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Reise | zur Abwechslung: VFR Reisebericht, EDWE-LFME/LFNG (Nîmes-Courbessac/Monpellier-Candillargues)  
26. Juli 2013: Von Marion Siedler  Bewertung: +6.00 [6]
Ferienzeit = Reisezeit, hier ein Reisebericht meines VFR Fluges nach Südfrankreich. Dazu bitte den beigefügten Textordner öffnen, wenn es geht. Ich mußte die Textmenge des Berichtes erst hier herausnehmen, um die Bilder laden zu können. Danke für die Geduld.

VFR – Soloflug nach Südfrankreich

Überall in Deutschland ist sehr gut fliegbares Wetter angesagt, und wie so oft: nur in Ostfriesland hängt die Wolkendecke tief. Der Morgen ist tatsächlich nicht schön, gegen Nachmittag jedoch wird es immer besser. Für den nächsten Tag ist wieder schlechteres Wetter für die Region vorhergesagt. Meine Reiseutensilien liegen schon seit Tagen für den Abflug bereit. Ab ins Auto damit und alles in den Flieger, bevor es wieder zuzieht.

EDWC/Damme

Ziel zum preiswerteren volltanken und das versäumte Mittagessen mit ein paar leckeren Pommes Frites-Schnecken kurz zur Kaffee und Kuchenzeit dort nachzuholen: erst Mal Damme. Dort gibt es auch interessantes Fluggerät während des Essens zu Bewundern, eine Yak geht an den Start.



EDKB/Bonn Hangelar

Mit gefülltem Tank und Magen geht es dann weiter nach Bonn/Hangelar. Ich kenne dort ein paar Leute von der Flugschule Köln-Bonn und es ist auch tatsächlich jemand da. Aber auch meine Tomahawk ist eine alte Bekannte, da sie in Köln zu einer Schulungsflotte gehörte und die Freude ist groß sie wiederzusehen. Am nächsten Tag geht's weiter und ich darf den großzügig ausgestatteten Flugvorbereitungsraum für eine wettermäßige Änderung meiner Flugroute nutzen, neuer Flugplan, neue VACs drucken. Statt nach Nancy-Essey geht es nun nach Haguenau zum späten Mittagessen und Tanken. Unterwegs bekomme ich Probleme mit dem Funk. Während des Drücken des Knopfes höre ich Geräusche, ein Knacken als ob ich den Knopf ständig im Gespräch drücken würde; wohl ein Wackelkontakt irgendwo. Entsprechend rät mir ein kompetenter FIS Beamte: halten Sie den Knopf während des Sprechens gedrückt! - ein wirklich gut gemeinter Rat.

LFSH/Haguenau

Es sind nur ca. 90 Minuten Flug und ich lande noch zur Mittagspause in Haguenau - keine gute Zeit fürs Tanken und das Regeln bürokratischer Angelegenheiten eigentlich, noch dazu ist es Sonntag, UND auch noch französischer Nationalfeiertag! Alles jedoch kein Problem. Binnen weniger Minuten stehen der Türmer und der Clubverantwortliche des Tages bei mir zum Volltanken und Kassieren der Landegebühr. Beide hatten im nahegelegenen Restaurant meine Ankunft beobachtet und ließen ihr Essen stehen und liegen um mir zum Weiterflug oder Bleiben behilflich zu sein, sogar hervorragende neue Fahrräder standen im Angebot. Wir entschließen uns für's Restaurant. Die Wirtin will mich jedoch nicht mehr bedienen. Am Wochenende sei nie viel los, sie habe die Küche da-her schon geputzt und geschlossen. Ich bitte und bettele bis sie doch ein Einsehen mit mir hat und mir noch einen 'Salade chèvre chaud' anbietet. Sehr sehr lecker und ausreichend für meinen Weiterflug. Während des Essens bekomme ich noch Tipps vom Clubverantwortlichen für meine Strecke, wo ich eventuell am Besten eventuell noch einen Zwischenstopp einlegen kann, falls nötig. Mit dem Nordwind, stimmt er zu, ist die Strecke nach Nîmes Courbessac in etwa dreieinhalb bis vier Stunden ganz gut zu machen.

Wieder in der Luft beginnt das in Frankreich so typische viele Wechseln der Frequenzen und Transpondercodes. Kaum habe ich Haguenau verlassen gehts zu 'Strasbourg Approche', dann mit 'Strasbourg TWR' entlang der 5 Meldepunkte der CTR: N, W, W1, W2 und endlich Sierra. Normalerweise im Ameisenkniehöhe von 1500 Fuß entlang einer genau definierten Route zwischen den Meldepunkten, ich bekomme bei meiner Anfrage jedoch die Freigabe auf 4000 Fuß steigen zu dürfen. Weiter gehts mit 'Bâle', und davon gibt es bis kurz vor Lyon zwei verschiedene Frequenzen und Transpondercodes zu rasten. Gottseidank habe ich Sonntags nicht auf die vielen militärischen Gebiete dort zu achten. Ich steige weiter auf 5000 Fuß und werde dann bei Lyon von 'Lyon' wieder in die Tiefe von 2000 Fuß geschickt. Es mir als ob ich fast den Boden streife. Die Erdoberfläche liegt kaum 400-500 Fuß unter mir und die TMA beginnt erst bei 2500 Fuß. Weit genug vom Flughafen Lyon entfernt, erbitte ich erneutes Steigen - ganz bescheiden auf 3000 Fuß, und okay 3500 Fuß werden mir genehmigt. Nun kumulieren sich die Zonen, Frequenzen und Transpondercoderastungen, auf 'Lyon' folgt 'Marseille', dann 'Provence', aber es meldet sich niemand auf meine Meldungen. Ich höre nur Gespräche, aber mich scheint keiner zu hören - endlich, zwei Minuten vor erreichen der nächsten Zone, darf ich noch einen Transpondercode rasten und schalte dann auf die Frequenz von Nîmes Garons, genannt 'Garons', um dort nur 1 Minuten zu verbleiben bis zum Umschalten auf die Frequenz des Flugplatzes Nîmes Courbessac.

LFME/Nîmes Courbessac

Dort findet Fallschirmspringen statt und ich werde zur eiligen Landung aufgefordert, als ich mich bei 'Garons' melde. Die Frequenz 'Courbessac' gerastet und schon in meinem direkten Endanflug meldet sich die Fall-schirmspringermaschine im langen Endanflug (falls man das so nennen kann) hinter mir und eine weiter Maschine am Rollhalt der staubtrocken gelben Graspiste. Ich bin froh, daß ich hier nicht zum ersten Mal lande und den Platz kenne. Die Landung geht gut und schnell vonstatten. Die Pilatus Porter hinter mir im sturzsteilen Flug aus der Absetzhöhe im direkten Endanflug setzt Sekunden später direkt nach mir auf.

Nach 3 3/4 Stunden Flug von insgesamt 7 1/2 Stunden seit Emden klettere ich aus der Tomahawk. Die ungewohnte Hitze der Camargue ist trotz abendlicher Stunde noch unerbittlich. Ich war die letzten Tage 15 Grad weniger gewohnt. Das schon zuvor kontaktierte Hotel hat, gottseidank, noch ein Zimmer - und es hat, noch viel besser: einen Pool! Es befindet sich auch in zu Fuß machbarer Nähe, etwa 15 Minuten vom Platz. Wie so ein Flugtag dann ausgeht kann man sich nur denken. Ja! erst 'piscine', dann 'salade crevettes, poisson grillé et vin rosé' - 'la vie est belle'!

Ein Tag akklimatisieren tut Not. Volle 38 Grad im Schatten. Am liebsten hätte ich den Tag nur im Pool verbracht. Ich hatte allen hiesigen Bekannten und Freunden aber am Ankunftsabend schon mitgeteilt, daß ich sicher gelandet bin und schon standen Besuchstermine an. Am Abend wollten auch die Piloten meines früheren Clubs aus Grimbergen/Belgien in Montpellier-Candillargues angekommen sein. Der Hinflug stand für den nächsten Tag an. Bei den beiden Clubs am Platz in Courbessac hatte ich schon vorbeigeschaut und mich um das Volltanken der Maschine gekümmert. Ich konnte also los, sobald ich meinen gemütlichen Ferienmorgen mit dem Hotelfrühstück beendet hatte. Gleich nach dem Blindfunken am Platz aufsteigen und Rasten der Frequenz 'Garons', damit mir keine Ferienflieger der Ryanair in die Quere kommen und entlang geht es an den Meldepunkten nach Montpellier-Candillargues. Ich werde nicht mehr 'Montpellier Approche Est' übergeben und kann gleich auf die Frequenz meines Ziels.

LFNG/Montpellier-Candillargues

Ein schöner Anblick im Gegenanflug auf Candillargues ist die Retortenstadt Stadt La Grande Motte und das Meer, dann der Quer- und Endanflug auf die Piste 32 über das Wasser. Gelandet und abstellen zwischen all den belgischen Fliegern, Wasserlöschflugzeugen unterschiedlichster Herkunft, Armeehelikoptern und sonstigen Besuchern. Der Platz ist gut genutzt. Eine ganze Reihe von Werkstätten und Hallen zieht sich an der Piste entlang. Eine brauche ich auch - die Avionikwerkstatt wegen meiner Funkunterbrecher. Die Arbeit ist in einer Viertelstunde erledigt und kostet € 30,00 für einen neuen Funkknopf.

Der Rest des Tages gehört dem Wiedersehen mit meinen Freunden und Bekannten vom belgischen Club. Einige hatte ich drei Jahre schon nicht mehr gesehen. Das Mittagessen gab's dann in der 'baraque' direkt an der Flugplatzeinfahrt. Tatsächlich, es ist eine simple Bude, aber es gibt ein so gutes Essen, das es eine Menge Leute an den Platz zieht. Es ist ausgesprochen lecker, großzügige Portionen und sein Geld wert. Dazu ein Wirt, der seine Gäste und den Pastis liebt, dann die Wirtstochter, eine sehr sympathische und gutaussehende Erscheinung mit ebensoviel Humor wie ihr Vater. Kurz, eine sehr angenehmer Aufenthaltsort, an dem es sich gut aushalten läßt.

Abends fliege ich zurück nach Courbessac. Die Route diesmal ein Sightseeingflug Richtung La Grande-Motte, dann nach Aigues Mortes, einer außergewöhnlich schönen mittelalterlichen Festungsstadt. Ich folge den Meldepunkten entlang GM, dann auf 1000 Fuß den Punkten AM, SA bis WA, der Fischerstadt Saint Marie de la Mer. Man sieht unter sich Salzseen, Auen der Rhone, Stiere, Gutshöfe mit Arenen, Flamingos, Wildpferde, die Camargue.

Auch auf dieser Strecke gilt es Frequenzen zu rasten und sich bei 'Montpellier Approche Est', 'Rhone' und 'Garons' zu melden.

Bei meiner Ankunft in Courbessac hat dort zwischenzeitlich ein dicker Brummer festgemacht: ein Zeppelin baumelt an seinem Turm und die Crew aus Friedrichshafen am Bodensee macht sich auf ins Übernachtungsquartier in Nîmes.

Für den Nachmittag und Abend des nächsten Tages sind laut Nachrichten schwere Gewitter mit Hagelschlag erwartet. Und wohin mit meiner Machine, wo bringe ich sie in Sicherheit? Ich klappere alles an Hangar am Platz ab und beim Aeroclub de Nîmes werde ich fündig. Dort ist man bereit die vorhandenen Flugzeuge so zusammenzuschieben, dass es auch für die kleine Tomahawk noch reicht. Erleichtert mache ich wieder auf den Weg zum Hotel und beobachte das Gewittergeschehen dort aus sicherer Entfernung. Es wird nicht so schlimm wie angesagt, die Gewitter bevorzugen die Nähe der nahen Berge.

An einem der nächsten Tage habe ich eine böse Überraschung. Wohl in der Nacht mußte jemand versucht haben in mein Flugzeug zu gelangen. Die Klappen sind nach unten verstellt, der Türhebel der linken Tür in der Stellung 'offen', irgendwie verkeilt und nicht mehr zu bewegen. Ich versuche die rechte Tür zu öffnen. Dazu muß man bei dieser Maschine einen weiteren Hebel erst geöffnet halten. Das jedoch wussten die Möchtegern-Einbrecher nicht und versuchten es mit roher Gewalt. Von innen konnte ich die verkeilte linke Tür wieder öffnen und den Mechanismus in Ordnung bringen. Es bleibt die Angst, ob die nächtlichen Besucher auch noch irgendetwas anderes an der Maschine manipuliert haben, oder nicht. Nach einem besonders gründlichen Vorcheck mache ich mich auf zu einem kleinen Rhône-Rundflug, und zu sehen, ob auch im Flug alles soweit in Ordnung ist. Aber keine Probleme auch da. Auf dem Platz frage ich bei den Fallschirmspringern, ob ich meine Maschine in Ihrer Nähe abstellen kann. Dort sind immer Leute bis spät in die Nacht dank ihres idylischen Lagers mit vielen gemütlichen Liege- und Sitzgelegenheiten, Getränken und Groove. Alles junge Leute, viele mit Rastafrisuren und alle gut drauf. Kein Problem. auch früh morgens. Ihre gülden lackierte Pilatus Porter 'Golden Eye' beginnt ihren Dienst um 8 Uhr.

Zeit ist natürlich auch für einen Besuch der Stadt Nîmes als es sich wettermäßig etwas abgekühlt hat. Bei bedecktem Himmel läßt sich das Sightseeing besser durchführen als in der glühenden Hitze. Shopping und natürlich ein schönes Restaurant mit Flair, an das ich mich von früheren Aufenthalten erinnere.

Es ist Freitag und ich statte meinen belgischen Fliegerclub morgens nochmals kurz einen kleinen Besuch in Candillargues ab. Zu Mittag ist es geplant wieder in Courbessac zu sein - die Einladung eines Kiebitzpiloten von Courbessac zum Mittagessen im nahegelegenen Ort Poulx steht an. Dazu kommt es jedoch nicht. Kurz vor meinem Start zum Rückflug nach Courbessac verunglückt ein Spornrad-UL im Seitenwind und treibt erst links , dann rechts ab von der Piste. Candillargues ist nun gesperrt. Feuerwehr und Gendarmerie tauchen auf. Ich schäle mich bei der beginnenden Mittagshitze nun schweißüberströmt aus der brandheißen Kabine und verbringe die Mittagszeit mit den belgischen Piloten im schon für hervorragend befundenen Schlemmerbüdchen des Flugplatzes. Ohne genaue Daten des großzügigen Piloten in Courbessac kann ich ihm nicht einmal eine Nachricht schicken. Tant pis.

Ich treffe ihn erst am nächsten Tag zufällig wieder und erkläre ihm, was vorgefallen war. Eine neue Einladung steht.

Die Woche ist wie im Flug vergangen und pendelte sich zwischen Besuchen, Treffen, Ausflügen, Besichtigungen, Restaurant hier und dort, Pool und - wegen der Hitze - immer wieder Pool zum Abkühlen ein. Eigentlich könnte es noch so weitergehen, aber die Tage sind gezählt.

Für meinen Rückflug habe ich mich mit einer Freundin aus meiner Zeit in Réunion in Orléans verabredet und diese Zeit liegt nun sieben Jahre zurück. Wir haben dort damals zusammen mit der PPL(A) Ausbildung angefangen. Es wird höchste Zeit, daß wir uns wiedersehen.

Die Flugplanungsphase für den Rückflug beginnt.

Ich beschließe den Flug direkt und über das Zentralmassiv zu unternehmen. Flughöhe 065, das sollte reichen und das Wetter ist als 'gut' vorrausgesagt. Nîmes, Alès, Langogne, Brioude, Issoir, Clermont Ferrand, Bourges, Orléans Saint Denis de l'Hotel, ist die Strecke.

Am Vorabend der Reise schaue ich mir nicht nur meine üblichen Webseiten zur Flugvorbereitung an, auch die Wetternachrichten im Abendprogramm. Und da die Nachricht: morgens schon Regen über dm Zentralmassiv, nachmittags Gewitter. Ich bin beunruhigt. Die Piloten jedoch am Platz wiegeln ab. Kein Problem, dort regnet es morgen nicht. Na gut, wenn ihr meint. Ansonsten werde ich auf dem Flug eben entsprechend rechtzeitig ausweichen müssen. Um halb acht morgens bin ich am Platz und bereite die Maschine vor.

Kurz vor dem Einsteigen erscheint Jean Jacques, der Kiebitzpilot. Er balanciert Kaffee zum Flugzeug. Ok. noch ein Kaffee zum Abschied. Ça me touche. Dann eine Einladung nach Cannes zu seiner Familie zu Hause. Während ich mich dann zum Start im Funk melde, melden sich noch 'Golden Eye' für ein 'Goodbye' und der Funker der Springer um mir einen guten Heimflug zu wünschen. Zum guten Schluß kommt auch von 'Garons' ein unübliches 'Tschüß' im Funk und das Ok zum Steigen auf FL 065.

Die Tommy hebt die Nase und schiebt sich immer weiter in den wolkenfreien, etwas diesigen Himmel. Über Alès habe ich meine Höhe schon erreicht und lasse den Mont Lozère mit seinen 5500 Fuß zu meiner Rechten. Auf meiner Frequenz 'Marseille' meldet sich niemand, nur die Notfrequenz und andere Frequenzen zur Querung der Grenzen nach Italien, die Schweiz etc. werden durchgegeben, sobald sich jemand auf ihr meldet. Die militärischen Gebiete sind alle nicht aktiv - es ist Sonntag früh.

Erst beim Wechseln auf 'Clermont' kehrt das Leben auf der Frequenz mit den üblichen Meldungen wieder zurück. Ich bekomme die Freigabe die CTR unbeschwert zu queren und verfolge weiter meinen Kurs nach Orléans-Saint Denis de l'Hotel, den Puy de Dôme rechts neben mir bewundernd im Blick. Damit sind die Berge, Seen und schöne Flußtäler hinter mir. Die Landschaft wird weit und grün, ca. eine gute Stunde vor dem Ziel dann sehr waldreich mit kleinen Seen versteckt hier und da im dunklen Grün. Ich nähere mich dem Ziel, melde mich ab bei meiner Frequenz 'Paris' und folge den Ansagen des Flugplatzes. Es ist eine Menge los am Flugplatz Orléans Saint Denis. In der Platzrunde tummeln sich drei Robins DR 400. Es 'regnet' Fallschirmspringer. Ich fliege ihnen schön aus dem Weg und reihe mich in die Runde ein.

Als ich in den Endanflug drehe, meldet sich das Springerflugzeug unter mir ebenfalls schon im Final. In der Platzrunde war es nicht zu sehen und zu hören. Ich schwinge mich auf in die nächste Runde zu einem erneuten Versuch mit weiteren Platzrunde schrubbenden Robins. Ein recht aktives Treiben sonntags um elf Uhr.

Auch in Orléans ist es drückend heiß. Ich melde mich bei meiner Freundin als gelandet, dann sehe ich erfreut, daß ich sogar das heiß ersehnte Naß für meinen Flieger schon bekommen kann, das laut Anflugkarte und NOTAM erst für Montag wieder angesagt war, wenn der Turm mit einem AFIS Angestellten besetzt ist.

Im Aeroclub von LFOZ werde ich nett bedient und bei der Ankunft meiner Freundin ist alles erledigt. Sie erscheint mit einem großen Pick-nickkorb und schlägt vor, daß wir es uns in den Schatten an den Ufern der Loire gemütlich machen. Genauso, ja!

Im nahegelegenen Ort von Jargeau finden wir unseren Platz an einem Strand im Schatten der Bäume.

Der Picknickkorb von Sophie enthält herrliche Köstlichkeiten und der Gesprächsstoff nach sieben Jahren endlichen Wiedersehens geht einfach nicht aus. Am späten Nachmittag bekomme ich noch die wundervolle Stadt Orléans gezeigt und bin sicher, Sophie bekommt nochmal Besuch! Ich bin begeistert von Orléans!

Sophie arbeitet dort, wohnt aber nicht allzuweit weg, ganz idyllisch in ihrem Haus auf dem Land. In ihrem Garten beschließen wir den schönen Tag und sie bringt mich früh zum Flugplatz zum Weiterflug nach Hause.

Zur Flugvorbereitung steht mir der Aeroclub zur Verfügung. Das System 'Olivia' verweigert mir zur Aufgabe des Flugplans nach Aachen seinen Dienst. Ich muß auf den Turm. Die Türmerin erledigt alles per Fax und ich zahle die Landegebühren und Abstellen der Tommy für eine Nacht. Mit 19 EUR bin ich dabei. Courbessac und Candillargues waren übrigens kostenlos, aber lang nicht so luxuriös.

Start in Orléans gen Aachen. Übliches Melden auf den Frequenzen 'Paris' und immer werde ich dank Flugplan weitergereicht und das volle Angeben der Daten wird mir erlassen. Es reicht ein 'Paris DEGKV Bonjour' mit kurzer Rückmeldung von 'Paris', daß er mich wieder auf seiner Frequenz hat und auch die Militärgebiete sind trotz Werktag kein Problem.

Während des Fluges habe ich aber doch ein unangenehmes Erlebnis. Leider erst spät spüre ich die sehr starke Sonneneinstrahlung, die sich bald auf meinem rechten Unterarm mit ziemlichen Schmerz bemerkbar macht. Diesmal hatte ich mich nicht wie sonst mit Sonnenschutzcreme vor dem Abflug eingecremt. Vergessen. Das rächt sich jetzt. Ich versuche den Arm von der Sonne zu verstecken, ihn hinter dem Sitz zu halten. Kein Tuch oder Ähnliches in der Nähe, das ich darüber werfen könnte, nur Kartenmaterial. Später haben sich dort kleine Brandblasen gebildet.

Ansonsten bleibe ich unbeschwert während des gesamten Fluges. Höhe und Richtung kann ich beibehalten, selbst beim Überfliegen der Grenze nach Belgien. Ich höre 'Brussels Information, und beim folgenden 'Goede Dag' weiß ich: hier sind Flamen, keine Wallonen am Funk. Nun besser alles auf Englisch, wie sowieso üblich in Belgien. Kein 'Bonjour' oder einen sonstigen Ausrutscher ins Französische. Kurze Zeit später über den Ardennen verfolgt 'Belga Radar' meinen Weg durch Belgien an Liège, nein besser: Luik = Lüttich vorbei.

Da ich kurz vor der deutschen Grenze schon direkt die Frequenz von Aachen schalten möchte, erbitte ich das frühe Wechseln noch auf belgischem Gebiet zu 'Langen Information'. Vielleicht wäre es nicht mal mehr nötig gewesen, aber so weiß Langen gleich Bescheid, daß unsereins wieder im Lande ist.

Irgendwie ist überall Übungsflug, wo ich lande. Ein belgisches Flugzeug zieht seine Runden zur Mittagszeit in Aachen. Ich reihe mich ein, und bin viel zu hoch für den kurzen Platz. Nochmal eine Runde, dann sitzt's.

Endlich kann ich mich mit Sonnenschutzcreme eincremen. Der Schmerz läßt sofort etwas nach.

Volltanken, zahlen, Flugplan schließen und, da Gewitter nahen, beschließe ich mich nur ein wenig an meinem Not-Reiseproviant, dem Brot und etwas Käse, zu laben und gleich weiter zu reisen. Vollgetankt zur Mittagszeit wird die Piste von ca. 500 Metern recht kurz. Die Tommy braucht ganz ordentlich Anlauf um wieder in den Himmel zu kommen.

Es geht nun um das letztes Teilstück meiner Rückreise von insgesamt 7 1/2 Stunden Flug von Nîmes zurück nach Emden. Die wenigen Wolken beginnen schon mich in ihren Bann zu ziehen. Ich merke den kräftigen Sog und bald danach wieder das Loslassen in die Tiefe. Zu Beginn nutze ich diese Thermik um meine Reisehöhe schnell zu erreichen, die Kontrollzonen um Düsseldorf und Mönchengladbach wohl achtend. Danach geht es ohne große Kurseinbußen nur noch an zwei aktive Zonen und an der holländischen Grenze entlang und das Ziel liegt nur noch wenige Meilen vor meiner Flugzeugnase.

Der Luftraum Fox ist aktiv für den Abflug einer Maschine, die jedoch gestartet ist, als ich endlich in den Landeanflug gehe.

Wenn ich geglaubt hatte wieder in der ostfriesische Kälte zurück zu sein, so habe ich mich getäuscht.

Auch hier fließt der Schweiß sobald die luftige Höhe zur Landung verlassen ist. Das Entladen und Säubern der Maschine von unzählig vielen französisch-belgisch-deutschen Insekten erledigt sich nur mit großer Überwindung, obwohl kühles frisches Nass im Spiele ist, das ich lieber über mich selbst gestürzt hätte als über die Flächen meines Fliegers. Aber es handelt sich nur noch um wenige Minuten und ich kann mich und meine sieben Sachen in meinem zuhause fallen lassen und mich im und mit Wasser endlich von der Hitze erfrischen.

Und morgen geht's zum Schwimmen wieder an den Strand an der Nordsee.




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Abflug


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26. Juli 2013: Von frank ernst an Marion Siedler
Zunächst ohne Bilder

und ohne Text? :-/
26. Juli 2013: Von Flieger Max L.oitfelder an frank ernst Bewertung: +0.67 [1]
Wieso? Zwei Sätze kurz aber Text.
26. Juli 2013: Von Marion Siedler an Flieger Max L.oitfelder
läßt sich der beigefügte Text nicht öffnen?

26. Juli 2013: Von frank ernst an Marion Siedler
doch, doch, jetzt schon. Ich lese gerade, super!!

So, fertig, toller Bericht, danke. Frankreich ist einfach wunderbar.

Du schreibst:

Für den Nachmittag und Abend des nächsten Tages sind laut 'Aeroweb' von 'Meteofrance'


Ich habe auch einen account bei aeroweb, kann aber die 3 Tagesvorhersagen nicht mehr finden; gibt es die nicht mehr oder unter welchem Menüpunkt werde ich fündig?

Danke.
26. Juli 2013: Von Marion Siedler an frank ernst
hat jemand Tipps für das Laden der Bilder, sie scheinen zu groß zu sein.
26. Juli 2013: Von B. Quax F. an Marion Siedler
26. Juli 2013: Von Marion Siedler an frank ernst
Ich habe jetzt gerade nochmal nachgesehen, ich finde auf Aeroweb auch nichts dergleichen mehr, leider.
26. Juli 2013: Von Marion Siedler an B. Quax F.
Lieben Dank für den Tipp. Ich benutze einen Mac Pro. Wie klein die Bilder auch sind, immer dieselbe Nachricht: 'upload error: no. ...'
Ich gebe nicht auf und versuche es weiter. Ein Bild hatte ich ja mal hochladen können.
26. Juli 2013: Von Othmar Crepaz an Marion Siedler
Vorher vielleicht bitte den Schriftgrad noch um 1 oder 2 pt herunterfahren - mir tun die Augen weh. Danke!
26. Juli 2013: Von B. Quax F. an Marion Siedler
100 Dateien, max 50 MB nicht mehr als 5MB pro Bild! Da mußte ich auch etwas umwandeln und ändern aber es sollte funktionieren!
26. Juli 2013: Von Marion Siedler an Othmar Crepaz
Ok, schon geschehen, sorry! Ich hatte es hineinkopiert, da sich wohl die Datei erst nicht öffnen ließ. Damit liest es sich einfacher. Versuchen also die Datei öffnen, wenn es nicht geht ist der Text ja dann nochmal da.
26. Juli 2013: Von Marion Siedler an B. Quax F.
Beitrag vom Autor gelöscht
26. Juli 2013: Von Marion Siedler an B. Quax F.
ich habe die Bilder auf ca. 37 KB und kleiner, und dennoch Error Nr. 407
27. Juli 2013: Von Marion Siedler an Marion Siedler
ok. Bilder sind da.
27. Juli 2013: Von Norbert S. an Marion Siedler
Danke für die die Reise nach Frankreich. Text und Bilder regen an, nach Südwesten aufzubrechen ...
27. Juli 2013: Von  an Norbert S.
Beitrag vom Autor gelöscht
28. Juli 2013: Von Marion Siedler an Marion Siedler
Ingo, nur Bilder, kein Text?
28. Juli 2013: Von Lutz D. an Marion Siedler
Toller Bericht! Danke für's mitreis(s)en!
28. Juli 2013: Von Norbert S. an Marion Siedler
@ Ingo

... so weit wollte ich für einen Caipi auch nicht "nach Südwesten aufbrechen" ...
28. Juli 2013: Von  an Norbert S. Bewertung: +1.00 [1]
ja - ich weis - ich wollte einen kleinen beitrag leisten - aber dann hat mich das schlechte gewissen ob meiner prahlerei geplagt..und wollte den schönen o.a. bericht nicht aus dem zusammenhang reißen...

also...herr schäfer...ich bringe pitu und limetten nach tannkosh...vielleicht 1 gallone sogar!

alle anderen sind nach tannkosh zu einem umtrunk herzlichst eingeladen!

dann müssens 2 gallonen sein!

mfg

ingo fuhrmeister

28. Juli 2013: Von Marion Siedler an 
Super, dann kommt das Caipi zu uns! Wann wo genau auf Tannkosh?
29. Juli 2013: Von Christoph Winter an Marion Siedler
Eine gute Idee, ich bin auch in Tannkosh. Komme gerne vorbei, ob's Caipi gibt, oder nicht!
Wo kann man sich am besten treffen? Bin Tannkosh-Jungfrau.
31. Juli 2013: Von Hubert Eckl an Lutz D.
KLasse Aufsatz mit Bildern! HErzlichen Dank! Mal sehen was Sabine Behrle dazu sagt... Ist die Geschlechtsgenossin denn gar nimmer da? :-)
31. Juli 2013: Von frank ernst an Hubert Eckl
nein, sie ist zusammen mit Max Sutter "verschwunden" ;-) - schade um Sabine...

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