Nur ganz kurz: ich habe doch nichts gegen ein Spektrum an Qualitäten, warum nicht?
Dieses Spektrum ist aber nicht transparent. Habe ich Lust, um den einen guten Handwerker zu finden, zig Stunden meiner Lebenszeit in Nachbarschaftsumfragen und das Filtern von Netzbewertungen zu stecken? Habe ich in den USA an jeder Ecke die Wahl zwischen Laien, Bastlern, guten Handwerkern und Glücksgriffen und kann das auch noch irgendwohin erkennen?
Was hat nun der Kunde davon? Bei dem durchschnittliche Qualitätsniveau handwerklicher Arbeit in den USA war mir erstmals im Leben schlagartig klar war, warum "Made in Germany" zu einem Qualitätsbegriff wurde.
Vielleicht geringere Preise? Welchen Einfluß hat der Meisterbrief auf Deine Handwerkerrechnung? 10000€ Kosten für die Meisterschule -Förderung +Verdienstausfall, aufgeteilt auf 40 Berufsjahre, muß der Schreiner 250€ jährlich mehr erwirtschaften. Nehmen wir einen typischen kleinen Betrieb mit 300000€ Umsatz/a, sind das zusätzliche Kosten von 0,083%, entsprechend bei 50€ Stundensatz 4,1 ct. Bei gleichem Leistungsspektrum des Betriebes ist der Meisterbrief für den Kunden also kostenlos.
Natürlich kann man mit weniger Aufwand Schreiner-Dienstleistungen anbieten. Du kannst aber selbst einfach ausrechnen, daß für den Anbieter ein Leben über Harz-IV-Niveau nicht zu einem deutlich geringeren Stundensatz zu haben ist.
Du erreichst durch den Verzicht auf eine Qualitätssicherung eine geringe Kosten-, aber eine fühlbare Qualitätsreduktion und bürdest dem Kunden Risiko und Mehrarbeit auf. Ich brauche das nicht.