das so oder nicht -

ist schon zu lang her - irgendwann in den 70igern....kann ich mich auch noch

an einen eisenbahnergewerkschaftsstreit mit der regierung in england wegen

arbeitslos gewordener heizer erhinnern, als die e-lok großflächig eingeführt wurde...

die haben durchgesetzt, daß auf jeder e-lok ein heizer mitfährt....sachen gibts/gabs...

mfg

ingo fuhrmeister

3. April 2017: Von Lutz D. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +8.00 [8]

Hallo Georg,

nur eine kleine Exkursion zum Budgetrecht der EU, das nicht ganz so einfach in einem Beitrag hier im Forum darzustellen ist. Grundsätzlich verabschiedet die Europäische Union (im Konsens der Mitgliedsstaaten, der Kommission und des Europäischen Parlaments) jährlich eigentlich zwei Haushalte. Einen bezüglich Zahlungsermächtigungen und einen anderen bezüglich Verpflichtungsermächtigungen. Der Haushalt bezüglich Verpflichtungsermächtigungen wurde von den Mitgliedsstaaten nie besonders ernst genommen, tatsächlich gibt es zwischen Parlament und Rat immer eine Art Kuhhandel, der Rat gibt dem Parlament seine Spielwiesen im Haushalt der Verpflichtungsermächtigungen, das Parlament nimmt dafür Kürzungen bei den Zahlungsermächtigungen hin.

Verpflichtungsermächtigungen sind im Grunde das Recht, bindende Verträge einzugehen und sich zu Zahlungen (die in der Zukunft liegen) zu verpflichten. Hier haben insbesondere die Mitgliedstaaten in den letzten zehn Jahren ohne Pardon Kohle rausgehauen und die Europäische Kommission wurde ermächtigt, für sehr hohe Summen Verpflichtungen einzugehen.

Hinterherhinken seit Jahren hingegen die Zahlungsermächtigungen. Das ist das Geld, das die Mitgliedsstaaten tatsächlich am Jahresende überweisen müssen. Das also wirklich weh tut. Verpflichtungsermächtigungen sind nur eine Art Versprechen an die Zukunft.

Die 60 Mrd. Euro sind nur der Anteil der Briten an denen unter ihrer Mitgliedschaft eingegangenen Verpflichtungsermächtigungen. Sie mussten bei ihrem Beitritt auch nicht für Verpflichtungen zahlen, die die Mitgliedsstaaten der Union vor dem Beitritt der Briten eingegangen waren.

D.h. es ist schon ein bisschen vergleichbar mit dem Austritt aus dem Luftsportverein, wenn Du an der Theke noch einen riesigen Deckel offen hattest.

Durch das Fortschreiben in die Zukunft merken die einzelnen Staaten die eingegangen Verpflichtungen nicht so sehr, das Delta wird zwar in jedem Jahr etwas größer, aber das ist im Prinzip ein sorgloses Leben auf Pump.

Ich war ja ein paar Mal direkt in die Verhandlungen zwischen Rat und Parlament involviert und habe teilweise live mitbekommen, wie tatsächlich die mitgliedsstaatlichen Vertreter in den Verhandlungsrunden (die bei Bier (!) und Schnittchen bis tief in die Nacht gehen können) auf Botschafter oder Ministerebene völlig ahnungslos hinsichtlich des Umstandes waren, dass Verpflichtungserklärungen eines schönen Tages durch Zahlungsermächtigungen gedeckt werden müssen. Dieser Tag ist für die Briten nun auf einmal da.

Ansonsten: Bin gerade ein bisschen in den Cotswolds unterwegs, zufällig gestern Abend in eine Art Lobpreißgottesdienst gestolpert beim Versuch eine Kirche anzuschauen und dann mit der Gemeinde beim Imbiss hängen geblieben - ich habe schon den Eindruck, dass die Idioten wie immer sehr laut und sehr wenige sind. Der breite Teil der Bevölkerung setzt eigentlich irgendwie auf Ausgleich. Es ist ja auch nicht so, dass jeder, der für den Brexit ist, gleich ein Idiot oder ein ewig gestriger wäre. Einige Menschen haben da durchaus rational begündbare Vorstellungen. Bin ja noch ein paar Tage hier, aber echte Ablehnung oder auch nur Skepsis habe ich jetzt hier außerhalb der Großsstadt noch nicht erfahren. Bin auch noch einen Tag in Birmingham, vielleicht ist das da anders.

3. April 2017: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Herzlichen Dank für diese fundierte und ausführliche Erläuterung, über die ich bei meinem 0815-Medien-Konsum (Spiegel, Welt, Handelsblatt, jeweils online) nicht gestoßen bin (und die vermutlich auch den jeweiligen Journalisten nicht bekannt ist, oder sie finden das viel zu kompliziert für den dummen Leser).

Viel Spaß weiterhin in UK!

P.S: In einem Artikel las ich aber explizit von den Pensionen britischer EU-Beamter. Geht so etwas auch auf den Deckel von Verpflichtungsermächtigungen?

3. April 2017: Von Lutz D. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu

Moin Georg,

im Prinzip ja, ist aber wirklich finanziell unerheblich.

15. Mai 2017: Von Markus Doerr an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]

Der Telegraph ist mehr eine pro-Brexit Zeitung, aber mehr als 2 Drittel sind dafür. So fühlt sich das hier auch an.

https://www.telegraph.co.uk/news/2017/05/15/two-thirds-voters-now-support-brexit/

Nachdem Labour auch eine Pro-Brexit Partei geworden ist, ist nicht mehr viel dem entgegenzusetzen.

Nachbarn (Polen) gehen. Sie war Krankenschwester er Klempner. So zueht die Arbeiter-Karavane weiter.

23. März 2019: Von T. Magin an Markus Doerr

Jetzt wird's spannend, da moechte ich die Frage noch mal nach oben bringen. Fuer mich dreht sich's in erster Linie darum, ob ich mit meiner EASA-Lizenz noch G-Reg (ohne validation) fliegen darf.

Bei "No Deal": da wohl nicht, siehe auch https://info.caa.co.uk/eu-exit/private-pilots/ Dem ersten Absatz nach zu urteilen gelten die Aussagen nur "If no deal is agreed between the EU and the UK"

Bei "Deal": ja was ist dann? Kennt jemand den beruehmten Vertrag, der da immer wieder verhandelt und abgelehnt wird? Sagen wir der Vertrag kaeme durch. Was bedeutet das fuer die GA? Darf ich dann G-Reg mit EASA-Rating fliegen? Und wenn ja, wo steht's geschrieben?

23. März 2019: Von Lutz D. an T. Magin Bewertung: +1.00 [1]

Moin,

die Frage ist nicht soooo leicht zu beantworten, aber zunächst einmal wäre gemäß des ‚Deals‘ (https://www.consilium.europa.eu/media/37095/draft_withdrawal_agreement_incl_art132.pdf) Artikel 126 einschlägig - die Übergangszeit bis Ende 2020. D.h. bis dahin hättest Du erstmal Ruhe.

Das danach wäre dann von weiteren Verhandlungen abhängig. Die grundsätzlichen Auswirkungen findest Du hier:

https://ec.europa.eu/info/sites/info/files/file_import/aviation_safety_en.pdf

Ich denke, man muss die Links mal ohne das https einsetzen bzw googlen, irgendwo ist da ein Bug.


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