Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

Unfälle und Zwischenfälle | Liberty XL2 in Marburg  
4. Februar 2013: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu 
Der Absturz aus "heiterem Himmel" lässt bei mir Fragen offen, die ich weder im Untersuchungsbericht noch im aktuellen Artikel beantwortet finde.

Ich lese die Tendenz, dass die Piloten den tiefen Überflug "for fun" vorgenommen haben. Das ergibt sich inbesondere aus dem Zitat bezüglich der Sicherheitsmindesthöhe im Untersuchungsbericht. Das ist für mich widersinnig:
- Wenn denn der tiefe Überflug auf dem Vereinsplatz inoffizielle Praxis ist: Bedarf es dann eines augenzwinkernden "Die Sonne blendet mich - wir starten durch?" als Legitimation?
- Wenn also, wie auch der Bericht annimmt, die Piloten tatsächlich Schwierigkeiten hatten: Unternehme ich dann als Nächstes ein "cooles Manöver"? Überspitzt formuliert: Wenn ich als VFRler ungeplant in eine Wolke einfliege, werde ich dann die Gelegenheit nutzen, endlich unbeobachtet den Looping in dieser Wolke zu üben? Natürlich nein. Das Ganze ergibt für mich keinen Sinn.

Mir fehlt in dem Bericht:

- Trugen die Piloten eine Sonnenbrille? Die Brillenpflicht wird erwähnt, weder aber, ob sie die Brille trugen, noch, ob eine
Sonnenbrille gefunden wurde.

- Die Sonne wird als 4 Grad über dem Horizont beschrieben. Angaben über die Größe der Piloten, die Sitzposition, und inwieweit möglicherweise das Verdecken der Sonne ab einer gewissen, aerodynamisch zu hohen, Pitch instinktiv das Gefühl eines "sicheren" Fluges ohne Blendung ausgelöst haben, fehlen.

- Meine Eigenbeobachtung ist, dass eine Blendung im Fokus des Sehbereiches durch kurzen Sonnenblick einerseits eben den Fokusbereich tangiert, nicht aber den Außenbereich, und durchaus eine halbe bis 2 Minuten anhält. Wenn ich mir vorstelle, wie ich mich in dieser Zeit orientieren würde, würde ich vermutlich ebenfalls mit dem unteren Sichtbereich den Boden im Blick behalten und mich daran orientieren, weil der Horizont, auf den ich mich normalerweise fokussiere, geblendet ist. Das ergäbe einen Sinn für den "tiefen Überflug". Solche Betrachtungen fehlen.

- "70 m Höhe" und "Unfallort 750 Meter südlich der Schwelle" passen ganz überschlägig zur optimalen Steigrate des Flugzeuges. Die Abschätzung der Umwandlung von Speed in Höhe einerseits und dem erhöhten Widerstand bei überzogenem Flugzustand andererseits kann ich nicht abschätzen. Aber in jedem Fall benötige ich nach der Steigrate etwa 20 Sekunden, um 70 Meter Höhe zu erreichen, oder wahlweise bei 70 kt 20 Sekunden, um 750 Meter zurückzulegen. Andererseits kann ich ein Tempo von 80 kt, also 40 m/s, ausnutzen, um theoretisch-physikalisch auf 80 Meter zu steigen. Aber dann fliege ich - theoretisch - 4 Sekunden nach oben und 4 Sekunden nach unten, und werde in dieser Zeit keine 750 Meter zurücklegen. Alles sehr laienhaft, aber es passt für mich nicht auf die These: "Am Ende der Landebahn absichtlich oder unabsichtlich den Starfighter spielen". Wenn ich direkt am Ende der Landebahn überziehe, werde ich keine 750m mehr schaffen. Deswegen sagt mir mein Anfängerhirn, dass der Fehler einige Sekunden nach dem Ende der Landebahn passiert sein muss.

Seit ich mich traue, hier überhaupt etwas zu Schreiben anstatt nur zu Lesen, ist ja noch nicht viel Zeit vergangen. Wie auch ansonsten: Bitte meine Postings eher als Frage denn als Überzeugung interpretieren.


Georg
5. Februar 2013: Von Intrepid an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Mein erster Gedanke war, der Untersuchungsbericht soll die Angehörigen nicht schlechter Stellen, als sie durch den schmerzhaften Verlust schon sind.
6. Februar 2013: Von Roland Schmidt an Intrepid

Die offiziellen Untersuchungsberichte, die ich bisher gelesen habe, nehmen wenig Rücksicht auf das Befinden der Angehörigen. Das wäre in diesem Rahmen auch fehl am Platz, denn Gefahren und Unzulänglichkeiten sollen aufgedeckt werden um Schlüsse daraus zu ziehen und somit die Sicherheit zu erhöhen. Wenn es ein Pilotenfehler war, wird das auch so zum Ausdruck gebracht. Sonst müsste man die BFU generell in Frage stellen.

Das heißt allerdings nicht, dass nicht trotzdem möglicherweise manchmal schlecht recherchiert wurde.


3 Beiträge Seite 1 von 1

 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang