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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Mögliche Ziele für eine erste Auslandstour
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24. Februar 2016: Von Roland Schmidt an Tee Jay

Also Comco rüstet bestehende C42b durchaus auf die eine C42 LSA um... für ein Groß der UL Flieger also durchaus kein Problem...

Es mag Muster geben. Auf 540 kg ist auch nicht so ein großer Sprung wie auf 600 kg, außerdem ist ja auch die Frage, was es kostet und ob sich das dann lohnt, wenn die Hersteller das höhere Gewicht serienmäßig anbieten würden. Technisch MÖGLICH ist vieles. Die CT gibt's z. B. auch jetzt schon mit 600 kg MTOM, Flight Design hat aber leider gerade Insolvenz angemeldet.

24. Februar 2016: Von Tee Jay an Roland Schmidt
... tja das Risiko eines wegfallenden/ unklaren Status eines Herstellers oder Musterbetreuers... das war und ist nix Neues... das jetzt als Argument vorzuschieben empfinde ich irgendwie in dieser Diskussion als unlauter. Andere Baustelle...

Fakt: Es kommt Bewegung auf... und es gibt immer solche, die dieses als Gefahr sehen und solche, die es als Chance begreifen... ich bin ein Freund von einfachen Lösungen. Und der Zahlenwirrwarr (der eigentliche Grund da für Jo Konrad vorzupreschen) aus einer anderen Zeit ist ganz bestimmt mit vielen anderen Dingen verbesserungswürdig. Mal sehen wohin die Reise am Ende hingeht.
24. Februar 2016: Von Roland Schmidt an Tee Jay

... tja das Risiko eines wegfallenden/ unklaren Status eines Herstellers oder Musterbetreuers... das war und ist nix Neues... das jetzt als Argument vorzuschieben empfinde ich irgendwie in dieser Diskussion als unlauter. Andere Baustelle...

FD hatte ich nur eingeworfen, weil es ein Marktführer ist und 600 kg bereits anbietet. Dass sie pleite sind, hat mit der Sache nix zu tun, genauso wenig, wie das ganze Thema mit einer Auslandstour zu tun hat ;-)

24. Februar 2016: Von Tee Jay an Roland Schmidt
Richtig! (auch wenn ich jetzt auf die Begrifflichkeit "Marktführer" liebend gerne eingehen würde) ;-) - aber ich wünsche jetzt einfach nur einen schönen Tag - schon wieder viel zu viel Zeit im Forum verbraten...
24. Februar 2016: Von Malte Höltken an Andreas Ni
Aber doch ein Mickey Transgender, oder?!

Nein. Aber daran sind die "Sachmagazine" schuld, die UL und LSA in eine Kategorie packen. Dabei sind LSA durchaus zugelassene Flugzeuge, deren Zulassung von der EASA ziemlich genau geprüft werden.

das wäre doch sehr sinnvoll oder ?

Es gibt schon eine 600kg-Klasse. Nennt sich LSA.
24. Februar 2016: Von Lutz D. an Malte Höltken Bewertung: +2.00 [2]

Der Punkt ist ja der:

Wollen wir eine Klasse von Flugzeugen (nicht im rechtlichen Sinne Flugzeuge, sondern im fliegerischen Sinne), die mehr oder weniger frei sind von Zertifizierungsansprüchen an ihre Komponenten.

Ich will das. Ich glaube daran, dass es diesen Freiheitsgrad geben sollte und ich glaube sogar daran, dass die Zulassungsschraube mit der LTF-UL eigentlich schon ein bisschen zu weit reingedreht wurde. Um mal ein Beispiel zu geben: Für mein UL gibt es ein halbes Dutzend guter, sinnvoller Rettungsgeräte am Markt. Einbauen darf ich aber nur drei, die, die im Kennblatt stehen und für die der Musterbetreuer eine Einbauanleitung geschrieben hat. Das halte ich bei einem Flugzeug von<500kg für Quatsch. Ja, es gibt eine Selbstgefährdung, wenn man da anfängt selbst zu schrauben, aber keine hohe Fremdgefährdung.

Ich wäre sogar dafür, dass es eine Klasse gibt, die ganz ohne Bauvorschriften auskommt (mit Ausnahme derer, die zur Teilnahme am Luftverkehr mit anderen notwendig sind, also bspw. Funkgerätpflicht, Positionslichter etc.). Diese Klasse könnte für mich auch völlig ohne Pilotenschein auskommen.

Diese Klasse müsste dann aber tatsächlich engen Gewichtsgrenzen unterliegen. Die sukzessive Erhöhung der UL-Abfluggewichte wird in eine andere Richtung führen. Sie wird zu einer weiteren Professionalisierung des UL-Baus führen, weg von den Tollkühnen Männern in ihren Fliegenden Kisten und hin zu Hochleistungsmaschinen.

Und das ist dann der Punkt, an dem Malte uneingeschränkt Recht hat - eine solche Klasse gibt es mit dem LSA bereits.

Meine Vorstellungen sehe ich eher in der 120kg Klasse verwirklicht - und noch eher in der Klasse der Single Seat Deregulated (SSDR) Ultraleicht-Flugzeuge in den UK, bei der unter der Voraussetzung, dass das Flugzeug:

- unter 300kg liegt (215 mit Rettung, 330 für ein Amphibium)

- einsitzig ist

- stall speed unter 35kn CAS hat,

keine Zulassung benötigt wird.

24. Februar 2016: Von Alexander Callidus an Lutz D.
Bei den Rettungsgeräten bin ich ganz anderer Meinung. Es gibt einige Unfälle, bei denen ein Rettungsgerät nicht wirkte, weil es unsinnig oder fehlerhaft oder schlampig eingebaut war. IIRC ein Unfall mit einer Smaragd ging durch die Presse. Der Einbau erfordert ein gerütteltes Maß an technischem Wissen - das ist nicht bei jedem Selbstschrauber gegeben und vielleicht auch nicht bei jedem Importeur.
Selbstgefährdung ist für mich keine läßliche Sünde: Du weißt vielleicht, daß Du vom Einbau Deines Rettungssystems in Dein Flugzeug keine Ahnung hattest. Aber Deine Angehörigen und die Feuerwehr oder aber der nächste Besitzer des Fliegers haben damit nix zu tun.

Was schwerere UL angeht: schuld ist nur der Rotax. Damit existiert ein leichter, starker Motor, den man mit den einfachsten behelfsmäßigen Rohr-Tuch-Gestellen nicht ausnutzen kann. Ein der Motorleistung angemessenes Flugzeug wiegt mit Rotax eben 280-350kg. Ausnahmen wie die MCR01 müssen dafür einen nicht marktgerechten Aufand treiben.

Die 120kg-Klasse wäre ja eine deregulierte Lösung. Der Leichtbau ist gut möglich (siehe MC30 Luciole), die geringe geforderte Flächenbelastung verhindert aber, daß das brauchbare Reisemaschinen werden.
24. Februar 2016: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +2.00 [2]

Aber Deine Angehörigen

Ich bin nicht der Auffassung, dass ich meinen Angehörigen hier Rechenschaft schuldig bin, wenngleich ich persönlich das sehr wohl berücksichtige. Aber es sollte meine freie Entscheidung sein.

und die Feuerwehr

das ist ein sehr allgemeines Argument. Es spricht gegen Skifahren genau wie gegen Reiten. Zu Ende gedacht sagst Du hier - der Einzelne sollte der Gesellschaft nicht zu viel zumuten. Das fängt beim base jumping an, geht über das Rauchen bis zum Fahradfahren ohne Helm. Ich meine, wir brauchen eine Feuerwehr, der wir das zumuten können.

oder aber der nächste Besitzer des Fliegers haben damit nix zu tun.

der weiß ja dann aber, dass er ein Flugzeug kauft, das von niemandem kontrolliert wurde.

Es gibt ja viele Länder, in denen UL ganz ohne verpflichtendes Rettungsgerät fliegen.

Ich halte es ja durchaus für vernünftig, das man den Bereich der persönlichen Freiheit so sinnvoll begrenzt, dass die Freiheit anderer (oder meinetwegen die Allgemeinheit) nicht sinnlos in Mitleidenschaft gezogen wird. Das scheint mir aber für sehr leichte Flugzeuge bis 200-300kg durchaus gegeben. Wir haben ja auch keine Zulassungsvorschriften für Kickboards, Dreiräder oder BMX-Fahrräder.

24. Februar 2016: Von Olaf Musch an Lutz D.

Ich wäre sogar dafür, dass es eine Klasse gibt, die ganz ohne Bauvorschriften auskommt (mit Ausnahme derer, die zur Teilnahme am Luftverkehr mit anderen notwendig sind, also bspw. Funkgerätpflicht, Positionslichter etc.). Diese Klasse könnte für mich auch völlig ohne Pilotenschein auskommen.

Ich nicht, s.u.

Wir haben ja auch keine Zulassungsvorschriften für Kickboards, Dreiräder oder BMX-Fahrräder.

Auch nicht für "Hoverboards", den Segway und ähnliche Gefährte. Und Führerscheine braucht's dafür auch nicht.
Die haben aber alle eins gemeinsam: Die dürfen (in Deutschland) nicht auf die Straße (bzw. nur dort, wo das generell zulässig ist, wie in verkehrsberuhigten Bereichen)!

Sprich: Im Straßenverkehr kann man noch ganz gut trennen zwischen zulassungspflichtigen Fahrzeugen und solchen, die das nicht brauchen. Es gibt da eben zwei "Systeme" namens Straße und Bürgersteig. Zugegeben, es gibt Überlappungen, aber die sind "kontrolliert".

In der Luft sieht die Sache aber ein wenig anders aus.
Erstens wirst Du (auch nicht für "Drohnen", Multicopter, UAVs, ...) keinen Luftraum separieren können, weil z.B. Rettungsheli oder Polizei überall fliegen können müssen, und zweitens kannst Du in der Luft bei einer Panne nicht mal eben rechts ran und auf den ADAC warten. (Der hat zwar auch Helis, nutzt die aber nicht für diesen Zweck ;-))

Wie man das Konzept der lizenz- und zulassungsfreien Sportgeräte vom Straßenverkehr auf den Luftverkehr übertragen will, ohne die Gefährdung deutlich zu erhöhen, sehe ich nicht. Es gibt zwar spezifische "UL-Flugplätze", aber ein UL will (und soll) ja auch auf größeren Plätzen operieren dürfen. Und wenn sich dann die anderen Verkerhsteilnehmer nicht auf eine Mindestausrüstung und -ausbildung verlassen können, wird's schwierig...

Olaf

24. Februar 2016: Von Lutz D. an Olaf Musch Bewertung: +4.00 [4]

Wie man das Konzept der lizenz- und zulassungsfreien Sportgeräte vom Straßenverkehr auf den Luftverkehr übertragen will, ohne die Gefährdung deutlich zu erhöhen, sehe ich nicht.

Na, wie gesagt, schau mal nach UK, da fliegen die rum (SSDR) - ohne eine mir (Dir?) bekannte Erhöhung der Unfallzahlen. In den USA gibt es die PArt 103 Fliegerei - ohne Flugschein und mit sehr schwachen Bauvorschriften. Die brauchen auch kein Kennzeichen, sind also weniger reguliert als Drohnen! Ist da die Zivilisation dem Abgrund entgegen getaumelt?

In Deutschland trifft man einfach allerorten auf Bedenkenträgerei. Regulierung wird der Eigenverantwortung vorgezogen. Auch unter Piloten.

24. Februar 2016: Von Alexander Callidus an Lutz D.
"In den USA gibt es die PArt 103 Fliegerei - ohne Flugschein und mit sehr schwachen Bauvorschriften. Die brauchen auch kein Kennzeichen, sind also weniger reguliert als Drohnen! Ist da die Zivilisation dem Abgrund entgegen getaumelt?"

Alles, was die Zivilisation nicht an den Abgrund bringt, ist in Ordnung. Dann ist ja gut.

Die wenigen Daten, die zu Part 103 existieren, zeigen horrende Unfallzahlen. Nur weil so wenige Part 103-Piloten gibt, stört das keinen und die Zivilisation auch nicht.
24. Februar 2016: Von Patrick Whiskey Echo Yankee an Olaf Musch Bewertung: +3.00 [3]

Auch nicht für "Hoverboards", den Segway und ähnliche Gefährte. Und Führerscheine braucht's dafür auch nicht.
Die haben aber alle eins gemeinsam: Die dürfen (in Deutschland) nicht auf die Straße (bzw. nur dort, wo das generell zulässig ist, wie in verkehrsberuhigten Bereichen)!

Sprich: Im Straßenverkehr kann man noch ganz gut trennen zwischen zulassungspflichtigen Fahrzeugen und solchen, die das nicht brauchen.


Ich darf mit meinem nicht zulassungspflichtigen Fahrrad die Straße benutzen.

24. Februar 2016: Von Alexander Callidus an Lutz D.
In Deutschland trifft man einfach allerorten auf Bedenkenträgerei. Regulierung wird der Eigenverantwortung vorgezogen. Auch unter Piloten.

Jaja, Pauschalisierungen sind immer problematisch.

"Eigenverantwortung" trifft die Position der Fliegerei in der Gesellschaft m.E. nicht.
Familie, staatliche Hilfsorganisationen, Presse, Öffentlichkeit, Fliegerkollegen, Regulierungsbehörden - Du bist nicht allein. Sage ich als Experimental-Flieger.
24. Februar 2016: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +2.00 [2]

Alles, was die Zivilisation nicht an den Abgrund bringt, ist in Ordnung. Dann ist ja gut.

Ja, genau. Es ist doch völlig utopisch, Konsens darüber zu finden, wie eine Gesellschaft aussehen soll - und alle Versuche eine solche zu planen, sind gescheitert. Auf Negativstandards kann man sich viel einfacher einigen.

Die wenigen Daten, die zu Part 103 existieren, zeigen horrende Unfallzahlen.

Hast Du da mal ne Quelle? Ich nehme an "horrend" meint die relative Wahrscheinlichkeit in Bezug auf andere GA-accidents, also etwa eine Verdoppelung. Was in absoluten Zahlen zu einer sehr geringen Ausprägung und für sich immer noch zu einer sehr geringen relativen Unfallwahrscheinlichkeit führt. "Horrend" sind die Zahl der Toten durch Zucker. Nicht durch deregulierte Ultraleichtflugzeuge.

Nur weil so wenige Part 103-Piloten gibt, stört das keinen und die Zivilisation auch nicht.

Eben!

24. Februar 2016: Von Alexander Callidus an Lutz D.
""oder aber der nächste Besitzer des Fliegers haben damit nix zu tun.""

"der weiß ja dann aber, dass er ein Flugzeug kauft, das von niemandem kontrolliert wurde. "

Ist das so einfach für Dich?


"Es gibt ja viele Länder, in denen UL ganz ohne verpflichtendes Rettungsgerät fliegen."

Es gibt auch Flieger ohne VOR, ohne Transponder und ohne GPS. Und dennoch finde ich es gut, wenn eingbaute Dinge auch funktionieren.

24. Februar 2016: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]
AC ""oder aber der nächste Besitzer des Fliegers haben damit nix zu tun.""

LD "der weiß ja dann aber, dass er ein Flugzeug kauft, das von niemandem kontrolliert wurde. "

AC Ist das so einfach für Dich?

Ja, absolut! Was spricht denn dagegen?


LD "Es gibt ja viele Länder, in denen UL ganz ohne verpflichtendes Rettungsgerät fliegen."

AC Es gibt auch Flieger ohne VOR, ohne Transponder und ohne GPS. Und dennoch finde ich es gut, wenn eingbaute Dinge auch funktionieren.

Ja, ich auch. Deshalb sorge ich dafür. Warum sollte das jemand anderes tun, als Halter und Pilot?

24. Februar 2016: Von Alexander Callidus an Lutz D.
"Ja, genau. Es ist doch völlig utopisch, Konsens darüber zu finden, wie eine Gesellschaft aussehen soll - und alle Versuche eine solche zu planen, sind gescheitert."
Jede Zivilgesellschaft beruhte und beruht auf diesem Konsens.

"Auf Negativstandards kann man sich viel einfacher einigen."
Eine solche Gesellschaftskonstruktion ex negativo führt zu weniger Überbau, auch kulturellem. Würde mir fehlen.
24. Februar 2016: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]
... Tatsächlich ist es genau umgekehrt. Eine pluralistische Gesellschaft entsteht nur dort, wo die Richtung frei ist. Schau dir doch mal den Ertrag an, den gelenkte Gesellschaften in Kunst und Kultur zu bieten haben.

Dein Standpunkt bringt Dinge wie den Meisterzwang und den Staat sich bestellten Schornsteinfeger hervor. Vermutlich auch noch Errungenschaften wie das rheinischen Landestheater in Neuss. Aber sicher keinen Franz Marc. Und auch kein Uber.

In der von mir vorgeschlagenen Gesellschaft Ordnung, können beige Taxis und das Uber-Prekariat problemlos nebeneinander existieren. Und du entscheidest, wo du einsteigst.
24. Februar 2016: Von Alexander Callidus an Lutz D.
Etwas abstrakter: zur Qualitätssicherung. Du kannst einen Salat beurteilen. Schmeckt er Dir nicht, kaufst oder bestellst Du beim nächsten mal einen anderen. Schlechte Salatproduzenten werden dann vom Markt verschwinden.

Diesen transparenten Markt gibt es nicht bei Handwerkern, beim Hausbau, bei komplexen technischen Dienstleistungen und auch nicht bei Lutz' Rettungssysteminstallation, Du hast schlicht keine Möglichkeit, Deine Erfahrungen zukünftig zu berücksichtigen.

Schau Dir mal ein amerikanisches Haus näher an, das meine ich.
24. Februar 2016: Von Alexander Callidus an Lutz D.
Siehst Du, mein Meister-Argument kam schon. Ja, ich mag gute Arbeit und nein, die habe ich entreguliert seltener und nur per Zufall gefunden.

Gelenkte vs. pluralistische Gesellschaften: Du verschiebst Definitionen für das Argument. Ich hatte auf einen Minimalkonsens als Grundlage von Zivilgesellschaften hingewiesen.
24. Februar 2016: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]
Den Minimalkonsens aber stelle ich ja gar nicht infrage. Auch halte ich schon den Begriff Minimalkonsens, für falsch. Denn so minimal ist der Konsens ja gar nicht.
Es ist ja auch eine völlig irrige Annahme, dass Vorgaben und Regularien den Konsens erhöhen würden. Sie hören nicht im Konsens, sie erhöhen den Zwang, sich einem erzwungenen Konsens zu beugen.

Bereits bei unserem kleinen ultraleichten Beispiel, gibt es diesen Konsens ja nicht. Da bleibt deiner Seite nur der Zwang.

Ich stelle aber in Frage, warum es nicht zum Beispiel einen Handwerksmeister neben einer Bastelbude geben sollte?

Im übrigen bezweifle ich die Effektivität vieler Regulierungen. Als ob es in Deutschland keinen Streit um Handwerkerrechnungen oder keinen Pfusch am Bau mehr gäbe.

Als ob es in Deutschland keinen Streit um Handwerkerrechnungen oder keinen Pfusch am Bau mehr gelbe. Es müsste auch niemand mehr einen Prebuy bei einer zertifizierten und nach Part M gewarteten Maschine mehr machen lassen. Nicht zuletzt wären auch alle Medizinrechtler arbeitslos.

24. Februar 2016: Von Patrick Whiskey Echo Yankee an Alexander Callidus Bewertung: +0.67 [1]
Die Stimme aus dem Off:

Diesen transparenten Markt gibt es nicht bei Handwerkern, beim Hausbau, bei komplexen technischen Dienstleistungen und auch nicht bei Lutz' Rettungssysteminstallation, Du hast schlicht keine Möglichkeit, Deine Erfahrungen zukünftig zu berücksichtigen


Wenn es im Markt einen Bedarf nach mehr Transparenz gibt, werden sich entsprechende Angebote (etwa in Form von Zertifizierungen) einstellen. Diese kann der Kunde, der den guten Handwerker aus Ahnungslosigkeit nicht erkennen vermag, dann nutzen - gegen entsprechende Bezahlung.

Ich pflichte Lutz insofern bei: Nur weil einzelne Marktteilnehmer ein bestimmtes Qualitätsmerkmal wünschen, warum soll der Markt nicht offen für andere Teilnehmer sein? Warum der Zwang, warum regulieren?

Es gibt doch auch in den USA gute Häuser. Es gibt aber auch schlechte. Warum sollte ich in den USA nicht, wenn ich ein Top-Haus brauche, einen deutschen Meister beauftragen? Daneben dürfen aber denn auch gerne Stümper koexistieren und ihre minderwertigen Dienstleistungen anbieten.

Das Uber-Beispiel ist auch gut: Ist doch okay, wenn jemand auf einem ausgebildeten Taxi-Fahrer mit medizinischem Tauglichkeitszeugnis und einer Wahnsinnsortskenntnis besteht. Ist aber auch okay, wenn ich einen günstigeren Uber-Wagen nutze. Das Risiko, dass der nicht geprüfte Fahrer unterwegs einen Herzschlag erleidet, gehe ich wohlwollend ein und die Ortskenntnis ist spätestens seit GPS eh überflüssig.
25. Februar 2016: Von Alexander Callidus an Patrick Whiskey Echo Yankee
Nur ganz kurz: ich habe doch nichts gegen ein Spektrum an Qualitäten, warum nicht?

Dieses Spektrum ist aber nicht transparent. Habe ich Lust, um den einen guten Handwerker zu finden, zig Stunden meiner Lebenszeit in Nachbarschaftsumfragen und das Filtern von Netzbewertungen zu stecken? Habe ich in den USA an jeder Ecke die Wahl zwischen Laien, Bastlern, guten Handwerkern und Glücksgriffen und kann das auch noch irgendwohin erkennen?

Was hat nun der Kunde davon? Bei dem durchschnittliche Qualitätsniveau handwerklicher Arbeit in den USA war mir erstmals im Leben schlagartig klar war, warum "Made in Germany" zu einem Qualitätsbegriff wurde.

Vielleicht geringere Preise? Welchen Einfluß hat der Meisterbrief auf Deine Handwerkerrechnung? 10000€ Kosten für die Meisterschule -Förderung +Verdienstausfall, aufgeteilt auf 40 Berufsjahre, muß der Schreiner 250€ jährlich mehr erwirtschaften. Nehmen wir einen typischen kleinen Betrieb mit 300000€ Umsatz/a, sind das zusätzliche Kosten von 0,083%, entsprechend bei 50€ Stundensatz 4,1 ct. Bei gleichem Leistungsspektrum des Betriebes ist der Meisterbrief für den Kunden also kostenlos.

Natürlich kann man mit weniger Aufwand Schreiner-Dienstleistungen anbieten. Du kannst aber selbst einfach ausrechnen, daß für den Anbieter ein Leben über Harz-IV-Niveau nicht zu einem deutlich geringeren Stundensatz zu haben ist.

Du erreichst durch den Verzicht auf eine Qualitätssicherung eine geringe Kosten-, aber eine fühlbare Qualitätsreduktion und bürdest dem Kunden Risiko und Mehrarbeit auf. Ich brauche das nicht.
25. Februar 2016: Von Lutz D. an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]
Du darfst aber nicht mehr mit der Kundenseite argumentieren, sondern musst auch die Freiheit des jenigen berücksichtigen, der die Dienstleistung ausgeben will. Der Meisterzwang ist ja durch aus für viele schon zu einem persönlichen Stolperstein geworden. Neben den Kosten für die Meisterschule musst du nämlich auf den Verdienstausfall berücksichtigen. Das ist nicht für jeden machbar.

Aber gut, wenn man mit Sachargumente nicht weiterkommt, dann versuche ich es mal ad hominem:

Warum fliegst du eigentlich ein in den Niederlanden registriertes Experimental?
25. Februar 2016: Von Alexander Callidus an Lutz D.
Das Wesen einer geforderten Vorrausetzung ist, daß sie eben nicht automatisch erfüllt ist. Was mich an der Diskussion stört: sie ist eine politische. Politische Entscheidungen kann man nicht mit Extremen begründen, sondern z.B. utilitaristisch. Ich bin aber nicht sicher, ob wir darüber einig sind.

Was meinen Flieger angeht: Wir werden in der Bewertung der zertifizierten GA-Fliegerei als aus der Zeit gefallenem technologisch überholtem Relikt einig sein. Mein Flieger ist eben der für mich richtige Kompromiss aus Vorschrift und Freizügigkeit. Wenn er nicht professionell in Serie hergestellt worden wäre, hätte ich mich mit der Entscheidung schwerer getan. Darum ging es ja ursprünglich: ein von Laienhand eingebautes Rettungssystem würde nicht mehr darunterfallen,

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