Nee, Daniel, ausnahmslos alle Piloten haben immer ein Budgetproblem! Das liegt an der Tatsache, dass man meist geneigt ist gerade den grösstmöglichen Flieger zu fliegen, der gerade eben noch oder eigentlich schon nicht mehr ins Budget passt ;)
In 20 Jahren Fliegerei hatte ich auch Phasen in denen viel - und in denen fast nichts möglich war. Besonders der Umstieg vom Segel- auf den UL-Flug zu Beginn des Studiums hätte mich beinahe ganz aus der Fliegerei geschossen, das war echt schwierig mit 500DM Monatsbudget zu studieren, zu essen UND zu fliegen. Wäre ich im Segelflug geblieben, hätte ich vermutlich problemlos weiter 100h pro Jahr fliegen können, so war es plötzlich alle zwei Wochen eine halbe...
Fliegen ist teuer, aber es gibt ja Möglichkeiten von bis. Schwierig ist es, wenn zu einem limitierten Geld- auch ein enges Zeitbudget hinzukommt. Oder, wenn es nicht um's Fliegen an sich, sondern um eine ganz bestimmte Art geht, in die Luft zu kommen. Ist man frei von solchen inneren Zwängen, dann gibt es Wege, auch zB mit einem 200€ Budget pro Monat zu fliegen. ZB in einem Segelflugverein, wo es die Stunde im Motorsegler teils schon für 60€ gibt. Gut, Vereinsleben als 'muss' inklusive, auch ohne Baustunden wird es nicht abgehen. Fliegerisch weiterbilden kann man sich derweil günstig mit einer Segelfluglizenz. Windenstarts gibt es ab 5€ plus 5€ für die Miete des Seglers.
Wer auch keine Zeit hat, der kauft sich für 3000-5000€ ein Rohr-Tuch-UL im geschlossenen Hänger, zB eine C22. Der Hänger spart Hangarierung, Wartung kann jeder Depp selber machen und Ersatzteile gibt es en masse beim Hersteller, in der Community oder beim Baumarkt. Der Motor braucht eine Wartungsrücklage von 10€ pro Stunde und alles andere kostet quasi nix (gut, Benzin und Öl). Damit sind 30-50h pro Jahr auf dem 200€ Budget drin und man kann echte cross-country Flüge machen.
Das ist nämlich das größte Problem, wenn man vom 200€ Budget eine Echo-Klasse chartert - man fliegt zwar den gewünschten Typ, aber nur sehr wenig und in der Regel nirgendwo hin. Für ein Platzadlertum haben die meisten aber nicht mit dem Fliegen begonnen.
Noch preiswerter wird es nur noch, wenn man sich von 3-Achsern wegbewegt und auch Motorschirme ins Auge fasst. Man muss halt etwas flexibel sein und schauen, was zur eigenen Situation passt und was einen derart überfordert, dass der Leidensdruck größer ist, als die Vorfreude.