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2. August 2021: Von Kai-Olav Roscher an Jan Brill

Spannend.

Zwei Fragen zu Deinem Artikel - weil ich seinerzeit den Konversionskurs für die Flugleiter zum AFISO mitbetreut habe und es mich daher interessiert:

- Wo genau und von wem lässt man sich in drei Monaten von der Straße zum AFISO ausbilden?

- Du schreibst von Lotsengehältern - gibt´s denn eine Zahl? Irgendwie hört man nur Gerüchte, aber Du scheinst ja mehr zu wissen.

Gruß,
KOR.

2. August 2021: Von Achim H. an Kai-Olav Roscher

Die DFS-Tarifllöhne für Lotsen finden sich sehr leicht im Internet, das ist Dir sicherlich bekannt.

Worin genau unterscheiden sich die formalen Anforderungen an AFISO im Vergleich zu Flugleitern? Was definiert den AFISO und was den Flugleiter? Wie sieht der genaue Qualifizierungsweg aus?

2. August 2021: Von Kai-Olav Roscher an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

"Die DFS-Tarifllöhne für Lotsen finden sich sehr leicht im Internet, das ist Dir sicherlich bekannt."

Das stimmt, aber ich fragte nach der Forderung der AFISOs aus EDAZ. Wenn man hier eine belastbare Zahl kennt - und das muss man ja wohl, wenn man behauptet, es seien Lotsengehälter gefordert worden - dann kann man das einordnen.

Worin genau unterscheiden sich die formalen Anforderungen an AFISO im Vergleich zu Flugleitern? Was definiert den AFISO und was den Flugleiter? Wie sieht der genaue Qualifizierungsweg aus?

Der Flugleiter ist der privatrechtliche Vertreter des Flugplatzunternehmers. Seine Rechte leiten sich im wesentlichen aus der LuftVo ab, hier insbesondere §23.
Einen definierten Qualifizierungsweg gibt es nicht - die Luftfahrtbehörden der Ländern regeln das individuell.

AFISOs sind sonstiges Flugsicherungbetriebspersonal - so wie bespielsweise die FIS-Spezialisten bei der DFS.. Die Ausbildung wird durch das BAF geregelt, Ausbildungsvoraussetzungen und -inhalte findest Du in der FSPersAV hier.

In a nutshell:
Im Gegensatz zum Flugleiter
- benötigt der AFISO ein Medical
- benötigt er einen Sprachkompetenznachweis
- muss er zuverlässig sein
- muss er an einer zertifizierten Ausbildungsstätte ausgebildet worden sein
- hat er die in der FsPersAV festgelegten Ausbildungsinhalte zu absolvieren und das mit Prüfungen zu belegen
- muss er im Anschluss an die institutionelle noch eine betriebliche Ausbildung absolvieren und diese mit einer Prüfung erfolgreich abschliessen

Wie die Lage zur ab-initio-Ausbildung in Deutschland momentan ist, weiss ich nicht, darum fragte ich Jan ja, denn er scheint da mehr Informationen zu haben.
Stand Anfang letzten Jahres gab es keine ab-initio-Ausbildung für AFISOs in Deutschland. Man hätte eine FIS-Ausbildung bei der DFS in Langen machen können, oder einen europäischen zertifizierten Ausbildungslehrgang absolvieren können. Entry Point North bietet das beispielsweise an. Kursdauer 5 Wochen zzgl. Voraussetzung Basic ATS (8 Wochen) zuzüglich betriebliche Ausbildung - das wird ein bissl eng mit drei Monaten und ein Schnapper wird´s wohl auch nicht gerade sein.

Gruß,
KOR.

2. August 2021: Von Sven Walter an Kai-Olav Roscher

Danke für die Zusatzinfos (Gesetz selbst kannte ich), aber da bleibt für mich nur das Fazit - abschaffen. Wir bürokratisieren uns zu Tode. Das technische Personal ist natürlich nochmal eine ganz andere Nummer.

3. August 2021: Von Jan Brill an Kai-Olav Roscher Bewertung: +8.00 [8]

Hallo Kai,

gerne kann ich zu Deinen Fragen etwas Hintergrund liefern. Wie bei den Pilotenlizenzen auch gab es in den letzten Jahren bei den AFISOs diverse Anrechnungen und Grandfather-Regelungen, sodass es ein einheitlicher Weg zum AFISO für die Vergangenheit schwer zu beschreiben ist.

In Schönhagen z.B. wurden die fünf Flugleiter nach einer solchen Übergangsregelung in einem viertägigen Lehrgang zu AFISOs.

Aktuell definiert die DFS Aviation Service gerade zwei Lehrgänge für "Fußgänger" (noch nicht genehmigt). Der Grundlehrgang umfasst laut Auskunft des GF Pötsch gegenüber der IDRF 23 Tage. Der Rating-Lehrgang dann nochmal 18 Tage.

Die Platzreife z.B. in EDAZ umfasst nach dem dort vom BAF genehmigten Ausbildungsprogramm 90 Stunden Tätigkeit on the Job.

Ein Flugleiter/AFISO verdient in EDAZ je nach Betriebszugehörigkeit 3.000 bis 4.000 Euro plus steuerfreie Zuschläge für Sonntags- und Nachtarbeit plus betriebliche Altersversorgung plus Übernahme von Kosten zum Lizenzerhalt plus Weihnachtsgeld.

Da die genauen Forderungen der fünf Lotsen nicht Teil der "Selbstöffnung" waren möchte ich von einer Veröffentlichung hier absehen. Ich bin aber sicher, dass die GdF ihren Mitgliedern zu diesem Thema gerne Auskunft erteilt.

viele Grüße,
Jan

3. August 2021: Von Kai-Olav Roscher an Jan Brill Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Jan,

besten Dank für die Info, das bringt doch ein bisschen Licht ins Dunkel - ich bin aus dem Thema schon eine Weile draussen.

Beim Kurskonzept der DAS reden wir hier also von 41 Lehrgangstagen, wahrscheinlich ohne Prüfungen - sprich: neun Wochen netto (ohne Prüfungsvorbereitung). Sobald der Kurs dann zertifiziert ist, selbstverständlich.

Ein wenig irritierend finde ich die 90 Stunden on-the-job - hier muss ja jeder selbst wissen was er tut, aber für einen Platz mit crossing runways, IFR, Tag und Nacht Betrieb, Segelfliegern und Fallschirmsprung (zumindest zugelassen, keine Ahnung, ob aktiv) finde ich das... ambitioniert. Natürlich kann jeder Provider (und ein solcher ist EDAZ schliesslich) selbst festlegen, was er für nötig hält, aber mein Anspruch an lizensiertes Personal wäre es, dass alle Betriebs- und Notverfahren _sicher_ beherrscht werden, bevor jemand eigenverantwortlich arbeitet. Das würde ich mir unter den gegebenen Bedingungen für Tag, Nacht, Sommer und Winter innerhalb von 12 Arbeitstagen nicht uneingeschränkt zutrauen - aber das liegt ja vielleicht einfach an mir, man wird ja nicht jünger.

Das Gehalt ist in der Tag erstaunlich hoch, wenn´s denn stimmt - ich denke, damit waren die Schönhagener mit Abstand Spitzenverdiener in Deutschland, hätte ich nicht gedacht, gebe ich zu. Ich habe vor dem Hintergrund der Eskalationsstufe, die mittlerweise erreicht ist auch vollstes Verständnis dafür, dass Du bezüglich der GdF-Forderung nicht weiter ins Detail gehen möchtest - Schade ist es natürlich trotzdem. Offensichtlich muss die Forderung substantiell höher gelegen haben, sonst wäre der Flugplatz ja nicht in seiner Existenz gefährdet gewesen.

Gruß,
KOR.

3. August 2021: Von Sebastian G____ an Kai-Olav Roscher Bewertung: +2.00 [2]

Was muss so ein AFISO eigentlich minimal tun? Nach meiner praktischen Erfahrung war das primär eine Art Funk zu Telefon Schnittstelle. Ruft bei Radar an und holt Freigabe und Transpondercode. Ruft wieder bei Radar an und holt ein release. Ruft bei AIS an und öffnet den Flugplan. In LDLO steht die Telnr. von Pula Radar im Anflugblatt und das läuft unter der Woche quasi genau so nur dass man einfach selber anruft...

4. August 2021: Von Joachim P. an Sebastian G____
Danke für die Info zu LDLO. Erst jetzt hab ich das in der AIP entdeckt. Am Airport hängt da ein Schild im Sinne von: mach nen Zulu-Flugplan, flieg los und funke bei Pula rein. Hab ich auch immer so gemacht, ohne vorher anzurufen. Ein DEPARTURE NOW hab ich halt noch an den autorouter gechatted.

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