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Das neue Heft erscheint am 1. Juli
Respekt vor den Normalos!
Israel – Flug durch ein Land der Extreme
Testflug CAT 4 und MCF
Training: Der Weg zu mehr Motoren
Fliegen mit Dampfmaschinen
Mit Passagieren in den Spiralsturz
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Gestern 10:04 Uhr: Von Alexis von Croy an Jan Brill Bewertung: +13.00 [13]

Ich bin wohl ein Freak ...

Trotzdem gehen mir superbürokratische Regularien und die typischen Schikanen so auf den "Senkel", dass ich das Flugzeug nur für Ziele nutze, an denen ich keinen Stress habe. Gegen ein einfaches "PPR" habe ich nichts, aber was ich nicht mehr mache ist wochenlang eMails zu versenden und um PPR, Parkplatz, Handling, Slot zu betteln. Solche Flughäfen fliege ich grundsätzlich nicht mehr an.

Woran ich bei dem Thema "Freak oder Normalo" mehr denke ist das Thema Wartung. Für den "Normalo" ist die Mege an Regularien, SBs, Service Letters etc. nicht zu handeln. Aber vor allem: Wenn man sein Flugzeug nicht wirklich in- und auswendig kennt und nicht gut vernetzt ist ... sondern einfach die Kreditkarte auf den Sitz legt ... dann wird das Hobby Fliegen bald für jeden normal verdienenden Eigner unbezahlbar werden. Die Ersatzteilpreise (aller Hersteller zertifizierter Flugzeuge) sind in den letzten 10 Jahren dermaßen explodiert, dass man nur noch staunen kann. Ein Tritt (Step) für eine Beech Bonanza: 8000 Dollar ... ein TANKAUFKLEBER ("Avgas 100") für eine SR22: 640 Dollar plus Fracht (:-)) ... wert ist er vielleicht 64 Cent!

Auch die Preise für AT-Motoren und Überholungen gehen durch die Decke: Ein AT-Motor für eine SR22 Turbo: Mindestens € 120,000 ...

Dazu kommt, dass viele Unternehmen der GA sich unseriös benehmen. Beim Austausch NEUER (aber defekter) Avionikkomponenten in der Gewährleistungszeit verlangen die meisten Händller dieser Firmen die Kosten für Handling, Fracht etc., oft € 1000 für den Austausch einer Komponente. Dagegen kann man sich mit Verweis auf das BGB (dem Kunden dürfen im Gewährleistungsfall keine Kosten entstehen) wehren ... und ein mal nicht bezahlen, aber dann hat man halt schnell niemanden mehr, der einem hilft und ist als Querulant verschrien. Im Zweifelsfall zahlt man dann lieber – denn ein Flugzeug ohne guten Support, das kann man gleich vergessen.

Repariert wird sowieso nichts mehr. Egal welche Avionikfirma: Es gibt fast nur noch Generalüberholungen zu aberwitzigen Preisen. Ein Knopf ist defekt: Generalüberholung. Das (lächerliche) Backlight des PFD geht nicht: Generalüberholung für € 15,000 Damit dieses System funktioniert bekommen die Händler keine Ersatzteile, Schaltpläne etc. ... können also oft nicht mal helfen wenn sie wollen. (Echte "Freaks" kennen vielleicht jemanden, der ein paar Teile in der Schublade hat).

Bei TCM ("Continental") gibt es Fälle wo die Gewährleistung für fast neue Triebwerke (zb in der SR22) verweigert wurde weil der Owner die "50-h.Kontrolle" um 5 Stunden überzogen hatte ... das ist in USA mehreren Leuten passiert. Der Skandal beginnt schon da wo Cirrus den Kunden im Gewährleistungsfall zu TCM schickt (was ich nicht akzeptieren würde, aber viele Leute lassen sich da zu schnell einschüchtern...).

Das alles, plus das endlose Theater um Medicals, ZÜP, Checkflüge etc etc ... und das teilweise unfassbare Verhalten der Behörden ... für einen echten "Normalo" ist das alles nichts. VIELE LEUTE haben auch nicht die ZEIT (oder die Lust, oder das Fachwissen) um sich ständig um das Flugzeug zu kümmern.

Mein Fazit: So, wie die GA derzeit läuft, ist Fliegen tatsächlich ein Hobby, das man nur echten FREAKS mit einem ausgeprägten Hang zum Masochismus empfehlen kann.

Ich erspare Euch eine Liste meiner Erfahrungen ...

Gestern 11:32 Uhr: Von Len Schumann an Alexis von Croy Bewertung: +1.00 [1]

Das mit den Avionik-Kosten war leider erwartbar und ist der der Fluch der integrierten Cockpits. Ein Fahrmesser zu tauschen war Jahrzehnte ein recht kleines Übel, selbst eine Gyro-Anzeige recht überschaubar. Dafür hat man halt einen echten Mehrwert wenn es denn richtig funktioniert (und der Pilot es bedienen kann). Das wird sich kostenmäßig auch noch deutlich verschärfen, da ja der Trend eindeutig in Richtung "Glas" geht, demnach wird auch in Zukunft immer mehr in diesem Segment kaputt gehen (oder ältere Varianten nicht mehr unterstützt werden, was ein kompletten Retrofit benötigen kann).

Aber die GA steht damit nicht allein, bei den PKW entwickelt sich das ja auch in diese Richtung. Und wenn der Hyperscreen für 16.000€ kaputt ist, steht man schnell vor der Frage, ob sich das überhaupt noch lohnt.

Bei der Technik bin ich immer wieder bei dem Gedanken, dass man sich das in Europa endlich mal vornehmen sollte. Mit Blick auf Kosten, Wartung und Service. Und nicht als kleinst-Hersteller mit 10 pro Jahr sondern eher 300. Aber es wurde ja lieber Geld bei Volokopter und Lillium versenkt. Was man mit einem Bruchteil des Geldes hätte machen könne... :-(


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